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Neuer Van Tourer MAN 600 D (2024): Testfahrt

Testwohnen im drei Meter hohen Van Tourer

Christian Steiger Freier Mitarbeiter
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Inhalt
  1. Testfahrt: Neuer Van Tourer MAN 600 D (2024) beeindruckt mit Höhe
  2. Typischer Grundriss mit viel Gepäckraum
  3. Technische Daten
  4. Fazit

Mit mehr als drei Metern Höhe überragt der neue Van Tourer MAN 600 D (2024) die Masse der kompakten Campervans. Mehr Kopffreiheit bietet keiner. Und womit fällt er sonst noch auf? Die Antworten liefert die erste Testfahrt.

Erst einmal schauen, wo sie die Leitern versteckt haben. Der kompakte MAN TGE mit seinem imposanten GFK-Dach ist fast so hoch wie ein Haus, da könnte es doch ein zusätzliches Bett im Oberstübchen geben. Oder vielleicht ein gut verstecktes Hubbett. Tatsächlich aber bleiben die Bewohner:innen auf dem Boden – und steigen nachts ins hintere Querbett, wie das in Sechs-Meter-Kastenwagen üblich ist. Bei der Stehhöhe von 2,25 m kommt dagegen kein anderer Campervan mit. Und auch beim Stauraum schneidet der neue Van Tourer MAN 600 D (2024) ganz hervorragend ab, weil die Dachboxen deutlich höher ausfallen als gewohnt.

Ganz obendrauf können Camper:innen mit Gardemaß und großer Freizeit-Garderobe sogar noch ein paar zusammengelegte Funktionsjacken und Pullover unterbringen. Selbst zwischen Nasszelle und Dach tut sich eine nutzbare Ablage auf. Und wer sein Herz an amerikanische Getränkeautomaten der Fünfziger oder historische Zapfsäulen verloren hat, könnte sie im Heck dieses Campers stehend transportieren.
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Testfahrt: Neuer Van Tourer MAN 600 D (2024) beeindruckt mit Höhe

Sicher, so ein Typ ist kein Modell für den Massenmarkt, sondern parkt in seiner eigenen Nische ein. Die fällt schon deshalb überschaubar aus, weil der neue Van Tourer MAN 600 D (2024) nur mit klassischem Zwei-Personen-Grundriss kommt – und sein Heckbett trotz der beiden seitlichen Verlängerungen nur 1,90 m misst. Für Liebhaber:innen des komfortablen Fahrens kann der MAN aber trotzdem eine Überlegung wert sein. Zwar baut Van Tourer auch den 600 L auf Basis des Fiat Ducato, doch wenn es um die Sanftheit des Abrollens geht, um die akustischen Manieren des Motors oder auch um die Sitzposition, dann liegt der MAN im Vergleich weit vorne. Allerdings ist er auch 21.000 Euro teurer als der Fiat, dessen Wohnbereich mit derselben Gewissenhaftigkeit verarbeitet ist. Wenn der Ducato jedoch mit 180 PS (132 kW) und Automatikgetriebe gewünscht wird, schmilzt der Betrag auf die Hälfte zusammen – weil der 177 PS (130 kW) starke Motor und das automatische Getriebe bereits im Basispreis des MAN enthalten sind. Die Abstands-, Park- und Spurhalteassistenten kosten allerdings extra.

Van Tourer MAN 600 D (2024); Innenraum, Ansicht Sitzgruppe
Foto: Wim Woeber

Dass der Grundriss des Van Tourer so erwartbar ausfällt wie bei fast allen Sechs-Meter-Kastenwagen, muss in der Praxis nicht stören. In der Dinette wird es auch dann nicht zu eng, wenn sich mehr als zwei Personen niederlassen wollen: Die Sitzbank lässt sich mit einem Handgriff verbreitern, sodass zwei Einzelsitze entstehen. Beim Losfahren kann allerdings sein, dass sich Fahrersitz und Tisch einen Tick zu nahe kommen. Am besten ist der Tisch unterwegs in der Gepäckgalerie über der Kabine untergebracht: Die ist mit 1,40 m Breite und sagenhaften 75 cm Höhe so geräumig, dass noch jede Menge Platz für Kleingepäck bleibt.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

 

Typischer Grundriss mit viel Gepäckraum

Die Küche des neuen Van Tourer MAN 600 D (2024) ist ein schlanker Block mit drei großen Schubladen und stirnseitig eingebautem Dometic-Kühlschrank, eine klappbare Erweiterung gibt es aber nicht. Dafür liefert Van Tourer eine Abdeckung fürs Waschbecken und macht das Oberteil des benachbarten Kleiderschranks als Anrichte nutzbar. Der Durchgang ist mit 42 cm etwas knapp, davon profitiert das gegenüberliegende Bad – ein typischer Kastenwagen-Zielkonflikt. Wer gerne im Campervan duscht, freut sich außerdem über die schwenkbare Waschbecken-Wand und den magnetisch arretierbaren Duschvorhang.

Van Tourer MAN 600 D (2024); Grundriss
Foto: Van Tourer

Beim Gepäckraum gibt sich der hohe 600er so flexibel, dass er in jedes Nutzungsprofil passt. Sperrgut-Transportaufgaben lassen sich durch die beiden herausnehmbaren Betthälften mit Leichtigkeit bewältigen. Sportler:innen, die das Rennrad nicht auf dem Heckträger transportieren wollen, klappen einfach die hintere Betthälfte nach oben. Und Camper:innen sind wahrscheinlich rundum zufrieden mit, dass es im Erdgeschoss des Van Tourer auch für schwereres Gepäck genug Platz gibt.

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Technische Daten

AUTO ZEITUNG 19/2024Van Tourer MAN 600 D
Technische Daten
Motor4-Zyl., Turbodiesel, 1968 cm³
AntriebAchtstufen-Automatikgetriebe; Vorderradantrieb
Leistung130 kW/177 PS
Max. Drehmoment410 Nm
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)5986/2040/3090 mm
Leergewicht/Zuladung3099/401 kg
Ausstattung
Sitz-/Schlafplätze4/2 (3 opt.)
Herd/HeizungZweiflammen-Gaskocher/Diesel
Gas 1 x 2,75 kg
Frisch-/Abwasser100/75 l
Preis
Grundpreis83.490 Euro
Alle Daten Werksangaben

 
Christian Steiger Christian Steiger
Unser Fazit

Bei Stehhöhe und Kopffreiheit des Van Tourer hält kein Wettbewerber mit. Schade nur, dass bei einem Sechs-Meter-Kastenwagen nicht genug Platz für ein Zwei-Meter-Längsbett bleibt. Immerhin lässt sich in den großen Dachboxen eine Menge leichtes Gepäck unterbringen. Und für komfortbewusste Camper:innen ist der kultivierte MAN TGE immer eine Empfehlung.

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