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Super E5: Beliebter Kraftstoff vor dem Aus?

Diskussion um die E5-Zukunft

Joshua Kodzo Redakteur
Tankstelle Shell
E5 ist in Europa an immer weniger Tankstellen zu finden. Foto: Imago
Inhalt
  1. Super E5 verschwindet aus europäischen Ländern
  2. Forderungen nach mehr Flexibilität
  3. Argumente für ein E5-Aus
  4. Hohe Nachfrage nach E5 in Deutschland

In vielen europäischen Ländern verschwindet Super E5 zunehmend von den Tankstellen. In Deutschland jedoch bleibt das Superbenzin aufgrund gesetzlicher Vorgaben ein fester Bestandteil des Angebots. Doch nun fordern mittelständische Tankstellen-Verbände eine Reform der Vorschriften, um flexibler auf den Markt reagieren zu können.

 

Super E5 verschwindet aus europäischen Ländern

Während Super E5 in Ländern wie Österreich, Tschechien und den skandinavischen Staaten bereits weitgehend von den Zapfsäulen verschwunden ist, erfreut sich die Benzinsorte in Deutschland weiterhin großer Beliebtheit. Gesetzlich verankert ist E5 hierzulande als "Schutzsorte". Die 10. Verordnung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (§3, Absatz 2) schreibt vor, dass Ottokraftstoffe mit einem Ethanolanteil von mehr als fünf Volumenprozent nur angeboten werden dürfen, wenn gleichzeitig auch Ottokraftstoffe mit maximal fünf Volumenprozent Ethanol verfügbar sind.
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Forderungen nach mehr Flexibilität

Mittelständische Tankstellen-Verbände kritisieren diese Regelung als zu unflexibel. Sie plädieren dafür, dass Tankstellen die Wahl haben sollten, entweder Super E5 oder E10 anzubieten, anstatt beide Sorten vorrätig zu halten. Duraid El Obeid, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands freier Tankstellen (bft), erklärt in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa: "Mittelfristig brauchen wir nur zwei Benzinsorten und nicht drei. In unseren Nachbarländern ist das längst der Fall." Der bft vertritt 2800 Tankstellen und schlägt eine Übergangsfrist vor, in der der Verkauf von Super E5 bis Ende 2025 eingestellt werden könnte.

Auch der Branchenverband Uniti, der etwa 6000 mittelständische Tankstellen repräsentiert, drängt auf eine Reform des bestehenden Gesetzes. Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn äußert Unverständnis darüber, dass das Bundesministerium für Umwelt- und Naturschutz bislang nicht auf die Forderungen der Kraftstoffbranche eingegangen ist. "Dass das federführende Ministerium bislang nicht auf die entsprechenden Wünsche der Kraftstoffbranche eingegangen ist, halten wir für ärgerlich und unverständlich", so Kühn.

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Argumente für ein E5-Aus

Ein wesentlicher Grund für das Aus von Super E5 sind die hohen Anforderungen zur Reduktion von CO2-Emissionen. Laut Wissenschaftler:innen des Instituts Automotive Powertrain benötigen nur noch wenige, überwiegend ältere Fahrzeuge aus den 1990er Jahren, Superbenzin E5. Thomas Heinze, Leiter des Instituts an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, betont: "Bei den wenigen Fahrzeugen und in Anbetracht der erheblichen CO2-Einsparung ist es den Fahrzeughaltern zuzumuten, Super-Plus zu tanken."

 

Hohe Nachfrage nach E5 in Deutschland

Trotz der Debatte bleibt die Nachfrage nach Super E5 in Deutschland hoch. Nach Angaben des ADAC tanken 70 Prozent der Autofahrer E5, während 26 Prozent E10 und drei Prozent Super Plus oder andere Premiumsorten bevorzugen. Große Tankstellenketten reagieren jedoch zurückhaltend auf die Forderungen nach einer Veränderung des Angebots. Patrick Wendeler, BP-Europachef, erklärt gegenüber der Welt: "Wir planen aktuell keine Benzinsorte aus dem Angebot zu nehmen, das betrifft Superbenzin E5 wie auch Superbenzin E10." Die Zukunft von Super E5 in Deutschland bleibt somit ungewiss. Gleichzeitig gewinnen die Diskussionen um Flexibilität und Umweltschutz weiter an Fahrt.

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