E-Auto kaufen oder leasen: Vorteile, Nachteile und Tipps
- Kauf eines E-Autos: Für Langzeitfahrende
- E-Auto-Leasing: Flexibel bleiben, Technikrisiken umgehen
- Welches Elektroauto ist momentan das beste?
- Wie viel kostet das billigste E-Auto?
- Gibt es aktuell noch eine Förderung für den E-Auto-Kauf?
- Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, ein Elektroauto zu kaufen?
- Wann lohnt sich ein E-Auto?
- Was ist bei der Reichweite zu beachten?
- Was ist die Lebensdauer einer Batterie?
- Welche Sonderrechte haben E-Autos?
Kauf eines E-Autos: Für Langzeitfahrende
Der Kauf eines E-Autos ist in erster Linie für Vielfahrende oder Langzeitnutzer:innen interessant. Wer sein Fahrzeug über viele Jahre behalten möchte, profitiert langfristig von gesunkenen Wartungskosten, Förderungen (wie der THG-Quote) und geringen "Betriebskosten" durch Strom statt Sprit. Zudem entfällt bei Neuwagen oft für mehrere Jahre die Kfz-Steuer.
Allerdings sind die Anschaffungskosten für neue Elektroautos nach wie vor höher als bei vergleichbaren Verbrennern. Auch ist die Unsicherheit über den technischen Fortschritt groß: Batterien, Ladeinfrastruktur und Reichweiten entwickeln sich schnell weiter – was dazu führen kann, dass heutige Modelle in wenigen Jahren als veraltet gelten. Wer dennoch auf Kauf setzt, sollte auf eine möglichst lange Herstellergarantie auf Akku und Antrieb achten, um Wertverlust und Reparaturrisiken zu minimieren. Hier geht zu einem Ratgeber, der Argumente zum Kauf von Elektroauto, Plug-in-Hybrid und Verbrenner abwägt.
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Der Audi Q6 e-tron (2024) im Fahrbericht (Video):
E-Auto-Leasing: Flexibel bleiben, Technikrisiken umgehen
Das Leasing eines neuen E-Autos gewinnt immer mehr an Bedeutung – nicht nur bei Dienstwagenfahrern:innen. Der große Vorteil: Leasingnehmende fahren stets aktuelle Modelle und können neue Technologien regelmäßig ohne lange Bindung testen. Gerade bei Elektroautos kann das ein echter Vorteil sein, denn Entwicklungen wie bidirektionales Laden, größere Akkus oder neue Sicherheitsassistenten kommen gefühlt im Jahrestakt auf den Markt.
Zudem reduziert Leasing die finanziellen Einstiegshürden deutlich. Statt hoher Einmalzahlung fällt lediglich eine kalkulierbare Monatsrate an. Hersteller und Händler bieten oftmals Leasingaktionen – oft mit Umweltbonus oder Übernahme der Anzahlung. Allerdings sollten Verbraucher:innen genau hinschauen: Laufleistung, Vertragsdauer, Rückgabekonditionen und eventuelle Restwert- oder Verschleißrisiken können das vermeintliche Schnäppchen schnell verteuern. Wichtig: Ein Vergleich mehrerer Anbieter sowie ein Blick ins Kleingedruckte helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Welches Elektroauto ist momentan das beste?
Das "beste" E-Auto lässt sich nicht verallgemeinern – es hängt stark davon ab, wo und wie das Fahrzeug eingesetzt wird. Ob City-Flitzer, Familien-SUV oder Premium-Limousine: Der Markt bietet mittlerweile passende Modelle für fast jeden Bedarf. Hier sind Empfehlungen nach Nutzungsprofil:
Für die Stadt: Klein, wendig, günstig im Unterhalt
Wer überwiegend im Stadtverkehr oder auf kurzen Strecken unterwegs ist, setzt auf kompakte Modelle mit hoher Effizienz.
Dacia Spring: Das derzeit günstigste Elektroauto in Deutschland. Ideal für kurze Strecken, Carsharing oder als Zweitwagen. Einfach ausgestattet, aber extrem sparsam.
Fiat 500e: Der Fiat überzeugt mit wertiger Verarbeitung, flottem Antritt und Reichweiten von bis zu 320 km (WLTP).
Hyundai Inster: Auf dem Heimatmarkt Südkorea als Casper EV vermarktet, gibt es den Inster in Deutschland ab mit 71 kW (97 PS) und bis zu 327 km Reichweite.
Für Familien: Geräumig, sicher, mit guter Reichweite
Familien brauchen vor allem Platz, Alltagstauglichkeit und Reichweite – ob für Pendelstrecken oder Urlaubsfahrten.
Hyundai Ioniq 5: Mit futuristischem Design, Schnellladefunktion (800-V-Technik) und viel Platz im Innenraum ein echter Familienfreund.
Tesla Model Y: Einer der meistverkauften E-SUV weltweit. Reichweite bis zu 600 km, viel Laderaum (bis 2100 l) und Zugang zum Tesla-Supercharger-Netz.
VW ID.4: Der Wolfsburger Allrounder mit solidem Raumangebot, gutem Fahrkomfort und Reichweiten bis zu 520 km je nach Akku.
Für Premiumkunden: Komfort, Leistung, Technik
Wer regelmäßig lange Strecken fährt oder Wert auf Komfort, Fahrdynamik und Ausstattung legt, sollte in der oberen Mittelklasse oder Premiumliga suchen.
Audi Q6 e-tron: Der derzeit größte elektrische SUV aus Ingolstadt punktet mit Komfort, hochwertigen Materialien und Allradantrieb – ideal für Langstrecken oder winterliche Regionen.
BMW i4: Sportlich-elegante Limousine mit hoher Reichweite (bis 590 km) und dynamischem Fahrverhalten.
Mercedes EQE: Business-Class mit elektrischem Antrieb, hohem Komfort und bis zu 660 km Reichweite (EQE 350+). Besonders leise, luxuriös und bestens verarbeitet.
Wie viel kostet das billigste E-Auto?
Das derzeit günstigste neue Elektroauto in Deutschland ist der Dacia Spring mit einem Einstiegspreis ab ca. 17.000 Euro. Deutlich teurer sind der Citroën ë-C3 (ab 23.300 Euro) und der Smart #1 (ab 34.000 Euro).
Gibt es aktuell noch eine Förderung für den E-Auto-Kauf?
Aktuell (Stand: August 2025) gibt es in Deutschland keine direkte staatliche Kaufprämie mehr für neue E-Autos. Der bisherige Umweltbonus, der bis zu 6750 Euro Zuschuss ermöglichte, wurde zum 17. Dezember 2023 eingestellt.
Wer 2025 ein neues E-Auto privat kauft, erhält keine direkte Kaufprämie mehr. Sparen kann man jedoch bei der jährlichen THG-Quote, durch Steuerbefreiung bis 2035 sowie mit regionalen Förderungen oder Herstellerrabatten. Für Unternehmen und Selbstständige rentieren sich steuerliche Vorteile wie Sonderabschreibungen und günstige Dienstwagenregelungen deutlich.
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, ein Elektroauto zu kaufen?
Ja, für viele Menschen ist aktuell ein guter Zeitpunkt, ein E-Auto zu kaufen. Die Preise für Stromer sind zuletzt gesunken, Rabatte steigen – vor allem wegen wachsender Konkurrenz und sinkender Batteriepreise. Zwar sind staatliche Kaufprämien reduziert oder ausgelaufen, aber viele Hersteller kompensieren das mit eigenen Angeboten. Leasingkonditionen sind ebenfalls attraktiv. Wer langfristig plant, findet jetzt oft gute Deals.
Wann lohnt sich ein E-Auto?
Vorteile
Elektroautos, die mit Strom aus erneuerbaren Energien fahren, schonen die Umwelt nicht nur durch weniger CO2-Emission, sondern auch durch weniger Lärmbelästigung. Zudem lässt sich jedes Jahr die THG-Quote verkaufen. Für Kurzstrecken und besonders das tägliche Pendeln zur Arbeit sind die batteriebetriebenen Wagen nahezu prädestiniert. Für den Alltagsbetrieb sind die Kapazitäten der Elektroautos in der Regel sogar mehr als ausreichend. Wer beim Arbeitgeber kostenlos laden und die Wallbox zu Hause mit Strom aus der PV-Anlage speisen kann, macht mit einem Elektroauto in der Regel eine gute Anschaffung.
Und: Um die Reichweite zu erhöhen, werden einige E-Autos, wie zum Beispiel der Mazda MX-30, auch mit einem sogenannten Range Extender angeboten. Das sind kleine Motoren oder Generatoren, die mit Kraftstoff, manchmal auch mit Gas betrieben werden und den Akku während der Fahrt nachladen.
Nachteile
Bei all der Umweltfreundlichkeit, Geräuschlosigkeit und Fortschrittlichkeit lassen sich die Nachteile der Stromer, die ebenfalls in die Kaufentscheidung hineinspielen, nicht leugnen. Die Hersteller arbeiten zwar auf Hochtouren daran, die E-Autos mit Schnelllade-Modi auszustatten und die Akkus aufzurüsten, trotzdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein Elektroauto in den allermeisten Fällen über weniger Reichweite als ein Auto mit Verbrennungsmotor verfügt. Und auch das Aufladen des Akkus dauert etwas länger als ein normaler Tankvorgang. Für Langstrecken sind Elektroautos daher nach wie vor nur bedingt geeignet.
Und: Insgesamt ist ein Elektroauto im Vergleich zum gleichen Modell mit Verbrennungsmotor finanziell nicht immer lohnenswert. Laut einer Untersuchung des ADAC kommt es auf die Fahrzeugklasse an. Je kleiner das Auto, desto weniger lohnt sich die verhältnismäßig teure E-Variante. Auch durch das Laden an der heimischen Wallbox kann man mit dem E-Auto erst mit Modellen höherer Fahrzeugklassen die Benziner finanziell übertrumpfen.
Was ist bei der Reichweite zu beachten?
Die Reichweiten der Elektroautos fällt je nach Hersteller und Batteriekapazität sehr unterschiedlich aus. Beim Kauf eines E-Autos sollte man sich kritisch mit den Herstellerangaben auseinandersetzen. Zwar bildet der Messwert nach dem WLTP-Testzyklus ein realistischeres Bild als das veraltete NEFZ-Zyklus, jedoch muss man beachten, ob der Hersteller nicht vielleicht mit der City-Reichweite wirbt, die üblicherweise um einiges höher ist als die kombinierte WLTP-Reichweite. Hier hilft es, die technischen Datentabellen in den Preislisten zu vergleichen. Ein noch realistischeres Bild von der tatsächlichen Reichweite eines E-Autos bieten Fahrzeug-Tests wie die der AUTO ZEITUNG. Zudem hat der ADAC errechnet, welche E-Autos voll langstreckentauglich sind.
Außerdem ist es ratsam, etwa ein Drittel der Reichweite als Puffer einzurechnen. Denn mit jedem Ladevorgang altert der Akku und verliert an Kapazität. Wer also jeden Tag einen Arbeitsweg von zweimal 35 km zurücklegt, sollte einen Wagen mit mindestens 105 km Reichweite oder mehr kaufen. Dann ist der Weg zur Arbeit auch im Winter und nach mehreren Jahren ohne Probleme zu fahren.
Was ist die Lebensdauer einer Batterie?
Ein großer Faktor, der früher oder später ins Gewicht fällt, ist der Akku. Mit der Zeit entladen sich die Akkus schneller und die Reichweite nimmt ab. Ein Kapazitätsverlust von zehn bis 40 Prozent über acht Jahre ist durchaus normal und gehört zum Alterungsprozess der Lithium-Ionen-Akkus, die in der Regel in E-Autos zum Einsatz kommen. Selbst bei guter Pflege ist eine längere Haltbarkeit als zehn Jahre unwahrscheinlich. Die meisten E-Auto-Hersteller gewähren deshalb eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 bis 200.000 km Laufleistung auf üblicherweise 70 Prozent der Akku-Kapazität. Ein Test der AUTO ZEITUNG hat aber auch gezeigt: Bei gutem Umgang können Batterien auch noch nach Jahren eine hohe Kapazität aufweisen.
Welche Sonderrechte haben E-Autos?
Allen voran genießen Elektroautos steuerliche Vorteile. Sie sind bis zum 31. Dezember 2030 von der Kfz-Steuer befreit (bzw. maximal zehn Jahre). Und wer vom Arbeitgeber die Möglichkeit bekommt, das Auto zu laden, muss dies nicht mehr als geldwerten Vorteil angeben und spart hier ebenfalls Steuern. Auf vielen Parkplätzen und in Parkhäusern werden E-Autos außerdem Rabatte auf die Parktarife gewährt. Viele öffentliche Parkplätze bieten zusätzlich Flächen, die ausschließlich Stromern vorbehalten sind und oft mit Ladesäulen ausgestattet sind. Aber Vorsicht: Manchmal steht dort ein Hinweisschild "Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs frei". In diesem Fall darf man das Auto nur abstellen, wenn es tatsächlich lädt. Andernfalls riskiert man ein Bußgeld. Ein weiterer Vorteil: Das E-Kennzeichen erlaubt häufig das Befahren von Bus- und Taxi-Spuren.