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Geht auch ganz einfach:

Bentley Bentayga/Porsche Cayenne Turbo: Test Bentley und Porsche im SUV-Duell

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Bentley Bentayga und Porsche Cayenne Turbo im Test
  2. Fahrkomfort: Bentley Bentayga mit guten Argumenten
  3. Motor/Getriebe: Bentley Bentayga knapp vorn
  4. Fahrdynamik: Porsche Cayenne Turbo unangefochten
  5. Umwelt/Kosten: Bentley Bentayga teurer
  6. Technische Daten Bentley Bentayga & Porsche Cayenne Turbo
  7. Fazit

Der Bentley Bentayga und der Porsche Cayenne Turbo heißen Interessierte in der Welt der Luxus-SUV willkommen. Im Test übertrumpfen die Autos sich mit Superlativen!

Im Test treten der Bentley Bentayga und der Porsche Cayenne Turbo gegeneinander an. Allerdings: Die Chancen, auf einen Bentley Bentayga zu treffen, stehen schlecht – vor allem in Deutschland. Im letzten Jahr wurden hierzulande nicht einmal 300 Exemplare des britischen Edel-Allradlers zugelassen. Und die wenigsten davon dürften im Alltagseinsatz unterwegs sein. Angesichts solcher Exklusivität ist es eigentlich überflüssig, sich über den Nutzen eines 608 PS starken und gut 300.000 Euro (Testwagenpreis) teuren SUV zu streiten. Würdigen wir stattdessen lieber den majestätischen Auftritt, das aristokratische Flair und die fast vergessene Präsenz eines großen Zwölfzylinder-Motors. Auf den ersten Blick wirkt der Porsche Cayenne Turbo da fast alltäglich, selbst wenn es sich um das Topmodell mit Biturbo-V8 handelt. Unter der unaufdringlichen Hülle hat es aber auch der Herausforderer aus Stuttgart faustdick hinter den Ohren.

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Der Bentley Bentayga im Video:

 
 

Bentley Bentayga und Porsche Cayenne Turbo im Test

Wie gewaltig die Karosserie eines 5,14 Meter langen und gut zwei Meter breiten SUV ist, fällt einem erst auf, wenn es neben einem gewöhnlichen Mittelklassewagen steht. Dann entfaltet der getestete Bentley Bentayga die erlauchte Imposanz, die man von dieser Marke aber auch erwartet. Mehr Platz als der 21 Zentimeter kürzere Porsche bietet der mit über 14 Meter Wendekreis etwas sperrige Brite aber nicht unbedingt. Auf den einstellbaren Einzelsitzen im Fond (optional) genießt man zumindest etwas mehr Bewegungsfreiheit. Nur das Glasdach schränkt den Raum nach oben ein. Vorn herrscht beim Platzangebot Gleichstand. Auch wenn der Bentayga mit feinsten und flauschigen Materialien ausgeschlagen ist, so lässt sich die Nähe zum Audi Q7 vor allem bei den Digitalanzeigen und bei der Menüführung nicht verbergen. Den Porsche Cayenne Turbo identifiziert man hingegen dank seines schnörkellosen Innenraums und der eigenständigen Bedienung sofort als echten Porsche In sein Heck passt zudem deutlich mehr Gepäck (745 bis 1680 Liter). Der Bentley bietet dafür auf Wunsch zwei ausklappbare Extrasitze im Kofferraumboden. Mit 3,5 Tonnen Anhängelast kommen beide locker zurecht, und auch die Beladungsgrenzen von mehr als 650 Kilogramm dürfte man im Alltag kaum ausschöpfen. Dass der Cayenne das jüngere Auto ist, merkt man bei der Sicherheitsausstattung. Von der aktiven Spurführung per InnoDrive bis zu Matrix-Scheinwerfern ist nahezu alles zu haben. Die meisten Assistenten kosten allerdings Aufpreis.

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Fahrkomfort: Bentley Bentayga mit guten Argumenten

Trotz der üppigen Leistungsangaben geht es in dieser Klasse insgeheim doch um den Fahrkomfort. Und hier können beide Dickschiffe schon durch die üppige Grundausstattung mit Vier-Zonen- Klimaanlage oder vielfach einstellbaren Ledersitzen richtig punkten. Im Bentley Bentayga gefallen die vier flauschigen Massagesessel, im Porsche Cayenne Turbo die perfekt konturierten, adaptiven Sportsitze. Dazu herrscht selbst während der Fahrt besonders im Bentayga absolute Ruhe. Von Motor oder Wind hört man bei gemütlicher Fahrt absolut nichts. Obendrein hat die imposant dimensionierte Luftfederung keine Mühe, sämtliche Unebenheiten der Straße fein auszubügeln – und das trotz gewaltiger 22-Zoll-Räder und selbst bei voller Beladung. Der Porsche wirkt im Vergleich nicht unkomfortabel. Auch er ist serienmäßig mit einer adaptiven Luftfederung ausgerüstet. Seine Feder-Dämpfer-Abstimmung arbeitet allerdings straffer und gibt den Insassen eine direktere Rückmeldung vom Untergrund.

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Motor/Getriebe: Bentley Bentayga knapp vorn

An kräftige Turbomotoren und Druck aus niedrigen Drehzahlen hat man sich in den letzten Jahren schon gewöhnt. Doch die unangestrengte Vehemenz, mit der der 550 PS starke Porsche Cayenne Turbo bei unserem Test aus jeder Lebenslage anschiebt, scheint von einem anderen Stern zu sein. Ohne jegliche Traktionsprobleme tritt der Porsche an und bewältigt den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in nur 3,7 Sekunden. Solche Werte erreichten vor einigen Jahren gerade eine Handvoll Supersportwagen. Umso erstaunlicher, dass da auch der rund 350 Kilogramm schwerere Bentley Bentayga mithalten kann. Bis Tempo 200 setzt er sich mit 13,7 Sekunden sogar noch vor den Porsche Cayenne Turbo. Im Briten verschlägt einem aber nicht nur das reine Sprintvermögen den Atem. Es ist vor allem das gigantische Drehmoment von 900 Newtonmetern, das gewissermaßen über das gesamte Drehzahlband abgerufen werden kann. Und so lassen sich veritable Sportkombis auf der Autobahn völlig gelassen auch niedertourig im achten Gang abschütteln. Akustisch muss sich dieser Trumm von einem Motor dafür nicht einmal bemerkbar machen. Die monumentale Präsenz des Sechsliter-Zwölfzylinders ist dennoch allgegenwärtig. Sie mündet aber nicht etwa in ständigen Sprinteinlagen, sondern bettet den Fahrer in absolute Gelassenheit. Der Porsche fühlt sich dagegen an wie ein sehniger Athlet, der es mit der übernatürlichen Kraftentfaltung des Bentley und vor allem dessen Highspeed nicht ganz aufnehmen kann. Bis zur Zapfsäule fährt er sich aber zumindest einen Verbrauchsvorsprung heraus, der mit einem Liter allerdings nicht so deutlich ist wie erwartet. Im Durchschnitt muss man mit 14,5 Liter Super Plus auf 100 Kilometern leben.

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Fahrdynamik: Porsche Cayenne Turbo unangefochten

Auch wenn sich der Bentley Bentayga als sportlichstes Luxus-SUV behaupten will – auf kurvigem Terrain ist der Porsche Cayenne Turbo der Chef. Das beginnt schon beim spürbar niedrigeren Gewicht von 2,5 Tonnen. Und selbst wenn der massige Bentley mit aktiver Wankstabilisierung erstaunlich zackig um die Pylonen zirkelt – der Porsche ist schneller. Und das deutlich. Zudem bewältigt er die fahrdynamischen Disziplinen subjektiv unbeschwerter. Das liegt zum einen an der perfekt abgestimmten Lenkung, aber auch an den bissigen Karbon-Keramik- Bremsen (PCCB: 5962 Euro). Diese verzögern den Cayenne auf Sportwagenniveau. Bei einer Vollbremsung aus Tempo 100 steht er nach weniger als 32 Metern (warm). Der keinesfalls schlecht verzögernde Bentley benötigt für die gleiche Prüfung eine halbe Wagenlänge mehr. Am Ende steht auch auf der Stoppuhr eine eindeutig bessere Rundenzeit für den Porsche, denn vor allem Richtungswechsel vollzieht der Bentayga viel behäbiger, was bei einem Leergewicht von fast 2,6 Tonnen aber nicht überrascht.

 

Umwelt/Kosten: Bentley Bentayga teurer

Um es kurz zu fassen: Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten liefern keine Argumente, die für diese zwei Flaggschiffe sprechen. Auch wenn der Porsche Cayenne Turbo nominell viel weniger als ein Bentley Bentayga kostet, bleibt er für Normalverdiener außer Reichweite. Immerhin sind beide Luxus-SUV schon in der Basisausstattung üppig bestückt.

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Technische Daten Bentley Bentayga & Porsche Cayenne Turbo

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Wer den sportlichen Gipfel unter den Luxus-SUV erklimmen will, kommt in diesem Test am Porsche Cayenne Turbo nicht vorbei. Der Schwabe beherrscht atemberaubende Fahrmanöver, bremst und sprintet wie ein Sportwagen und bietet dazu richtig viel Platz. Dagegen kann selbst der Bentley Bentayga mit seinem imposanten Zwölfzylinder nichts ausrichten. Immerhin liefert er beim Komfort die besseren Argumente, ist aber irrwitzig teuer.

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