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Geht auch ganz einfach:

Audi A6 40 TDI quattro/BMW 520d xDrive: Test Oberklasse-Limousinen im Vergleich

Caspar Winkelmann
Inhalt
  1. Audi A6 40 TDI quattro und BMW 520d xDrive im Test
  2. Fahrkomfort: BMW 5er behält die Oberhand
  3. Motor/Getriebe: Audi A6 40 TDI quattro ohne Chance
  4. Fahrdynamik: Audi A6 40 TDI quattro deutlich vorn
  5. Umwelt/Kosten: BMW knapp zurück
  6. Technische Daten Audi A6 40 TDI quattro und BMW 520d xDrive
  7. Fazit

Im Test geht das Kräftemessen zwischen dem Audi A6 und dem BMW 5er in die nächste Runde. Die Oberklasse-Limousinen kämpfen als 40 TDI quattro und 520d xDrive um die Vorherrschaft in der Oberklasse!

Audi A6 40 TDI quattro und BMW 520d xDrive im Test – München gegen Ingolstadt – im Fußball endet dieses Duell in der Regel mit einem Kantersieg für den Rekordmeister aus der bayerischen Landeshauptstadt. Grundvoraussetzung, damit die Partie stattfinden kann: Die "Schanzer" aus Ingolstadt sind überhaupt mal in der ersten Liga und dümpeln gerade nicht in der Zweit- oder Drittklassigkeit herum. Ganz anders in der Automobilwelt: Dort spielen Audi und BMW seit Jahren absolut auf Augenhöhe, liefern sich regelmäßig heiße Positionskämpfe in allen Segmenten und haben sich über die Jahre eine ebenso große wie treue Anhängerschaft aufgebaut. Ein besonders fesselndes Gefecht steigt traditionell in der Oberklasse, wenn Audi A6 und BMW 5er aufeinandertreffen. In diesem Fall fordert die seit einigen Monaten erhältliche fünfte Generation des Ingolstädters den bereits seit über eineinhalb Jahren gebauten Routinier aus München heraus. Beide Limousinen verfügen als Audi A6 40 TDI quattro und BMW 520d xDrive über 2,0-Liter-Turbodiesel, automatisierte Getriebe und Allradantrieb.

Der Audi A6 im Video:

 
 

Audi A6 40 TDI quattro und BMW 520d xDrive im Test

Wie es sich für Vertreter der Oberklasse gehört, legen die beiden jeweils 4,94 Meter langen Kontrahenten beim Test einen stattlichen Auftritt hin. Der Audi A6 40 TDI quattro gibt mit seinen aufwendig in Szene gesetzten LED-Scheinwerfern und -Rückleuchten, dem riesigen Kühlergrill und der sportiven Silhouette den heißspornigen Herausforderer, während der eher klassisch gezeichnete BMW einfach so daherkommt, wie man es eben von einem Fünfer erwartet. Im Interieur unterscheidet sich der neue A6 deutlich von seinem Vorgänger und setzt auf zwei große Touchscreens sowie elektronisch animierte Instrumente im Cockpit. Die hochauflösenden Bildschirme und der recht konsequente Verzicht auf klassische Knöpfe oder Drehregler sorgen für ein kühles Hightech-Ambiente. Den 5er gibt es zwar ebenfalls mit Digitaltacho und berührungsempfindlichem Zentralbildschirm, der auf der Konsole platzierte iDrive Controller und die Klimabedieneinheit kennen wir aber längst aus anderen BMW-Cockpits. Insgesamt wirkt der BMW 520d xDrive so zwar weniger modern, bietet jedoch einen hervorragenden Bedienkomfort. Während das Wischen und Tippen auf den beiden sehr tief platzierten Bildschirmen des Audi teilweise erheblich vom Verkehrsgeschehen ablenkt, sich die Menüführung nicht immer erschließt und die Sprachsteuerung mit einigen Kommandos gar nichts anfangen kann, gelingt die Bändigung der zahllosen Multimediafunktionen und Fahrzeugeinstellungen im BMW einfacher und lenkt den Fahrer weniger ab. Bei der Sicherheitsausstattung rangieren die beiden Rivalen auf jeweils sehr hohem Niveau, auch wenn der Audi A6 40 TDI quattro dank serienmäßigem Spurhalteassistenten oder optional erhältlicher Seitenairbags im Fond (440 Euro) noch ein paar Punkte mehr sammelt. Der BMW kontert mit einer – durch seine standardmäßig umklappbaren Rücksitzlehnen – besseren Variabilität sowie einer um 87 Kilogramm höheren Zuladung. Zudem ist der Fünfer im Detail souveräner verarbeitet und hinterlässt einen insgesamt noch solideren Eindruck als der Audi, für den die dreiteilig klappbare Rückbanklehne 400 Euro kostet.

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Fahrkomfort: BMW 5er behält die Oberhand

Stressfreies Kilometerfressen sollte die Paradedisziplin jeder Oberklasse-Limousine sein. Da gehört es fast schon zum guten Ton, dass die optionalen Sportsitze des Audi A6 40 TDI quattro (2450 Euro) mit ihrer angenehm straffen Polsterung einen ausgeprägten Sitzkomfort auf langen Strecken bieten. Mit ihren variablen Seitenwangen und der in der Neigung zweifach einstellbaren Lehne beherbergen die Komfortsitze (2290 Euro) des BMW-Fahrer und -Copiloten jedoch noch bequemer und sorgen für eine optimale Integration ins Cockpit. Die Abschottung gegen Wind- und Abrollgeräusche ist in beiden Premiumfahrzeugen wirkungsvoll, wobei der 5er bei hohen Geschwindkeiten noch leiser ist – dabei verfügt der Audi A6 40 TDI quattro über eine Akustikverglasung für die Seitenscheiben (500 Euro). Obwohl beide Limos auf herkömmliche Stahlfedern und aufpreispflichtige adaptive Dämpfersetzen, zeigen sie im Komfort-Test Unterschiede. Der insgesamt sehr harmonische BMW 520d xDrive spricht selbst auf groben Fahrbahnverwerfungen sensibel an, hält Unebenheiten aller Art wirkungsvoll von den Passagieren fern und federt gelassener aus. Der ebenfalls standesgemäß kommode Audi reagiert auf Kanten oder Schlaglöcher weniger feinfühlig, und die Hinterachse wirkt bei groben Schlaglöchern zudem etwas trampelig. Mit voller Beladung notieren wir zudem deutlich spürbare Vertikalbewegungen. Im Fahralltag auf gut ausgebauten Autobahnen geben sich aber beide Limousinen stets geschmeidig.

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Motor/Getriebe: Audi A6 40 TDI quattro ohne Chance

Ähnliches gilt für die kultiviert arbeitenden Motoren, die eindrucksvoll beweisen, dass es auch in der Oberklasse nicht unbedingt ein Sechszylinder sein muss. Mit 190 (BMW 520d xDrive) und 204 PS (Audi A6 40 TDI quattro) sowie jeweils 400 Newtonmeter Drehmoment stehen die nach Abgasnorm Euro 6d-Temp zertifizierten Zweiliter-Diesel gut im Futter. Der 520d sprintet jedoch eineinhalb Sekunden fixer auf Tempo 100, und sein Triebwerk überzeugt mit sehr spontanem Ansprechverhalten und ausgeprägter Drehfreude. Die Wandlerautomatik hält stets die passende Übersetzung bereit und wechselt ebenso schnell wie butterweich durch ihre acht Fahrstufen. Der Audi erreicht zwar mit 246 km/h die höhere Endgeschwindigkeit, allerdings reagiert seine Antriebseinheit zuweilen verzögert auf Gasbefehle. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit lang übersetztem letzten Gang wirkt zuweilen unentschlossen und erreicht im Alltagsbetrieb nicht die Souveränität der ZF-Automatik des BMW 520d xDrive. Beim Verbrauchs-Test hat der 5er mit 6,6 Litern (Audi A6 40 TDI quattro: 6,9 Liter) ebenfalls die Nase vorn. 

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Fahrdynamik: Audi A6 40 TDI quattro deutlich vorn

Ein anderes Bild ergibt sich dann bei den Dynamikprüfungen im Test: Sowohl auf dem Handlingparcours als auch im Slalom präsentiert sich der Audi A6 40 TDI quattro auch dank der 20-Zoll-Sportbereifung enorm fahrsicher und agiler als der BMW 520d xDrive. Der A6 lässt sich mühelos schnell bewegen und gibt sich im Grenzbereich lammfromm. Außerdem verzögert er nochmals vehementer als der BMW. Einzig das entkoppelte Lenkgefühl des A6 kann nicht überzeugen. Der mit Allradlenkung (1250 Euro) ausgerüstete BMW lässt sich auf Landstraßen wegen seiner besseren Rückmeldung präziser dirigieren, ist im Grenzbereich jedoch nervöser und auf abgesperrter Strecke etwas langsamer. Der Allradantrieb beschert beiden Bajuwaren auch bei widriger Witterung gute Traktionseigenschaften. 

 

Umwelt/Kosten: BMW knapp zurück

Mit Grundpreisen von über 50.000 Euro untermauern die zwei Oberklasse-Limousinen ihren Premiumanspruch. Vor allem dank der günstigeren Versicherungseinstufungen und der verbraucherfreundlichen Garantieleistungen entscheidet der Audi A6 40 TDI quattro die Kostenwertung des Tests für sich.

Vergleichstest
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Technische Daten Audi A6 40 TDI quattro und BMW 520d xDrive

 
Caspar Winkelmann Caspar Winkelmann
Unser Fazit

Nach einem hochklassigen Duell geht der Testsieg nach München: Mit seiner superben Vorstellung beim Fahrkomfort, dem kraftvollen Turbodiesel und der famosen Automatik erfüllt der BMW 520d xDrive alle Ansprüche an eine Oberklasse-Limousine. Lob verdient zudem das iDrive-Bediensystem, das die Handhabung der zahlreichen Funktionen so einfach wie möglich macht. Allerdings ist der 5er nicht ganz so dynamisch, wie man es von einem BMW erwartet. Und so stiehlt ihm der Audi A6 40 TDI quattro bei den Dynamikprüfungen die Schau. Der Ingolstädter ist auf dem Handlingparcours schneller und bremst noch besser. Zudem ist seine Sicherheitsausstattung umfangreicher. Der Motor-Getriebe-Kombination mangelt es aber ebenso an Feinschliff wie dem Federungskomfort und der komplexen Bedienung.

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