Mercedes AMG GT XX (2025): 1360-PS-Studie mit vier Türen
Preis: Elektrischer AMG GT 4-Türer vermutlich nicht unter 100.000 Euro
Dass Stuttgart und Affalterbach einen viertürigen Elektro-Sportwagen an den Start bringen wollen, ist nichts Neues. Das Modell wird sich im recht jungen Segment der hochperformanten Elektro-Limousinen platzieren und so neben den direkten Konkurrenten Porsche Taycan und Audi e-tron GT auch gegen die US-Rivalen Tesla Model S und Lucid Air in den Ring steigen. Mit dem im Juni 2025 enthüllten Mercedes Concept AMG GT XX wird das Ganze konkreter und wir erhalten einen ersten Ausblick auf Technik und Design. Die Studie basiert auf der neuen Architektur AMG.EA, auf der künftig weitere Elektro-Sportmodelle folgen sollen.
Spannend wird der Preis des Serienmodells, denn Elektro-Varianten schlagen in der Regel ein ordentliches Plus auf den Verbrenner-Preis. Der noch aktuelle AMG GT 4-Türer, den der AMG GT XX beerben dürfte, liegt mit Sechszylinder und mindestens 110.000 Euro jedoch bereits in einer Größenordnung mit Taycan und e-tron GT, die jeweils zwischen 100.000 und 110.000 Euro starten (alle Preis: Stand Juni 2025). Mit einem Debüt des Serienmodells rechnen wir frühestens 2026.
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Der Mercedes Concept AMG GT XX (2025) im Video:
Antrieb: 1000 kW an die vier Räder, 850 kW an der Ladesäule
Neue Maßstäbe will der Mercedes Concept AMG GT XX (2025) in Sachen Antriebs- und Ladetechnik setzen. So erzeugen die beiden Elektromotoren an der Hinterachse und der eine an der Vorderachse in Summe eine irrwitzig anmutende Leistung von 1000 kW (1360 PS). Besonders ist dabei, dass AMG auf Axial-Fluss-Motoren setzt, bei denen das Magnetfeld parallel zur Drehachse verläuft und nicht wie üblich senkrecht. Laut Hersteller lässt sich der Motor dadurch kompakter und leichter konzipieren. Der vordere Motor schaltet sich aus Effizienzgründen lediglich bei Bedarf zu und bleibt ansonsten entkoppelt. Die Höchstgeschwindigkeit soll jenseits der 360 km/h liegen.
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Eine Neuentwicklung ist die Batterie der Studie mit einer NCMA-Zellchemie (Nickel, Kobalt, Mangan und Aluminium) in der Kathode und einer siliziumhaltigen Anode. AMG wirbt mit einer Energiedichte von 0,3 kWh/kg und setzt wie auch BMW bei den kommenden "Neue Klasse"-Modellen auf runde Batteriezellen. Diese sind zur Kühlung von einem speziellen Öl umströmt, das für eine dauerhaft gute Performance sorgen soll.
Performant gehts auch an der Ladesäule zu: Laut Hersteller soll der Mercedes Concept GT XX bei einer Stromstärke von 1000 A "über einen großen Bereich der Ladekurve" mit mehr als 850 kW laden. Das ist besonders in Hinblick auf die Ladeleistungen aktueller Serienmodelle beachtlich, die kaum 400 kW überschreiten. Durch die astronomische Ladeleistung soll der GT mit seiner 800-V-Plattform in rund fünf Minuten Energie für etwa 400 km Reichweite "tanken". Damit ist er dem aktuellen öffentlichen Ladenetz natürlich meilenweit voraus.
Sicherlich wird sich das Datenblatt des AMG GT 4-Türer-Serienmodells weniger spektakulär lesen – wir bleiben gespannt, inwieweit sich die Technik an der Studie orientiert.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Viertüriges Coupé mit großem Maul
Das Prinzip des Mercedes Concept AMG GT XX (2025) fügt sich nahtlos in die genannte Konkurrenz ein: Zu vier Türen gesellt sich eine coupéhaft abfallende Dachlinie, die in einem Fließheck mündet. Damit ist der AMG weder wirklich Limousine, noch wirklich Coupé. In der Länge misst er 5,2 m, in der Breite 1,95 m und in der Höhe 1,32 m. Den cW-Wert beziffert der Hersteller mit 0,198, womit er den Aerodynamik-Spezialisten EQS deutlich unterbietet und nur minimal schwächer aufgestellt ist als der amtierende Weltmeister Lucid Air – dabei reden wir aber natürlich von Serienmodellen und nicht von Studien (hier gehts zum Ranking der Autos mit dem besten cW-Wert). Wir erwarten aber auch beim AMG GT 4-Türer EQ einen hervorragenden Widerstandsbeiwert.
Optisch besonders markant sind bei der Studie der extrem tief angebrachte und breite Kühlergrill in typischer AMG-Trapezform sowie die sechs runden Leuchtelemente am Heck. Der noch stark getarnte Erlkönig des Serienmodells (ab Bild 8) lässt außer der ähnlichen Silhouette kaum Schlüsse zu, verfügt jedoch anders als das Concept Car über eine klassische Heckscheibe.
Interieur: AMG One-"Lenkrad"

Wie es sich für eine Studie gehört, wartet auch der Mercedes Concept AMG GT XX (2025) mit einem exzentrischen Innenraum auf. Der wohl größte Hingucker ist das rechteckige "Lenkrad", das enorm sportlich wirkt und an das Hypercar AMG One erinnert. Passend dazu kommen Carbon-Schalensitze und Sechspunkt-Gurte zum Einsatz. Umfassende Ambientebeleuchtung in der orangenen Wagenfarbe, orangene Türschlaufen und ein abgespaceder Gangwahlhebel in der Mittelkonsole runden den Look ab. Infotainment-technisch arbeitet die Studie mit einer 10,25-Zoll-Instrumententafel, einem zentralen 14-Zoll-Touchscreen sowie der hauseigenen MB.OS-Software – letzteres wird mit Sicherheit auch auf das Serienmodell zutreffen.
Mercedes haut mit dem Concept AMG GT XX (2025) ordentlich auf den Putz – und gibt offensichtlich einen Ausblick auf den elektrischen GT 4-Türer, den wir bereits als Erlkönig erwischt haben. Dieser wird technisch vermutlich weniger utopisch ausfallen, dürfte aber Taycan und e-tron GT durchaus Kopfschmerzen bereiten.