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VW-News: höhere Preise/Chefdesigner

VW erhöht Preise für Verbrenner

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Aktuelle VW-News im Februar 2023: Preiserhöhung bei Verbrennern
  2. Januar 2023: neuer Chefdesigner Andreas Mindt
  3. Weitere VW-News 2023
  4. Weitere VW-News 2022
  5. Weitere VW-News 2021

VW kündigt an, noch im Februar 2023 die Preise für Autos mit Verbrennungsmotoren zu erhöhen. Außerdem: Andreas Mindt folgt auf VW-Chefdesigner Jozef Kabaň, der zum Creative Art Director Volkswagen berufen wird. Das VW-Vorzeige-Elektroauto Trinity, das eigentlich 2026 auf den Markt kommen sollte, verschiebt sich um einige Jahre.

 

Aktuelle VW-News im Februar 2023: Preiserhöhung bei Verbrennern

Aufgrund wachsender Ausgaben für Energie und Rohstoffe kündigt VW an, seine Preise kurzfristig deutlich anzuheben. Die Preiserhöhungen sollen konkret am 23. Februar 2023 umgesetzt werden und alle Verbrenner-Modelle (Benzin, Diesel, Erdgas) treffen, so heißt es in einer Meldung der DPA. Dabei sollen die Erhöhungen im Schnitt bei 4,4 Prozent, für wichtige Modelle wie den VW Golf oder T-Roc sollen die Erhöhungen sogar bei fünf Prozent liegen. Das bedeutet, dass der Preis für den VW Golf, der aktuell bei 29.560 Euro (Stand: Februar 2023) startet, um 1478 Euro teurer werden könnte – dann läge der Preis bei 31.038 Euro. VW erklärte gegenüber der Presseagentur: "Der hohen Inflation kann sich auch Volkswagen nicht entziehen", man versuche aber mit Langfristverträgen oder Geschäften zur Preisabsicherung bei Grundressourcen dagegenzuhalten. Perspektivisch ist hier jedoch keine Entspannung in Sicht: durch den andauernden Ressourcenmangel sowie die geplante Abgasnorm Euro-7 dürften die Kosten in der Automobil-Herstellung weiterhin steigen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Neuheiten VW-Neuheiten 2024
VW-Neuheiten 2024 Wolfsburger Jahres-Highlights

Leslie & Cars zeigt den VW ID.7 (2023) im Video:

 
 

Januar 2023: neuer Chefdesigner Andreas Mindt

VW besetzt im Februar 2023 den Posten des Chefdesigners neu: Andreas Mindt, aktuell Director of Bentley Design, folgt auf Jozef Kabaň, der Creative Art Director Volkswagen wird und Mobilitätslösungen der Zukunft erarbeiten soll. Mindt startete seine Laufbahn im Volkswagen Konzern 1996 nach seinem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim. Unter anderem wirkte er beim Design der ersten Tiguan-Generation und des Golf 7 mit. Von 2014 bis 2021 verantwortete er die gestalterische Neuausrichtung von Audi. Seit 2021 ist er als Director of Bentley Design für die Formgebung der VW-Luxustochter verantwortlich.

 

Weitere VW-News 2023

Das VW-Vorzeigeprojekt Trinity verschiebt sich um mehrere Jahre. Wie diverse Medien im November und Dezember 2022 übereinstimmend berichtet haben, gefalle der Entwurf einer äußerst aerodynamisch gestalteten Limousine weder dem neuen Volkswagen-Chef Oliver Blume, noch VW-Markenchef Thomas Schäfer. Neuer Plan sei, dem Elektroauto SUV-ähnliche Züge beizubringen. Ein weiterer Punkt, weshalb sich Trinity verschiebt, ist wohl die Software für autonomes Fahren auf Level 4, die der VW-Software-Tochter Cariad Probleme bereitet. Darüber hinaus ist offen, ob das eigens für Trinity angedachte und von Grund auf neue Werk bei Wolfsburg noch umgesetzt wird. Aufgrund der Verschiebung prüfe Volkswagen, ob das neue Modell nicht doch im Stammwerk gebaut werden könne. Der VW Trinity – zu Deutsch Dreifaltigkeit – soll als neues Elektro-Volumenmodell und -Flaggschiff auf drei entscheidende Eckpunkte setzen: die neue elektrische Flachbodenplattform namens Scalable System Platform (SSP), die neue Maßstäbe bei Reichweite und Ladegeschwindigkeit setzen soll, das autonome Fahren und die innovativen, voll vernetzten Produktionsprozesse. 

Ausblick VW Trinity (2032); Illustration; fahrend von vorne
VW Trinity (2032) Darum verspätet er sich

 

Weitere VW-News 2022

  • Der Verbrenner-Ausstieg in Europa und somit auch in Deutschland erfolgt "spätestens 2033", wie VW-Markenchef Thomas Schäfer im Oktober 2022 verkündete. Bisher hatte der Autobauer erklärt, man wolle "zwischen 2033 und 2035 das letzte Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verkaufen". Zudem soll das Portfolio an Elektroautos ausgedehnt werden, vom "Einstiegs-E-Auto mit einem Zielpreis von unter 25 000 Euro über den ID.Buzz bis zum neuen Flaggschiff ID. Aero", erklärt Schäfer. Bis 2026 wolle man zehn neue E-Auto-Modelle auf den Markt bringen. Zudem soll in den nächsten zehn Jahren das Modellangebot und die Paketierung spürbar vereinfacht werden. Auch Volkswagen R, die sportliche Submarke von VW, bestätigte gegenüber dem britischen Magazin Autocar, dass man nur noch Elektroautos anbieten wolle – und das bereits ab 2030. Bis dahin soll das Line-up nach und nach umgewandelt werden. Dazu seien bereits einige R-Modelle in Planung. 

  • In Norwegen macht der dortige VW-Importeur schon deutlich früher Schluss mit Verbrennern als im Rest Europas: Der Chef der Møller Mobility Group kündigte im August 2022 an, dass man bereits ab 2024 keine Verbrenner und Plug-in-Hybride mehr verkaufen werde. Damit kommt die skandinavische VW-Vertretung nicht nur der allgemeinen Konzernstrategie, sondern auch dem auf 2026 datierten Verbrenner-Verbot in Norwegen zuvor. Man wolle damit ein Zeichen für die Elektromobilität setzen und die Regierung ermutigen, ebenfalls ambitioniert zu agieren. So läuft die Befreiung von E-Autos von der Mehrwertsteuer Ende 2022 aus und der Importeur erhofft sich eine Fortführung. Etwa zur gleichen Zeit spricht sich der künftige Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Oliver Blume, für sogenannte E-Fuels aus. Anders als sein Vorgänger Herbert Diess will er mit den synthetischen Kraftstoffen einen Beitrag zur schnellen CO2-Reduktion leisten. Diess hatte synthetische Kraftstoffe stets wegen schlechter Effizienz und wegen der energieintensiven Herstellung abgelehnt. Der vielfach kolportierte, aber noch nicht bestätigte Start von Audi und Porsche in der Formel 1, wo ab 2026 E-Fuels als Kraftstoff zum Zuge kommen sollen, könnte die neue, dann technologieoffenere Strategie entsprechend flankieren.

  • Herbert Diess tritt als VW-Chef ab. Der 63-Jährige habe sich mit dem Aufsichtsrat darauf verständigt, zum 1. September 2022 auszuscheiden, teilte das Unternehmen am 22. Juli 2022 überraschend mit. Nachfolger soll Porsche-Chef Oliver Blume werden. Die Entscheidung zum Rücktritt sei "einvernehmlich" gefallen, hieß es in Wolfsburg. "Herr Dr. Oliver Blume wird den Vorstandsvorsitz übernehmen und daneben seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG fortführen", erklärte der Konzern in einer Information an die Finanzmärkte. Die Kontrolleur:innen hätten bei einer Sitzung zudem beschlossen, dass VW-Finanzchef Arno Antlitz den bisherigen Porsche-Lenker Blume "im operativen Tagesgeschäft" unterstütze. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch dankte Diess. Dieser habe "sowohl in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen als auch des Konzerns die Transformation des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben". Diess schob den Umbau von VW in der E-Mobilität maßgeblich voran. Allerdings gab es zuletzt auch etliche Probleme, vor allem bei der stockenden und sich nochmals verteuernden Entwicklung eigener Software- und IT-Systeme. Oliver Blume hatte bereits länger als möglicher Nachfolger von Herbert Diess gegolten. Sein Name war hinter den Kulissen mehrmals gefallen, als sich ein Konflikt zwischen dem VW-Chef und dem mächtigen Betriebsrat um mögliche neue Sparprogramme 2021 hochschaukelte. Bereits davor hatte es heftige Meinungsverschiedenheiten mit Teilen des Aufsichtsrats über die weitere Strategie und über einen möglichen drastischen Arbeitsplatzabbau beim größten Autohersteller Europas gegeben.

  • VW will Europcar zum Herzstück seiner Plattform für Mobilitätsdienste machen. Nach langer Vorbereitung und einigen Verzögerungen im Übernahmeverfahren stellte der Konzern Anfang Juli 2022 die Strategie zum Einbau des französischen Vermieters vor. Die weltweit mehr als 2700 Europcar-Filialen und -Stationen in über 140 Ländern sollen dazu beitragen, Angebote vom Carsharing über die Miete bis zum Auto-Abo zu verzahnen. Die zuständige VW-Finanzsparte will dies in ihr Geschäft mit Leasing und Autokrediten integrieren. Zudem wird mittelfristig vollautomatisches Fahren eine Rolle auf der "Mobilitätsplattform" spielen, vor allem bei Shuttle-Services. VW war schon früher einmal Hauptbesitzer von Europcar, 2006 trennte man sich. Die EU-Kommission erlaubte VW Ende Mai 2022 mit den Partnern Attestor und Pon Holdings die Übernahme. Verbliebene Europcar-Minderheitsaktionäre erhalten ein Angebot, um ihre Anteile abzugeben. Die Firma mit rund 10.000 Beschäftigten soll von der Börse genommen werden. Zunächst werde man "alle Mobilitätsdienste auf der neuen Plattform zentralisieren", kündigte Volkswagen an. 2021 hatte Europcar etwa 232.000 Wagen im Bestand – diese Zahl dürfte nun bald noch deutlich ausgebaut werden. Wenn voraussichtlich in einigen Jahren hochautomatisierte Fahrfunktionen bereitstehen, kommen diese etappenweise hinzu. Bis zum Serienstart dauert es aber noch. Der erste solche kommerzielle Dienst in Europa soll 2025 beginnen.

  • Seit Juni 2022 läuft in Hannover bei Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) der ID. Buzz vom Band. Aufgrund von Problemen mit der Batterie muss die Produktion nun aber unterbrochen werden. Bei Qualitätskontrollen eines namentlich nicht genannten Zulieferers seien Mängel festgestellt worden, teilte VWN laut NDR mit. In weiteren Medienberichten heißt es, Zellmodule brächten nicht die gewünschte Leistung, daher käme es zu Spannungsabfällen, einer schlechteren Reichweite und einer möglicherweise schlechteren Lebensdauer der Batterie. Bislang sind 500 VW ID. Buzz gebaut, aber noch nicht an Kund:innen ausgeliefert worden. Es werde an einer Lösung gearbeitet.

  • Der VW-Konzern zieht sich aus der Produktion im russischen Montagewerk Nischni Nowgorod an der Wolga zurück und bietet den Beschäftigten eine Abfindung, wenn sie selbst kündigen. Hintergrund ist, dass am Standort bisher eine gemeinsame Fertigung mit dem Autobauer Gaz lief – dessen Miteigentümer Oleg Deripaska steht im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg auf westlichen Sanktionslisten. Zunächst gab es eine befristete Ausnahmegenehmigung für den Weiterbetrieb, die zuletzt aber nicht verlängert wurde, wie es am 9. Juni 2022 aus Wolfsburg hieß. Der Neuwagen-Verkauf ist in Russland seit dem Beginn des Krieges um über 80 Prozent eingebrochen.

  • Wie im Januar 2022 bekannt wurde, erhalten Elektroautos des VW-Konzerns als erste einen Spurhalte-Assistenten der Intel-Firma Mobileye, der auch ohne die sonst nötigen Fahrbahn-Markierungen funktioniert. Statt sich von weißen Linien auf der Straße leiten zu lassen, folgt das System auf Basis zuvor gesammelter Daten der Linie, die andere Fahrzeuge auf dieser Straße fuhren. Allein 2021 seien Informationen zu vier Milliarden Kilometern dazugekommen. Herkömmliche Spurassistenten könnten heute nur auf rund der Hälfte der Fahrkilometer eingesetzt werden. Grund sei nicht nur, dass die Markierungen fehlten, sondern zum Beispiel auch, weil sie durch Regen, Schnee oder Verschmutzung für die Kameras des Fahrzeugs nicht zu erkennen seien. 

Rückruf VW-Rückruf
VW-Rückruf (Juli 2022) Fehlerhafter Kopfairbag

 

Weitere VW-News 2021

  • Mit dem Rollout der ID.Software 3.0 bekommen die ID.-Modelle ID.3, ID.4 und ID.5, die ab KW 51 im Dezember 2021 mit 77-kWh-Akku vom Band rollen, mehr Ladeleistung und mehr Reichweite. Ab März 2022 soll die neue Software-Generation per Over-the-Air-Update auch auf bereits ausgelieferte Fahrzeuge aufgespielt werden. Seit der ID.Software 2.3 sind OTA-Updates möglich. Die ID.Software 3.0 hebt die maximale Ladeleistung von ID.-Modellen mit 77-kWh-Akku um zehn auf nun 135 kW an, beim ID.5 GTX sogar auf 150 kW. VW will die maximale Ladeleistung in späteren Updates weiter steigern. Die Ladung von fünf auf 80 Prozent SoC (State of Charge) soll mit der ID.Software 3.0 bis zu neun Minuten schneller gehen und die Reichweite um rund 50 Kilometer steigen – auch bei winterlichen Bedingungen.

  • Ende August 2021 hat VW das Ende des Handschalt-Getriebes in Aussicht gestellt. "Immer mehr Kunden wünschen sich den Komfort eines Automatik-Getriebes", verriet ein VW-Sprecher gegenüber der DPA. "Aufgrund der hohen Einbauraten wird die kommende Modellgeneration von Passat und Tiguan dementsprechend umgestellt." 2023 werden die besprochenen Modelle auf den Markt kommen und somit allmählich den Abgesang auf handgerissene Modelle einläuten. Wann genau der Wandel hin zur ausschließlichen Automatik vollzogen wird, hängt am Ende natürlich auch von der Nachfrage bei den Kund:innen ab. Vor allem im preissensiblen Kompakt- und Kleinwagensegment dürfte das manuelle Getriebe noch ein paar Jahre – bis etwa zum Ende des Jahrzehnts – verbleiben. Den Wegfall des Kupplungspedals begünstigen hingegen der niedrige Verbrauch durch die optimierten Schaltpunkte sowie die anfallenden Entwicklungskosten. Auf dem Weg hin zur Elektromobilität wird das Handschalt-Getriebe bei VW auf kurz oder lang auf der Strecke bleiben. Die Einstellung in den Modellen Passat und Tiguan bedeutet den Anfang vom Ende.

  • Volkswagen hat Mitte Juli 2021 seine neue Konzernstrategie vorgestellt. Diese sieht unter anderem vor, bis 2030 die Hälfte des gesamten Modellangebots auf Elektroautos umgestellt haben. Im laufenden Jahrzehnt möchte Volkswagen außerdem den realen CO2-Fußabdruck eines Autos über den gesamten Lebensabschnitt um 30 Prozent gegenüber 2018 senken. Bis 2040 will der zweitgrößte Autokonzern der Welt außerdem einen Anteil von "fast 100 Prozent aller neuen Fahrzeuge in den wichtigen Märkten" schaffen, die bilanziell klimaneutral unterwegs sind. Eine konzernweit komplett ausgeglichene CO2-Bilanz streben die Wolfsburger:innen bis 2050 an. Zentral für diese ehrgeizigen Vorhaben sind vier einheitliche Plattformen für alle Marken des Volkswagen-Konzerns: für die technische Grundarchitektur von Batterie-elektrischen Autos, für den Einsatz eigener Software in den Autos, für die interne Batteriezellfertigung sowie für neue Mobilitätsdienste. Die VW-Töchter – unterteilt in Volumen (VW, Seat, Skoda), Premium (Audi, Bentley, Lamborghini, Ducati) und Sport (Porsche, Rimac-Bugatti) – sollen sich aus diesen Elementen bedienen und spezifische Varianten aufbauen können. Die neue Fahrzeugarchitektur nennt VW "Scalable Systems Platform" (SSP), ist für reine E-Fahrzeuge ausgelegt, soll ab 2026 verwendet werden und perspektivisch die beiden Elektroplattformen MEB und PPE ablösen. Den Plänen zufolge sollen über 40 Millionen Autos auf der neuen Basis entstehen. Außerdem hat Volkswagen milliardenschwere Pläne zum Aufbau eigener Batteriezell-Fabriken konkretisiert: Am Standort Salzgitter möchte sich VW mit dem chinesischen Zellhersteller Gotion High-Tech zusammentun. Einen konkreten Beschluss gibt es zwar noch nicht, als Produktionsstart wird aber das Jahr 2025 angepeilt. In den kommenden Jahren sollen außerdem fünf weitere Zellfabriken entstehen: unter anderem in Schweden – hier ist Partner Northvolt dabei – und in Spanien, wo ein Elektro-Kleinwagen gefertigt werden soll.

  • Das Geschäft mit Verbrennern soll für Volkswagen zwischen 2033 und 2035 enden. So hat es VW-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer im "Münchner Merkur" Ende Juni 2021 verkündet. Der Zeitraum gilt allerdings nur für Europa. In den USA und China soll der Ausstieg später erfolgen. Noch länger sollen VW-Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in Südamerika und Afrika verkauft werden. Das Verbrenner-Aus bedeute jedoch nicht, dass die heutigen Motoren nicht noch weiter verbessert werden, gibt Zellmer zu verstehen. Der Diesel sei "noch sehr stark nachgefragt" und die Verschärfung der EU-Abgasnorm auf Euro 7 eine besondere Herausforderung. Der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist das Verbrenner-Ende bei VW jedoch zu spät: Bekenner zum Pariser Klimaabkommen müssten bereits 2025 aufhören, Verbrennungsmotoren zu produzieren. Greenpeace zweifelt auch an der Nachfrage nach "dreckigen Verbrennern". Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup sagte gegenüber der dpa: "Will VW nicht Gefahr laufen, auf Ladenhütern sitzen zu bleiben, sollte der Konzern sich auf einen deutlich früheren Abschied von Diesel und Benzin einstellen."

  • Im März 2021 hat die Ankündigung, Elektroautos von VW in den USA hießen künftig "Voltswagen", große Wellen geschlagen. Neue Elektroautos des Konzerns sollten in den USA demnach künftig mit einem hellblauen VW-Logo gekennzeichnet sein, unter dem der Schriftzug "Voltswagen" angebracht ist. Damit solle die Zukunftsorientierung des Konzerns Richtung E-Mobilität zum Ausdruck gebracht werden. Ein dunkelblaues Logo sollte für Fahrzeuge mit Verbrennermotor erhalten bleiben. Aus der auf der angeblich versehentlich zu früh veröffentlichten Meldung soll außerdem hervorgegangen sein, dass "Voltswagen of America" als Teil der Volkswagen Group of America, der Tochtergesellschaft der Volkswagen AG, operieren werde. Nun hat ein VW-Sprecher in den USA der Deutschen Presse-Agentur (DPA) die Hintergründe des missglückten Aprilscherzs offenbart: "Es wird keine Umbenennung von Volkswagen of America geben. Die vermeintliche Umbenennung war als Ankündigung im Geiste des 1. April gedacht, um den Start des vollelektrischen SUV ID.4 hervorzuheben und unser Bekenntnis zur Elektromobilität für alle mitzuteilen." Medienberichten zufolge hat der PR-Gag die VW-Aktie zeitweise um fast fünf Prozent angehoben und könnte deshalb ernsthafte Konsequenzen bedeuten. "Eine Beeinflussung des Börsenkurses können wir aufgrund der Werbekampagne nicht erkennen. Das war und ist auch nicht Ziel der Aktion. Gleichzeitig bedauern wir, sollten wir in der Wahrnehmung Einzelner über das Kampagnenziel hinausgeschossen sein", kommentiert der VW-Sprecher. Die US-Kampagne sei mit einem Augenzwinkern entwickelt und umgesetzt worden. Nach dem verfrühten Aprilscherz in den USA drohen VW im April 2021 nun rechtliche Konsequenzen. Im Rahmen des Marketing-Gags, Volkswagens US-amerikanische Elektroautos künftig unter der Marke "Voltswagen" verkaufen zu wollen, erreichte VW ein Plus um fast fünf Prozent an der Börse. In der Folge hat die US-Aufsicht SEC mit den Ermittlungen wegen mutmaßlicher Täuschung begonnen. Der Konzern bestätigt, dass die SEC bereits Informationen bei der Volkswagen Group of America angefragt habe und man kooperationswillig sei. Sollte die Börsenaufsicht VW als schuldig im Sinne der Börsenkurs-Beeinflussung ansehen, drohen dem Konzern saftige Geldstrafen.

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