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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Ford Transit

Weinsberg Carabus MQ 600 (2021): Testfahrt Weinsberg setzt auf den Transit

Christian Steiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021)
  2. Wertige Ausstattung
  3. Zurückhaltender Antrieb
  4. Fazit

Nie war er so wertvoll wie heute: Jetzt hat auch Weinsberg den Ford Transit als Basis für seine Kastenwagen entdeckt. Wenn es ums Raumgefühl geht, wird der ewige Zweite zum Sieger. Und sonst? Das zeigt die erste Testfahrt mit dem neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021).

Die Testfahrt mit dem neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021) ist auch eine Testfahrt mit einem Krisengewinner. Nie war er so wertvoll wie heute: Denn jetzt hat auch Weinsberg den Ford Transit als Basis für seine Kastenwagen entdeckt. Wenn es ums Raumgefühl geht, wird der ewige Zweite zum Sieger. Und sonst? Endmontage ist für Reisemobil-Hersteller nur ein Wort, bei Knaus Tabbert etwa rollt im Moment jedes zweite Reisemobil unfertig vom Band. Irgendein Zulieferteil fehlt im Zeitalter der brüchigen Lieferketten immer, mal sind es Fenster, dann wieder Türen oder Heizungen. Und natürlich kommen auch nicht genügend Autos – deshalb schlägt in der Caravaning-Branche gerade die Stunde der zweiten Sieger. Gestern war der Ford Transit auf dem Campingplatz noch fast so selten wie ein Anzugträger, heute taucht er als feste Größe bei allen großen Herstellern auf. Und bei keinem wirkt er dabei wie ein Lückenfüller, das lässt sich schon sagen, bevor sie uns in Jandelsbrunn den Schlüssel zum neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021) in die Hand drücken. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Erste Testfahrt mit dem neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021)

Bisher gab es die zweieiigen Kastenwagen-Zwillinge Carabus und Caratour nur auf Fiat Ducato, aber auf den müssten die Kund:innen viel zu lange warten. Mit dem Transit sollen seit Oktober 2022 die Lieferfristen verkürzt werden. Wer ihn bestellt, hat die Wahl unter drei Dieselmotoren mit 130 (98 kW), 155 (114 kW) und 170 PS (125 kW), einem präzise geführten Sechsgang-Schaltgetriebe und einer aufmerksamen Sechsstufen-Wandlerautomatik, deren Aufpreis mit rund 2000 Euro ein gutes Stück günstiger ausfällt als der Aufschlag beim Ducato. Und dann ist der neue Weinsberg Carabus MQ 600 (2021) auf Transit-Basis in seiner Hochdach-Version auch noch 22 Zentimeter höher als sein italienischer Wettbewerber, was neben der angenehmen Stehhöhe von 2,05 Metern während unserer Testfahrt auch mehr Platz in größeren Dachschränken ermöglicht.

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Wertige Ausstattung

Auch sonst fällt der Raumeindruck im ausgebauten Transit großzügiger als beim Ducato aus: Beim neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021) auf Transit-Basis steht der Kompressor-Kühlschrank nicht rechts vor dem hinteren Querbett, sondern ist in der Stirnseite des Küchenblocks eingebaut, was eine freie Sicht durchs Auto ermöglicht. Das ist allerdings auch das einzige Ausscheren aus dem Gewohnten. Der Grundriss fällt mit der üblichen Vierer-Sitzgruppe, dem Küchenblock im Eingangsbereich, Nasszelle und Quer-Doppelbett erwartbar aus. Natürlich stört das nicht, weil der Carabus nirgendwo unter den Achseln kneift, im Gegenteil: Die Arbeitsfläche in der Küche ist ebenso großzügig bemessen wie die Bewegungsfreiheit im Bad, das sich per Dachluke und Fenster in der Seitenwand belüften lässt. Allerdings sollten hünenhafte Weinsberg-Interessent:innen, die das alles klasse finden, das Probeliegen im Heckbett nicht vergessen, denn dessen Fläche ist nur 1,93 Meter lang. Wenn der Carabus in Serie geht, soll es eine optionale Seitenverbreiterung und eine maximale Länge von 2,03 Metern geben. Wie immer bei Weinsberg zählt auch der Preis zu den wichtigen Argumenten, Knaus Tabbert spricht von 49.990 Euro für die kurze 5,53-Meter-Version. Das ist schon deshalb eine Ansage, weil der bayrische Ford nicht wie ein Sparmodell daherkommt: Mit dunklen oder mattweißen Möbeloberflächen und dem filzartigen Stoff seiner Polster wirkt er kaum weniger gediegen als die teureren Campervans der Muttermarke. Das gilt auch für die Geräuschentwicklung seines Aufbaus: Bei der Testfahrt gibt er nicht mehr als ein leises Knistern beim Überfahren von Querfugen oder Schlaglöchern von sich. Und zudem bringt der Carabus ein paar pfiffige Ausstattungsideen mit, darunter den freischwebenden und doch wackelfreien Esstisch, der den Bewohnern kein Tischbein in den Weg stellt, oder die Flächen der Sitzbank, die sich um ein paar Zentimeter voneinander abrücken lassen. So was gibt es selbst bei Edelmarken nicht.

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Zurückhaltender Antrieb

Bei der Testfahrt gewöhnen wir uns schnell an den neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021), obwohl es nur der 130-PS Basisdiesel ist, der unter der Haube des ersten Prototyps arbeitet. Er tut das mit einer Zurückhaltung, die – anders als das harte Plastik der Armaturentafel – keine gewerblichen Assoziationen weckt. An die tiefe Sitzposition müssen sich Pkw-Umsteigende nicht groß gewöhnen, was vor allem an der niedrigen und steilen Einbaulage des Lenkrads und seinem kleinen Durchmesser liegt. Wer an den Ducato gewöhnt ist, bekommt ihn bei Weinsberg weiterhin. Wer aus Gründen der kürzeren Lieferzeit lieber den Ford nimmt, macht mit seiner Ungeduld keinen Fehler. Wie schön, dass es noch Luxusprobleme gibt.

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Christian Steiger Christian Steiger
Unser Fazit

Die Stehhöhe und das luftigere Raumgefühl sprechen für den neuen Weinsberg Carabus MQ 600 (2021) auf Transit-Basis, auch der niedrige Automatik-Aufpreis. Unabhängig vom Basisauto erweist sich der Carabus bei unserer ersten Testfahrt als ein sauber verarbeiteter und praktisch eingerichteter Campervan zum attraktiven Preis.

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