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Neuer Bentley Bentayga Speed (2025): Mit V8 auf erster Testfahrt

Piers Ward Redakteur des britischen Schwestermagazins CAR

Mehr Leistung, gleicher Luxus – kann der überarbeitete Bentley Bentayga Speed (2025) alles liefern? Wir sind nach unserer ersten Testfahrt fast überzeugt.

Inhalt
  1. Erste Testfahrt im Bentley Bentayga Speed (2025): V8 mit mehr Leistung als zuvor
  2. Düsterer Auftritt, facettenreicher Fahrspaß
  3. Charakterstarker Antrieb
  4. Bentayga Speed lässt sich fein kontrollieren
  5. Fazit

 

Erste Testfahrt im Bentley Bentayga Speed (2025): V8 mit mehr Leistung als zuvor

In einem weiten Tal mitten in Montana sind wir mit dem neuen Bentley Bentayga Speed (2025) auf der ersten Testfahrt unterwegs. Es ist der bisher schnellste Bentayga Speed – und mit 2466 kg Gewicht, 23-Zoll-Rädern und einem Preis von 268.800 Euro (Stand: September 2025) nicht gerade bescheiden. In seiner zweiten Interpretation nach dem Bentayga Facelift von 2020, komplettiert der neue Speed seit Sommer 2025 die Bentayga-Baureihe, bevor 2026 das elektrische "Luxury Urban SUV" erscheint.

Beim Speed verabschiedet sich Bentley vom W12 und nutzt denselben 4,0-l-V8-Biturbo wie im Basis-Bentayga – allerdings mit noch mehr Leistung: 15 PS (11 kW) mehr als beim letzten Speed und 99 PS (73 kW) mehr als beim nächststärksten aktuellen Bentayga, insgesamt also 641 PS (471 kW). Das Drehmoment beträgt jetzt 900 Nm und ist ebenfalls höher als beim Vorgänger, und die Zeit von null auf 100 km/h liegt nun bei 3,6 s.
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Düsterer Auftritt, facettenreicher Fahrspaß

Möglich machen das die üblichen Motoranpassungen – mehr Ladedruck (plus 0,2 bar), größere Einspritzdüsen und ein niedrigeres Verdichtungsverhältnis. Serienmäßig gibt es eine Sportabgasanlage, doch auch ein neues Akrapovic-Titan-System ist erhältlich, das 12,5 kg Gewicht spart. Käufer:innen wählen es vermutlich eher wegen des Klanggewinns als wegen spürbarer Handlingvorteile. Optische Änderungen sind gering und subtil, sorgen aber für ein strafferes Erscheinungsbild. Wo der Bentayga sonst mit mehr Chrom behangen ist, trägt er jetzt dunklen Zierrat und bekommt sogar schwarze Scheinwerferumrandungen. Nur die bunten Bremszangen bringen da ein bisschen Farbe ins Spiel.

Die Konkurrenten:

Nach dem gemächlichen Durchrollen von Big Sky mit sanftem Gasfuß, begleitet vom grollenden Auspuff, geht es weiter nach Süden. Trotz der gelassenen Fahrt merkt man, dass hier die schroffe Natur oft die Oberhand hat. Der Bentayga ist das ledergepolsterte Gegenteil davon, gleitet gelassen durchs Tal. Wir kratzen hier kaum das Potenzial des V8 an. Auf einer kurvigen Nebenstraße darf er zeigen, was er kann. Sport-Modus, Vollgas. Kurz verharrt alles, dann packt die Technik zu, ein Ruck, und die Leistung schlägt zu. Gefühlt noch dramatischer als die 3,6 s von null auf 100 km/h vermuten lassen. Überflüssig, verrückt, brillant – und facettenreicher als jeder noch so starke E-Antrieb.

 

Charakterstarker Antrieb

Seit es den V8 gibt, ist der W12 für uns nicht mehr Nummer eins. Auf der ersten Testfahrt mit dem neuen Bentley Bentayga Speed (2025) wird nun endgültig klar: Der Zwölfzylinder kommt nicht an die Charakterstärke und den Schub dieses V8 heran – ein grollendes, packendes Konzert. Kurios bei einem Speed-Modell: das Verdichtungsverhältnis wurde gesenkt. Entwicklungschef Markus Thiel erklärt: "So können wir höhere Brennraumdrücke fahren und optimieren die Leistungsausbeute."

Ingenieurtechnisch schlüssig, aber spürbar: Der Motor erwacht erst ab 2300 U/min richtig, echten Schub gibt es ab 2600 U/min. Nicht sofort offensichtlich, doch unbewusst spürt man: Der Gasfuß muss tiefer gedrückt werden als gewohnt bei Bentleys müheloser Souveränität. Ein weiteres Problem zeigt sich: Der Speed fährt auf 22- oder 23-Zoll-Rädern. Unsere Testreifen, 285/35 ZR23, federn wenig nach. Frostaufbrüche im Asphalt schlagen hart durch, lassen das Lenkrad zittern – keine Gefahr, aber störend.

 

Bentayga Speed lässt sich fein kontrollieren

Auf kurvigen Bergstraßen zeigt sich dann das Handling bei der ersten Testfahrt. Im Sport-Modus packt er an: zunächst leichtes Untersteuern, dann greifen Fahrwerk und Reifen. Kaum Wankbewegung, gutes Gleichgewicht. Die Bremsmomentverteilung unterstützt subtil, verstärkt das Vertrauen. Beim Herausbeschleunigen knallt der Auspuff wie ein Gewehrschuss – völlig echt, nichts synthetisch. Auf Schotter zeigt ESC Dynamic, wie fein der Wagen kontrolliert werden kann: sanfte Heckbewegungen, leicht korrigierbar. Beeindruckend natürlich und kontrolliert. Die Keramikbremsen leisten hier Überzeugungsarbeit – auch wenn etwas mehr Pedalgefühl wünschenswert wäre.

Bentley Bentayga Speed (2025) fährt auf einer staubigen Straße, Ansicht von der rechten Seite.
Foto: Bentley

Wir schalten weg vom Sport-Modus (mit 15 Prozent strafferen Dämpfern) über den Bentley- in den Comfort-Modus. Letzterer bringt die Ruhe, die man mit Bentley verbindet. Ein Mitfahrer im Fond bestätigt den Eindruck. Beeindruckend, wie breit das Spektrum reicht – vom Chauffeurwagen bis zum donnernden Sportler. Doch die 23-Zöller entfernen den Speed etwas zu weit vom Luxus.

 
Piers Ward Piers Ward
Unser Fazit

Bentley wollte die Grenzen ausloten – und hat dem Wagen mehr Schärfe verliehen. Allerdings auch etwas Bentley-typische Raffinesse genommen. Der Aston Martin DBX fährt dynamischer, der Basis-Bentayga bleibt der ausgewogenere Bentley.

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