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Alle Infos zum VW Amarok

VW Amarok/Lamborghini LM002: Classic Cars Softer Amarok trifft auf harten LM002

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Lamborghini LM002 & VW Amarok im Classic Cars-Vergleich
  2. Lamborghini LM002 mit 5,2-Liter-V12
  3. VW Amarok kaum langsamer als LM002
  4. Technische Daten von Lamborghini LM002 & VW Amarok

Ein Classic Cars-Rückblick: 2010 hatten die Wolfsburger:innen mit dem VW Amarok erstmals einen großen Pick-up im Angebot. Ein ganz anderes Kaliber hatte die italienische VW-Tochter mit dem Lamborghini LM002 ein paar Jahrzehnte vorher aufgefahren. Der etwas andere Konzern-Vergleich. 

Als der Lamborghini LM002 sein Debüt auf dem Genfer Salon 1986 feierte, ahnte noch niemand, dass Sant'Agata Bolognese, der verschlafene Ort in der Emilia Romagna, einst von Wolfsburg "eingemeindet" werden würde. Seit 1998 gehört die italienische Edelschmiede nun aber schon zum Weltkonzern VW, der 2010 mit dem Pick-up VW Amarok für Aufsehen gesorgt hatte. Neben dem Karosserie-Konzept haben die zwei Wagen offenkundig wenig Gemeinsamkeiten – außer, dass man sie mit dem Begriff "lasterhaft" durchaus passend beschreiben kann. Der VW Amarok, ein Spross der Nutzfahrzeug-Sparte, ist ein kreuzbraves, robustes Arbeitstier und per Definition ein echter Lastkraftwagen. Der schon seinerzeit sündhaft teure und ungeheuerlich stark motorisierte Lamborghini LM002 hingegen frönt dem exaltierten Spiel- und Jagdtrieb einiger, meist arabischer, Millionär:innen, womit sich der Kreis – im übertragenen Wortsinne – wieder schließt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Mit dem VW Amarok unterwegs im Gelände (Video):

 
 

Lamborghini LM002 & VW Amarok im Classic Cars-Vergleich

Wer einen heißblütigen Sprinter erwartet, weil der Lamborghini LM002 von einem standesgemäßen V12 befeuert wird, sieht sich möglicherweise enttäuscht: Die Optik und der Klang des aus dem Countach entliehenen 5,2-Liter-Triebwerks begeistern, aber Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit können heute kaum noch beeindrucken. In den 80ern sah das freilich noch anders aus. Da galt ein Range Rover mit 3,5-Liter-V8 und 163 PS (120 kW) als üppig motorisiert, dessen Spitze von 170 km/h hatte Referenz-Status. Daneben sah der monströse Lambo mit 450 PS (331 kW), der in weniger als zehn Sekunden auf 100 sprintet und 201 km/h erreicht, aus wie ein Auto aus einer anderen Welt. Heute jedoch pulverisiert etwa ein Porsche Cayenne Turbo solche Werte. Doch an Bord des Lamborghini LM002 fühlt sich das Ganze mindestens doppelt so rasant an, wie es ist: Kein ESP bändigt den Koloss im Grenzbereich. Der Geradeauslauf ist schlichtweg kriminell. Bremst man auf ausgefahrenen Landstraßen ab, schlingert der 4x4-Gigant locker einen halben Meter weit um die gedachte Ideallinie. Bremst man nicht, tut er es trotzdem. Außerdem leiden Lenkpräzision und Agilität unter den schwammigen 345er-Sandreifen und dem trotz Kunststoff-Karosserie enormen Gewicht von 2,7 Tonnen. Ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass Fahrer:in und Beifahrer:in eng an die Tür gequetscht sitzen. Das flach stehende und sehr dicht an den Armaturen montierte Lenkrad sowie die winzigen Außenspiegel erschweren den Umgang zusätzlich. Das Getriebe schaltet entweder ohne Kraftaufwand – oder gar nicht. Und: Nein, die Tankuhr ist nicht defekt, der Verbrauch ist wirklich so abartig hoch. Doch all diese Unzulänglichkeiten, die es heute kaum mehr gibt, machen die Fahrt zum unvergleichlichen Erlebnis und erinnern uns auf jedem Meter daran, dass der Lamborghini LM002 eigentlich konstruiert wurde, um in der Wüste maximale Performance zu bringen. Außerdem ist er heute mehr denn je eine automobile Rarität: Lediglich 301 Autos wurden bis 1992 produziert.

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Lamborghini LM002 mit 5,2-Liter-V12

Der VW Amarok zählt im Straßenbild ebenfalls nicht zum auffällig häufigen Anblick, doch redet er weltweit ein gewichtiges Wörtchen mit im lukrativen Leicht-Lkw-Business. Er dokumentiert zudem anschaulich, wie modern das rustikale Pick-up-Konzept heute ausgelegt werden kann. Einerseits hat er jene Coolness, die allen Pick-ups gemein ist. Doch zugleich tritt er nicht nur als raubeiniger und ungehobelter Arbeiter an, sondern schmeichelt seinen Insass:innen mit guten Manieren, ordentlichem Sitzkomfort, einem ansehnlichen Platzangebot und guter Ausstattung – ganz so, wie man es von einem Volkswagen erwartet. Er bringt die praktischen Tugenden eines robusten Kleinlasters mit dem Qualitäts- und Komfortniveau der Marke perfekt in Einklang. Und darüber hinaus erfreut der scheinbar so freudlos-nützlich konstruierte VW Amarok mit einem präzisen Handling und munteren Fahrleistungen.

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VW Amarok kaum langsamer als LM002

Letztere verdankt der VW Amarok dem gleich von zwei Turboladern unter Druck gesetzten 2.0 TDI, der stramme 163 PS (120 kW) mobilisiert. Damit fühlt er sich im direkten Vergleich keinen Deut schlechter motorisiert an als der scheinbar übermächtige Lamborghini LM002, zumal sich die volle Leistung des VW jederzeit problem- und gefahrlos abrufen und einsetzen lässt. Dank permanenten Allradantriebs und elektronischer Helferlein macht der Pritschenwagen stets genau das, was er soll. Wer noch mehr Offroad-Power wollte, konnte 2011 zum Modell mit zuschaltbarem Allrad und Mittensperre greifen. Der Charme des VW Amarok ist zwar etwas spröde, doch muss man auch ihn fairerweise an seinesgleichen messen. Und verglichen mit den meisten anderen Pick-ups ist der VW Amarok recht konkurrenzlos. Auch im VW fühlt sich die Straße immer eine Spur mehr nach Abenteuer und Individualität an als an Bord der meisten SUV oder Crossover, die einem derben Rodeo-Ritt über Stock und Stein oft gar nicht gewachsen wären. Der Amarok schon: Er strahlt glaubhaft den Nimbus des harten Kerls aus, der Fahrer:innen treu wie ein Hund durch dick und dünn begleitet. Schade, dass Lamborghini keinen Offroad-Pick-Up mehr baut: Solide VW-Technik, gemixt mit extremer Lambo-Power – der Lamborghini LM002 wäre die perfekte Basis für eine neue 4x4-Ikone neben dem Urus.

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Technische Daten von Lamborghini LM002 & VW Amarok

TECHNIK  
 Lamborghini LM 002VW Amarok
Motor/GetriebeV12-Zylinder, 4-Ventiler4-Zylinder, 4-Ventiler, Bi-Turbo
Hubraum5167 cm³1968 cm³
Leistung
bei
331kW / 450 PS
6800 / min
120 kW / 163 PS
4000 / min
Max. Drehmoment500 Nm bei 4500/min400 Nm bei
1500 - 2000 / min
GetriebeFünfgang-Getriebe, manuell; Reduktion;
Allrad, zuschaltbar, drei Sperrdifferenziale
Sechsgang-Getriebe, manuell;
Allrad, permanent mit Torsen-Differenzial, Sperrdifferenzial hinten (optional)
 
Aufbau und FahrwerkGitterrohrrahmen, Karosserie aus Alu und
Kunststoff (GfK);
Fahrwerk v./h.: Einzelradaufhängung, Dreiecksquerlenker,
federn, Dämpfer, Stabi.
Leiterrahmen, Stahlblechkarosserie;
Fahrwerk
v.: Doppelquerl., Federn, Dämpfer, Stabi.;
h.: Starrachse, Blattfedern,
Dämpfer, ESP
 
Reifenv./h.: 345 / 60 VR 17v./h.: 245 / 70 R 16 T
Bremsenv.: Scheiben
h.: Trommeln
v.: Scheiben
h.: Trommeln
L/B/H4900 / 2000 / 1850 mm5254 / 1944 / 1834 mm
Radstand3000 mm3095 mm
Leergewicht2700 kg1958 kg
Zuladung800 kg862 kg
Anhängelast (gebr.)3500 kg2800 kg
0 - 100 km/h7,8 s11,1 s
Höchstgeschwindigkeit201 km/h181 km/h
Verbrauch30 l S / 100 km7,9 l D / 100 km
Tankvolumen2 x 95 l80 l
Grundpreis220.000 Mark (1988)30.845 Euro (2011)
 

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