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Alle Infos zum Mercedes S-Klasse

Mercedes-AMG S 63 e (2023): Preis/Leistung Stärkste S-Klasse, die je in Serie ging

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Preis: Mercedes-AMG S 63 (2023) so teuer wie nie
  2. Antrieb: Stärkste S-Klasse aller Zeiten
  3. Ex- & Interieur: AMG-Power auch optisch
  4. Fahreindruck: Ausgesprochen komfortabel und atemberaubend sportlich

Der Trend zur Elektrifizierung hat auch die Mercedes S-Klasse im AMG-Trimm erfasst. Der standesgemäße V8 bekommt jetzt Unterstützung von einer E-Maschine. Heraus kommt mit dem Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) die stärkste S-Klasse, die je in Serie ging.

 

Preis: Mercedes-AMG S 63 (2023) so teuer wie nie

Dem Stuttgarter Limousinen-Flaggschiff Antriebsarmut vorzuwerfen, wäre Frevelei. Erst recht, wenn wie beim Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) neben dem Stern ein AMG-Logo das Blech ziert. Schließlich kennt sich die Affalterbacher Sportabteilung auf den Gipfeln der PS-Gebirge seit Jahrzehnten bestens aus. Doch auch über den viertürigen Kraftmeiern schwebt das CO2-Schwert. Die Werte müssen runter, koste es, was es wolle. Da es bei der solventen Kundschaft aber tatsächlich oft kosten darf, was es wolle, betrachtet man im Schwabenland die Hybridisierung nicht als Strafe, sondern als Chance, mit entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten nicht nur den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern, sondern auch in Sachen Performance noch eine Schippe draufzulegen. Das Ganze hat natürlich seinen Preis: 208.393 Euro (Stand: Juni 2023) werden mindestens aufgerufen. Verschiedene Kreuzchen bei der Sonderausstattung machen das Flaggschiff nochmal ein mehrere Tausend Euro teurer. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) im Video:

 
 

Antrieb: Stärkste S-Klasse aller Zeiten

Unter der Haube des Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) geht es dafür hoch her. Denn bis die zugegeben etwas sperrige Typbezeichnung ausgesprochen ist, hat die stärkste Serien-S-Klasse, die es je gab, die 100-km/h-Marke bereits geknackt, genau genommen laut Werk nach 3,3 Sekunden. Verantwortlich hierfür zeichnen 802 PS (590 kW) Systemleistung und ein Systemdrehmoment von 1430 Newtonmeter. Werte wie diese findet man sonst eher bei Zugmaschinen im Schwerlastverkehr. Doch die 5,34 Meter lange und 2520 Kilogramm schwere S-Klasse ist von deren Kaltblüter-Temperament weit entfernt. Dafür soll beispielsweise neben der Längsdynamik – Höchstgeschwindigkeit mit optionalem AMG Driver's Package: 290 km/h – eine Allradlenkung, eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern sowie eine Wankstabilisierung sorgen, die unerwünschte Seitenneigung unterbindet und die querdynamischen Eigenschaften verbessert. Dazu zählt auch der traktionssichernde, vollvariable Allradantrieb. Selbstredend ist zudem eine AMG-Hochleistungs-Verbundbremsanlage an Bord.

Technik aus der Formel 1

Das darüber hinaus gehende Technik-Paket und die Vielzahl an Ingenieurskniffen könnten problemlos ganze Maschinenbau-Vorlesungen füllen. Deshalb liefern wir hier die wesentlichen Punkte zum Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) in übersichtlicher Kurzfassung. Der vorn platzierte 4,0-Liter-Biturbo-V8 mit 612 PS (450 kW) stützt sich, erstmals in der S-Klasse, auf aktive Motorlager, die sich automatisch an die jeweilige fahrdynamische Situation anpassen: weiche Lagerung für komfortables Fahren, hohe Steifigkeit für eine sportliche Gangart. Der klassische V8 erhält Unterstützung von einem permanenterregten Synchronmotor, der als Spitzenleistung 140 kW (190 PS) abgibt und den AMG an der Hinterachse positioniert hat, wo er mit einem elektrisch geschalteten Zweigang-Getriebe und einem elektronisch geregelten Sperrdifferenzial gekoppelt ist. Im Tech-Sprech "P3 Hybrid" genannt, erlaubt diese Konfiguration die Elektro-Unterstützung des Verbrenners über das gesamte Drehzahlband. Für die Kraftübertragung ist schließlich das AMG Speedshift MCT 9G-Getriebe zuständig, bei dem eine nasse Anfahrkupplung den Drehmomentwandler ersetzt, was nicht nur Gewicht spart, sondern auch das Ansprechverhalten verbessert. Darüber hinaus verfügt die Neunstufen-Automatik im Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) über eine Race Start-Funktion.

Ihren Strom erhält die E-Maschine aus einer 13,1 Kilowattstunden speichernden, direkt gekühlten Lithium-Ionen-Batterie, deren Technik teilweise aus der Formel 1 stammt. Zu den Eigenschaften des Energiespeichers zählen eine häufig hintereinander abrufbare, gleichbleibende Leistung, ein niedriges Gewicht,  schnelle Energieaufnahme und hohe Leistungsdichte. Wer mit dem Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) weniger dynamisch unterwegs sein möchte, kann dank des Akkus aber auch flüsterleise – weil rein elektrisch – laut Mercedes bis zu 33 Kilometer weit dahin fahren. Als Kraftstoffverbrauch gibt Mercedes-AMG nach WLTP-Norm übrigens 4,4 Liter und 21,4 kWh auf 100 Kilometern an. Ein Wert, der angesichts des stets in Versuchung führenden Leistungspotenzials in der Praxis aber wohl nur selten erreicht werden dürfte.

Die Konkurrenten:

 

Ex- & Interieur: AMG-Power auch optisch

Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023)
Foto: Mercedes

Rein optisch orientiert sich die Wuchtbrumme Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) mit dem AMG-Grill an den übrigen Power-Modellen des Hauses. Statt des Sterns auf der Haube findet sich nun eine Plakette mit dem AMG-Wappen. Der rot unterlegte Modell-Schriftzug am Heck weist auf den Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) hin. Mit dem Night-Paket bekommt das Flaggschiff noch ein paar "böse" Akzente obendrauf: schwarz-glänzende Zierleisten an Schwellern und Fenstern sowie weitere Akzente an Außenspiegeln, Endrohren und Tankdeckel betonen den sportlichen Auftritt zusätzlich. Innen darf man es sich auf mannigfaltig einstellbaren Multikontursitzen bequem machen.

 

Fahreindruck: Ausgesprochen komfortabel und atemberaubend sportlich

Mit saftigem Elektro-Schmalz tritt der Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) aus dem Stand an und schnürt dann im E-Modus gutmütig und satt zu innerstädtischen Zielen, während der Verbrenner schweigt. Nun ist der bärenstarke AMG ein ganzer Mercedes. Der "Sport"-Modus macht das Fahrerlebnis noch frischer, frecher und freier. Der V8 darf mit breiter Brust brodeln, die Schaltvorgänge des Neun-Stufen-Automaten werden konsequenter und fordernder, Fahrwerk und Lenkung straffer. Weiter gedreht auf "Sport Plus", prügelt der Hybrid-Antrieb wie auf Steroiden los, lässt den bitterböse gehenden V8 röhren, presst eiskalte Elektropower dazu. Das Auto bewegt sich präzise, messerscharf und reaktionsschnell.
Von Johannes Riegsinger

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