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Geht auch ganz einfach:

Porsche 928 GTS & 924 Carrera GT: Die Transaxle-Spitze

Jürgen Gassebner

Fahrdynamisch waren der Porsche 928 GTS und der 924 Carrera GT jeweils der Gipfel ihrer Baureihen. Heute sind die Transaxle-Modelle begehrte Sammlerstücke. Ein Vergleich.

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Inhalt
  1. Porsche 928 GTS & 924 Carrera GT: Beide Zuffenhausener sind Sammlerobjekte
  2. Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein
  3. Carrera GT mit Motortechnik des Turbo
  4. 928 GTS fast auf Augenhöhe mit dem 911er
  5. Technische Daten von Porsche 928 GTS & 924 Carrera GT
  6. Fazit

 

Porsche 928 GTS & 924 Carrera GT: Beide Zuffenhausener sind Sammlerobjekte

Im Windschatten der Begeisterung für die luftgekühlten Porsche Elfer fahren seit geraumer Zeit auch die Transaxle-Modelle 924, 928, 944 und 968 preislich nach vorn. Ganz besonders begehrt bei den Fans sind dabei die Speerspitzen der Baureihen 924 und 928 mit vier respektive acht Zylindern: der 924 Carrera GT und der 928 GTS.

Bereits die Kürzel GT und GTS in der Bezeichnung verraten, dass es sich hier um Modelle mit ganz besonderem Stellenwert handelt. So war der 924 Carrera GT der Gipfel der 924-Baureihe. Mit 210 PS (154 kW) Leistung bei nur 1180 kg Leergewicht manifestierte der 1980 auf der IAA in Frankfurt präsentierte Wagen eindrucksvoll, wofür er einst konstruiert wurde: als Rennfahrzeug für die Gruppe 4 sowie als sehr sportliches Straßenmodell. Nur 406 Einheiten hat Porsche von ihm gebaut – entsprechend selten und begehrt ist der reinrassige Sportwagen heute.

Von gänzlich anderem Geblüt ist der 928 GTS. Mit ihm schloss Porsche die 928-Baureihe im Jahr 1995 nach insgesamt 61.056 gebauten 928-Exemplaren ab. Vom 928 GTS entstanden von 1991 bis 1995 lediglich 2831 Stück. Mit 350 PS (257 kW) markierte der 1620 kg schwere Gran Turismo die letzte und gleichzeitig höchste Ausbaustufe dieser Transaxle-Baureihe mit V8-Motor. Im Gegensatz zum 924 Carrera GT ist er auch nicht als Basisfahrzeug für den Rennsport konzipiert worden, sondern als pfeilschneller Luxussportwagen für die Straße.
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Der Porsche 911 GT3 (2025) im Fahrbericht (Video):

 
 

Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein

Obgleich die beiden Transaxle-GT heute beide zu den besonders begehrten Exemplaren zählen, könnten deren Charaktere unterschiedlicher nicht sein. Eine ausführliche Zahlenbetrachtung sowie die subjektiven Fahreindrücke belegen das auch heute noch. So stellt der Porsche 928 GTS den sehr viel leichteren Porsche 924 Carrera GT mit 4,63 zu 5,62 kg pro PS beim Leistungsgewicht deutlich in den Schatten, und auch bei der Beschleunigung von null auf 100 km/h hat der V8-Bolide mit 5,7 zu 6,9 s die Nase signifikant vorn. Last but not least rennt der 928 GTS auch sehr viel schneller: Seine 275 stehen den 240 km/h des 924 Carrera GT gegenüber.

Vor diesem Hintergrund könnte man nun leicht dem Gedanken anheimfallen, der Porsche 928 GTS fahre bei sportlicher Gangart Vollkreise um seinen vierzylindrigen Bruder. Doch dem ist bei weitem nicht so, denn das Entwicklungsteam legte den Porsche 924 Carrera GT ganz auf hohe Fahrdynamik aus. Seine beiden hinteren Kotflügelverbreiterungen, die vorderen Kotflügel sowie das Bugteil sind aus leichtem GfK gefertigt, ergänzt von einer Motorhaube sowie Türen aus Aluminium und hinteren Seitenscheiben aus Dünnglas.

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Carrera GT mit Motortechnik des Turbo

All dies sind Belege für ein konsequentes Leichtbaukonzept, das der Porsche 924 Carrera GT mit der aufgerüsteten Motortechnik des 924 Turbo kombiniert. Ursprünglich 170 PS (125 kW) stark, verhalf man dem 2,0-l-Turbomotor mittels einer von 7,5 auf 8,5 erhöhten Grundverdichtung sowie dem Einsatz einer geänderten Zündung und eines Ladeluftkühlers zu strammen 210 PS (154 kW) bei 6000 Umdrehungen pro Minute.

Porsche 924 Carrera GT
Foto: scoutsource.de/Jürgen Zerha

Fahrwerksseitig rüstete Porsche den Carrera GT zudem mit Fuchs-Rädern aus, die in ihrer einmalig schönen Form einst beim ersten 911 S zum Einsatz kamen und im September 2016 ihren 50. Geburtstag feierten. In der Dimension 7 x 15 tragen sie Pneus der Größe 215/60 VR 15. Als Sonderausstattung bot Porsche zudem 16-Zoll-Räder an, die mit sieben Zoll Breite vorne die Reifengröße 205/55 R 16 und hinten mit acht Zoll Breite 225/50 R 16 ermöglichen. In aerodynamischer Hinsicht profitiert der 924 Carrera GT zudem von einem vergrößerten hinteren Heckspoiler, der für gesteigerten Abtrieb sorgt.

 

928 GTS fast auf Augenhöhe mit dem 911er

Bei unserer Vergleichsfahrt vermag der Porsche 928 GTS dem 924 Carrera GT stets dann problemlos auf den Fersen zu bleiben, solange es nur geradeaus und durch schnelle Kurven geht. Sind jedoch spätes Bremsen und das flinke Durcheilen von Wechselkurven gefragt, hadert der 928 ganz zwangsläufig mit der knappen halben Tonne Mehrgewicht, die der V8-Porsche auf die Waage bringt.

Da hilft es auch nur bedingt weiter, dass der 5397 cm³ große V8 selbst aus den Tiefen des Drehzahlkellers mit souveränem Drehmoment antritt, während der 924 Carrera GT schon 3000 Touren oder besser etwas mehr auf dem Drehzahlmesser stehen haben möchte, um kräftigen Vortrieb zu generieren. Der nach bester Turbo-Tradition der frühen Generationen aufgeladene Motor besitzt eine Drehmomentschwäche im unteren Drehzahlbereich, den der versierte Fahrer:innen jedoch mit einer flinken Bedienung des gut und über kurze Wege zu schaltenden Fünfgang-Getriebes nahezu vermeiden kann.

Porsche 928 GTS
Foto: scoutsource.de/Jürgen Zerha

Geht es also um den schieren Fahrspaß in kurvigem Geläuf, hat der auf dem Papier scheinbar benachteiligte Porsche 924 Carrera GT seine Schlafaugennase meilenweit vorn. Dafür punktet der Porsche 928 GTS auf langen Reiseetappen, die er mit hoher Durchschnittsgeschwindigkeit in entspannter Manier absolviert. Mit stoischer Gelassenheit durcheilt er selbst sehr schnelle Autobahnkurven. Es sind viele Erlebnisse überliefert, bei denen sich Fahrende eines Porsche 911 dem stärksten Transaxle geschlagen geben mussten. Ohne Frage war die Baureihe 928 ihrer Zeit weit voraus, was auch das clevere, variable Innenraumkonzept mit den umlegbaren Rücksitzen belegt, die den 28er bei Bedarf fast schon in einen Kombi verwandeln.

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Technische Daten von Porsche 928 GTS & 924 Carrera GT

Classic Cars 12/2016Porsche 924 Carrera GTPorsche 928 GTS
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/2; Turbo8/4
Hubraum1984 cm³5397 cm³
Leistung154 kW/210 PS257 kW/350 PS
Max. Gesamtdrehmoment bei280 Nm bei 3500/min500 Nm bei 4250/min
Getriebe/Antrieb5-Gang-Getriebe/Heck4-Stufen-Automatik/Heck
L/B/H4320/1735/1275 mm4520/1890/1282 mm
Leergewicht1180 kg1620 kg
Bauzeit1980–19811991–1995
Stückzahl4062831
Beschleunigung
null auf 100 km/h
6,9 s5,7 s
Höchstgeschwindigkeit240 km/h275 km/h
Verbrauch auf 100 kmca. 11 l S13,5 l S
Grundpreis (Jahr)60.000 DM (1980)156.050 DM (1991)

 
Jürgen Gassebner Jürgen Gassebner
Unser Fazit

Der Porsche 928 GTS macht das schnelle Fahren leicht, ist mit seiner mitlenkenden Weissach-Hinterachse ein präziser Kurvenkünstler und begeistert zudem mit einem Komfort, wie ihn der sportlich-zweckmäßig ausgerüstete 924 Carrera GT bei weitem nicht bieten kann und will. Der 928 GTS gibt den Gran Turismo im Nadelstreifenanzug, während der Carrera GT auch heute noch eine kompromisslose Fahrmaschine ist. Er ist sehr direkt und straff und allein dazu gemacht, in kundiger Hand schnelle Rundenzeiten zu generieren. Ein Porsche, wie ihn die eingefleischten Sportfans lieben und verehren.

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