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Geht auch ganz einfach:

Vantage F1/AMG GT Black Series: Vergleich Moers' Finest Vantage F1 und AMG GT Black Series

Johannes Riegsinger Autor
Inhalt
  1. Mercedes-AMG GT Black Series & Aston Martin Vantage F1 Edition im Vergleich
  2. Bedingungsloses Schnellsein: Der Mercedes-AMG GT Black Series
  3. Mercedes-AMG GT Black Series kommt, Tobias Moers geht – zu Aston Martin
  4. Der Aston Martin Vantage F1 Edition, mehr als ein Deko-Sondermodell
  5. Technische Daten Aston Martin Vantage F1 Edition & Mercedes-AMG GT Black Series

Der Mercedes-AMG GT Black Series und der Aston Martin Vantage F1 Edition sind zwei Supersportler der besonderen Art – und sie verbindet weit aus mehr, als man denkt. Ein Vergleich!

Mit dem Mercedes-AMG GT Black Series und dem Aston Martin Vantage F1 Edition treffen sich in diesem Vergleich zwei Sportwagen, die ihrer Marke Beine machen. Eines haben sie gemeinsam: die Schwarzwald-Power von Tobias Moers. Maschinenbau-Studium hinter sich, Wirtschaftsingenieurs-Diplom in der Tasche und als aufstrebender Jung-Entwickler im "Hotzenblitz"-Projekt aktiv – zu Beginn der 1990er-Jahre hätte sich der gebürtige Freiburger Tobias Moers wohl kaum ausgerechnet, was rund 30 Jahre später auf seiner Visitenkarte stehen würde: CEO von Aston Martin. Der Weg vom Elektro-Kleinstwagen zu James Bonds Dienstfahrzeug ist eben verdammt weit. Nichts gegen 12-Kilowatt-Eifer im GFK-Knutschkugel-Design, aber sexy geht eben anders. Der einst unglamouröse Einstieg in der automobilen Regionalliga zeigt jedoch, weshalb es Tobias Moers einige Jahre später in die Auto-Champions-League schafft: Wer genug Rückgrat für den "Hotzenblitz"hat, schlägt sich auch dann noch gut, wenn die Karriereluft dünn wird. 1994 landet Moers bei AMG, fünf Jahre späte wird der Tuning- und Racing-Spezialist von der Daimler-Benz AG übernommen und Tobias Moers zum Gesamtverantwortlichen der großen Baureihen. Drei Jahre später, 2002, hat Moers die gesamte Fahrzeugentwicklung unter sich. Und die Mercedes-AMG GmbH wächst weiter, wird selbstbewusst, fordernd und vorandrängend. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Mercedes-AMG GT Black Series & Aston Martin Vantage F1 Edition im Vergleich

Es sind Charakterköpfe und Dranbleiber wie Moers, die sich bei Mercedes-AMG den ersten eigenen Sportwagen ausdenken, zu einer Zeit, als die Welt AMG immer noch für den "Werkstuner von Mercedes" hält. Vielleicht ist man daher bei Mercedes-Benz selbst etwas überrascht, als AMG mit dem  Konzept für den SLS AMG um die Ecke biegt und dem Auto auch noch rotzfrech Flügeltüren in die Konstruktionspläne zeichnet. Dass AMG gerade am helllichten Tage dabei ist, sich die ewige Markenikone der Marke Mercedes unter den Nagel zu reißen, merkt man in Untertürkheim erst, als dieser SLS AMG bereits beschlossene Sache ist. Seine radikale Konzeption ist einfach zu mitreißend. Entwicklungsvorstand Thomas Weber und CEO Dieter Zetsche geben das Go, weil sie spüren, dass die Marke mit dem Stern genau so ein Auto braucht. Einen Rockstar. Es sind unprätentiös und leidenschaftlich reinkniende Menschen wie Tobias Moers, die AMG damals die Räume öffnen, den SLS AMG zum Erfolg machen und in seinem Kielwasser immer weiter an der Marke AMG arbeiten. 2011 wird Moers vom heutigen Daimler-CEO und damaligen AMG-Chef Ola Källenius in die Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH berufen, im Oktober 2013 tritt Tobias Moers die Nachfolge von Källenius auf dem AMG-Chefsessel an. Nahezu seine erste Amtshandlung neben der Aufzucht eines schlagkräftigen Rudels von kompakten Vierzylinder-AMG ist die Vorstellung des GT: Der Nachfolger des SLS AMG ist kompakter, kommt ohne Flügeltüren aus und hat aus den Schwächen des SLS gelernt. Dass die GT-Baureihe von einem kompromisslos sportlichen Topmodell gekrönt werden müsste ... sollte ... würde ..., lässt Moers danach in Gesprächen immer wieder fallen.

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Bedingungsloses Schnellsein: Der Mercedes-AMG GT Black Series

Wie kompromisslos der Mercedes-AMG GT Black Series aber wird, ahnen nur Insider: Wieder einmal wirft AMG alle bekannten Parameter über den Haufen, selbst wenn es an den famosen Vierliter-Biturbo-V8 geht, der sich mit donnerndem Sound und brachialem Punch zu einer Ikone der Marke AMG entwickelt hat. Um das Ansprechverhalten des Motors, seine Drehfreude, das nutzbare Drehzahlband und die Leistung zu erhöhen, wird der V8 auf eine 180-Grad-"Flat-Plane"-Kurbelwelle umgestellt. Dass dabei Drehmoment und Laufkultur leiden könnten, hat das AMG-Entwicklerteam im Griff – dass die Maschine nicht mehr nach AMG klingt, tief und rumpelnd, muss hingenommen werden. Und wenn man dann am Steuer sitzt, weint man dem Sound keine einzige Träne nach. Denn dieses Auto ist eine Offenbarung. Entfesselt und druckvoll dreht der Motor hoch, schnappt bereits im Drehzahlkeller massiv zu, fegt dann mit explosiver Energie dem roten Bereich entgegen. Man weißt sofort: Dieser Motor hat ein Chassis, ein Fahrwerk verdient, das Wunder wirkt. Und er hat es bekommen. Der Mercedes-AMG GT Black Series ist ein mächtiger Rennwagen, schnörkellos, fokussiert, ganz ohne Kompromiss-Schlacke.  Seine technischen Special Effects dienen keiner Show, sondern einzig dem bedingungslosen Schnellsein: Deftigen Abtrieb hat er, unfassbare Stabilität, hauchzarte Präzision – und gleichzeitig kannt man ihn dank diskussionsloser Gutmütigkeit prügeln, sodass sich selbst die Physik überlegt, ob sie sich nicht doch noch über den Tisch ziehen lassen soll, aus reiner Freude an diesem Feger.

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Mercedes-AMG GT Black Series kommt, Tobias Moers geht – zu Aston Martin

Als der Mercedes-AMG GT Black Series Mitte 2020 kommt, geht Moers. Lawrence Stroll, der kanadische Mode-Mogul mit dickem Rennsport-Nagel im Kopf, hat nahezu 17 Prozent der Anteile an Aston Martin gekauft, möchte das ihm gehörende "Racing Point"-F1-Team in der Saison 2021 als offizielles Aston Martin F1 Team antreten lassen und hat auch ansonsten Großes mit der Marke vor. Aston Martin und AMG kennen sich: Daimler hält Anteile, Mercedes liefert Bordelektronik nach Gaydon, AMG den V8 des GT und wer weiß was sonst noch. Jetzt braucht Aston Martin aber mehr: Einen Vordenker, der die reizvolle, aber von der Dynamik des globalen, modernen Automobilgeschäfts überforderte Traditionsmarke neu ausrichten kann. Einen Pragmatiker. Einen, der beißen kann. Einen, der nicht träumt und redet, sondern macht. Eigentlich einen wie Tobias Moers. Dass Ola Källenius einen Karriere-Stint bei Mercedes AMG High Performance Powertrains (damals "Mercedes-Benz High Performance Engines Ltd.") hinter sich hat, dem in England ansässigen F1-Motorenlieferanten, und damit bis zu den Ohren im Motorsport-Universum der Marke steckt, darf man in diesem Diorama mindestens ebenso wenig vergessen wie die Tatsache der Kapitalbeteiligung des Mercedes AMG-F1-Teamchefs Toto Wolf bei Aston Martin Racing. Sagen wir es einfach mal so: Da haben ein paar Typen private Handynummern untereinander ausgetauscht, die Freude am Drehen großer Räder haben. Lawrence Stroll ruft Tobias Moers an, der sagt Ja. Über dieses Ja wird viel spekuliert – bereitet Mercedes hier eine Übernahme vor? Aber Moers erklärt es auf seine Weise: Bestandsaufnahme, Neuorientierung, Schlachtplan, Attacke. Nicht reden – machen.

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Der Aston Martin Vantage F1 Edition, mehr als ein Deko-Sondermodell

Ganz bestimmt ist der technisch bereits eng mit dem Mercedes-AMG GT verwandte Vantage keine Baustelle mit höchster Priorität, aber Tobias Moers nutzt ihn, sofort, um die Lücken im Geflecht der Marke zu schließen: Alle paar Jahre immer nur dann ins Rampenlicht zu rollen, wenn 007 die Welt rettet, ist dann doch etwas wenig. Ein Aston Martin muss rennen, das passt zum Formel 1-Engagement. Mit Mercedes wird eine Teilhabe am Safety Car-Job ausgehandelt und relativ spontan die Aston Martin Vantage F1 Edition rausgehauen. Einen echten Moers erkennt man aber daran, dass sie kein bloßes Deko-Sondermodell ist: Da wird nachgelegt, verfeinert, entwickelt. 25 PS mehr als der Standard-Vantage V8 sind das Mindeste. Es geht dem Vantage aber auch ans Fahrwerk: 21-Zoll-Räder statt der normalen 20 Zoll, dazu eine Hinterachse mit um 0,25 Grad erhöhtem Negativ-Sturz, einer um zehn Prozent erhöhten Federrate und einer 20 Prozent härteren Druckstufe. Vorn gibt es ein Grad mehr Sturz sowie 30 Prozent härtere Dämpferraten. Da ist er, der Moers, den es schon bei AMG geärgert hat, wenn man ihm vorwarf, nur schnell geradeaus zu können. Auch die Aerodynamik wird adaptiert: Riesen-flügel am Heck, geschlossener Unterboden, Karbon-Splitter vorn. Zum Rennwagen wird der Aston Martin Vantage F1 Edition so immer noch nicht, aber man bekommt etwas geboten für sein Geld. Brachialen Fahrspaß mit deftigem Grip und glasklarem Feedback und ganz viel Fahrgefühl nämlich. Und wer dann genau hinhört, wenn einen der hart hämmernde V8-Sound des hier noch nach klassischer 90-Grad-Cross-Plane-Systematik kurbelnden Vierliter-Triebwerks erbeben lässt, vernimmt die klare Botschaft: Dies ist erst der Anfang. Eine Kostprobe. Von einem, der einfach nicht locker lässt.

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Technische Daten Aston Martin Vantage F1 Edition & Mercedes-AMG GT Black Series

AUTO ZEITUNG 01/2022Aston Martin
Vantage F1 Edition
Mercedes-AMG
GT Black Series
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.V8-Zylinder, 4-Ventiler,
Bi-Turbo,
V8-Zylinder, 4-Ventiler,
Bi-Turbo,
Hubraum3982 cm³3982 cm³
Leistung393 kW/535 PS
bei 6000 /min
537 kW/730 PS
bei 6700 /min
Max. Drehmoment685 Nm
bei 2000 /min
800 Nm
bei 2000 /min
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik7-Gang-
Doppelkupplungsgetriebe
(Transaxle)
Messwerte
Leergewicht (Werk)1570 kg1615 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Werk)3,6 s3,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)314 km/h325 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP)11,6 l SP12,8 l SP
Preise
Testwagenpreis162.000 €343.910 €

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