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Günstige Kleinwagen: Kia, Nissan und Hyundai im Vergleichstest Hyundai i10 1.1 - Kia Picanto 1.0 - Nissan Micra 1.2

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Das Trio ist schick, flott unterwegs und inzwischen auch ziemlich erwachsen. Kias neuer Picanto stellt sich den Konkurrenten von Hyundai und Nissan

Die zweite Generation des Kia Picanto soll für Furore sorgen. Die Koreaner schnürten dazu ein attraktives Paket aus Raumangebot, Komfort und Serviceleistungen. Der Grundpreis von 9390 Euro (Viertürer) löst sogar den Videos > Fahrberichte > Hyundai i10 als konzerninternes Sonderangebot ab. Zudem sitzt ein neuer Dreizylinder mit 69 PS vorn im Kia, der ältere Vierzylinder mit gleicher Leistung im Hyundai. Dritter City-Flitzer ist der neue Nissan Micra. Mit weniger als 80 PS gibt er sich nicht zufrieden. Sein knapp kalkulierter Einstandspreis: 10.740 Euro. Beste Voraussetzungen also.

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Karosserie

Eine bequeme Sitzposition ist in dem großzügig geschnittenen und modern gestalteten Kia-Cockpit schnell gefunden. Außer bei der kleinteiligen Bedienung des optionalen Clarion-Radios steht der Fahrer hier nicht vor Rätseln. Auch im Fond weist der Picanto ein ansprechendes Raumangebot auf. Der gefühlten Enge im i10 stellt der ebenfalls großzügige Nissan hinten viel Knieraum und vor allem Ellenbogenfreiheit entgegen. Der in Indien gebaute Micra setzt sich auch beim Kofferraumvolumen durch. Bis zu 1132 Liter bei nach vorn geklappten Rücksitzen sind in dieser Klasse spitze. Der neue Picanto kommt hier nur auf 870 Liter und fällt damit genau wie bei der erlaubten Zuladung noch hinter den Hyundai i10 zurück.

Bei der Sicherheitsausstattung sieht es anders aus. Die Neulinge Kia und Nissan bieten wichtige Features wie Tagfahrlicht, adaptives Bremslicht, Regensensor oder einen Knie-Airbag für den Fahrer (Kia) an. Der Micra schiebt sich aber dank seines serienmäßigen ESP um entscheidende Punkte nach vorn. Diesen Vorsprung kann der Kia trotz teilweise deutlich wertigerer Materialqualität, einer besseren Haptik und Verarbeitung nicht ganz wettmachen.

KarosserieMax. PunkteNissan Micra 1.2Kia Picanto 1.0Hyundai i10 1.1
Raumangebot vorn100595957
Raumangebot hinten100383938
Übersichtlichkeit70454748
Bedienung/ Funktion100787875
Kofferraumvolumen10018711
Variabilität100353035
Zuladung/ Anhängelast80141922
Sicherheit150635847
Qualität/ Verarbeitung200115125117
Kapitelbewertung1000465462450
 

Fahrkomfort

Auf den angenehm straff gepolsterten Sitzen mit gutem Seitenhalt und hohen Lehnen lässt es sich im Kia Picanto auch auf langen Strecken gut sitzen. Selbst im Fond genießen Mitfahrer genügend Kopffreiheit. Großzügig verteilte und ausreichend große Ablagen erleichtern den Auto-Alltag. Der im Fond vergleichsweise enge Einstieg im Fußbereich verlangt ein Einfädeln der Beine. Da warten Hyundai und Nissan mit größeren Türausschnitten auf. Der i10 verspielt diesen Vorteil aber schnell durch weitgehend unkonturierte Sitzpolster und eine große Montagehöhe, besonders in der ersten Sitzreihe.

Der straff abgestimmte Hyundai i10 teilt seinen Insassen zudem jede Fahrbahnunebenheit klar mit. Zu zweit besetzt, gefällt diese Straffheit noch in Maßen. Nutzt man jedoch die Zuladekapazität voll aus, gehen die hohen Federungsreserven auf Schlaglöchern schnell zur Neige – der Hyundai schlägt durch. Eine Spur sanfter rollt der Nissan Micra über Unebenheiten. Aber auch hier lässt die erlaubte Zuladung den Kleinwagen schnell an seine Grenzen stoßen. Schlaglöcher oder herrausstehende Kanaldeckel bleiben keinem Insassen verborgen.

Von ganz anderem Kaliber sind die Federungsreserven im Kia Picanto. Lange bewahrt er seine Passagiere vor deftigen Schlägen und rollt komfortabel sowie leise über den Asphalt.

FahrkomfortMax. PunkteNissan Micra 1.2Kia Picanto 1.0Hyundai i10 1.1
Sitzkomfort vorn150787873
Sitzkomfort hinten100555250
Ergonomie150112115110
Innengeräusche50252317
Geräuscheindruck100565854
Klimatisierung50202015
Federung leer200929988
Federung beladen200909686
Kapitelbewertung1000528541493
 

Motor und Getriebe

Zwei neu konstruierte Dreizylinder gegen einen Vierzylinder: Der knurrige, aber gut gedämmte Dreier im Kia Picanto besitzt mit 1,0 Liter den kleinsten Hubraum und stemmt das geringste Drehmoment. Beides reicht dennoch, um den nur 962 Kilo leichten Wagen in Schwung zu halten. Die Elastizitätswerte, gemessen in den Gängen vier und fünf, geben aber ein zwiespältiges Bild ab. In Gang vier hängt er beide Konkurrenten zwischen 60 und 100 km/h ab, einen Gang höher ziehen die anderen vorbei. Die etwas zähe Kraftentfaltung im oberen Drehzahlbereich und die geringste Höchstgeschwindigkeit im Testfeld werfen ihn ebenfalls weiter zurück. Beim Verbrauch zieht er mit dem Hyundai gleich. Der Kia-Testwagen muss dabei ohne das optionale Start-Stopp-System (760 Euro; erst ab „Spirit“-Ausstattung) auskommen. 5,8 Liter Super fließen so im Schnitt durch die Brennräume. Immerhin 0,6 Liter mehr verbraucht der Nissan auf der einheitlichen Testrunde. Der größere Tankinhalt ermöglicht dem Micra jedoch eine größere Reichweite. Sein 80-PS-Dreizylinder mit 1,2 Liter Hubraum geht wesentlich spontaner und zudem kraftvoll aus dem Drehzahlkeller zu Werke. Ein guter Beschleunigungswert (in 12,8 s von null bis 100 km/h) und die Höchstgeschwindigkeit von 161 km/h überzeugen ebenfalls.

Etwas blechern klingend, dabei aber mit ansprechender Laufkultur ausgestattet, kann sich der 1,1 Liter kleine Hyundai-Vierzylinder in Szene setzen. Hier ist zwar das manuelle Fünfgang-Getriebe identisch zum verwandten Kia übersetzt, doch ein kürzerer Achsantrieb macht den i10 agiler.

Motor und GetriebeMax. PunkteNissan Micra 1.2Kia Picanto 1.0Hyundai i10 1.1
Beschleunigung150817070
Elastizität100454650
Höchstgeschwindigkeit150241820
Getriebeabstufung100757275
Kraftentfaltung50282225
Laufkultur100505052
Verbrauch325260272272
Reichweite25111010
Kapitelbewertung1000574560574
 

Fahrdynamik

Den deutlichsten Unterschied zwischen den dreien bringt der Bremstest aus 100 km/h hervor. Die beiden Koreaner, identisch mit rollwiderstandsoptimierten und schmalen 14-Zoll-Hankook-Gummis bereift, sorgen hier tatsächlich für Stirnrunzeln. Bremswege von rund 42 Metern – kalt wie warm – sind einfach zu lang. Hinzu kommt ein teigiges Pedalgefühl im i10. Doch sie können es besser, das ist sicher. In zurückliegenden Tests realisierten beide Modelle mit breiterer Bereifung Bremswege von 38 Metern. Doch der Nissan Micrasteht kalt bereits nach 35,7 Metern – zugegeben mit optionalen 16-Zoll- Rädern samt Sportreifen. Auch die Wertungen für den Slalom und den Handlingkurs gehen trotz des höchsten Leergewichts (1013 kg) im Testfeld klar an den Micra. Mit einer Einschränkung: Während besonders der Kia jederzeit mit einem gut einschätzbaren und sicheren Fahrverhalten auftrumpft, bringen Lastwechsel den Nissan urplötzlich aus dem Konzept. Bei deaktiviertem ESP lässt sich das lebendige Heck über plötzliches Gaswegnehmen beinahe beliebig als Einlenkhilfe benutzen. Kia und Hyundai bleiben ruhig, fast stur auf Kurs. Und die Lenkpräzision des Kia übertrifft außerdem die der beiden anderen Testkandidaten.

FahrdynamikMax. PunkteNissan Micra 1.2Kia Picanto 1.0Hyundai i10 1.1
Handling150483733
Slalom100766057
Lenkung100464845
Geradeauslauf50303332
Bremsdosierung30212220
Bremsweg kalt150933030
Bremsweg warm150892626
Traktion100413938
Fahrsicherheit15095105100
Wendekreis20212021
Kapitelbewertung1000560420402
 

Umwelt und Kosten

Grundpreise von rund 10.000 Euro locken die Kaufinteressenten in die Verkaufsräume. Doch allein neun Fußnoten zur Erklärung der AUTO ZEITUNG-Normausstattung machen deutlich, wie kompliziert die Ausstattungsstrategien der drei Hersteller sind. Unterm Strich zeigt sich, dass bei allen Kandidaten die jeweils nächsthöhere Ausstattungsversion die bessere Wahl ist. Dann sind wir im Fall des Nissan aber auch schon bei einem Grundpreis von 13.240 Euro angelangt. Doch allein der Micra bringt in der Grundausstattung schon ESP, elektrische Fensterheber und eine Zentralverriegelung samt Funkfernbedienung serienmäßig mit.

Niedrige Versicherungseinstufungen, eine mit 20 Euro zu vernachlässigende Steuerlast und umfangreiche Garantieleistungen lassen den Kia Picanto in diesem Kapitel klar in Führung gehen. Allerdings sind die siebenjährige Technikgarantie und auch die fünfjährige Lackgarantie an eine maximale Kilometerleistung von 150.000 km gebunden. Beim Hyundai i10 fällt auf: Während die teureren Modelle des Koreaners wie der i30 ganze fünf Jahre Technik-Garantie mit auf den Weg bekommen, sind es beim Kleinsten in der Palette nur drei Jahre. Hyundai und Nissan machen allerdings mit ihren 15 und zehn Jahren Mobilitätsgarantie wieder viele Punkte gut. Wichtig: Vorausgesetzt wird bei beiden eine regelmäßige und nachvollziehbare Wartung in Vertragswerkstätten.

Die hohe Punktzahl des neuen Nissan Micra bei den werksseitigen Emissionswerten erklärt sich vor allem durch den niedrigen CO²-Wert (Kohlenmonoxid). Auch der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen (HC) ist hier niedriger als bei den beiden Rivalen aus Korea.

Kosten/UmweltMax. PunkteNissan Micra 1.2Kia Picanto 1.0Hyundai i10 1.1
Bewerteter Preis675401439413
Wertverlust50414542
Ausstattung25000
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung50284530
Werkstattkosten20141515
Steuer10101010
Versicherung40323534
Kraftstoff55424444
Emissionswerte25939089
Kapitelbewertung1000661723677
 

Fazit

Der Nissan Micra gewinnt diesen Test. Ausschlaggebend waren dabei nicht nur die besten Bremsen im Testtrio. Seine Karosseriequalitäten und der angenehm durchzugsstarke Motor tragen ebenfalls dazu bei. Den Kia Picanto kosten sein eher träger Motor und die schlechte Bremsleistung Punkte. Aber der hohe Fahrkomfort und die gute Qualität überzeugen. Der Hyundai i10 kann technisch mithalten, das straffe Fahrwerk und die gering ausgeprägte Fahrdynamik werfen ihn jedoch zurück.

Gesamtbewertung

Max. PunkteNissan Micra 1.2Kia Picanto 1.0Hyundai i10 1.1
Summe5000278827062596
Platzierung123

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