close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Mercedes E-Klasse Facelift/Audi A6: Vergleich E-Klasse und A6 im Königsklassen-Duell

Johannes Riegsinger Autor
Inhalt
  1. Mercedes E-Klasse Facelift und Audi A6 im Vergleich
  2. Mercedes E-Klasse Facelift und Audi A6 mit umfangreichem Infotainment
  3. Technische Daten von Mercedes E 450 4Matic und Audi A6 55 TFSI quattro S tronic
  4. Fazit

Eine tiefgehende Modellpflege soll die E-Klasse zum neuen Gold-Standard machen. Mit Erfolg? Im Vergleich das Mercedes Facelift und der Audi A6.

Über dem Vergleich von Mercedes E-Klasse Facelift und Audi A6 schwebt eine mächtige Zahl: Vierzehn Millionen gebaute Fahrzeuge seit 1946 – mit der E-Klasse und ihren Vorgängern zeigt Mercedes allen, wo der Hammer hängt. Das gilt übrigens nicht nur für die Kernwettbewerber von Audi und BMW, sondern ganz besonders für die Marke selbst: Die E-Klasse ist der materialisierte Markenkern – wenn ein Modell im Mercedes-Portfolio unmissverständlich ausdrücken muss, wofür die Marke steht, wo sich Technologie und Anspruch ganz real manifestieren, dann ist es die E-Klasse. Auch das aktuelle Facelift des Schwaben soll diesem Anspruch folgen und klarmachen, was bei Mercedes derzeit höchste Priorität hat. Wir fassen gerafft zusammen: Assistenzsysteme, Infotainment, Motor-Elektrifizierung und Effizienz. Oh, und natürlich das Design. Das ist beim Mercedes E-Klasse Facelift bemerkenswert organisch geworden, lässt einen beim nachlässigen Draufsehen kaum bemerken, dass man es mit der neuen Generation zu tun hat und ist im bewussten Vergleich doch ganz anders: viel moderner, weniger aggressiv, leichter, eleganter und auf angenehme Weise unformell. Wo die erste Generation der Baureihe 213 mit ihren scharf dreinblickenden Scheinwerfer-Augen und den blockigen Heckleuchten ein Statement setzen wollte, ist die zweite Generation bemerkenswert gefällig geworden, ohne weich oder gar diffus zu sein. Ganz im Gegenteil – vor allem an der Front: Die Scheinwerfergehäuse, die die optionalen Multibeam-LED-Leuchten beherbergen, sind nun etwas rundlicher, denn der Biss kommt aus dem quasi umgedrehten Kühlergrill: Bisher verjüngte sich dieser zu einem weiten V nach unten, jetzt macht er mit angedeuteter A-Form ganz auf Breitenwirkung.

Neuheiten Mercedes E-Klasse Facelift (2020)
Mercedes E-Klasse (2020): Preis & Innenraum Bestellstopp verhängt

Das Mercedes E-Klasse Facelift (2020) im Video:

 
 

Mercedes E-Klasse Facelift und Audi A6 im Vergleich

Zum ersten Mal markiert der dynamische Look mit großem Zentralstern am Kühler den Einstieg ins E-Klasse-Modellprogramm, das etwas klassischere Erscheinungsbild mit Haubenstern wird unter dem Prädikat Exclusive-Exterieur optional angeboten. Und der optische Themenwechsel setzt sich auch am Heck fort: Hier sorgen nun neue Heckleuchten für ebenfalls viel mehr Breitenwirkung. Im Vergleich mit einem der schärfsten Konkurrenten, dem Audi A6, wird trotzdem klar: Wesensverändernde Spielchen sind nicht Sache des Mercedes E-Klasse Facelift. Ihr wertkonservativer Charakter hat sich beinahe noch verstärkt. Bullige Flanken, scharf gezogene Karosseriefalze oder -formen kommen im Mercedes-Portfolio nicht vor. Im Interieur hat sich das Cockpit-Layout kaum gerändert, wir reden über Ausstattungsdetails und Materialien, vor allem aber über eine Implementierung des aktuellen MBUX-Infotainments-Systems: Zwei digitale Bildschirme (10,25 Zoll), dicht nebeneinander gepackt, sind beim Mercedes E-Klasse Facelift nun Serie, ein Widescreen-Cockpit mit 12,3 Zoll großem Display ist als Sonderausstattung zu haben. Das MBUX-System mit seiner mächtigen Funktionstiefe gehört zum State-of-the-Art im Cockpit, während sich etwa eine Augmented Reality-Navigation, bei der Richtungs-, Spur- und Warnhinweise auf einem im Zentralmonitor eingespielten Realbild angezeigt werden, zur Spezialität mausert.

 

Mercedes E-Klasse Facelift und Audi A6 mit umfangreichem Infotainment

Audi steht beim Vergleich mit dem Mercedes E-Klasse Facelift allerdings kaum zurück, auch das vielfältig konfigurierbare und vernetzte Cockpit des aktuellen Audi A6 bietet beinahe schon zu viele Funktionen und Optionen für normale Gehirne. Um es vorsichtig und für beide Wettbewerber geltend zu formulieren: Auf den Monitoren werden inzwischen mehr Informationen angezeigt und bedient als auf jedem Smartphone – was bei letzterem während der Fahrt verboten ist … Gut, dass Mercedes hier die neueste Assistenzsystem-Generation griffbereit hat: Lenkrad mit kapazitiver Hands-off-Erkennung, aktiver Abstandsassistent mit streckenbasierter Geschwindigkeitsanpassung, aktiver Stau-Lenk- sowie Bremsassistent samt Abbiegefunktion, aktiver Totwinkelassistent jetzt auch mit Ausstiegswarnung. Und die heiß ersehnte Krönung dürfte das automatisiertes Parken nicht nur in Lücken längs und quer sein, sondern auch – Tusch mit Paukenschlag – auf markierten Flächen. Sie lesen es zwischen den Zeilen: Echte Begeisterung sieht anders aus, die Versionssprünge der Software-Abteilungen sind mittlerweile so spannend wie das Kleingedruckte im Protokoll eines Handy-Software-Updates. Schön also, dass auch das Mercedes E-Klasse Facelift wieder Elemente zu bieten hat, die bereits ihre Vorgänger zu den beliebtesten Automobilen machte: tolles Fahren! Mit sämigem Abroll- und Federungskomfort, präzisen und ausgewogenen Reaktionen sowie sauber abgestimmter Lenkung wird sie zum herrlichen Langstreckentier, zum lässigen Landstraßensurfer und bei Bedarf sogar zum verruchten Fahrspaß-Spender. Vor allem, wenn unter der Motorhaube dieser bärenstarke Reihensechszylinder mit 367 PS und Starter-Generator-Extra-Kick steckt. Der nominell etwas schwächere Antrieb im Audi A6 55 TFSI geht allerdings gefühlt nahezu ebenso gut los, Audi-Fans sollten sich also nicht vom stärkeren Motor des Mercedes nervös machen lassen, zumal der Mercedes E 450 4Matic nominell deutlich mehr verbraucht. Es sind Handling und Lenkung des A6, die uns beim Vergleich nicht so gut gefallen: Die Allradlenkung des Audi wirkt synthetisch und effektvoll überzeichnet – hier gibt sich der Mercedes ganz natürlich und mit wunderbar viel Gefühl.

Vergleichstest Mercedes-AMG E 63/BMW M550i xDrive
Mercedes-AMG E 63/BMW M550i xDrive: Vergleich M550i xDrive fordert den AMG E 63

 

Technische Daten von Mercedes E 450 4Matic und Audi A6 55 TFSI quattro S tronic

AUTO ZEITUNG 19/2020Mercedes E 450 4MaticAudi A6 55 TFSI quattro S tronic
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.R6/4; Turbo; integrierter Starter-GeneratorV6/4; Turbo; Riemen-Starter Generator
Hubraum2999 cm³2995 cm³
Leistung270 + 16 kW /
367 + 22 PS
250 kW / 340 PS
Max. Drehmoment500 Nm500 Nm
Getriebe/Antrieb9-Stufen-Automatik / Allrad7-Gang, Doppelkupplung / Allrad
Messwerte
Leergewicht (Werk)1940 kg1845 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Werk)5,0 s5,1 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h250 km/h
Verbrauch auf 100 km (Werk)8,3 l S7,6 l S
CO2-Ausstoß (Werk)189 g/km173 g/km
Preis
Grundpreis63.875 Euro59.550 Euro

 
Johannes Riegsinger Johannes Riegsinger
Unser Fazit

Das Mercedes E-Klasse Facelift gefällt mit ihrem solide gemachten Design-Update und einem ausgewogenen, druckvollen Fahrverhalten. Auch der sehr technische Audi A6 gehört zu den ganz Großen im Segment – er wirkt hier aber im Vergleich unorganisch und kühl.

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.