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Rallye im Motorsport: Wertung, Regeln und Arten

Lukas Bädorf Redakteur

Die Rallye ist ein breit gefächerter Wettbewerb im Motorsport. Aber worauf kommt es eigentlich an? Wie unterscheiden sich Rallyes zum Langstreckensport zu „normalen“ Rennen?  Und welche Regeln müssen befolgt werden? Der Rallye-Ratgeber!

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Rallyesport: Das sollte man wissen
Der Rallyesport stellt eine ganz eigene Kategorie im Motorsport dar. Alles über die Wertungen, Regeln & Arten: Das sollte man wissen! Foto: Imago
Inhalt
  1. Wie ist die Rallye im klassischen Sinne aufgebaut?
  2. Im Rallyesport sitzen immer zwei Menschen im Fahrzeug
  3. Die verschiedenen Rallye-Veranstaltungen
  4. Ableger im Rallyesport

Der Motorsport hat längst nicht nur klassische Rennen zu bieten. Neben der Formel 1 mit ihren Sprintrennen und den Langstreckenklassikern wie die 24h-Rennen, zählen auch andere Wettbewerbe zu den Facetten des Motorsports. Zu den vielseitigsten davon dürfte der Rallyesport zählen, der sich grundlegend von den Rennserien auf den Rennstrecken dieser Welt unterscheidet und der anno 2025 längst zu den Klassikern des Motorsports zählt. Doch was macht den Rallyesport so einzigartig und was haben die verschiedenen Rallyes wie die WRC, Dakar und Monte Carlo gemeinsam?
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Der Audi RS Q e-tron (2022) im Video:

 
 

Wie ist die Rallye im klassischen Sinne aufgebaut?

Bei einer Rallye werden oft große Strecken in Form von verschiedenen Etappen zurückgelegt. Die Strecke selbst variiert dabei sehr stark zwischen der verschiedenen Rallyeveranstaltungen, in der Regel werden aber stets mehrere hundert Kilometer zurückgelegt. Die zuvor genannten Etappen teilen sich auf in die Wertungsprüfungen (WP) und in die Verbindungsetappen. Erstere sind abgesperrte Strecken, die sich meist aus Feldwegen und nicht asphaltierten Strecken zusammensetzen. Letztere führen über den öffentlichen Straßenverkehr, weshalb es unabdingbar ist, dass Rallyeautos auch über eine Straßenzulassung verfügen müssen – meistens jedenfalls. Auf der gesamten Strecke sind die Fahrer:innen mit den Beifahrer:innen gegen die Uhr unterwegs. Beim Rallyesport ist es eher selten, dass es zu Überholmanövern kommt, denn der Start folgt nicht in einer gemeinsamen Gruppe, sondern einzeln nacheinander. Dabei starten die schnelleren Teilnehmerfahrzeuge zuerst, ehe dann nach und nach die langsameren Autos und Gruppen absteigend von der Leistung und gegebenenfalls von den gefahrenen Zeiten an den Start gehen.

Die Art der teilnehmenden Fahrzeuge variiert je nach Veranstaltung: Vom seriennahen Ford Fiesta bis zum Dakar-Monster ist alles möglich. Mindestausstattung: einen Feuerlöscher an Bord und ein Überrollkäfig für die Sicherheit. Über Reglements und Ausschreibungen wird aber zuvor festgelegt, welche Fahrzeuge mit welchen Modifikationen erlaubt sind. Gerade in den professionellen Meisterschaften werden die Fahrzeuge akribisch reglementiert.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

Der Ablauf und die Wertung der Rallye wird von strikten Zeitvorgaben bestimmt. Weicht ein Fahrzeug von den Vorgaben ab, gibt es entsprechende Punkte- und/oder Zeitstrafen. Dabei müssen die Teilnehmer stets gewisse Zeitfenster berücksichtigen. So zum Beispiel bei den Verbindungsetappen über den öffentlichen Straßenverkehr, wo es besonders im Fokus steht, sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten. Die Kontrolle erfolgt über Zeitmessungen entlang der Strecke und auch über die Polizei. Zeitstrafen erfolgen, wenn die Zeitmesser zu früh oder zu spät passiert. Es ist nicht selten, dass sich Rallyes über mehrere Tage und Nächte erstrecken, allein schon aufgrund der zeitversetzten Starts aller Teilnehmer:innen.

 

Im Rallyesport sitzen immer zwei Menschen im Fahrzeug

Beim Rallyesport sitzen stets zwei Personen im Cockpit: Die Person am Steuer und der sogenannte "Copilot" (auch "Navigator" genannt). Dieser gibt der fahrenden Person stets die folgende Strecke mit Entfernungsangaben, Kurvenradien, Belagwechseln und möglichen Sprungkuppen sowie Besonderheiten durch über das "Gebetsbuch". Das Gebetsbuch wird entweder vom Veranstalter herausgegeben oder selbst im Rahmen einer zuvor erfolgten Besichtigungsfahrt angefertigt. Im Rallyesport ist eine gute Teamarbeit im Cockpit also unabdingbar. Eine weitere Aufgabe des Copiloten ist die Einhaltung und der genaue Blick auf die Zeitvorgaben. Auch ist es möglich, dass der Copilot im Notfall das Steuer übernimmt, etwa wenn sich die fahrende Person während der Rallye verletzt.

Selbst die Wartung der Teilnehmerfahrzeuge ist reglementiert. So dürfen bei einem technischen Zwischenfall nur die an Bord befindlichen Personen das Fahrzeug wieder reparieren, und das auch nur mit dem an Bord befindlichen Werkzeug und Ersatzteilen. Darüber hinaus dürfen die Fahrzeuge nur in den vorgegebenen Service-Zeiten von den Techniker:innen gewartet und repariert werden. Um heimliche Reparaturen und Modifikationen zu vermeiden, werden die Fahrzeuge vor und nach dem Tagesprogramm auf dem sogenannten "Parc Fermé" verschlossen abgestellt. Das ist auch bei anderen Motorsportveranstaltungen üblich.

Rallye Dakar 2023
Foto: Imago
 

Die verschiedenen Rallye-Veranstaltungen

Neben den historischen Rallye-Klassikern wie die Rallye Monte-Carlo, Rallye Panamericana zeichnen sich heutzutage die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) und die Rallye Dakar (ehemals: Paris-Dakar) als die bekanntesten Rallyesport-Veranstaltungen aus. Die WRC findet in mehreren Läufen über den gesamten Globus verteilt statt und sorgt aufgrund der verschiedenen Schauplätze für die unterschiedlichsten Streckenbedingungen. Dabei ist ein gutes Teamwork im Auto und fahrerisches Können besonders wichtig. Bei der Dakar, die heute unter anderem auch in Saudi-Arabien und Südafrika ausgetragen wird, kommt es dagegen eher auf eine gute Strategie und Durchhaltevermögen an. Die Dakar erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Wochen, wobei pro Tag oft mehr als 500 km zurückgelegt werden. Durchhaltevermögen ist hier wichtiger als Spitzenzeiten einzufahren.

Doch auch im Breitensport sind Rallyes sehr beliebt und bieten dank verschiedener Klassen und Reglements auch einen im Vergleich preisgünstigen Einstieg in den Rallyesport. Ein Beispiel hierfür ist die Rallye Köln-Ahrweiler, bei der vorrangig Old- und Youngtimer in verschiedenen Etappen gegeneinander antreten. Ein Highlight hier: die Nordschleifenrunde entgegen der üblichen Fahrtrichtung. Oftmals steht bei einer Rallye aber weniger der motorsportliche Charakter im Fokus als der Fahrspaß, wie so manche Oldtimer-, Youngtimer- und Sportwagenrallyes wie die Gumball3000 beweisen.

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Ableger im Rallyesport

Aus der Rallye im klassischen Sinne haben sich über die Jahre die verschiedensten Abwandlungen entwickelt, die sich heute wiederum zu eigenen Motorsport-Abarten entwickelt haben. Eine davon ist zum Beispiel der Rallye-Raid. Hier werden nicht wie üblich verschiedene Wertungsetappen abgefahren, sondern vor allem große Distanzen quer durch unbefestigtes Gelände und oft ohne Fahrbahnvorgabe zurückgelegt. Kommt einen bekannt vor? Ja, denn die Rallye Dakar beruht auf diesem Prinzip. Fast das Gegenteil stellt der Rallyecross dar. Hier fahren die Teilnehmer:innen kurze Sprintrennen auf meist extra dafür vorbereiteten Rundkursen ab. Der Name kommt nicht irgendwo her, denn die Veranstaltung ähnelt schon sehr dem Motocross – nur eben mit Autos. Ähnlich funktionieren Rallyesprints, wo die Fahrenden überwiegend dieselbe Wertungsprüfung (zum Beispiel in Form eines Rundkurses) mehrmals absolvieren und oft auch mit Wechsel der Fahrtrichtung.

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