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Der steinige Weg von Aston Martin: Welche Zukunft hat die Marke?

Adele Moser Leitende SEO-Redakteurin

James Bond fährt sie, Fans lieben sie – doch wie gelingt Aston Martin der Wandel von der ikonischen Traditionsmarke hin zu einer zukunftsfähigen Luxusmarke?

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Inhalt
  1. Aston Martin: Zwischen Tradition und Transformation
  2. Historie voller Höhenflüge – und Krisenlandungen
  3. Der DB12 als Hoffnungsträger – aber mit Großserientechnik
  4. E-Mobilität vs. Kundenwünsche – ein Drahtseilakt
  5. Formel 1: Cleveres Marketing oder Millionengrab?
  6. Fazit

 

Aston Martin: Zwischen Tradition und Transformation

Die Lizenz zum Fasziniertsein: Seit James Bond in den 1960er-Jahren erstmals im silbergrauen DB5 über die Leinwand jagte, ist Aston Martin eine der ikonischsten Sportwagenmarken der Welt. Kaum eine andere Marke verkörpert britischen Gentleman-Glamour so konsequent – und kaum eine Marke musste sich in der Vergangenheit so häufig wirtschaftlichen Herausforderungen stellen. Und auch heute steht Aston Martin am Scheideweg: zwischen V12-Tradition und batterieelektrischer Zukunft, zwischen exklusivem Anspruch und ökonomischem Druck. Die kommenden Jahre entscheiden, ob die Marke Geschichte schreibt – oder selbst zur Geschichte wird.

Aston Martin steht für elegante Sportwagen, die britische Noblesse mit brachialem Motorsound verbinden. Vor allem die V12-Tradition mit Modellen wie dem DB11 V12 oder dem Valkyrie ist tief im Markenkern verankert. Das Design zurückhaltend, fast klassisch. Doch dieses Selbstverständnis hat seinen Preis: Im Gegensatz zu Ferrari oder Porsche konnte Aston Martin nie vom Geschäft im großen Maßstab profitieren. Geringe Stückzahlen und hohe Entwicklungskosten lassen die erhoffte Rendite häufig ausbleiben.
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Der Aston Martin Vantage AMR (2019) im Fahrbericht (Video):

 
 

Historie voller Höhenflüge – und Krisenlandungen

1913 gegründet, ist Aston Martin fast ebenso berühmt für seine glanzvolle Historie wie für seine wiederkehrenden finanziellen Turbulenzen. Über 15 Eigentümerwechsel pflastern den Weg. Von David Brown (dessen Initialien das DB im Modellnamen erklären) über Ford bis zur aktuellen Beteiligung von Lawrence Stroll, dem kanadischen Milliardär, der die Marke über das Formel-1-Team Aston Martin Aramco wieder auf die große Bühne bringen will.

Trotz des Mythos war Aston Martin wirtschaftlich nie ein Ferrari: Der Börsengang 2018 war hochgejubelt, doch der Aktienpreis stürzte dramatisch ab. Während Ferrari heute mit einer Marktkapitalisierung von über 75 Mrd. Euro glänzt und selbst Lamborghini innerhalb des VW-Konzerns boomt, dümpelt Aston Martin an der Börse im Bereich von 1,14 Mrd. US-Dollar (Stand: Juli 2025). Die Aktie ist ein Sorgenkind – auch wegen verpasster Modellzyklen und Lieferschwierigkeiten.

Der Blick aber geht nach vorn. Seit Anfang 2024 hat Aston Martin fast die gesamte Modellpalette überarbeitet – jedes Mal mit einem deutlichen Leistungszuwachs, ohne dabei die vertraute Designsprache radikal zu verändern. Nach einigen turbulenten Jahren soll nun mehr Ruhe einkehren. Dazu beitragen soll auch ein frischer Wind in der Führungsetage: Mit Adrian Hallmark übernimmt seit 2024 ein erfahrener britischer Manager die Rolle des CEO. Er bringt umfassende Erfahrung aus der Automobilbranche mit – unter anderem von Porsche, Volkswagen und Bentley.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

 

Der DB12 als Hoffnungsträger – aber mit Großserientechnik

Mit dem DB12 hat Aston Martin bereits 2023 einen wichtigen Schritt gemacht: ein GT, der Technik und Luxus auf ein neues Level hebt. Optisch kraftvoll, mit einer eigenen Infotainment-Plattform und deutlich gesteigerter Dynamik – doch unter der Haube werkelt nach wie vor ein 4,0-l-V8 von Mercedes-AMG. Auch wenn Aston den Motor mittlerweile eigenständig modifiziert und ihn mit 680 PS (580 kW) deutlich stärker gemacht hat, zeigt es ein zentrales Problem: Die Abhängigkeit von Zulieferern bremst die Eigenständigkeit. Immerhin arbeitet die Marke inzwischen aktiv an eigenen Triebwerken: Der neu entwickelte V12-Biturbo, der im aktuellen Vanquish zum Einsatz kommt, steht exemplarisch für die Bemühungen, autark zu werden.

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E-Mobilität vs. Kundenwünsche – ein Drahtseilakt

Während Marken wie Bentley (ab 2030 rein elektrisch) oder Ferrari (erstes E-Modell 2025) ihre Zukunft strategisch planen, bleibt Aston Martins Zeitplan vage. Ein rein elektrisches Modell ist bei Aston Martin seit Jahren in Aussicht gestellt – mal unter dem Namen Lagonda als Submarke, dann wieder im Zuge einer neu definierten Plattformstrategie. Auch die intensivierte Partnerschaft mit Lucid Motors soll künftig technologische Expertise im Bereich Batterietechnik beisteuern. Konkrete Details sind jedoch rar.

Ist Aston Martin damit automatisch zu spät? Nicht unbedingt – denn die Marke richtet sich gezielt nach den Erwartungen ihrer Kundschaft. Und die wünscht sich derzeit vor allem Emotionen, Klang, Fahrdynamik und am liebsten einen V12 unter dem edlen Blech, aber eben kein reines E-Auto. Daher liegt der Fokus vorerst klar auf der schrittweisen Elektrifizierung durch Hybridlösungen, wie Andreas Bareis, Regional President für Kontinentaleuropa, mitteilt.

 

Formel 1: Cleveres Marketing oder Millionengrab?

Aston Martin ist zurück in der Formel 1 – prominent, grün lackiert, mit Fernando Alonso als Testimonial. Markenimage, Sichtbarkeit, Begehrlichkeit erhofft sich Lawrence Stroll vom Engagement in der Königsklasse. Die grün-goldene Inszenierung mit dem Aramco-Sponsoring funktioniert medial. Aston-Martin-Fahrzeuge wirken dadurch frischer, sportlicher, präsenter. Doch der Preis ist hoch: Mehrere Hundert Millionen Euro pro Jahr fließen in das F1-Engagement. Ob die Formel 1 tatsächlich dazu beiträgt, mehr Sportwagen zu verkaufen? Bleibt umstritten.

 
Adele Moser Adele Moser
Unser Fazit

Aston Martin besitzt eine starke Identität, einen weltbekannten Mythos und eine exklusive Modellpalette. Doch strukturelle Schwächen – von begrenzten Skaleneffekten über technologische Abhängigkeiten bis hin zu unscharfen Elektrifizierungsstrategien – erschweren den Weg in eine stabile Zukunft. Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, technische Eigenständigkeit und wirtschaftliche Nachhaltigkeit mit dem Markenkern zu vereinen. Eine glänzende Zukunft ist möglich – aber nicht selbstverständlich.

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