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Alle Tests zum Ferrari 812 Superfast

Ferrari 812 Competizione (2021): Erste Testfahrt 812 Competizione entfacht pure Leidenschaft

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Erste Testfahrt im neuen Ferrari 812 Competizione (2021)
  2. V12-Saugermotor im neuen Ferrari 812 Competizione (2021)
  3. Neuer Ferrari 812 Competizione (2021): grenzenloser Vortrieb
  4. Absurder Grip im neuen Ferrari 812 Competizione (2021)
  5. Fazit

Ausgestattet mit dem stärksten Serienmotor aus dem Hause nehmen wir den neue Ferrari 812 Competizione (2021) mit lupenrein rennsportlichem Fahrgefühl mit zu einer Testfahrt in Fiorano. Schade nur, dass die V12-Sonderserie bereits ausverkauft ist.

Der neue Ferrari 812 Competizione (2021) ist nichts weniger als das automobile Pendant intensiv erlebter Leidenschaft, betörender Ästhetik, übersteigerter Dramatik und entfacht einen Sinnesrausch, wie man ihn sonst nur in zwischenmenschlichen Beziehungen erlebt. Wenn überhaupt. Die rare V12-Sonderserien, die sich voll auf ihre sportlichen Talente fokussiert und Begehrlichkeiten weckt, die mit nichts zu vergleichen ist – außer vielleicht mit der einen wahrhaftigen, ganz großen Liebe. Unsere gemeinsame Zeit währte zwar nur kurz, aber ich habe jeden Moment genossen und werde mich noch lange sehnsüchtig daran erinnern. So viel vorweg: Alle 999 Coupés und 599 Targa-Modelle (Competizione A) der limitierten Auflage sind längst an handverlesene Kunden verkauft unter der Prämisse, dass diese ihr Auto nicht in der privaten Kollektion verschwinden lassen, sondern es tatsächlich fahren – und zwar nach Möglichkeit schnell. Ich muss also kein Plädoyer für oder wider einen lohnenden Kauf des neuen Ferrari 812 Competizione (2021) halten, sondern kann frei von merkantilen Hintergedanken urteilen. Nicht dass es heißt, ich hätte unnötig übertrieben. Mehr zum Thema: Das ist der Ferrari 812 Competizione A

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Erste Testfahrt im neuen Ferrari 812 Competizione (2021)

Kaum stehe ich dem neuen Ferrari 812 Competizione (2021) in der kleinen Box an der Zufahrt zur hauseigenen Teststrecke in Fiorano erstmals live gegenüber, ist es ohnehin vorbei mit rational-nüchterner Bewertung. Vielmehr spüre ich dieses besondere Kribbeln im Bauch: Neugier, Vorfreude, Aufregung und ein Schuss Verlegenheit – ein Gefühl wie beim ersten Date. Das Design mit all den aerodynamischen Finessen entfaltet schon im Stand seine Wirkung, lässt den Competizione gedrungener und kraftvoller wirken als den regulären 812. Ehrfürchtig wandern meine Augen über die skulpturalen Flächen, bestaunen die riesigen Kühllufteinlässe in der Front, die Vortex-Generatoren auf dem voll verkleideten Heck. Der Blick verweilt auf dem unglaublich bullig wirkenden Hinterteil samt des in voller Breite angeströmten Spoilers sowie den ganz außen platzierten rechteckigen Pipe-in-pipe-Endrohren. Ihr Abgasstrom ist ebenfalls Bestandteil der ausgeklügelten Aerodynamik, optimiert die Effizienz des gewaltigen Heckdiffusors. Mag sein, dass sein aerodynamisch geprägtes Design nicht jedermanns Sache ist, aber es verkörpert die Rennsport-Seele dieses Ferrari klar und offenkundig. Außerdem generiert der neue Ferrari 812 Competizione (2021) bei 250 km/h rund 80 Kilogramm mehr Abtrieb als der 812 Superfast.

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V12-Saugermotor im neuen Ferrari 812 Competizione (2021)

Doch lösen wir uns von diesen Oberflächlichkeiten und kommen zu den inneren Werten, die den Charakter des neuen Ferrari 812 Competizione (2021) sicher noch besser beschreiben: Sein 6,5 Liter großer Zwölfzylinder ist ein Monument klassischen Motorenbaus. Er entfesselt 830 PS bei unglaublichen 9250 Umdrehungen, noch einmal 30 PS mehr als beim regulären 812 und damit ein neuer Rekord für Serienmotoren im Hause Ferrari. Die Überarbeitung geht weit über Feintuning hinaus: Titan-Pleuel, neue Kolben, geänderte Kurbelwelle, eine Ventilsteuerung mit Gleitschlepphebeln wie in der Formel 1 sowie eine komplett neu gestaltete Ansauganlage mit verkürzten, variablen Luftkanälen, die den 65°-V12 krönt, lassen den Saugmotor noch befreiter atmen und verleihen ihm eine regelrecht ekstatische Drehfreude. Jeden noch so kleinen Pedalbefehl setzt das Triebwerk blitzartig in Vortrieb um. Der mächtige V12 hängt dabei so aggressiv am Gas wie ein reinrassiger Rennmotor, zeigt aber dennoch beste Manieren und erzeugt trotz Partikelfiltern ein Sound-Spektakel, das Kraft, Kultur, Lebensart und Racing in Einklang bringt, so fesselnd und verheißungsvoll wie das Lachen der Angebeteten beim Rendezvous.

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Neuer Ferrari 812 Competizione (2021): grenzenloser Vortrieb

Im Leerlauf dumpf grollend, bassig, böse, nahe dem Drehzahllimit in einem mechanischen Finale Furioso gipfelnd, lässt allein der Klang des neuen Ferrari 812 Competizione (2021) erahnen, zu welchen Leistungen dieser V12 fähig ist: aus dem Stand auf 200 km/h in 7,5 Sekunden, mehr als 340 km/h Spitze. Zudem liegen ab 2500 Touren bereits mindestens 80 Prozent des maximalen Drehmoments an. Wie sich das anfühlt? Ganz einfach: Der Competizione scheint über grenzenlose Reserven zu verfügen. Egal, wie schnell ich mit ihm über den Kurs jage – er kann jederzeit nachlegen. Unmittelbar, unerbittlich. Er zieht aus dem Drehzahlkeller ebenso lässig durch, wie er über 6000 Touren noch an Drehfreude zulegt. Dabei wischt die Nadel des zentralen Drehzahlmessers so schnell über die Skala, dass ich das Doppelkupplungsgetriebe am besten selbst schalten lasse, um nicht plötzlich im Begrenzer zu enden. Zumal das F1-Getriebe im neuen Ferrari 812 Competizione (2021) noch zackiger durch die Gänge wechselt und selbst auf der Rennstrecke nie zaudert, sondern stets den richtigen Gang serviert.

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Absurder Grip im neuen Ferrari 812 Competizione (2021)

Als wäre das alles noch nicht genug, um mein Herz mit Reizen, Eindrücken und Endorphinen zu überschütten, wartet der neue Ferrari 812 Competizione (2021) mit einem sorgsam abgestimmten Fahrwerk auf, das mir endgültig die Sinne raubt und mich in eine regelrechte Trance versetzt. Mechanischer und aerodynamischer Grip ist schlichtweg absurd hoch. Wie schnell muss man fahren, um diesen Wagen zu überfordern? Unvorstellbar. Dabei kündigt das Frontmittelmotor-Coupé seine Reaktionen stets klar und deutlich an, ohne mich zu überraschen. Sofort fasse ich unbändiges Vertrauen und steigere das Tempo. Es ist, als ob ich Runde um Runde enger mit dem Ferrari zusammenwachse und sich eine innige Beziehung zwischen uns entspinnt. Dabei macht es mir die Regel-Elektronik denkbar leicht, gewährt mir Modus für Modus mehr Einsicht in das wahre Wesen des Boliden und fordert meine Sinne im Umgang mit den gewaltigen Kräften. Doch das Fahrgefühl ist nie sperrig oder grob, sondern geprägt von Leichtigkeit und Präzision. Das ist ein Verdienst der patentierten Allrad-Lenkung, die beide Hinterräder situativ und unabhängig voneinander steuert. Allein dafür, wie entschlossen der neue Ferrari 812 Competizione (2021) einlenkt und die Linie hält, muss man ihn lieben.

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AUTO ZEITUNG 24/2021Ferrari 812 Competizione
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.V12-Zylinder, 4-Ventiler
Hubraum6496 cm3
Leistung610 kW/830 PS bei 9250 /min
Max. Drehmoment692 Nm bei 7000 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung;
Hinterradantrieb
Messwerte
Leergewicht (trocken)1487 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Werk)2,9 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)340 km/h
Verbrauch auf 100 kmk.A.
CO2-Ausstoßk.A.
Preise
Grundpreis485.194 €

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Als Auto-Fan ist es leicht, sich in einen Ferrari zu vergucken. Doch der neue Ferrari 812 Competizione (2021) schafft es, diese Zuneigung noch zu steigern und wahre Leidenschaft zu entfachen. Er kombiniert hochkarätige Technik mit dramatischer Emotionalität und würzt all das mit klassischem V12-Sound, der ruhmreichen Ahnenreihe und einem so lupenrein rennsportlichen Fahrgefühl – bei voller Alltagstauglichkeit –, dass man der Verlockung kaum widerstehen kann, geschweige denn wollte. Amore mio!

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