Transporter-Vibes adé: Erste Testfahrt mit der neuen V-Klasse
So schick sie auch ausstaffiert war, die Mercedes V-Klasse ist – genau wie die Konkurrenz aus Wolfsburg oder Köln – dem Wesen und dem Fahrgefühl nach immer ein Transporter geblieben. Doch damit soll jetzt endgültig Schluss sein. Die neue Mercedes V-Klasse zieht mit dem Modellwechsel 2026 auf eine eigene Elektroarchitektur und wird zum waschechten Pkw. Künftig will sich der Van eher mit der S-Klasse messen als mit einem VW Multivan oder einem Hyundai Staria. Eine rein gewerbliche Variante der V-Klasse wird es zudem nicht mehr geben. Nicht umsonst hat Mercedes Vans bereits verkündet, das Top-Modell künftig als VLS verkaufen zu wollen. Nur ob zum Mercedes-Stern auch noch das Maybach-M kommt, ist angeblich noch immer nicht entschieden. Verdient hätte es dieser Raumkreuzer aber allemal.
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Der Mercedes Vision V (2025) im Video:
Erste Testfahrt: Schon als Prototyp ist die Mercedes V-Klasse äußerst komfortabel
Andreas Zygan öffnet als oberster Entwickler die Türen zu ein paar frühen Prototypen der neuen Mercedes V-Klasse (2026) und räumt dabei sogar den Fahrersitz. Wichtiger als der Luxus im Fond ist ihm bislang noch das Fahrgefühl der neuen Baureihe. Wie die erste Testfahrt beweist, sitzt man nicht mehr auf, sondern tief im Sessel und wähnt sich tatsächlich eher am Steuer eines großen SUV denn an dem eines kleinen Lastwagens. Natürlich hebt auch der E-Antrieb die Stimmung: Erstens, weil er reichlich Kraft hat und einen lebendigen Antritt, und zweitens, weil die Ruhe perfekt zum Reisen passt und es im riesigen Resonanzraum ansonsten häufig unangenehm laut dröhnt.
Die neue Mercedes V-Klasse (2026) jedoch gleitet bei der ersten Testfahrt wunderbar sanft dahin und verbirgt gekonnt den schartigen Asphalt, auf dem wir unterwegs sind. Der Van tritt kräftig an und rollt gediegen ab – da kommt er der S-Klasse tatsächlich näher als einem Sprinter. Zudem ist er deutlich schneller als der bei 140 km/h abgeregelte Elektro-Vorgänger EQV und wirkt enorm handlich. Kein Wunder, kriegt er genau wie andere Luxusmodelle doch erstmals eine Hinterachslenkung.
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Mutmaßlich 800-V-System, 300 kW Ladeleistung & 500 km Reichweite
Zu den Eckdaten machen Zygan und seine Truppe noch keine konkreten Angaben. Doch, wenn sie es ernst meinen mit dem Versprechen, dass der Van endlich keine technischen Altbestände mehr auftragen muss, dann ist wohl der neue Technologieträger CLA die Referenz. Das gilt nicht nur für die Bildschirmlandschaft und das hauseigene Betriebssystem mit schnellen Updates, sondern auch für ein 800-V-System und eine Ladeleistung jenseits der 300 kW. Die fest eingeplante Allradvariante sollte auf spürbar mehr als 221 kW (300 PS) kommen. Die knapp 800 km Reichweite des viertürigen Coupés sind bei der Stirnfläche der V-Klasse natürlich illusorisch, doch kann man wohl mit 500 km Aktionsradius seriös kalkulieren.
Familien sind weiterhin eine Zielgruppe der neuen Mercedes V-Klasse (2026) und auch in Form von Shuttlediensten und Hotels wird sich der ein oder andere Firmenkunde finden. Vor allem aber will Mercedes mit der V-Klasse ins Luxussegment aufsteigen, um in Asien endlich die Kundschaft zu bedienen, der eine S-Klasse oder ein BMW 7er zu beengt sind. Wer sich also lieber in den Liegesesseln von Toyota Alphard, Denza D9 oder LiAuto Mega vor einem formatfüllenden TV durch die Rushhour der Mega-Cities chauffieren lässt, soll künftig zur V-Klasse greifen.
Die Konkurrenten:
Testfahrt in der Studie Mercedes Vision V: Luxus ohne Ende
Neben der Erlkönig-Testfahrt mit dem fahrdynamisch ausgerichteten Prototyp hatten wir bereits die Möglichkeit, in Dubai mit Schritttempo den handgefertigten Mercedes Vision V zu fahren – ein 5,50 m langer Space Shuttle mit reichlich Bling-Bling. Auf Knopfdruck lassen sich hier die Seitenscheiben und das Panoramadach vor neugierigen Blicken schützen.
Zum Entspannen lässt man dann in Ruhe den 65-Zoll-Bildschirm aus dem Boden surren vor die ansonsten verglaste Trennwand zur vorderen Sitzreihe. Darauf laufen dann je nach Gusto Hollywood-Filme oder Videospiele, es gibt Meditationsprogramme und Entspannungsübungen mit beruhigenden Landschaften und sinnlichen Surround-Sounds aus 42 Lautsprechern. Ach ja, und wer so gar nichts übrig hat für das ganze digitale Gedöns, der greift als analoge Alternative nach dem Hochglanz-Schach im gläsernen Sideboard und schüttet sich dazu noch ein wohltemperiertes Destillat aus der Bordbar in die kristallenen Schwenker.
Wie weit der Höhenflug geht und wie viel Luxus aus dem Vision V letztlich in die neue Mercedes V-Klasse (2026) kommt – all das bleibt bis zur Premiere des Serienmodells noch offen. Aber wir sagen mal so: An verrückten Ideen oder dem Luxus der automobilen Basis wird es nicht hapern.