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A:Level The Big: Der Mercedes-Überflieger, der nie fertig wurde

Lukas Bädorf Redakteur

Bei dem kryptischen Namen "A:Level The Big" denkt man nicht zwingend an ein Auto – und schon gar nicht an einen Mercedes. Doch genau das ist es: ein Mercedes CL 600, der von der Moskauer Tuningfirma A:Level zum Unikat veredelt werden sollte. Sollte, denn fertiggstellt wurde er nie!

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Inhalt
  1. Wahnwitziges Projekt: Der A:Level The Big sollte die Sportwagenwelt dominieren
  2. Der A:Level The Big sollte nichts weniger als ein Überflieger in allen Belangen sein
  3. Die Entwicklung der neu angefertigten Karosserie erfolgte im Windtunnel
  4. Komplikationen bei der Entwicklung sprengten das Budget

 

Wahnwitziges Projekt: Der A:Level The Big sollte die Sportwagenwelt dominieren

Ein Projekt, wie es das noch nie zuvor gegeben hat: Anfang der 2000er-Jahre sollte auf Basis des Mercedes CL 600 (C140) ein echter Überflieger entstehen, der nicht weniger als der schnellste und stärkste Mercedes aller Zeiten werden sollte. Über den A:Level The Big ist nur wenig bekannt, doch die wenigen Berichte, die existieren, reichen aus, um die Entwicklung und den Werdegang des dubiosen Gefährts zu rekonstruieren.
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Der Mercedes 560 SEC (1990) im Fahrbericht (Video):

 
 

Der A:Level The Big sollte nichts weniger als ein Überflieger in allen Belangen sein

Etwa um die Jahrtausendwende geht bei dem russischen Tuningspezialisten A:Level (ehemals Autolak) ein Spezialauftrag einer wohlhabenden Person ein. Es handelt sich dabei um keinen geringeren als den russischen Schauspieler Alexander Inshakov, der seinerzeit als Liebhaber exotischer und schneller Autos bekannt gewesen ist. Sein Wunsch: ein exklusives Fahrzeug mit rennsportähnlichem Fahrverhalten. Die russischen Spezialist:innen standen vor einer anspruchsvollen Aufgabe, denn nicht nur das Erscheinungsbild des Wagens sollte verändert werden, sondern es galt ein völlig neues Fahrzeug zu entwickeln. Als Basis entschied man sich für einen Mercedes CL 600 der Baureihe C 140 (hier geht es zu unserer CL 600-Kaufberatung).

Zunächst kümmerte man sich um die Karosserie des Boliden. Hierfür wurden zwei Varianten mit Modelliermasse entworfen. Die verantwortlichen Designer teilten sich dabei auf – die linke Seite wurde nach Entwürfen von Wladimir Piroschkow, die Rechte von Alexander Baklunow angefertigt. Die Gestaltung erinnert dabei jeweils an den des Mercedes 190 Evo II und an diverse Breitbauten von Koenig Special, einem renommierten Tuner aus den 1980er bis 1990er-Jahren, der mit irrwitzigen Breitbau- und Leistungskits für die auf sich aufmerksam machte und selbst vor automobilen Legenden wie Ferrari Testarossa oder Mercedes SL nicht zurückschreckte.

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Die Entwicklung der neu angefertigten Karosserie erfolgte im Windtunnel

Der Auftraggeber entschied sich für das Design der linken Seite (siehe in der Bildergalerie). Die dafür benötigten Teile fertigte der Tuner zunächst in Fiberglas, während sie im Windtunnel stetig optimiert wurden. Zur weiteren Bearbeitung ging es nach Deutschland zur Firma Light Weight, die sich auf Carbonarbeiten spezialisiert hatte. Parallel dazu begann Wladimir Raichlin, Inhaber von Raikhlin Engine Development in Adenau am Nürburgring, mit der Entwicklung eines neuen V12-Turbomotors. Zusätzlich entstanden Konzepte für Fahrwerk, Brems- und Abgasanlage sowie eine stark modifizierte, manuelle Getriebeeinheit auf Basis des Porsche 928. Der Motor verfügte nach dem Umbau über 6,7 l Hubraum und zwei Turbolader. Die angestrebte Leistung: etwa 850 PS (625 kW).

Blick in den Motorraum des A:Level The Big.
Foto: Wheelsage.org

Im Innenraum des A:Level The Big mussten ebenfalls tiefgreifende Änderungen vorgenommen werden. Die hinteren Sitzpolster wurden gekürzt, um Platz für den vergrößerten Mitteltunnel zu schaffen. Anstelle der schweren, elektrisch verstellbaren Vordersitze kamen Carbon-Sitze aus dem Porsche 911 GT3 (Baureihe 996) zum Einsatz. Ergänzt wurde der Umbau durch Renngurte, ein Cobra-Lenkrad, einen Schaltknauf für die Handschaltung und ein motorsportliches Kombiinstrument.

 

Komplikationen bei der Entwicklung sprengten das Budget

Nach der Rückkehr aus Deutschland folgte eine zweite Windkanaluntersuchung auf dem Prüfgelände in Dmitrow. Die anschließenden Fahrtests führte das Spezialistenteam auf der Rennstrecke Mjatschkowo in der Nähe von Moskau durch. Hinter dem Steuer: Roland Asch, der schon zahlreiche DTM-Rennen für sich entscheiden konnte.

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Unglücklicherweise kam es während den Erprobungsfahrten zu erheblichen Motorschäden: Zylinderwände wurden beschädigt, die Kompression ging verloren. Der Wagen musste zurück in die Werkstatt nach Adenau zu Raichlin. Für eine Instandsetzung und Weiterentwicklung wären weitere Mittel in Höhe von etwa 465.000 Euro nötig gewesen – doch das Budget war längst erschöpft. Inshakov verlor das Interesse an einer Fortsetzung. Ein Projekt, wie es das noch nie zuvor gegeben hat, ist auch nie fertig gstellt worden. Was mit dem Prototyp passierte? Unbekannt.

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