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Alle Tests zum Porsche 911

Neuer Porsche 911 Turbo S (2020): Erste Testfahrt Der neue 911 Turbo S definiert das Maximum

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Erste Testfahrt im neuen Porsche 911 Turbo S (2020)
  2. Porsche 911 Turbo S (2020) mit fantastischem Handling bei der ersten Testfahrt
  3. Fazit

Mit einem Leistungsplus von enormen 70 PS zum Vorgänger beansprucht der neue Porsche 911 Turbo S (2020) die Rolle des 992-Topmodells für sich. Völlig zu Recht, wie die erste Testfahrt eindrucksvoll zeigt!

"Du solltest unbedingt die Launch Control ausprobieren", gibt mir der Porsche-Mann bei der ersten Testfahrt mit dem neuen Porsche 911 Turbo S (2020) noch mit auf dem Weg, bevor ich zur ersten Runde über den 2,8 Kilometer langen Handlingkurs des im Herbst eröffneten Porsche Experience Center am Hockenheimring starte. Na gut, wenn er darauf besteht. Geradeaus Vollgas kann doch eigentlich jeder – aber was soll's: anhalten, einen Fuß auf die Bremse, Gas geben. Die Drehzahl springt auf rund 5000 Touren, verharrt. Bremse lösen und wuuusch! Es scheint, die Zahlen im Tacho könnten gar nicht schnell genug wechseln, um mit der katapultartigen Beschleunigung mitzuhalten. Der neue Porsche 911 Turbo S (2020) schießt so aberwitzig schnell nach vorn, dass ich mich bis etwa 120 km/h nahe eines Ohnmachtsanfalls wähne. An den versprochenen 2,7 Sekunden für den Standardsprint von null auf 100 km/h bestehen nach diesem Erlebnis keinerlei Zweifel. Die Vehemenz der Beschleunigung übertrifft alle Erwartungen. Der 650 PS starke Turbo S verkrallt sich wie magisch im Asphalt und stürmt ohne Reifenquietschen, ohne Rauch, ohne Schlingern voran. Das ist purer Vortrieb! Atemberaubend. Mehr zum Thema: Porsche 911 als Carrera 4 ergänzt

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Der Porsche 911 Turbo S (2020) im Fahrbericht-Video:

 
 

Erste Testfahrt im neuen Porsche 911 Turbo S (2020)

Quell der überbordenden Fahrleistungen des neuen Porsche 911 Turbo S (2020) ist ein neuer Sechszylinder-Boxer mit zweifacher Turboaufladung. Wie bisher kommen parallel geschaltete Lader mit variablem Turbineneinlass (VTG) zum Einsatz. Der Grundmotor ist jedoch nicht länger der "Turbo"-Boxer mit 3800 Kubikzentimeter, sondern als Basis dient nun der Dreiliter-Biturbo aus den Carrera-Varianten. Allerdings wächst der Hubraum auf 3745 Kubikzentimeter. Ferner sind die Turbolader größer als beim Vorgänger und rotieren rechts und links vom Motor gegenläufig. Beim Vorgänger kamen noch Gleichteile zum Einsatz. Ansaugwege, Kühlung – alles ist neu. Der Lohn der Mühe: Leistung im Über­fluss, spontane Gasannahme, saubere Abgase – selbstverständlich mit Partikelfiltern.  Mit dem Generationswechsel zur Baureihe 992 legt der neue Porsche 911 Turbo S (2020) aber nicht nur an Leistung zu, sondern entfacht mit bis zu 800 Newtonmeter Drehmoment auch noch mehr Kraft. Unterhalb von 2500 Umdrehungen fühlt sich der Motor bei unserer ersten Testfahrt bereits bärenstark an, doch darüber steigert sich die Schubkraft auf ein infernalisches Maß. Und: Bis zum Erreichen der Höchstdrehzahl bei 7200 Touren lässt die Vehemenz der explosiven Kraftentfaltung einfach nicht mehr nach. Selbst oberhalb von 200 km/h geht der Turbo S so ungestüm nach vorn, dass man den Tacho stets im Auge behalten sollte. Einmal nicht aufgepasst, schon ist man schneller als erwartet, da der Power-Porsche jegliche Fahrwiderstände absolut mühelos überwindet.

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Porsche 911 Turbo S (2020) mit fantastischem Handling bei der ersten Testfahrt

Aber wie gesagt, geradeaus schnell fahren kann (im Prinzip) jeder. Ist der neue Porsche 911 Turbo S (2020) zum bloßen Drag-Racer mutiert? Ganz und gar nicht! Auf dem Rundkurs dreht er erst richtig auf und verbindet den enormen Schub mit einem schier unglaublich hohen Grip in Kurven. Alles aber völlig handzahm kinderleicht zu kontrollieren und vom ersten Meter an vertrauenserweckend. Die Vorderräder reagieren extrem entschlossen auf Lenkbefehle, bauen einen immensen Halt auf und führen den 911 wie auf Schienen um Kurvenradien aller Art. Wer es tatsächlich übertreibt, wird vom Turbo S durch ein sanft einsetzendes Untersteuern vor dem nahenden Grenzbereich gewarnt. Gas lupfen, passt! So einfach kann schnelles Fahren sein. Auf der anderen Seite honoriert der mit Allradlenkung und Allradantrieb gesegnete 992 fahrerischen Einsatz mit unbedingter Präzision und stets vorhersehbaren Reaktionen. Wer driften will, kann sich nach Herzenslust austoben, und wer ganz entspannt touren möchte, kann dies ebenso. Solange der Fahrer einen sauberen Strich auf die Straße zirkelt, halten sich die Assistenzsysteme selbst bei forscher Fahrt bedeckt, was den Eindruck vom omnipotenten Universalgenie auf Rädern weiter untermauert. Geradeauslauf? Tadellos. Bremsanlage? Dank Karbon-Keramik-Scheiben hitzefest, nahezu perfekt dosierbar und selbst aus hohem Tempo absolut spurstabil. Erheblichen Anteil an diesen Qualitäten des neuen Porsche 911 Turbo S (2020) hat die ausgefeilte Aerodynamik, bei der wie schon beim Vorgänger eine aktive Gummilippe in der Frontschürze sowie ein ausfahrender Heck­flügel für bis zu 170 Kilogramm zusätzlichen Anpressdruck sorgen. Oberhalb von 260 km/h kippt der Heckflügel zudem von der steilen Performance- in eine strömungsgünstigere, flachere Speed-Position. Das sauber abgestimmte Fahrwerk verzichtet bei der ersten Testfahrt überdies auf unnötige Härten und meistert profanes Alltagsgeschehen ebenso souverän wie das Spiel mit dem Grenzbereich. Mehr zum Thema: BMW M850i & Porsche 911 Turbo im Vergleichstest

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Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Das ein Turbo schnell ist, weiß man. Doch wie aberwitzig der neue Porsche 911 Turbo S mit seinen 650 PS davonschießt, muss man bei einer Testfahrt erleben, um es zu glauben. Hinzu kommen ein fantastisches Handling sowie ein beachtlicher Fahrkomfort – zumal das lästige Dröhnen des Vorgängers entfällt. Das Einzige, was jetzt noch "brummt", ist der Preis: ab 218.181 Euro!

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