GT-R R34, M3 E36 & Co. Diese Autos besaß Paul Walker
Paul Walkers liebstes Hobby: Am Steuer PS-starker Sammlerstücke
"The Sound! That's music to my ears", hört man Paul Walker (hier seine unbekanntesten Filmrollen nachlesen) in verloren geglaubtem Videomaterial am Steuer eines von Mine's Motor Sport aufgemotzten Nissan GT-R sagen. 2011 hatte der Schauspieler die auf Nissan GT-R spezialisierte Tuningschmiede in Japan besuchte. Außerdem hört man ihn sagen, dass er den auf rund 600 PS (441 kW) getunten Nissan GT-R am liebsten auf der Rennstrecke fahren würde. Es folgen ein breites Grinsen auf Walkers Gesicht und deftiger V6-Sound.
Was sein liebstes Hobby war, sollte auch Paul Walkers Verhängnis werden. Gut zwei Jahre später verunglückte der Schauspieler im November 2013 tödlich in einem Porsche Carrera GT, gefahren von seinem Berater und Freund Roger Rodas. Überhöhtes Tempo gilt als Hauptunfallursache – mit 150 km/h war der Carrera GT nämlich doppelt so schnell unterwegs wie erlaubt. Das Unglücksauto – der Porsche Carrera GT – war eines von vielen Liebhaberfahrzeugen in der Autosammlung Walkers.
Paul Walkers Besuch bei Mine's Motor Sport (Video):
Umfang der Autosammlung & bemerkenswerteste Modelle
Mit eben jenem Roger Rodas, einem engen Freund und Geschäftspartner, teilte Paul Walker seine Autosammlung. Rodas war ein professioneller Investmentberater sowie passionierter Rennfahrer. Gemeinsam gründeten sie das Unternehmen Always Evolving, das sich auf Fahrzeugtuning, Motorsport und den An- und Verkauf exklusiver Fahrzeuge spezialisierte. Die Sammlung umfasste über 20 Fahrzeuge, manche Quellen sprechen sogar von rund 30 bis 40 Autos. Zu den bekannt gewordenen Modellen zählten unter anderem:
Audi S4 (B5)
BMW M3 E30: Gleich fünf Stück des ikonischen Youngtimers besaß Walker – darunter seltene Evolution-Modelle.
BMW M3 E36 Lightweight: Zwei Exemplare der rennsportnahen US-Sonderversion.
Ford GT (2005): Supersportwagen mit V8-Kompressor.
Ford Mustang Boss 302 (1969) und Shelby GT500: Klassiker der US-Car-Szene.
Nissan Skyline GT-R R34: Mindestens ein Exemplar wurde für Filmdrehs von Fast & Furious genutzt und speziell für ihn legalisiert.
Porsche 911 (964) Carrera RS 3.8: Eines der seltensten Modelle seiner Zeit.
Porsche 911 (996).
Saleen S7: Seltenes US-Hypercar mit Rennsportgenen.
Toyota Supra Mk4: Mindestens ein Supra stammte aus der Produktion der ersten F&F-Teile.
Toyota Tundra und andere Trucks: Auch Pick-ups und Offroader gehörten zum Bestand.
Auffällig: Paul Walkers Sammlung scheint weniger von Prestige oder Investment-Gedanken geprägt als von einer echten Leidenschaft für Fahrdynamik, Fahrspaß und japanische wie US-amerikanische Performance-Modelle. Viele Fahrzeuge trugen individuelle Modifikationen – ein Hinweis darauf, dass sie regelmäßig bewegt und nicht nur gesammelt wurden.
Eines von Paul Walkers wertvollsten Autos: der Nissan GT-R Skyline GT-4 V-Spec der R34-Generation
Eines der wertvollsten Autos, die Paul Walker besaß, ist ein Nissan GT-R Skyline GT-4 V-Spec der R34-Generation. Der Wert ermisst sich aus dem Umstand, dass Fahrzeuge ohne US-Zulassung nur dann in die Vereinigten Staaten importiert werden dürfen, wenn sie älter als 25 Jahre sind. Da der R34 erst ab 1999 produziert wurde, hätte das also erst ab 2024 passieren können. MotoRex aber hatte schon vorher 14 Skylines der R34-Generation neu und legal in die USA importiert. Die Hintergründe weiß Craig Lieberman, ehemaliger technischer Berater für das "Fast & Furious"-Franchise (siehe Youtube-Video unten). MotoRex hatte Walker seinerzeit einen R34 geliehen, woraufhin sich der Schauspieler in das Auto verliebte und selber einen R34 kaufte.
Craig Liebermann zu Paul Walkers Nissan GT-R (Video):
Tatsächlich hatte Walker den V-Spec in Sonic Silver aber wieder recht schnell verkauft, um dafür ein weißes V-Spec II-Modell zu erwerben. Der hawaiianische Käufer hatte den silbernen Nissan GT-R schließlich in eine Nachbildung des Filmfahrzeugs aus "Fast & Furious" verwandelt, die später die DEA, der US-amerikanischen Drogenverfolgungsbehörde, beschlagnahmt und bei einer Auktion an einen JDM-Importeur in US-Bundesstaat Texas verkauft hat. Aufgrund der Seltenheit des R34 in den USA beziffert Lieberman den Wert des Autos auf bis zu 400.000 US-Dollar.
Verkauf der Sammlung
Ein Großteil der Fahrzeuge wurde im Januar 2020 bei Barrett-Jackson in Scottsdale (Arizona) versteigert. Insgesamt kamen 21 Fahrzeuge für über 2,3 Mio. US-Dollar unter den Hammer, darunter:
Audi S4
BMW M3 E30 (fünf Fahrzeuge)
BMW M3 E36 Lightweight (drei Fahrzeuge)
Nissan Skyline GT-R R32
Diverse Mustang-Modelle und Trucks