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Fahrradhelm-Test: Ergebnisse

Teuer ist nicht zwingend besser

Dominik Mothes Redakteur
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Inhalt
  1. Fahrradhelm-Test: Sicherer Schutz muss nicht teuer sein
  2. Die Ergebnisse des City- und Urban-Helmtests (Tabelle)
  3. Die Ergebnisse des S-Pedelec-Helmtests (Tabelle)
  4. So wurde getestet
  5. Kauftipps für Fahrradhelme
  6. Helmpflicht für S-Pedelecs

Sie taugen zwar selten für einen modischen Auftritt, retten aber dafür Leben. Zumindest sollen Fahrradhelme das. Der Test beweist, wie sicher die Modelle – auch speziell für S-Pedelecs – wirklich sind. Die AUTO ZEITUNG nennt die Testsieger und gibt Tipps zum Kauf!

 

Fahrradhelm-Test: Sicherer Schutz muss nicht teuer sein

Der ADAC hat im Frühjahr 2024 mit der Stiftung Warentest insgesamt elf City- und Urban-Fahrradhelme für Erwachsene sowie drei Fahrradhelme für S-Pedelecs getestet. Neben teuren Markenprodukten bis 149 Euro wurden auch günstige Helme von Discounter-Eigenmarken ab 20 Euro (Alle Preise Stand: März 2024) bewertet. Das Urteil: ein Totalausfall, ein breites Mittelfeld und drei klare Empfehlungen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Kennzeichen für Fahrräder (Video):

 
 

Die Ergebnisse des City- und Urban-Helmtests (Tabelle)

Die erfreuliche Nachricht zuerst: Alle Helme – bis auf den Testverlierer – erhalten im Punkt Unfallschutz mindestens die Note "Befriedigend" (bis 3,5). Die besten Fahrradhelme im Test sind nach Gesamtnoten der Uvex Urban Planet LED (ADAC Urteil: 2,0), der Alpina Gent MIPS (ADAC Urteil: 2,2) und der Limar Torino (ADAC Urteil: 2,2), wobei der Testsieger auch in der Kategorie Unfallschutz am besten abscheidet. Günstig muss nicht schlecht heißen, wie das Urteil des Tests untermauert: Der Crivit-Fahrradhelm – eine Eigenmarke des Discounters Lidl – für 20 Euro schneidet im Test mit dem Gesamturteil gut (2,6) ab und landet so auf Platz fünf. Der Testsieger von Uvex kostet im Vergleich knapp das Achtfache. Das Schlusslicht im Test, der Casco E.Motion 2 für etwa 120 Euro, erfüllt dagegen nicht einmal die gültigen Mindestanforderungen gemäß der DIN-Norm EN 1078 und fällt somit im Punkt Unfallschutz durch. Die Gesamtwertung ist daher ebenfalls Mangelhaft (5,5).

ModellUnfallschutzHandhabung & KomfortADAC-Urteil
Uvex Urban Planet LED2,3 (gut)1,8 (gut)2,0 (gut)
Alpina Gent MIPS2,5 (gut)1,9 (gut)2,2 (gut)
Limar Torino2,5 (gut)1,9 (gut)2,2 (gut)
Lazer Codax KinetiCore2,7 (befriedigend)2,6 (befriedigend)2,6 (befriedigend)
Lidl Crivit Fahrradhelm mit Rücklicht2,9 (befriedigend)2,6 (befriedigend)2,6 (befriedigend)
Giro Fixture Mips II2,9 (befriedigend)2,5 (gut)2,8 (befriedigend)
Abus HUD-Y3,0 (befriedigend)2,8 (befriedigend)3,0 (befriedigend)
Decathlon/B'Twin City 540 Bowl3,1 (befriedigend)2,9 (befriedigend)3,1 (befriedigend)
Prophete ECO Urban3,2 (befriedigend)2,4 (gut)3,1 (befriedigend)
Cube Fleet3,2 (befriedigend)2,6 (befriedigend)3,2 (befriedigend)
Casco E.Motion5,5 (mangelhaft)1,9 (gut)5,5 (mangelhaft)



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CRIVIT Fahrradhelm mit Rücklicht
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Die Ergebnisse des S-Pedelec-Helmtests (Tabelle)

Neben den herkömmlichen Helmen testete der ADAC erstmalig auch spezielle S-Pedelec-Helme. Der Automobilclub kam zu einem überraschenden Ergebnis. Bei den identischen Testkriterien konnten die Pedelec-Helme keine Glanzpunkte beim Unfallschutz sammeln. Trotz strengerer Zertifizierung nach niederländischer NTA 8776-Norm (Nederlandse Technische Afspraak) – eine EU-Norm gibt es bisher nicht – bieten die drei getesteten Modelle keine besseren Ergebnisse als etwa der Testsieger von Uvex. Selbst der bei den herkömmlichen Helmen im Mittelfeld liegende Abus HUD-Y (Unfallschutz: 3,0) schneidet beim ADAC-Test beim Unfallschutz und hier insbesondere im Schläfenbereich besser ab als der Abus Pedelec-Helm (Unfallschutz: 3,3).

ModellUnfallschutzHandhabung & KomfortADAC-Urteil
Abus Pedelec 2.0 MIPS3,3 (befriedigend)1,8 (gut)2,9 (befriedigend)
KED Mitro UE-13,2 (befriedigend)1,9 (gut)2,9 (befriedigend)
Cratoni Commuter3,1 (befriedigend)3,7 (befriedigend)3,3 (befriedigend)

 

So wurde getestet

Helme müssen sicher sein, daher werden die Produkte vom ADAC auf ihren Unfallschutz hin getestet. Die Fahrradhelme müssen mindestens alle Anforderungen nach DIN EN 1078 für Fahrradhelme erfüllen, darunter etwa die Festigkeit des Kinnriemens, die Abstreifsicherheit oder Erkennbarkeit im Dunkeln. Zudem wurden Aufprall und Stöße simuliert. Zusätzliche Punkte konnten die Helme in der Kategorie "Handhabung und Komfort" sammeln. Hier wurden die Gebrauchsanleitung, die Passform mit mehreren Probanden, die Belüftung, der Blendschutz und die Reinigungsfreundlichkeit unter die Lupe genommen.  Abschließend wurden alle Teile mit kontinuierlichem Hautkontakt auf Schadstoffe (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Weichmacher) geprüft.

 

Kauftipps für Fahrradhelme

  • Auf der Suche nach einem passenden Fahrradhelm muss auf die Sicherheit Verlass sein. Die DIN-Norm EN 1078 gibt einen groben Anhaltspunkt. Sie zeichnet in der Regel einen sicheren Helm aus. Die strengere NTA-Norm für S-Pedelec-Helme ist ebenfalls ein Indikator für einen geeigneten Schutzhelm. Über den Preis allein lässt sich nicht bestimmen, wie sicher das Produkt tatsächlich ist.

  • Genauso wichtig für eine gute Kaufentscheidung ist der Sitz. Daher die dringende Empfehlung: den Helm vor dem Kauf aufsetzen. Ist der Helm mit den gegebenen Einstellungsmöglichkeiten korrekt auf die Kopfform angepasst, sollten keine unangenehmen Druckstellen zu spüren sein. Auch der Verschluss sollte kein Druckgefühl verursachen.

  • Radfahrende mit Brille sollten zudem beim Kauf darauf achten, ob die Sehhilfe durch den Helm auf die Nase oder die Schläfen gedrückt wird. Selbiges gilt auch für Sonnenbrillen.

  • Auch die Sichtbarkeit durch Reflektoren oder LEDs zeichnet einen guten Helm aus, so der ADAC.

  • Für eine möglichst lange Nutzungsdauer sollte der Helm regelmäßig gepflegt sowie die Innenpolster gereinigt werden. Nach etwa fünf Jahren empfehlen Expter:innen den Helm auszutauschen, da das Material über die Zeit spröde werden und nicht mehr den bestmöglichen Schutz versprechen kann.

 

Helmpflicht für S-Pedelecs

Während in Deutschland bei Fahrrädern ohne Elektromotor und Pedelecs mit Tretunterstützung (rein elektrisches Fahren nicht möglich) bis maximal 25 km/h keine allgemeine Helmpflicht besteht, müssen S-Pedelec-Fahrer:innen mit Kopfschutz unterwegs sein. Die schnelleren S-Pedelecs (Elektrofahrrad mit Tretunterstützung, kein elektrisches Fahren) gelten mit maximal 45 km/h als Kraftfahrzeuge.

Dasselbe gilt auch für E-Bikes, die rein elektrisch fahren können. Hier gelten laut ADAC bereits die Modelle, die ohne Treten 25 km/h erreichen können, rechtlich als Mofas. Somit ist ein "geeigneter" Helm für Krafträder Pflicht. Was unter geeignet zu verstehen ist, bleibt jedoch im Gesetzestext offen. Ein Helm nach NTA-Norm ist jedoch auf die höheren Geschwindigkeiten und ausgelegt und stellt daher einen geeigneten Schutz dar.

Auch wenn keine Pflicht besteht, empfiehlt der ADAC dennoch allen Radfahrenden, einen Helm zu tragen, um bei einem Sturz lebensbedrohliche Kopfverletzungen abzumildern oder ganz zu vermeiden. Die Helm-Tragequote sei dem Automobilclub nach weiterhin zu niedrig. Im Jahr 2022 trugen laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) knapp 40 % aller Fahrradfahrenden einen Helm.

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