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Geht auch ganz einfach:

Hyundai Kona/Hyundai Tucson: Vergleichstest Kona gegen Tucson im Markenduell

Paul Englert
Inhalt
  1. Hyundai Kona gegen Hyundai Tucson im Vergleichstest
  2. Karosserie: Hyundai Tucson bietet mehr Platz
  3. Fahrkomfort: Komfortablere Sitze im Hyundai Kona
  4. Motor: Getriebe des Hyundai Tucson nervt im Stadtverkehr
  5. Fahrdynamik: Hyundai Kona wirkt bei Ausweichmanövern gehemmt
  6. Umwelt/Kosten: Hyundai Kona entscheidet Kosten-Kapitel für sich
  7. Messwerte & technische Daten Hyundai Kona & Hyundai Tucson
  8. Fazit

Fünf Jahre Garantie, eine reichhaltige Serienausstattung, ordentliche Preise: Ob es der kompakte Hyundai Kona oder doch der geräumigere Hyundai Tucson sein soll, klärt der Vergleichstest!

Gesamtbewertung (max. Punkte)Hyundai Kona 1.6 T-GDI 4WDHyundai Tucson 1.6 T-GDI 4WD
Karosserie (1000)554620
Fahrkomfort (1000)695736
Motor/Getriebe (1000)575556
Fahrdynamik (1000)679708
Eigenschaftswertung (4000)25032620
Kosten/Umwelt (1000)437396
Gesamtwertung (5000)29403016
Platzierung21
 

Hyundai Kona gegen Hyundai Tucson im Vergleichstest

Viele Deutsche fahren gern SUV. Egal, mit welchem Antrieb. Sie sitzen gern hoch, wollen den Verkehr besser überblicken, geben für ein größeres Sicherheitsgefühl auch mal ein paar tausend Euro mehr aus, nehmen höhere Spritkosten in Kauf. Das SUV-Segment boomt also wie kein anderes – auch bei Hyundai. Da ist zum Beispiel der Hyundai Tucson mit weit über 21.000 Neuzulassungen von Januar bis Oktober 2019. Im selben Zeitraum kam der kleinere Hyundai Kona auf fast 19.000 Anmeldungen. Grund genug für einen markeninternen Vergleichstest, in dem wir die Unterschiede beider Koreaner einmal genau analysieren – hier jeweils mit 177 PS starkem Turbobenziner, Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb.

Sonstiges Hyundai Kona/Hyundai Tucson: Connectivity-Test
Hyundai Kona/Hyundai Tucson: Connectivity-Test Connectivity-Test bei Hyundai Kona und Hyundai Tucson

 

Karosserie: Hyundai Tucson bietet mehr Platz

Keine Überraschungen im Karosserie-Kapitel dieses Vergleichstests: Der größere Hyundai Tucson bietet einfach mehr Patz für Passagiere und Gepäck. Zwar fühlt man sich auch im Hyundai Kona nicht beengt, jedoch fallen bereits beim Einstieg die kleineren Türausschnitte auf – sowohl hinten als auch vorn. Außerdem hält man es auf der Tucson-Rückbank selbst zu dritt noch aus, im Kona dagegen kommt man sich ziemlich nahe. Angenehm in beiden SUV: Der recht flache Mitteltunnel zwischen den Fond-Fußräumen. 361 zu 513 Liter Kofferraumvolumen sprechen für den größeren Tucson, und wenn man Taschen und Koffer bis unters Dach stapeln will, spannt man einfach das serienmäßige Gepäck-Trennnetz hinter die Rückbank und verstaut das Gepäckraum-Rollo in der extra dafür vorgesehenen Aussparung unterm Ladeboden. An gleicher Stelle hat der Kona mehrere praktische Fächer. Klappt man die asymmetrisch geteilten Fondlehnen um, ergibt sich hier wie dort ein nur leicht ansteigender Ladeboden. Maximales Gepäckvolumen: 1143 (Kona) respektive 1503 Liter. Das wuchtigere und wegen der größeren Fensterflächen etwas besser überschaubare SUV in diesem Test darf außerdem 130 Kilo mehr laden und 1,6 Tonnen anhängen (mit Schaltgetriebe sogar 1,9 Tonnen). Wichtige Sicherheitsassistenten wie die automatische Notbrems- oder Spurhaltefunktion gehören bei beiden Hyundai-SUV zum Standard, im Hyundai Kona außerdem eine Rückfahrkamera, im Hyundai Tucson das bereits erwähnte Gepäck-Trennnetz. Abstandsregel-Tempomat, Toter-Winkel-Warner oder auch LED-Scheinwerfer kosten indes extra. Ordentlich verarbeitet sind beide Autos – da klappert und scheppert nichts. Mehr geschäumte Oberflächen statt harter Plastikteile stünden aber besonders dem Kona gut.

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Fahrkomfort: Komfortablere Sitze im Hyundai Kona

Bequeme Polster und ausreichend Lehnenkontur sprechen für die ähnlich dimensionierten Sitze vorn. Weil der Hyundai-Kona-Testwagen in diesem Vergleichstest mit elektrisch einstellbaren Sitzen ausgestattet ist (im Paket 1400 Euro), findet man in ihm eine noch bessere, komfortablere Position. Was hier wie dort stört, sind die etwas zu nah am Haupt montierten, nur in der Höhe einstellbaren Kopfstützen vorn. Hinten sind die Kona-Kopfstützen nicht weit genug ausziehbar, die Rückenlehne ist zudem etwas zu stark nach hinten geneigt. Im Hyundai Tucson kann man die Neigung der Lehne per Hebelzug einstellen, außerdem offeriert der größere der beiden Koreaner etwas mehr Beinauflage, die man auf den äußeren Plätzen sogar beheizen kann (Option). Vorn ist die Sitzheizung im Testwagen mit der Ausstattung "Trend" übrigens Serie, genau wie die Zwei-Zonen-Klimaautomatik und das beheizbare Lenkrad. Auch der Kona ist ab Werk ("Style") mit Lenkrad und Sitzheizung vorn sowie einer Klimaautomatik ausgestattet. Ergonomischer ist der Tucson mit zahlreicheren sowie größeren Fächern und Ablagen, zudem entriegelt man bei ihm die Tankklappe per Fingerdruck auf selbige. Beim Hyundai Kona muss man dafür zunächst einen kleinen Hebel links vom Fahrersitz ziehen. Obwohl beide Hyundai recht straff abgestimmt sind, pariert der Hyundai Tucson mit seinem Feder-Dämpfer-Set-up Unebenheiten jedweder Art deutlich souveräner, mit weniger Karosseriebewegung. Im Kona, der als Allradler hinten mit einer Mehrfach- statt Verbundlenkerachse ausgerüstet ist, dringen Stöße deutlich stärker in den Innenraum, außerdem gerät der Aufbau hinten beim Überfahren von Kanten und Buckeln in eine ausgeprägte Vertikalbewegung, was das Fahrverhalten unruhig macht.

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Motor: Getriebe des Hyundai Tucson nervt im Stadtverkehr

Hyundai Kona und Hyundai Tucson sind mit einem 1,6-Liter-Benziner ausgestattet, der von einem Twinscroll-Turbolader unter Druck gesetzt wird. Der verbessert zwar das Ansprechverhalten der 177 PS starken Maschine, allerdings dauert es beim spontanen Beschleunigen etwas zu lang, bis das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zurückgeschaltet hat und erneut für Kraftschluss sorgt. Auch bei Rangieren und im Stop-and-go-Verkehr nervt das Getriebe manchmal mit unerwarteten Schaltmanövern oder Ruckeln. Mit etwas niedrigeren Drehzahlen ist man im Tucson unterwegs (2400/min bei 130 km/h im 7. Gang; Hyundai Kona: 2600/min), dafür läuft das kleinere SUV mit 9,1 Litern Super auf 100 Kilometer in diesem Vergleichstest etwas effizienter, wobei die generell etwas hohen Verbräuche beider SUV auch auf das Konto des sogenannten schlupfabhängigen Allradantriebs gehen. Zunächst werden zwar nur die Vorderräder angetrieben, allerdings wird schon früh und schnell Antriebskraft an die Hinterräder geleitet (maximal 50 Prozent). Per Tastendruck kann man den Allradantrieb unter 40 km/h sogar auch permanent zuschalten – für die bestmögliche Traktion zum Beispiel beim Anfahren auf Schnee.

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Fahrdynamik: Hyundai Kona wirkt bei Ausweichmanövern gehemmt

Große Dynamiker mit feinem Lenkgefühl sind Hyundai Kona und HYundai Tucson in diesem Vergleichstest nicht, das erwartet auch niemand von familientauglichen SUV. Dennoch ist man in beiden sicher unterwegs, die Beherrschbarkeit in Notsituationen passt. Im Vergleich zum Tucson, der stark verzögert und dank feinfühliger ESC(ESP)-Regelung spontane Spurwechsel und Ausweichmanöver lässig absolviert, wirkt der kleine Hyundai Kona etwas gehemmt. Sein Fahrstabilitätsprogramm regelt sehr konservativ und nicht immer reproduzierbar. Das kostet Punkte bei der Fahrsicherheit. Auch bei den Bremstests muss sich der Kleine hinten anstellen, denn mit 33,9 Metern (warm) aus Tempo 100 bis zum Stillstand markiert der Hyundai Tucson einen sehr guten Wert.

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Umwelt/Kosten: Hyundai Kona entscheidet Kosten-Kapitel für sich

Rund 5000 Euro liegen zwischen dem kompakten Hyundai Kona und dem rund 31 Zentimeter längeren Hyundai Tucson in den in diesem Vergleichstest getesteten Antriebsvarianten. Bucht man beim größeren Hyundai das Doppelkupplungsgetriebe, kommen noch einmal 1900 Euro obendrauf. Volle Punktzahl bekommt der Hyundai Kona (Ausstattung "Style") für seine reichhaltige Ausstattung: Leichtmetallfelgen, Metallic-Lackierung, Klimaautomatik, Parksensoren hinten und elektrische Fensterheber gehören zum Serienumfang. Auch das multimediale Angebot (siehe "Connectivity-Check" oben) ist opulent. Ein paar Euro spart man außerdem dank des geringeren Wertverlusts, der günstigeren Wartungskosten und der niedrigeren Steuer. Nur bei den Typklassen ist der Hyundai Tucson im Vorteil. Fünf Jahre Garantie auf Technik, Lack und Mobilität sowie zwölf Jahre auf Durchrostung gelten für beide SUV.

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Messwerte & technische Daten Hyundai Kona & Hyundai Tucson

AUTO ZEITUNG
1/2020
Hyundai Kona 1.6 T-GDI 4WDHyundai Tucson 1.6 T-GDI 4WD
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1591 cm³1591 cm³
Leistung130 kW/177 PS130 kW/177 PS
Max. Drehmoment265 Nm265 Nm
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung/ Allrad7-Gang, Doppelkupplung/ Allrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1392/1476 kg1562/1635 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h7,2 s7,8 s
0 - 150 km/h16,1 s18,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)205 km/h201 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
36,7/35,2 m36,1/33,9 m
Verbrauch (Test/WLTP)9,1/8,5 l S/100 km9,8/8,9 l S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)217/194 g/km233/203 g/km
Preise
Grundpreis27.030 Euro31.800 Euro
Testwagenpreis28.430 Euro35.300 Euro

 

 
Paul Englert Paul Englert
Unser Fazit

Und, welcher soll’s sein? Wir sagen: der Testsieger Hyundai Tucson 1.6 T-GDI 4WD – allerdings nicht unbedingt mit dem Doppelkupplungsgetriebe. Beim zweitplatzierten Hyundai Kona 1.6 T-GDI 4WD hat man dagegen keine Wahl, ihn gibt es nur mit Siebengang- DCT. Unterm Strich holt der Tucson mit seiner Geräumigkeit und den besseren Komforteigenschaften die nötigen Punkte zum Sieg in diesem Vergleichstest. Zudem ist der Tucson das dynamischere SUV. Beim Antrieb hingegen gibt’s keine großen Unterschiede. Dennoch ist der Tucson in der Eigenschaftswertung dem kleineren Kona weit voraus. Allerdings erkauft man sich das Plus an Platz und Komfort mit einigen tausend Euro extra, das macht sich im Kostenkapitel bemerkbar. Die sehr gute Serienausstattung und die langen Garantien sprechen für beide Korea-SUV.

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