Neuer Forster Livin' Up Pro: Unser Testfahrt-Fazit zum FV 599
Überarbeiteter Forster Livin' Up Pro (2025) besser, aber günstiger
Alle reden von der Krise, er nicht. "Natürlich haben wir alle zu viel produziert", sagt Trigano-Geschäftsführer Holger Siebert, "aber der Markt ist stabil und immer noch aufnahmefähig." Allerdings hat die deutsche Tochter des Trigano-Konzerns auch genug Marken im Programm, um sich in jeder Nische breitzumachen. Zu den erfolgreichsten gehört das Einsteiger-Label Forster, das Branchenkenner:innen aktuell mit Wachstumsraten von über 40 Prozent verblüfft.
Und damit das so bleibt, hat Eura zum Modelljahr 2026 kräftig an den Preisen gedreht. Besonders auffällig ist das bei den Kastenwagen der komplett überarbeiteten Livin'-Up-Serie, die Forster auf dem Caravan Salon Düsseldorf 2025 offiziell zeigte: Sie sind zwar um bis 6000 Euro günstiger geworden, kommen aber auf der ersten Testfahrt trotzdem spürbar feiner daher. Sogar etwas Lifestyle ist im neuen Forster Livin' Up Pro (2025) im Spiel, wie der Farb- und Materialmix aus naturhellem Holzdekor und milden Grüntönen und die erste Testfahrt zeigt.
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Hochwertige Materialien für ein ganz neues Forster-Gefühl
Bei den Grundrissen wagt die deutsche Einsteiger-Marke des französischen Branchenriesen keine Experimente. Das ist verständlich, denn für die Liebhaber:innen extragroßer Esstische, serienmäßiger Freisitze im Heck und modularer Gepäckaufbewahrungssysteme gibt es andere Forster-Modelle, die nicht ganz so scharf kalkuliert sind. Die Einsteiger-Typen baut Forster prinzipiell auf Basis des Citroën Jumper und in den drei Standardlängen von 5,41, 5,99 und 6,36 m. Den Kurzen erhält man nur mit Querbett, die beiden längeren Versionen auch mit Längs-Einzelbetten. Das ist keine Überraschung – ganz im Gegensatz zu den Materialien, die im neuen Forster Livin' Up Pro (2025) seit der Überarbeitung verwendet. Denn die fallen deutlich hochwertiger aus, als es Kund:innen im Nice-Price-Bereich erwarten können.

Es ist, ganz ohne Übertreibung, ein ganz neues Forster-Gefühl, das sich da bei der ersten Testfahrt im neuen Forster Livin' Up Pro FV 599 (2025) einstellt. Da gibt es plötzlich seidige Softtouch-Oberflächen und Kunstleder-Rahmen um die Fenster. Und die Wände des Schlafbereichs bedeckt keine Formverkleidung aus Hartplastik mehr, sondern weiches Textilmaterial. Das mag nicht ganz so abwaschbar sein, sieht aber trotzdem so wertig aus, als läge man in einem 60.000-Euro-Camper.
Größere Betten ohne Einbußen in Bad und Küche
Das gilt übrigens auch für den Schlafkomfort, zumal mit der Modellpflege auch die Betten etwas größer geworden sind. Wir haben bei der Testfahrt mit dem neuen Forster Livin' Up Pro FV 599 (2025) nachgemessen und kommen auf 1,96 m Länge sowie 1,50 m Breite: Das ist sehr ordentlich für einen Sechs-Meter-Camper, zumal das Maß nicht auf Kosten von Küche und Bad geht. Ganz im Gegenteil: Gerade bei der Arbeitsfläche zum Kochen hat der Forster ordentlich zugelegt. Und die Nasszelle fällt mit ihrem Maß von 80 x 80 cm zwar nicht riesig, aber durchaus klassengerecht aus. Außerdem montiert Forster in der Serie ein Klapp-Waschbecken, das zusätzliche Bewegungsfreiheit schafft.

Auch am Stauraum fehlt es den Preisbrechern nicht, die Tiefe der acht Dachstauboxen hat Forster nach eigenen Angaben auf bis zu 35 cm verdoppelt. Der Laderaum unter dem Querbett ist kastenwagenübliche 1,50 m lang und 90 cm breit. Dazu kommt das breite Kleider- und Kleinkram-Fach über der Kabine, das sollte reichen für das reisende Paar, das Forster mit dem Sechs-Meter-Campervan ansprechen will. Für Familien eignet sich der neue Forster Livin' Up Pro FV 599 (2025) weniger: Die Sitzgruppe lässt sich zwar zum Zusatzbett ausbauen, aber das ist nur 1,56 m kurz. Und ein Aufstelldach gibt es für den Livin' Up Pro erstmal nicht, sondern nur ein Zusatz-Ausstattungspaket für 1990 Euro, zu dem auch Selbstverständlichkeiten wie die Fahrerhaus-Verdunkelung, eine Fliegengitter-Tür und die Erweiterung des Esstischs gehören.
Natürlich wird so ein Livin' Up am Ende doch um die 50.000 Euro kosten, wenn es nicht der kurze 541er ist. Ein guter Kauf ist er damit immer noch – vor allem dann, wenn der Möbelbau der Serienmodelle auf den Rüttelpisten des ruralen Rheinland-Pfalz so leise bleibt wie bei der ersten Testfahrt im Prototyp. Und wenn die Käufer:innen grüne Möbel mögen, denn andere wird es vorerst nicht geben.
Technische Daten des neuen Forster Livin' Up Pro FV 599 (2025)
AUTO ZEITUNG 19/2025 | Forster Livin' Up Pro FV 599 HBL |
Technische Daten | |
Motor | 4-Zyl., Turbodiesel, 2184 cm³ |
Antrieb | 6-Gang, manuell; Vorderradantrieb |
Leistung | 88 kW/120 PS |
Max. Drehmoment | 320 Nm |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 5990/2050/2650 mm |
Leergewicht/Zuladung | k. A. |
Ausstattung | |
Sitz-/Schlafplätze | 4/2 – 3 |
Herd/Heizung | Zweiflammen-Gaskocher/Gas (4 kW) |
Gas | 2 x 11 kg |
Frisch-/Abwasser | 85/90 l |
Preis | |
Grundpreis | 43.690 Euro |
Alle Daten Werksangaben |
Womöglich ist die Krise für die Caravaning-Branche ja doch eine Chance: Mit Typen wie dem Forster Livin' Up Pro FV 599 kommen zum Modelljahr 2026 die Kastenwagen-Preise von 2021 zurück. An der Qualität hat Forster jedenfalls nicht gespart: Auch das Einstiegsmodell sieht aus und fühlt sich an wie ein Mittelklasse-Camper.