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VW T2 Elektrotransporter: Der ID. Buzz im Jahr 1972

Tim Neumann Redakteur

50 Jahre vor dem ID. Buzz versuchte sich VW schon einmal daran, den Leuten einen Bulli mit alternativem Antrieb schmackhaft zu machen. Doch die Nachteile des VW T2 Elektrotransporters wogen im wahrsten Sinne des Wortes schwer.

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Kabel statt Krabbeln ist die Devise im VW T2 Elektrotransporter von 1972, denn statt des seligen Käfer-Boxers (Die Geschichte des Boxermotors) unter der Heckklappe surrt den Bulli damalige Hightech in Form eines Siemens-Elektromotors (So funktioniert ein Elektromotor) voran. Ganz verschwunden ist der ehemalige Kdf-Wagen aber trotzdem nicht im T2, denn alleine die Varta-Batterien im unteren Teil des Laderaums wiegen mit 800 kg so viel wie Wolfsburgs Millionenseller. Die ersten Zeilen verdeutlichen schon, dass der Weg bis zum heutigen ID. Buzz beziehungsweise Cargo ein langer und vor allem ein nicht gerade konsequenter werden sollte. Dennoch steckt im Elektrotransporter schon mehr Hirnschmalz drin, als man beim Anblick der plumpen, blauen Werbebotschaft auf der Fahrzeugflanke erahnen würde.

Passendes Zubehör für den Klassiker:

Aber fangen wir von vorne an – und dieses Mal ausnahmsweise nicht mit der endlos zitierten Ölkrise von 1973. Denn am Mittellandkanal war man damals ein Jahr schneller, hat den Braten vielleicht schon gerochen und geahnt, dass ein fossiler Rohstoff wie Erdöl doch tatsächlich irgendwann mal knapp werden könnte. Als Pionier ging er trotzdem kaum in die Geschichte ein, weil das mittlerweile einverleibte Audi-Konglomerat bereits 1955 mit dem DKW Schnelllaster F800 Elektro einen stromernden Kasten im Angebot hatte. Der wiederum fuhr mit seinen asthmatischen 4,8 kW (6,5 PS) noch langsamer als er sich verkaufte.
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Der VW ID. Buzz GTX (2024) im Video:

 
 

VW T2 Elektrotransporter: Batteriewechsel statt stundenlanges Aufladen

Der VW T2 Elektrotransporter konnte 18 Jahre später natürlich alles besser – was aber nur für den direkten Vergleich mit dem Wirtschaftswunder-Mobil galt. Die nur für kurze Zeit anliegende Spitzenleistung von maximal 33 kW (45 PS) sortierte sich noch unter dem Einstiegs-Verbrenner mit 1,6 l Hubraum ein und auch in Sachen Höchstgeschwindigkeit kam der E-Bulli mit 75 km/h nicht annähernd an die mindestens 105 km/h des restlichen Sortiments heran. Die Reichweite der 21,2 kWh fassenden Bleibatterien? 85 km, höchstens. Damals wie heute verbannten oder prädestinierten ihn – je nach Sichtweise – seine Eckdaten für den Einsatz in Städten. Deshalb hatte RWE in Ballungsgebieten eigens Spezialtankstellen errichtet, wo das gesamte Batteriepaket in Nio-ähnlicher Manier ausgewechselt werden konnte.

Der VW T2 Elektrotransporter mit geöffneten Schiebetüren
Foto: VW

Ebenfalls clever: VW hatte dem 2,2-Tonner einen zusätzlichen Hilfsrahmen spendiert, damit er mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3075 kg auch für Gewerbetreibende interessant wäre. Auf den Vordersitzen merkt man vom zukunftsträchtigen Antrieb allerdings recht wenig: Das Cockpit bleibt karg und zweckmäßig. Ein Hebel zum Vorwärts- und Rückwärtsfahren sowie Anzeigen für Spannung und Ampere weisen den T2 als Elektrotransporter aus.

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Doppelt so teuer wie ein Porsche 911

Obwohl die Ölkrise für den T2 Elektrotransporter zur richtigen Zeit kam, blieb der VW doch ein Ladenhüter: Höchstens 200 Exemplare sollen komplettiert worden sein. Für das zurückhaltende Kaufinteresse sorgte wie heute vor allem der Preis. 50.000 bis 60.000 Mark sollte der Stromer damals kosten.

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Das entspricht knapp sechs Standard-Käfern, drei klassisch angetriebenen T2 oder dem doppelten Preis eines Porsche 911. Es musste also noch einiges mehr passieren als autofreie Sonntage und Tempolimits von 100 km/h auf den Autobahnen, um das Elektroauto in ein begehrenswertes und vor allem bezahlbares Produkt zu verwandeln. 

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