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Geht auch ganz einfach:

BMW X4/Mercedes GLC Coupé: Test

Trendige SUV-Coupés im Vergleich

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. BMW X4 & Mercedes GLC Coupé im Test
  2. Fahrkomfort: Mercedes GLC Coupé mit Vorteilen
  3. Motor/Getriebe: 14 PS weniger im BMW X4
  4. Fahrdynamik: Gute Bremswerte beim BMW X4
  5. Umwelt/Kosten: GLC Coupé & X4 keine Schnäppchen
  6. Technische Daten BMW X4 & Mercedes GLC Coupé
  7. Fazit

Kann sich der neue BMW X4 im Test gegen den gestandenen Mercedes GLC Coupé behaupten? Ein klares: Jein: Denn am Ende gibt es keine eindeutige Entscheidung – auch wenn oder obwohl beide Autos ihre Vorzüge bieten!

In Zeiten vor dem BMW X4 und Mercedes GLC Coupé galten flache Coupés mit ihren eleganten Dachlinien als die exklusivste Form unter den Automobilen. Doch dann erfanden die Hersteller neue Nischen. Aufregende Crossover-Modelle und SUV in allen Größen entstanden, während klassische Coupés verschwanden. Jetzt kommen die sinnlichen Linien wieder in Mode und sind immer häufiger ausgerechnet an SUV zu finden. Der neue BMW X4 und Mercedes GLC Coupé sind nur zwei Beispiele der modernen Exklusivität. Im Test treten Dieselmodelle mit rund 200 PS gegeneinander an.

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BMW X4 im Video:

 
 

BMW X4 & Mercedes GLC Coupé im Test

Von den Abmessungen her gleichen der BMW X4 und das Mercedes GLC Coupé ihren bürgerlichen Mustern mit identischem Radstand und einheitlicher Breite. Nur in der Länge sind die Coupé-Derivate etwas gewachsen. Dennoch ist auf den vorderen Plätzen nicht nur das Raumangebot geblieben, sondern auch die Cockpitgestaltung. Dass die Karosserie hier wie da etwas flacher ist, merkt man vorn nicht. Hinten dagegen wird es wegen der abfallenden Dachlinien deutlich enger. Vor allem im GLC Coupé nehmen Großgewachsene mit ihrem Hinterkopf Dachfühlung auf. Auch Kniefreiheit und Kofferraumvolumen sind im X4 etwas großzügiger gestaltet. Die Übersichtlichkeit leidet aber bei beiden unter den dicken C-Säulen, den schmalen hinteren Seitenscheiben sowie den kleinen Heckfenstern. Einparkhilfen rundum sind allerdings Standard. Und im GLC Coupé gibt es sogar noch eine Rückfahrkamera. Abgesehen vom engeren Fond bieten die SUV-Coupés jedoch einen ähnlich hohen Nutzwert wie X3 und GLC. Dreiteilig umklappbare Fondsitzlehnen, ebene Ladeflächen und doppelte Kofferraumböden überzeugen hier im Alltag ebenso wie die hohen Zuladungen und die Anhängelasten von mindestens zwei Tonnen (BMW: 2000, Mercedes: 2170 kg). Mit der Modellüberarbeitung hat BMW vor allem bei der Sicherheitsausstattung nachgelegt. Der X4 kommt beispielsweise schon in der Basis mit einem Notbremsassistenten samt Fußgängererkennung daher. Und das fair kalkulierte Paket Driving Assistant rüstet den Bayern obendrein mit Spurassistenten, Querverkehrswarnung (hinten) und Verkehrszeichenerkennung auf. Wer im Stau das Steuer an die Elektronik übergeben will, ordert zudem den Driving Assistant Plus für 2300 Euro. Hier kann das konzeptionell schon gut zwei Jahre alte GLC Coupé nicht mehr ganz mithalten. Bei Materialqualität und Verarbeitung setzt er hingegen in diesem Duell den Maßstab.

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Fahrkomfort: Mercedes GLC Coupé mit Vorteilen

Die Nase vorn hat das Mercedes GLC Coupé auch bei der Testkategorie Fahrkomfort. Denn die Schwaben gönnen dem GLC optional eine in dieser Klasse selten zu findende Luftfederung. Die Air Body Control kostet zwar üppige 2261 Euro, verwandelt das knapp zwei Tonnen schwere SUV aber in einen lässigen Allrounder, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Selbst schwere Beladung mit fünf Personen und Gepäck scheint Federn und Dämpfern nichts auszumachen. Zwar schlägt sich auch der BMW X4 tapfer in der Fahrwerkswertung. Doch im direkten Vergleich wirkt der Münchener etwas hölzern und gibt hier und da sogar Karosseriegeräusche von sich. Zudem behalten die adaptiven Dämpfer (600 Euro) im Komfort-Modus nicht immer die Kontrolle über die dann zum Aufschwingen neigende Hinterachse. Auf maroden Straßen ist daher die Normalabstimmung besser geeignet. Obendrein enttäuscht die Geräuschdämmung des BMW. Nur im GLC Coupé herrscht auf Autobahnen eine für diese Preisklasse überzeugende Ruhe im Auto. In punto Sitzkomfort herrscht dann wieder Gleichstand. Die geringen Aufpreise für eine bessere Sitzkontur lohnen sich bei beiden Modellen in jedem Fall.

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Motor/Getriebe: 14 PS weniger im BMW X4

Das Wichtigste zuerst: Auch wenn die hier getesteten Werksautos noch nach Abgasnorm Euro 6c zertifiziert sind, versicherten uns beide Hersteller, dass ihre Modelle dank ohnehin schon verbautem SCR-Kat und AdBlue-Tank demnächst auch die Euro 6d-Temp- Einstufung erhalten. Es wurden bisher nur noch nicht alle Abnahmezyklen durchlaufen. Dennoch sollten Käufer auf die Versionen mit der besseren Euro 6d-Temp-Zertifizierung warten. An den Fahrleistungen wird das am Ende nichts ändern. Und so steht das Mercedes GLC Coupé mit seinem 204 PS starken Vierzylinder-Biturbodiesel auch weiterhin besser im Futter als der vergleichbar teure BMW X4 xDrive20d mit 190 Turbo-PS. Beide Modelle werden übrigens ab Werk mit Allradantrieb und Automatik-Getriebe ausgeliefert. Dank mehr Hubraum und zweier Turbolader bringt es der Selbstzünder im Mercedes auf 500 Nm Drehmoment (BMW: 400 Nm). Er läuft dabei trotz extrem langhubiger Auslegung sogar noch kultivierter. Das Stern-Coupé sprintet jedenfalls in gemessenen 7,5 Sekunden auf 100 km/h und auch locker über Tempo 200. Bis dahin ist er dann fast drei Sekunden schneller als der gut 100 Kilogramm leichtere und etwas brummige Bayer. Natürlich kann man sich im BMW weiterhin über die sehr gut abgestimmte Achtstufen-Automatik von ZF freuen, die vor allem im Eco-Pro-Modus extrem zurückhaltend arbeitet. Doch auch das Neunstufen-Pendant von Mercedes sichert dem GLC einen komfortablen Grundcharakter und niedrige Verbräuche. Auf der sehr zurückhaltend gefahrenen Sparfuchs- Runde kratzt der 250 d an der Marke von 6,0 Litern – im Alltagsverkehr kommt man mit 7,8 Litern aus. Der BMW pendelt sich auf gleich gutem Niveau ein.

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Fahrdynamik: Gute Bremswerte beim BMW X4

Dass man heutzutage selbst von zwei Tonnen schweren SUV reichlich Sportlichkeit erwarten darf, beweisen die guten Beschleunigungs- und Bremswerte im Test. Beim Verzögern arbeitet sich der leichtere BMW X4 auf den Pirelli-Sportreifen aber klare Vorteile heraus. Sowohl mit kalten als auch heißen Bremsen braucht er für die Vollbremsung aus Tempo 100 deutlich weniger als 35 Meter. Das Mercedes GLC Coupé kontert dank seiner Hankook-Mischbereifung mit sehr harmonischer Gesamtbalance auf der abgesperrten Handlingstrecke. Vor allem das zackige und mitteilsame Lenkgefühl passt bestens zur Vorderachse mit ihrem hohen Gripniveau. Im Sportmodus des einstellbaren Dynamic- Select-Programms geht es jedenfalls gnadenlos direkt zur Sache. So fühlt sich der Mercedes in Kurven deutlich schneller an als der lammfromme BMW, der nur auf den Geraden wegen seines Leistungsdefizits Federn lässt. Apropos Geraden: Der X4 schwächelt beim Geradeauslauf, was vor allem auf längeren Autobahnetappen negativ ausfällt.

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Umwelt/Kosten: GLC Coupé & X4 keine Schnäppchen

Schon BMW X3 (ab 44.600 Euro) und Mercedes GLC (ab 45.970 Euro) zählen nicht gerade zu den Schnäppchen unter den Kompakt-SUV. Doch die Coupé-Varianten sind nochmals um einiges teurer. Mit identischer Motorisierung sind es in beiden Fällen fast 5000 Euro extra. Die minimal bessere Ausstattung vor allem auf der Multimedia-Seite rechtfertigt diesen happigen Zuschlag nicht. Mit den für die Testwertung relevanten Extras kommt der BMW X4 im Test auf knapp 55.000 Euro – das Mercedes GLC Coupé wegen der Luftfederung und der 19-Zoll-Mischbereifung aus dem AMG-Exterieur auf gut 2000 Euro mehr. Nur die besseren Garantieleistungen und die etwas günstigeren Typklassen bei der Kasko-Versicherung sprechen auf der Kostenseite für den Mercedes. Dass sein prognostizierte Wertverlust einige Prozente unter dem des BMW liegt, hat angesichts solch hoher Summen kaum eine Relevanz bei der Punktewertung. SUV-Fahren war eben schon immer etwas teurer – das Gleiche gilt natürlich auch für Coupés.

Fahrbericht
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Technische Daten BMW X4 & Mercedes GLC Coupé

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Einen klaren Vorsprung kann in diesem Vergleichstest keiner der beiden herausfahren. Zu nah sind sich die zwei Coupé-Konzepte als elegante Ableger der bekannten SUV-Verkaufsschlager X3 und GLC. Dass es am Ende trotz modernerer Sicherheitsausstattung nicht ganz für den noch frischen BMW X4 xDrive20d reicht, liegt auch am Leistungsnachteil. Der nahezu gleich teure Mercedes GLC Coupé 250 d bringt es auf 14 PS mehr und zusätzliche 100 Nm. Der Stuttgarter fährt hier aber auch dank des hervorragend abgestimmten Luftfederfahrwerks (optional) auf Platz eins. Dass das GLC Coupé vor allem im Fond enger geschnitten ist als der X4 und mit der hier getesteten Ausstattung auch noch mehr kostet, dürfte für das Zielpublikum der Preisklasse über 50.000 Euro weniger von Bedeutung sein.

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