Audi 200 20V Turbo Quattro: Die Oberklasse mit Rallye-Genen
Audi 200 20V Turbo Quattro: Das Highlight zum Ende der 200-Karriere
Erst zum Ende seiner Karriere hat der Audi 200 so richtig aufgedreht. Wie bereits die erste Generation basierte auch der Typ 44 genannte Audi 200 Nummer zwei (1983 bis 1991) auf dem Audi 100, er war sogar in weiten Teilen baugleich mit dem erfolgreichen damaligen Luftwiderstandsmeister der Baureihe C3. Doch erst 1989 brachte Audi mit dem 200 20V Turbo Quattro eine richtige 220-PS-Granate (162 kW) an den Start, wahlweise auch als Avant. Viele schreckte der damalige Neupreis von mehr als 74.000 Mark ab, doch der letzte und stärkste 200er war sein Geld wert.
Passendes Zubehör für den Klassiker:
Sein aufgeladener Fünfzylinder (Darum ist der Fünfzylinder vom Aussterben bedroht) mit damals noch innovativer Vierventiltechnik sowie geschmiedeten Kolben mit Ölspritzkühlung stammte im Grunde aus dem kurzen Sport Quattro. Für den Einsatz im Audi 200 wurde er aber ziviler abgestimmt mit weniger Überschneidung bei den Ventilsteuerzeiten, was zu einem kultivierteren Lauf führte. Statt der 306 PS (225 kW) im Sport Quattro waren es in der komfortablen, großzügigen Allrad-Limousine 220 PS (162 kW), die den schnellsten 200er auf maximal 245 km/h beschleunigten.
Die Konkurrenten:
Noch schneller lief sonst nur der 200 Quattro, den Audi im Vorfeld 1987 in der nordamerikanischen Trans-Am-Serie eingesetzt hatte. Noch mit Zweiventil-Technik, aber dafür mit einem immensen Ladedruck von 2,8 bar leistete der erste Rundstrecken-Rennwagen mit den vier Ringen nach dem Zweiten Weltkrieg 550 PS (405 kW) und erreichte etwa 300 km/h Höchstgeschwindigkeit.
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Der Audi A6 Avant (2025) im Fahrbericht (Video):
2,2-l-R5 mit spontanem Antritt & kräftigem Durchzug
Aber zurück zum Serienmodell Audi 200 20V Turbo Quattro: In Kombination mit der recht hohen Verdichtung von 9,3 sprach der 2,2-l-R5 für einen Turbomotor recht spontan an und lieferte kräftigen Durchzug von unten heraus – so wie sich das für eine gediegene Reiselimousine gehört. Gerade einmal 4767 Stück wurden bis 1991 vom 20V gefertigt, entsprechend selten ist der Top-200er zu finden, als kultiger Schrägheckkombi Avant nochmals seltener.
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Bis heute fährt sich ein gut erhaltener Audi 200 fast so problemlos und harmonisch wie ein modernes Auto, wozu auch das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk und der Quattro-Antrieb mit selbstsperrendem Torsen-Mittendifferential und manueller Hinterachssperre beitragen. So nach und nach hat in den letzten Jahren auch die Klassikgemeinde den Audi 200 vom Typ 44 entdeckt. Wer einen hat, trennt sich nur ungern von ihm.