Ferrari 360 als Stretch-Limo: Partyhengst zum Golf-Preis
Seine 20er hat sich dieser Ferrari 360 Modena wohl auch anders vorgestellt. Wohlbehütet in einer klimatisierten Großgarage zum Beispiel, neben einer ganzen Sammlung von ebenfalls in "Giallo Modena" lackierten Ferrari. Oder artgerecht bewegt auf Trackdays. Aber während Michael Schumacher (So geht es Michael Schumacher aktuell) Anfang der 2000er seinen Sieges-Champagner auf dem Podium versprühte, ruinierte Letzterer höchstens die Polster der hinteren Sitzreihen im zur Stretch-Limousine umgebauten 360er. Der Sechstürer ist ein durch und durch perfides Produkt US-amerikanischer Maximierung vergleichbar mit einer 2000-kcal-Pizza samt Käserand. Weil Ruhm vergänglich ist und selbst die solventeste Show-Agentur irgendwann mit dem Kopf schüttelt, wenn die Service-Rechnung für den 20 Jahre alten Ferrari hineinflattert, steht dieses ganz besondere Exemplar in den Outskirts von San Diego (USA) zum Verkauf.
Beziehungsweise stand, denn zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels lief die Online-Auktion auf der Plattform copart.com gerade aus. Mindestgebot? Umgerechnet 17.000 Euro. Für 34.000 hätte man den vielleicht längsten Ferrari der Welt sofort kaufen können. Tatsächlich scheint die gelbe Stretch-Limo aber noch immer unverkauft im Staub der Anza-Borrego-Wüste zu harren. Dabei handelt es sich bei dem angebotenen Fahrzeug tatsächlich um einen waschechten Ferrari mit V8-Mittelmotor vor der weit weit nach hinten gerückten Hinterachse.
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Der Ferrari 296 Speciale (2025) im Video:
Ferrari 360 als Partyhengst: Kuriose Stretch-Limo mit verlockendem Preis
Die Laufleistung des 400 PS (292 kW) starken 3,6-l-Aggregats beträgt dabei gerade einmal moderate 60.000 km. Auch der Innenraum befindet sich zwar in einem gebrauchten, aber nicht verlebten Zustand. Abgesehen von den sich bedenklich wellenden Armaturenbrettbezügen auf der Beifahrerseite scheint hier offenbar nichts im Argen zu sein. Im hinteren Abteil machen die Sitze und die Glasdächer auf den Fotos nicht den Eindruck, als hätte der Ferrari allzu destruktive Partys von A nach B kutschiert.
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Der Umbau zum Sechstürer fördert dafür gerade am Exterieur ein paar Kuriositäten zutage: So ziehen sich die Sicken für die Lufteinlässe in den hinteren Kotflügeln beinahe über die gesamte Fahrzeugflanke und lassen ihn dadurch noch gestreckter wirken als ohnehin schon. Dass hier zudem nicht der perfektionistischste Betrieb am Werk war, belegt die obere Fensterlinie. Der Einstieg in die Ferrari-Banane gelingt durch zwei gegenläufig öffnende Türen – oder eben zum Preis von 34.000 Euro. Zum Vergleich: Normale 360er starten bei etwa 70.000 Euro.