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Geht auch ganz einfach:

Thule Santu-Heckbox im Test: Zweiter Kofferraum für die AHK

Guntram Fiala Produkttest-Redakteur
Markus Henrichs Produkttest-Redakteur

Wenn der Kofferraum für die große Tour zu klein ist, schafft eine Heckbox für die Anhängerkupplung wertvollen Zusatzraum. Die Thule Santu schluckt bis zu 300 l Gepäck. Wir haben den klugen Koffer im Test an seine Grenzen gebracht.

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Inhalt
  1. Heckbox für die Anhängerkupplung: Der Thule Santu im Test
  2. Die Montage geht leicht von der Hand
  3. Bis zu 45 kg Zuladung: Tipps fürs Bepacken
  4. Beim Fahren fällt die Thule Santu zwar kaum auf, in Kurven ist aber Vorsicht geboten
  5. Checkliste: Was bei einer Heckbox zu beachten ist
  6. So haben wir getestet
  7. Fazit

 

Heckbox für die Anhängerkupplung: Der Thule Santu im Test

Auch der größte Kofferraum ist manchmal zu klein. Da ist es gut, wenn man über eine Anhängerkupplung und einen Fahrradträger verfügt. Denn darauf kann man mit wenig Aufwand eine Heckbox montieren, die den Stauraum beträchtlich vergrößert. Im Falle der Thule Santu wächst das Fassungsvermögen um satte 300 l, das Volumen eines Kleinwagen-Kofferraums. Die schwedische Heckbox ist dabei nicht nur einfacher zu beladen als eine Dachbox (Hier geht es zum großen Dachboxen-Vergleichstest), sondern auch aerodynamisch günstig hinter dem Auto platziert. In einem Verbrauchstest verschiedener Transportsysteme haben wir damit sogar weniger Energie konsumiert als mit dem Serienfahrzeug ohne Gepäck-Appendix! Doch auch Heckboxen haben Grenzen. Wo genau die liegen, haben wir mit der Thule Santu buchstäblich erfahren.

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Vorteile
  • Großes Fassungsvermögen

  • Einfache Montage

  • Stört beim Fahren nicht

  • Kein Mehrverbrauch

Nachteile
  • Verwindungsfreudiger Deckel mit knappem Öffnungswinkel

  • Nicht für sportliches Fahren geeignet

 

Die Montage geht leicht von der Hand

Ein weiterer Vorteil der Thule Santu gegenüber einer Dachbox: Die gut 14 kg schwere Heckbox hat zwei integrierte Rollen, lässt sich so extrem leicht zum Auto transportieren und im Alleingang installieren. Sie ist kompatibel mit den Fahrradträgern Thule Epos, Easyfold XT und Easyfold 3. Wir haben sie mit letzterem getestet und schätzen gelernt.

Vor dem Auflegen auf dem Träger müssen darauf Blöcke aus dem mitgelieferten Befestigungskit verzurrt werden, an denen die Heckbox selbst sich wiederum mit vier Inbusschrauben festkrallt. Der dafür benötigte Inbusschlüssel mit integrierter Drehmomentbegrenzung zählt ebenfalls zum Lieferumfang. So soll das sein. Dank der übersichtlichen Bedienungsanleitung ist die Montage narrensicher und wie in unserem Test in wenigen Minuten erledigt. Jetzt noch die überzähligen Löcher im Boden der Heckbox mit den mitgelieferten Klebepastillen abdichten und es kann losgehen!

Übrigens: Die Abklappfunktion des Fahrradträgers bleibt mit der Heckbox erhalten. Damit sich diese aber nicht wie ein Kipplader ungewollt entleert, sollte die Box nur verschlossen oder leer nach hinten geneigt werden.

Die Montage der Thule Santu im Video:

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Bis zu 45 kg Zuladung: Tipps fürs Bepacken

Ein großer Aufkleber in der Box erinnert an die Basics: Je nach Einbauposition kann die Thule Santu mit maximal 25 oder 45 kg beladen werden. Dabei darf man nicht die Stützlast des Autos (hier alle Infos zur Stützlast) übersteigen. In das Kalkül fließen wohlgemerkt auch die Masse des Trägers (hier: 18,2 kg) und der Box (14,2 kg) ein. In unserem zu Testzwecken genutzten Mini Countryman begrenzt dies die Ladekapazität auf 25 kg.

Auch aus Gründen der Fahrdynamik sollten in der voluminösen Box also vor allem leichte oder sperrige Güter transportiert werden. Skier passen im Regelfall ohnehin nicht hinein, denn die Ladebreite ist auf 1,36 m begrenzt. Am wohlsten fühlen sich dort verformbare Reisetaschen oder etwa Schlafsäcke. Auch schmutzige oder feuchte Kleidungsstücke lassen sich dank der Thule Santu leicht vom Autoinnenraum fernhalten. Kleinkram findet in einer integrierten Tasche, die mit Klettstreifen fixiert wird, seinen Platz. Wichtig: Das Gepäck muss vor Fahrtantritt gut verzurrt werden. Die dafür benötigten Spanngurte liefert Thule gleich mit. Gegen Aufpreis gibt es sogar eine Innenbeleuchtung.

Der Deckel dürfte sich ein bisschen weiter öffnen lassen und schließt im Test nicht immer beim ersten Versuch, denn das mattschwarze ABS-Teil verzieht sich leicht und alle drei Schließpunkte müssen gemeinsam greifen, damit die Box auch abgeschlossen werden kann. Apropos Schlüssel: Mit dem ebenfalls abschließbaren Träger und den Fahrrad-Greifarmen summiert sich der Thule-Schlüsselbund auf drei verschiedene Paar Wendeschlüssel. Das erschwert die Handhabung. Wenn die Box aber erst beladen und geschlossen ist, kann man sie leicht vergessen.

 

Beim Fahren fällt die Thule Santu zwar kaum auf, in Kurven ist aber Vorsicht geboten

Vor dem Fahrtantritt informiert der Test-Mini darüber, dass er jetzt im Hängerbetrieb läuft, stellt Fragen zur Art des Gespanns und gebietet, die gewünschte Höchstgeschwindigkeit zu konfigurieren. Sehr zuvorkommend. Beim Fahrtest überzeugt die Thule Santu dann vor allem mit ihrer Diskretion. Solange man darin keine losen Schrauben oder Glas transportiert, gibt die Thule-Heckbox keinen Mucks von sich. Selbst Windgeräusche sind an Bord nicht zu vernehmen. Voll beladen bessert sich zudem der Federungskomfort des Mini Countryman JCW von "extra dry" auf halbtrocken. Im Prinzip sind das alles Vorteile.

Beim Parken oder in engen Gassen sollte man die Träger-Box-Kombo aber nicht vergessen. In den Rückspiegeln ist das Gespann nämlich nicht als solches zu erkennen und die Rückfahrkamera des Minis zeigt naturgemäß das vordere Ende des Anhängsels, nicht das hintere. Thule weist in den Sicherheitsinstruktionen ausdrücklich darauf hin, dass man mit der Heckbox Santu besonders vorsichtig fahren soll. So begrenzt der Hersteller die empfohlene Höchstgeschwindigkeit auf 130 km/h. Temposchwellen sollen sogar mit nur 10 km/h überfahren werden.

Heckbox Thule Santu im Test
Foto: AUTO ZEITUNG

Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und können dies weitgehend bestätigen: Während die Heckbox Santu beim Vollbremsen und beim Überfahren einer Temposchwelle auch voll beladen unbeeindruckt blieb, kam im Kreisel, dessen dynamisches Durchfahren zu unserem Standard-Prozedere bei Produkttests dieser Art gehört, Bewegung in die Sache. In einem sportlich mit 30 km/h angegangenen, engen Kreisverkehr drehte sich die Thule Santu horizontal bis zum Anschlag auf die rechte Seite und verharrte dort in leichter Schräglage. Erst der Stoßfänger setzte der Bewegung ein Ende. Der Kontakt war sanft genug, um an unserem Test-Mini Countryman keine bleibenden Spuren zu hinterlassen.

Allerdings kehrten Box und Träger nicht von allein in ihre ursprüngliche, mittige Position zurück. Daraus ergab sich kein unmittelbares Sicherheitsrisiko; die Box blieb verschlossen, der Träger voll funktionstüchtig. Dennoch: Kurvenräubern ist nicht kompatibel mit Fahrradheckträgern und Heckboxen, wie der Test eindrücklich zeigt. Falls man ungewollt ein dynamisches Fahrmanöver gemacht hat, etwa zum Ausweichen oder in einer sich zuziehenden Kurve, wie sie beispielsweise für Autobahnzubringer typisch sind, sollte man unbedingt prüfen, ob der Träger verrutscht ist. Dazu muss man anhalten, denn weder der Träger noch die Heckbox sind in den Rückspiegeln zu sehen.

Als Faustregel gilt: Mit Heckbox an der Anhängerkupplung immer so vorsichtig fahren, als wäre ein echter Anhänger am Haken.

 

Checkliste: Was bei einer Heckbox zu beachten ist

  • Wer auf Kurvendynamik und Tempi über Richtgeschwindigkeit gesteigerten Wert legt, sollte weder mit einer Dachbox noch einem Fahrradträger oder einer Heckbox unterwegs sein.

  • Je nach Beladung hat eine Heckbox Einfluss auf die Fahrdynamik.

  • Wenn die Auspuffenden des Autos so hoch montiert sind, dass der Abgasstrom direkt auf die Heckbox trifft, sollte man von deren Installation Abstand nehmen.

  • Waschstraßen sind mit einer Heckbox tabu.

  • In Parkhäusern haben Gespanne – und das ist eine Auto-Fahrradträger-Heckbox-Kombo – in der Regel Hausverbot.

  • Kurze Parklücken sollte man mangels Übersicht nach hinten meiden.

  • Eine Heckbox darf man nicht überladen. Die erlaubte Zuladung der Box und des Trägers, die maximale Stützlast und das zulässige Gesamtgewicht des Autos dürfen nicht überschritten werden.

  • Elektrisch öffnende Heckklappen sollten, falls möglich, neutralisiert werden, damit es bei einer ungewollten Öffnung keine Kollision mit der Heckbox gibt.

  • Die Breite der Heckbox (hier: 1,46 m) darf die Breite des Autos nicht überschreiten.

  • Falls die Heckbox oder der Träger das Kennzeichen verdecken, muss ein drittes Kennzeichen gut sichtbar angebracht werden.

 

So haben wir getestet

Wie im wirklichen Leben haben wir mit der Kombination aus dem Träger Thule Easyfold 3 und der Heckbox Thule Santu Stadtstraßen, Überlandrouten und auch die Autobahn unter die Räder genommen, sowohl leer als auch mit der maximalen Zuladung von hier 25 kg. Auch ein Supermarktparkplatz, ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 26 m und eine grobe Fahrbahnverwerfung, einer Temposchwelle vergleichbar, zählten zum Testparcours. Als "Zugfahrzeug" diente dabei ein Mini Countryman All4 JCW mit ausklappbarer Original-Mini-Anhängerkupplung.

 
Unser Fazit

Zum stattlichen Preis von 900 Euro (Stand: Mai 2025) bietet die Thule Santu ein ebenso stattliches Zusatzvolumen fürs Gepäck. Wer bereits eine Anhängerkupplung und – im bestmöglichen Szenario – einen kompatiblen Fahrradträger sein Eigen nennt, bekommt mit der schwedischen Heckbox eine tolle Alternative zu Dachboxen geboten. Gerade Vielnutzer:innen dürften sich über den niedrigen Verbrauch, die bequeme Beladung und den geringen Einfluss auf die Fahrdynamik freuen. Verbesserungspotenzial gibt es trotzdem: Der verwindungsfreudige Deckel und das Schlüsselchaos zählen dazu. Auch die Stabilität in flott gefahrenen Kurven lässt zu wünschen übrig.

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