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Alle Tests zum Opel Senator

Irmscher Senator 3.6i: Ausfahrt im Chef-Opel

Karsten Rehmann Autor

Die höchste Stufe des schon in der KAD B-Serie eingesetzten CIH-Sechszylinders war dieser Irmscher-Motor mit 3,6 l Hubraum. Er beschert dem Senator großen Unterhaltungswert. Wir fahren den Irmscher Senator 3.6i auf einer Testfahrt aus. Ein Fahrbericht!

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Inhalt
  1. Im Fahrbericht: Der Irmscher Senator 3.6i
  2. Geschmeidigkeit des Sechszylinders, Kraft aus der Tiefe des Hubraums
  3. Als Irmscher mutiert der Senator zum Reisewagen mit Unterhaltungswert
  4. Technische Daten des Irmscher Senator 3.6i

Tuning ohne Krawall – das war vor 30 Jahren schon die Domäne weniger Spezialisten, die substanzielle Optimierungen anstrebten und keine oberflächlichen "Veredelungen". Opel-Fahrende mit Interesse an etwas mehr "Nutzleistung" fühlten sich seit den Siebzigerjahren bei Günter Irmscher im schwäbischen Remshalden gut aufgehoben. Seit den Tagen des Opel-Händlerteams in der Rallye-EM pflegte er eine enge Kooperation mit der Rüsselsheimer Zentrale, von der sein Portfolio an Leistungssteigerungen und Sportfahrwerken unterm Strich stark profitierte. Und es ist bezeichnend für seinen Anspruch, dass Irmscher sich nicht nur mit den offensichtlich attraktiven Tuning-Kandidaten im Opel-Programm befasste, sondern gerade auch bei den weniger naheliegenden Typen überzeugende Resultate erreichte: Der Opel Senator B fällt exakt in diese Kategorie.
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Der Opel Frontera (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Im Fahrbericht: Der Irmscher Senator 3.6i

Die große Limousine rangierte ursprünglich klar oberhalb des weitgehend baugleichen Opel Omega A und sollte arrivierte Stammkundschaft davon abhalten, von Opel zu Mercedes oder BMW abzuwandern. Dies gelang allerdings nicht annähernd so gut wie erhofft. Der vom Vorgänger übernommene, erzkonservative Modellname konterkarierte die fortschrittliche Grundkonstruktion, und die rasche Aufwertung der Omega-Palette durch sportlich positionierte Topversionen trug ihren Teil dazu bei, dass der Opel Senator Gefahr lief, aus dem Favoritenkreis der Generation mit grauen Schläfen ins Reservat der silberhaarigen Veteranen abzutauchen. Daran konnte leider auch der verschärfte Irmscher Senator 3.6i, den wir hier zur Testfahrt ausführen, nur wenig ändern.

Passendes Zubehör für den Klassiker:

 

Geschmeidigkeit des Sechszylinders, Kraft aus der Tiefe des Hubraums

Aber: Diese Kundschaft schätzte einen deftigen Zuschlag beim Hubraum mehr als jeden noch so raffinierten Vierventilkopf oder gar einen Turbo-Treibsatz. Die 3,6-l-Variante des altbekannten CIH-Sechszylinders im Irmscher Senator 3.6i bediente ihren Anspruch vortrefflich. Das Hubraumwachstum um 20 Prozent gegenüber der Ausgangsbasis wurde durch eine geschmiedete, siebenfach gelagerte Kurbelwelle mit Erhöhung des Zylinderhubs um mehr als 15 mm erreicht. Der kurzhubige Dreiliter wuchs so zu einem mächtigen 3,6-l-Motor mit annähernd quadratischen Zylindermaßen heran. Aus dieser Geometrie resultierte ein überlegener unterer Drehzahlbereich, bestens geeignet für die Kombination mit dem lang abgestuften Automatikgetriebe, das Opel von Aisin Warner bezog.

Das hervorstechende Charaktermerkmal eines Opel Senator mit diesem Antrieb ist sein langer, tiefer Atem – die Möglichkeit, aus verhaltener Drehzahl kontinuierlich kraftvoll zuzulegen, ohne auch nur ein einziges Mal zu schalten. Reizt man es aus, erreicht der mit einem cW-Wert von 0,30 aufwartende Viertürer beachtliche Tempi. Dazu gesellt sich zur Testfahrt eine Geschmeidigkeit im Rundlauf, für die der zu oft bemühte Terminus "seidig" schon fast eine Abwertung bedeutet.

Blick von der Seite auf den fahrenden Irmscher Opel Senator 3.6i.
Foto: Hardy Mutschler
 

Als Irmscher mutiert der Senator zum Reisewagen mit Unterhaltungswert

Der Irmscher-Senator 3.6i ist mit diesem feinen, allerdings auch sehr durstigen Aggregat nicht übermotorisiert, das sehr gut abgestimmte Fahrwerk könnte noch deutlich mehr verkraften. Die besten Serienlimousinen von Opel konnten die Konkurrenten aus Süddeutschland früher auf eine harte Probe stellen. Nicht tiefer abgesenkt als unbedingt nötig und mit minimal breiteren Reifen bestückt, nimmt der immerhin 1,5 t schwere Senator schnelle, gewundene Landstraßen bei der Testfahrt mit gelassener Professionalität in Angriff. Selbst wenn das kurveninnere Hinterrad schon die Bodenhaftung abgibt, bleibt er auf seiner Linie und zieht frei von jeder Kopflastigkeit schon fast leichtfüßig seine Bahn.

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Die eine Spur zu indirekt ausgelegte Lenkung setzt die gegebenen Impulse frei von Antriebseinflüssen in zentimetergenaue Kurskorrekturen um. Die unerwartete Agilität fügt dem Senator einen spannenden Charakterzug hinzu und macht aus einer komfortablen, etwas zu bescheiden wirkenden Limousine einen Reisewagen mit hohem Unterhaltungswert, der sich bei passender Gelegenheit die Staubschicht vom Metalliclack wischt und der ahnungslosen Jugend demonstriert, wozu ein großer Opel in der Lage ist. Der hier gezeigte Senator führte jahrzehntelang ein gesittetes Leben in der Hand eines typischen Stammkunden, aber er hat nichts verlernt.

 

Technische Daten des Irmscher Senator 3.6i

CLASSIC CARS 09/2020Irmscher Senator 3.6i
Zylinder/Ventile pro Zylinder6/2
Hubraum3590 cm³
Leistung145 kW / 197 PS bei 5700 U/min
Max. Gesamtdrehmoment beica. 300 Nm bei 3500 U/min
Getriebe/Antrieb4-Stufen-Automatik / Hinterrad
L/B/H4845 / 1763 / 1450 mm
Leergewichtca. 1550 kg
Bauzeit1989–1991
Stückzahlk. A.
Beschleunigung
null auf 100 km/h
ca. 9,5 s
Höchstgeschwindigkeitca. 225 km/h
Verbrauch auf 100 kmca. 15 l S
Grundpreis (Jahr)ca. 72.000 DM (1989)

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