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Jeep Compass/Renault Kadjar: Vergleichstest Compass und Kadjar im SUV-Duell

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Jeep Compass und Renault Kadjar im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Jeep Compass punktet beim Geräuschkomfort
  3. Motor/Getriebe: Renault Kadjar wirkt spritziger
  4. Fahrdynamik: Die Bremswege des Jeep Compass sind zu lang
  5. Umwelt/Kosten: Renault Kadjar im Kosten-Kapitel vorn
  6. Messwerte & technische Daten Jeep Compass & Renault Kadjar
  7.  
  8. Fazit

Der Jeep Compass und der Renault Kadjar fallen mit Ihren ausdrucksstarken Gesichtern in der Menge auf. Im Vergleichstest beweisen sie, dass hinter den schicken Fassaden aber auch zahlreiche individuelle Stärken stecken.Der Jeep Compass und der Renault Kadjar fallen mit Ihren ausdrucksstarken Gesichtern in der Menge auf. Im Vergleichstest beweisen sie, dass hinter den schicken Fassaden aber auch zahlreiche individuelle Stärken stecken. 

Gesamtbewertung (max. Punkte)Jeep Compass 2.0 Multijet 4x4Renault Kadjar Blue dCi 150 4WD
Karosserie (1000)554591
Fahrkomfort (1000)688700
Motor/Getriebe (1000)573621
Fahrdynamik (1000)592670
Eigenschaftswertung (4000)24072582
Kosten/Umwelt (1000)367386
Gesamtwertung (5000)27742968
Platzierung21

Der Jeep Compass und der Renault Kadjar, der sich viele technische Komponenten mit dem Nissan Qashqai teilt, gehören mit ihren charaktervoll gezeichneten Frontansichten sicherlich zu den markanteren Modellen im großen, bunten Segment der kompakten SUV. Doch für die meisten Kunden zählt bekanntlich nicht nur die Optik, auch Raumangebot, Fahrverhalten, Effizienz und nicht zuletzt das Preis-Leistungs-Verhältnis sind entscheidend. Welcher der beiden Kraxler, ausgerüstet mit 140 beziehungsweise 150 PS starken Diesel-Triebwerken und Allradantrieb, erfüllt diese anspruchsvollen Kriterien in Summe am ehesten und gewinnt den Vergleichstest?

Der Renault Kadjar im Video:

 
 

Jeep Compass und Renault Kadjar im Vergleichstest

Auch wenn Jeep Compass und Renault Kadjar in diesem Vergleichstest mit Außenlängen von unter 4,50 Metern tatsächlich noch als halbwegs kompakt gelten, taugen sie von den Innenraumabmessungen her uneingeschränkt als Erstwagen für kleinere Familien. Allerdings kostet den ohnehin schon etwas schmaler geschnittenen Jeep das optionale Panoramaschiebedach, mit dem unser Testwagen ausgerüstet ist, etwas Kopffreiheit – was sich im Umkehrschluss negativ auf das Punktekonto auswirkt. Neben dem luftigeren Raumgefühl bringt der Renault Kadjar zusätzlich den größeren Gepäckraum mit. Vor allem dem bei umgelegter Rückbank für sperriges Transportgut parat stehenden Platz von 1478 Litern hat der Jeep Compass kaum etwas entgegenzusetzen. Bei fünfsitziger Konfiguration schluckt das Heckabteil des Franzosen ebenfalls etwas mehr. Einen Vorteil gegenüber seinem Kontrahenten sichert sich der Jeep jedoch durch die optionale Durchreiche in der zweigeteilt umlegbaren Rückbank. Gerade Skifahrer dürften dieses praktische Detail zu schätzen wissen. Im Renault müssen sie darauf verzichten. In puncto Sicherheitsausstattung hat der Kadjar einmal mehr die Nase leicht vorn, obwohl beispielsweise der Notbremsassistent im Gegensatz zu seinem Kontrahenten Aufpreis kostet. Dafür fehlen in der Preisliste des Compass einige heute in dieser Fahrzeugklasse gängige Features wie etwa eine Verkehrszeichenerkennung gänzlich. Die Bedienung per Touchscreen erfordert in beiden Kontrahenten durch die zahlreich vorhandenen Untermenüs eine gewisse Eingewöhnung.

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Fahrkomfort: Jeep Compass punktet beim Geräuschkomfort

Wenige Ablagen, kleine Türfächer, eine zu tief platzierte Klima-Bedieneinheit: Aus ergonomischer Sicht ist das Cockpit des Jeep Compass kein allzu großer Wurf. Der Renault Kadjar ist mit seinen großzügigen Ablagen und den erheblich praxistauglicheren Türtaschen hier besser aufgestellt. Zudem sind die Bedienelemente, etwa für die Klimaanlage, griffgerechter positioniert. Einen großen Anteil am wohligen Gefühl an Bord des Renault haben ferner die bequemen Sportsitze, die Serienbestandteil der einzigen für die getestete Motorisierung angebotenen Ausstattung, der Bose-Line, sind. Sie verfügen über ausgeprägte Seitenwangen, die den Körper wirkungsvoll abstützen, und sind bequem gepolstert Im direkten Vergleich lassen es die Vordersitze des Jeep Compass in diesem Vergleichstest an Seitenhalt vermissen. Darüber hinaus sind sie etwas zu weich, während Langbeiner sich eine ausziehbare Beinauflage wünschen, wie sie etwa der Kadjar hat. Und auch die Fondgäste sind im Franzosen komfortabler untergebracht. Seine Rücksitzanlage ist nicht nur angenehmer gepolstert, sie gewährleistet zudem eine entspanntere Sitzposition. Im Compass hocken gerade großgewachsene Passagiere mit angewinkelten Beinen auf einer sehr weichen Bank. In der Stadt gefällt die Federung des Kadjar mit sanftem Ansprechverhalten auf kleinere Unebenheiten. Darüber hinaus rollt der Franzose bei langsamer Fahrt geschmeidiger ab als der Compass. Bei mittleren und hohen Geschwindigkeiten dreht sich jedoch das Bild. So liegt der Italo-Amerikaner auf Landstraßen und auf der Autobahn merklich ruhiger. Zudem lässt seine Akustikdämmung weniger Wind- und Abrollgeräusche in den Innenraum durch.

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Motor/Getriebe: Renault Kadjar wirkt spritziger

Der Motor des Jeep Compass ist hingegen kein ausgemachter Leisetreter. Auch über die Kaltstartphase hinaus macht der 140 PS starke Selbstzünder, der im Vergleichstest an eine zuweilen recht zögerlich agierende Neunstufen-Automatik gekoppelt ist, mit leichten Vibrationen und ausgeprägtem Laufgeräusch auf sich aufmerksam. Ganz anders das neu entwickelte 150-PS-Triebwerk, das im Renault Kadjar für Vortrieb sorgt: Es geht leiser und kultivierter seiner Arbeit nach. Darüber hinaus wirkt der Selbstzünder schon ab niedrigen Drehzahlen spritziger und sorgt dementsprechend für flottere Fahrleistungen. So nimmt der Kadjar dem Compass bis Tempo 150 gut zwei Sekunden ab – trotz händischer Schaltarbeit. Denn den Renault gibt es mit dem 150-PS-Diesel derzeit ausschließlich mit manuellem Sechsgang-Getriebe. Diese Kombination erweist sich zudem als erfreulich sparsam. Unsere Test-Verbrauchsrunde schafft der Franzose in diesem Vergleichstest mit einem guten Durchschnittswert von 5,6 Litern je 100 Kilometer. Der Compass aus dem Fiat-Chrysler-Konzern benötigt mit 7,0 Litern satte 1,4 Liter mehr. Bemerkenswert: Beide Test wagen unterschreiten damit die jeweilige Werksangabe nach der praxisnahen WLTP-Norm.

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Fahrdynamik: Die Bremswege des Jeep Compass sind zu lang

Ausgeprägten sportlichen Ehrgeiz dürfte wohl niemand ernsthaft von einem der beiden kompakten SUV erwarten – selbst wenn der Renault aufgrund seiner haftstarken Michelin-Bereifung unseren Handlingkurs im Vergleichstest über zwei Sekunden schneller als sein Wettbewerber umrundet. Konzentrieren wir uns deshalb auf die gebotene Fahrsicherheit: Im Grenzbereich geben sich beide Kraxler lammfromm, auch wenn der Jeep bei Lastwechseln gern leicht mit dem Heck nach außen drängt, ehe die Fuhre energisch von seinem ESP zurechtgewiesen wird. Schwerer wiegen indes die langen Bremswege. Aus Tempo 100 benötigt der Jeep Compass in diesem Vergleichstest 37,8 Meter bei kalter und 37,2 Meter bei warmer Anlage bis zum Stillstand. Das kann der Renault Kadjar besser und braucht für dieselbe Disziplin 34,7 beziehungsweise 35,0 Meter Strecke Traktionsprobleme kennen die zwei Allradler selbst bei vollem Leistungseinsatz aus Haarnadelkurven heraus übrigens nicht.

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Umwelt/Kosten: Renault Kadjar im Kosten-Kapitel vorn

Dass sich der Renault Kadjar in diesem Vergleichstest trotz des höheren bewerteten Preises und der ungünstigeren Wertverlustprognose die Pole-Position im Kostenkapitel sichern kann, liegt in Wesentlichen an der fünfjährigen Herstellergarantie sowie an der unbegrenzten Mobilitätsgarantie – bei der üblichen Einhaltung der Wartungsvorschriften. Jeep gewährt lediglich vier Jahre kostenfreien Mobilitätsservice. Ebenso lange reicht auch die Gesamtgarantie. Bei den laufenden Kosten profitiert der Kadjar von seinem maßgeblich niedrigeren Verbrauch, der damit verbundenen günstigeren Steuerklasse und den etwas günstigeren Versicherungskonditionen. Die Werkstattkosten können wir in diesem Fall nicht bepunkten, da zum Testzeitpunkt für den Jeep keine Daten vorlagen.

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Messwerte & technische Daten Jeep Compass & Renault Kadjar

AUTO ZEITUNG
24/2019
Jeep Compass 2.0 Multijet 4x4Renault Kadjar Blue dCi 150 4WD
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1956 cm³1749 cm³
Leistung103 kW/140 PS110 kW/150 PS
Max. Drehmoment350 Nm340 Nm
Getriebe/Antrieb9-Stufen-Automatik/ Allrad, permanent6-Gang, manuell/ Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1540/1744 kg1632/1657 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h10,4 s9,9 s
0 - 150 km/h24,5 s22,4 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)190 km/h197 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
37,8/37,2 m34,7/35,0 m
Verbrauch (Test/WLTP)7,0/7,5 l D/100 km5,6/5,7 l D/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)186/194 g/km149/150 g/km
Preise
Grundpreis32.200 Euro37.190 Euro
Testwagenpreis35.816 Euro37.190 Euro
 

 

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der Renault Kadjar Blue dCi 150 4WD lässt seinem Gegner keine Chance und gewinnt den Vergleichstest mit großem Punkteabstand. Dabei ist das neue, sparsam und kultiviert laufende Diesel-Triebwerk nur ein Baustein des Erfolgs – wenn auch ein wichtiger. Denn gerade der Verbrauchsvorteil bringt dem Kadjar viele Punkte ein. Zusätzlich bietet der Franzose mehr Platz für Mensch und Gepäck. Ebenfalls vorbildlich ist die vollständige Multimedia-Ausstattung. Der Jeep Compass 2.0 MultiJet 4x4 punktet subjektiv betrachtet zwar mit der markentypischen Coolness, benötigt aber an einigen Stellen Feinschliff. Vor allem die langen Bremswege und der hohe Verbrauch werden ihm in diesem Test zum Verhängnis. Daran ändern auch der etwas bessere Geräuschkomfort und der niedrigere bewertete Preis nichts.

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