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Teurer Kfz-Schaden: Assistenzsysteme erhöhen Kosten Beim Unfall können Assistenzsysteme ins Geld gehen

von Anika Külahci
Inhalt
  1. Assistenzsysteme: Faktoren, die Kfz-Schäden teurer machen
  2. Mehr Assistenzsysteme, niedrigere Versicherungskosten?
  3. Schuldfrage: Die Verantwortung liegt beim Autofahrer
  4. Werden Assistenzsysteme in Zukunft Kfz-Schäden verringern?

Assistenzsysteme können die Kosten für Kfz-Schäden nach einem Unfall laut Versicherungsverband GDV deutlich verteuern. Hingegen senken die elektronischen Helferlein die Schadenskosten kaum. Das sind die Gründe!

In modernen Autos gehören Assistenzsysteme je nach Ausstattung schon zum Standard. Doch die elektronischen Helferlein können Schäden sogar verteuern. Das klingt zunächst einmal überraschend, denn die automatischen Park- und Bremshilfen sollen vor allem für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen und Unfälle verhindern. Damit sollten entsprechend weniger Unfälle auf den Straßen passieren und wenn es doch einmal zu einem Crash kommt, sollte dieser bestenfalls weniger Schäden hervorrufen. Doch Tibor Pataki, Leiter der Abteilung Kraftfahrtversicherung und Kfz-Technik im Versicherungsverband GDV, erklärte, dass es Faktoren gebe, die den Schadensaufwand sogar noch verteuern. Welche das sind und wie die Prognosen um Assistenzsysteme stehen, verraten wir hier! Mehr zum Thema: So kündigt man seine Kfz-Versicherung

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Assistenzsysteme: Faktoren, die Kfz-Schäden teurer machen

Tibor Pataki weist hier auf das Beispiel eines modernen Fahrzeugs mit Videokamera für den Spurhalteassistenten hin. Wenn beispielsweise die Windschutzscheibe zu Bruch gehe, müsse auch die Kamera inklusive Sensorik dahinter ersetzt oder zumindest neu kalibriert werden. Sowohl die Kosten für das Fachpersonal, wie auch die Kosten für Instrumente zur Einstellung der Elektronik fielen hier deutlich höher aus als bei einem Auto ohne elektronische Helferlein, so der Technik-Experte.

 

Mehr Assistenzsysteme, niedrigere Versicherungskosten?

Auch wenn sich die Tendenz zu mehr Assistenzsystemen immer mehr durchsetzt, rechnen Versicherer zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit günstigeren Kosten für Versicherungsnehmer. Grund dafür sieht die Versicherungsbranche in den Systemen selber, die in den kommenden Jahren Schäden noch nicht wesentlich verringern würden. Dies sei immer auch abhängig von der jeweiligen Ausgestaltung eines jeden Assistenzsystems: Bereits die ersten Einparksysteme hätten die Schäden nicht wie erhofft verhindert. Die Einnahmen für Kfz-Versicherungen stiegen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf insgesamt 28 Milliarden Euro. Insgesamt waren 116,4 Millionen, zwei Prozent mehr, Verträge abgeschlossen wurden. Die gezahlten Leistungen für Schäden erreichten mit einem Wachstum um 3,6 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro allerdings einen Rekordwert.

 

Schuldfrage: Die Verantwortung liegt beim Autofahrer

Wenn das Assistenzsystem in einer Gefahrensistuation nicht richtig funktioniert oder gänzlich versagt, kann es zu teuren Schäden kommen. Das liege am Autofahrer selber, der sich auf das System verlässt und selber dann weniger aufmerksam fährt. "Wenn der Parkassistent wegen eines Defekts oder zu hoher Geschwindigkeit beim Parken nicht richtig funktioniert, passiert dann mehr", erklärte Pataki. Solange kein anderes Gesetz in Deutschland greift, hat auch der Autofahrer die volle Verantwortung für sein Auto. Bedeutet: Der Autofahrer trägt bei einem Schaden weiterhin die Verantwortung: Pataki sagte, dass Kfz-Versicherungen "technikneutral" seien und Autohalter entsprechende Haftpflichtbeiträge zahlen, ganz unabhängig davon, ob der Fahrer selbst einen Schaden verursache oder das Assistenzsystem nicht greife. Mehr zum Thema: Alles zur Kfz-Versicherung

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Werden Assistenzsysteme in Zukunft Kfz-Schäden verringern?

Eine Studie im Auftrag des GDV in Bezug auf Assistenzsysteme und autonomes Fahren hat ergeben, dass bis 2035 sieben bis 15 Prozent weniger Schadenaufwand an Autos entstehen würde. Allerdings würden die 15 Prozent nur erreicht, wenn die automatisierten Sicherheitssysteme in naher Zukunft in möglichst viele Fahrzeuge integriert würde. Und genau da sei der Knackpunkt: Systeme, die Fahrzeuge zum autonomen Fahren verhelfen, seien sehr kostspielig und werden daher eher in die Oberklasse verbaut. Das durchschnittliche Alter von Fahrzeugen auf Deutschlands Straße betrüge jedoch neun Jahre. Wann und ob Assistenzsysteme also tatsächlich Schäden verringern, ist nicht kalkulierbar.

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