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Geht auch ganz einfach:

Verschiedene Kraftstoffe fürs Auto erklärt Das unterscheidet Diesel und Benzinsorten

Max Grigo Redakteur
Inhalt
  1. Unterschiede zwischen Benzin und Diesel
  2. Benzinsorten: Verschiedene Oktanzahlen von Super, Super Plus und Co.
  3. E5 vs. E10
  4. Fazit

Benzin oder Diesel, E5 oder E10, Super oder Super Plus – die Auswahl an der Tankstelle ist groß. Wir erklären, was Diesel und verschiedene Benzinsorten ausmacht und warum es sie gibt.

Bevor wir auf die verschiedenen Benzinsorten eingehen, starten wir bei der Herstellung von Super und Diesel. So handelt es sich bei allen Kraftstoffen um Destillat, das durch die Erhitzung von Rohöl gewonnen wird. Benzin besteht dabei aus den leichteren Anteilen des Öls, die bei niedrigeren Temperaturen verdampfen. Während Diesel aus den etwas schwereren Anteilen produziert wird, werden bei noch höheren Temperaturen Moleküle für schwere Schmieröle und ähnliches destilliert. Natürlich wird das Destillat vor dem Einsatz im Fahrzeug noch veredelt. Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon

Der Audi RS 7 Sportback performance (2023) im Fahrbericht (Video):

 
 

Unterschiede zwischen Benzin und Diesel

Im Ergebnis hat Diesel eine höhere Dichte als Benzin, ist also bei gleichem Volumen schwerer. So ist Diesel etwa bei 830 Kilogramm pro Kubikmeter anzusiedeln, während es Benzin auf circa 740 bringt. Wasser liegt übrigens bei fast 1000 Kilogramm pro Kubikmeter und ist damit schwerer als die beiden Treibstoffe. Der Heizwert des Diesels – also die bei einer Verbrennung frei werdende Menge an Wärmeenergie – übersteigt den des Benzins in einem ähnlichen Verhältnis wie die Dichte. Folglich wohnt dem Diesel pro Liter mehr Energie inne und ein Dieselmotor verbraucht grundsätzlich auf selber Strecke weniger als ein Benziner. So emittiert er weniger CO2, dafür stößt er mehr schädliche Stickoxide aus. Weil der Dieseltreibstoff leichter entzündlich ist, explodiert er in Verbindung mit Luft und Verdichtung auch ohne Zündkerzen – daher die Bezeichnung Selbstzünder.

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Benzinsorten: Verschiedene Oktanzahlen von Super, Super Plus und Co.

Die Oktanzahl ist ein Maß für die "Klopffestigkeit" von Motoren – ist diese nämlich zu niedrig, kann es zu unkontrollierten Zündungen im Motor kommen, die als Klopfen wahrnehmbar sind. Aus Gründen dieser "Klopffestigkeit" wurde dem Treibstoff früher auch Blei zugesetzt. Aufgrund der extrem schädlichen Begleiterscheinungen des Schwermetalls wurde die Verwendung in Benzin in Deutschland jedoch 1988 verboten, seit 1996 gilt das auch für Super-Kraftstoffe. Da es sich bei einer höheren Oktanzahl um eine Art Präventionsmaßnahme gegen ungeplante Zündungen handelt, ist es grundsätzlich nur problematisch, eine Benzinsorte mit zu wenig Oktan zu tanken. Hochgezüchtete Motoren nehmen teilweise eine höhere "Klopfneigung" in Kauf und sind daher auf den entsprechenden Kraftstoff ausgelegt und angewiesen.

Zu hohe Oktanzahlen auf der anderen Seite können nicht schaden, sondern machen sich schlimmstenfalls negativ auf dem Konto bemerkbar. Im Gegensatz zu manchen Sportwagen kommen alltägliche Benziner jedoch mit den 95 Oktan des Standard-Supers bestens aus und die Mehrausgabe lohnt sich schlicht nicht – im Zweifel genügt ein Blick ins Handbuch. Zusätzlich zu einer höheren Oktanzahl sollen Premium-Benzinsorten teilweise auch pflegende und reinigende Additive enthalten. Hier ist die Wirkung laut ADAC "extrem schwer nachzuprüfen" und "fällt in der Realität wohl eher gering aus". Während Super als heutiger Standard 95 Oktan aufweist, kommt Super Plus in der Regel mit 98 Oktan daher. Manche Tankstellen bieten eine weitere Benzinsorte mit über 100 Oktan an, von der wohl die allerwenigsten Fahrzeuge profitieren. Der frühere Standard von 91 Oktan ist weitgehend von der Bildfläche verschwunden.

 

E5 vs. E10

Seit 2011 ist an deutschen Tankstellen die Benzinsorte E10 zu finden. Die Abkürzung steht dabei für einen Ethanol-Anteil von bis zu zehn Prozent, in diesem Fall Bioethanol, das aus Biomasse hergestellt wird. Das herkömmliche Benzin kommt auf maximal fünf Prozent Ethanol, weshalb es auch E5 genannt wird. E10 soll nachhaltiger sein als E5, weil man durch den höheren Ethanol-Anteil weniger fossiles Öl für die Produktion derselben Menge Benzin benötigt. Darüber hinaus entziehen die für das Bioethanol gezüchteten Pflanzen der Atmosphäre bei ihrem Wachstum CO2. 

Auf der anderen Seite steigt der Kraftstoffverbrauch beim Tanken von E10 laut ADAC-Test um einen bis eineinhalb Prozent, trotzdem sei der gemessene CO2-Ausstoß geringer. Kostentechnisch gleicht der niedrigere Literpreis den leicht erhöhten Verbrauch locker aus. Bedenklich ist jedoch, dass für die Produktion von Bioethanol häufig unter hohem Flächenverbrauch Lebensmittel wie Weizen oder Rüben angebaut werden, nur um weiterverarbeitet und im Auto verbrannt zu werden. Ein Vorurteil gegenüber E10 ist nach wie vor, dass es den Motoren von Autos schadet. Bei älteren Wagen kann das Material tatsächlich angegriffen werden – bei Autos, die seit der Einführung der Benzinsorte gebaut wurden, ist der Einsatz in aller Regel unbedenklich. Auch hier kann ein Blick ins Handbuch Abhilfe schaffen.

 
Max Grigo Max Grigo
Unser Fazit

Ob "Diesel stoßen mehr CO2 aus", "Wenn ich meinem Auto etwas Gutes tun und richtig Gas geben will, tanke ich 102 Oktan" oder "E10 macht meinen Motor kaputt" – in Bezug auf Diesel und verschiedene Benzinsorten kursieren hartnäckig viele falsche Annahmen. Ein genauer Blick auf die Fakten lohnt sich also!

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