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Autobatterie wechseln: So tauschen und anlernen

Markus Henrichs Produkttest-Redakteur
Victoria Zippmann Leitende Redakteurin

Ist die Autobatterie defekt oder altersschwach, muss man sie wechseln. Die AUTO ZEITUNG erklärt, wie man es selbst macht, was es in der Werkstatt kostet und bei welchen Autos man eine neue Batterie anlernen muss oder sollte.

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Autobatterie
Das Aus- und Einbauen einer Autobatterie als solches ist kein Hexenwerk. Allerdings müssen moderne Autobatterien danach oft "angelernt" werden. Wir sagen, was es damit auf sich hat und wie das funktioniert. Foto: Imago
Inhalt
  1. Was ist beim Batteriewechsel in Autos mit Start-Stopp-Automatik zu beachten?
  2. Die Autobatterie wechseln: Schritt für Schritt erklärt
  3. Wie erkennt man eine AGM-Batterie?
  4. Wie funktioniert das Anlernen der Batterie?
  5. Bei welchen Fahrzeugen muss die Batterie angelernt werden?
  6. Kann man die Batterie selbst anlernen?
  7. Was kostet das Anlernen in der Werkstatt?
  8. Was passiert ohne Anlernen?
 

Was ist beim Batteriewechsel in Autos mit Start-Stopp-Automatik zu beachten?

Probleme mit der Starterbatterie sind laut ADAC die häufigste Pannenursache auf deutschen Straßen. Muss die Autobatterie ausgewechselt werden, ist es unter Umständen nötig oder zumindest von Vorteil, die neue Batterie anzulernen. Das gilt insbesondere für Fahrzeuge mit Start-Stopp-System, die meistens von einer AGM-Batterie mit Strom versorgt werden. Solch eine AGM-Batterie wird in der Regel von einem Batteriemanagement-System gesteuert, um der erhöhten Belastung durch die vermehrten Belastungsspitzen beim Startvorgang abzufedern, die durchs Wiederanlassen des Motors im Zuge der Start-Stopp-Funktion entstehen. Ein Beispiel für eine gängige AGM-Batterie ist die Silver Dynamic A7 von Varta. Vor dem Kauf sollten Bauform, Kapazität und Batterie-Typ geprüft werden.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

 

Die Autobatterie wechseln: Schritt für Schritt erklärt

Ausbau:

  • Zündung ausstellen

  • Batterieabdeckung entfernen

  • Minuspol (schwarz) abklemmen

  • Pluspol (rot) abklemmen

  • Halterung lösen und Batterie entnehmen

Einbau:

  • Neue Batterie einsetzen und fixieren

  • Pluspol anschließen

  • Minuspol anschließen

  • Batterieabdeckung montieren

Tipp: Pole mit säurefreiem Fett oder Schutzlack behandeln, um Korrosion und Oxidation zu vermeiden.

 

Wie erkennt man eine AGM-Batterie?

Ein Batteriesensor am Minuspol deutet meist auf ein Start-Stopp-System und eine AGM-Batterie hin. Diese Systeme benötigen nach dem Tausch Informationen wie Seriennummer oder Kapazität der neuen Batterie, was unter "Anlernen" bekannt ist.

 

Wie funktioniert das Anlernen der Batterie?

Ist die Batterie getauscht und man möchte sie anlernen, so funktioniert das mittels VCDS (Modelle der Volkswagen AG) oder anderer geeigneter Diagnoseprogramme über die OBD-II-Schnittstelle. Über diese werden der Laptop, die entsprechende App im Smartphone oder ein OBD-II-Diagnosegerät (die besten Diagnosegeräte in unserem Test) mit dem Fahrzeug verbunden. Hat man die Verbindung mit dem Fahrzeug hergestellt, müssen über das Interface des Diagnoseprogramms im Steuergerät die Anpassung der Batterie ausgewählt und die neuen Parameter eingetragen werden. Das sind üblicherweise Batteriehersteller, Nennspannung, Art der Batterie sowie ihre Seriennummer.

Anschließend findet man im Fehlerspeicher gegebenenfalls hinterlegte Fehler (so den Fehlerspeicher des Autos richtig auslesen), die nun guten Gewissens gelöscht werden können und danach nicht mehr auftauchen sollten. Am Ende sollte die Stromaufnahme und korrekte Installation überprüft werden, idealerweise mit einem Batteriediagnosegerät wie dem von Topdon.

 

Bei welchen Fahrzeugen muss die Batterie angelernt werden?

Kommt es bei vielen Fahrzeugen nach dem Batterietausch nur zum Reset der Digitaluhr, des Radios oder auch der elektrischen Fensterheber, empfehlen einige Autobauer, insbesondere bei Modellen mit BEM, eine neue Batterie anzulernen. Hersteller wie VW, Audi und BMW schreiben das Batterieanlernen explizit vor. Fehlt die Anpassung, kann es zu Ladefehlern oder schnellerem Verschleiß kommen. Andere Marken wie Fiat, Citroën oder Alfa Romeo machen dazu keine verbindlichen Angaben.

 

Kann man die Batterie selbst anlernen?

Ja, es ist möglich, das Batterieanlernen selbst zu übernehmen. Wer sich jedoch unsicher ist und keine Erfahrung mit der Handhabung von Starterbatterien hat, sollte das einer Fachkraft überlassen. Um die neue Batterie anzulernen, benötigt man einen passenden Adapter und ein damit verbundenes Gerät plus Software, mit dem man die Einstellungen im Steuergerät justiert. Das kann ein Programm für den Laptop, eine Handy-App oder ein Diagnosegerät sein. Zudem benötigt man die Daten der neuen Batterie, die den Hersteller, die Seriennummer, die Nennspannung und die Batterieart umfassen. Hier gilt es zu beachten, dass die meisten günstigen Geräte (30 bis 40 Euro) nicht in der Lage sind, die nötige Auslesetiefe zu erreichen, um das Steuergerät neu codieren zu können. Der Preis für eine geeignete Ausrüstung übersteigt zudem meist die Kosten für das Anlernen der Batterie in der Werkstatt.

 

Was kostet das Anlernen in der Werkstatt?

Für das reine Batterieanlernen werden in der Regel 30 bis 50 Euro berechnet. Ein Komplettservice inkl. Einbau kann 100 Euro und mehr kosten. Preise sind in Vertragswerkstätten meist höher als in freien Betrieben. Weitere Tipps im Artikel Werkstatt-Kostenvoranschlag.

 

Was passiert ohne Anlernen?

Wird eine neue Batterie nicht registriert, so wird der Ladestrom der Lichtmaschine nicht korrekt abgestimmt. Die neue Batterie wird in Folge nicht optimal geladen. Es kann zu einem vorzeitigen Ausfall kommen. Das zeigen auch die Selbstversuche und Praxistests zahlreicher Werkstattprofis und Hobbyschrauber:innen. Die gute Nachricht: Schäden an der Bordelektronik sind nicht zu befürchten. Die Ergebnisse, wie beispielsweise von tuningblog.eu berichtet, zeigen, dass die meisten Fahrzeuge auch ohne ein Anlernen funktionieren. Allerdings leuchten für längere Zeit Warnlampen oder es werden Fehlermeldungen angezeigt (Fehlermeldungen richtig deuten: Was die verschiedenen Warnleuchten im Auto zu bedeuten haben).

Wichtig sei jedoch, dass man die richtige Art von Batterie mit gleicher Kapazität verwendet und nicht eine AGM mit einer Säure-Blei-Batterie ersetzt oder umgekehrt. Die Systeme seien in der Lage, auch selbstständig die grundlegenden Daten des neuen Akkus zu erfassen. Sogar manche Fehlermeldungen würden nach einiger Zeit verschwinden. Es ist aber nicht zu empfehlen und gegebenenfalls gefährlich, ein Auto mit Fehler- und Warnmeldungen zu fahren. Auch rät die AUTO ZEITUNG ausdrücklich davon ab, Herstellerangaben zu missachten.

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