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Alle Infos zum Dodge Challenger

Dodge Challenger 440 R/T: Classic Cars Legendärer Challenger 440 R/T

Jürgen Gassebner
Inhalt
  1. Challenger 440 R/T – über Nacht weltberühmt
  2. Challenger überzeugt mit 7,2-Liter-V8-Motor
  3. Technische Daten von Dodge Challenger 440 R/T

Über Nacht wurde der Dodge Challenger 440 R/T mit dem Film "Fluchtpunkt San Francisco" weltberühmt. Classic Cars berichtet wie Barry Newman den Challenger legendär machte.

Der Dodge Challenger 440 R/T war prägend für ein ganzes Jahrzehnt. Mit dem Film "Vanishing Point" erkämpft sich der Challenger verdiente Bewunderung. Es ist das Jahr 1971, eine wilde Zeit. Woodstock ist kaum zwei Jahre her und der Vietnamkrieg will noch immer kein Ende finden. Es ist die Zeit der freien Liebe, die Zeit von LSD, Mescalin und Marihuana. Es ist eine Ära phänomenaler Rockmusik und bis heute faszinierender US-Cars. Mitten in diese Zeit hinein fällt "Fluchtpunkt San Francisco", ein amerikanisches Roadmovie von Regisseur Richard Caspar Sarafian, das unter dem Originaltitel "Vanishing Point" weltbekannt wird. Die Hauptcharaktere des Films sind Kowalski, gespielt von Barry Newman, und ein Dodge Challenger 440 R/T Magnum mit Viergang-Schaltgetriebe. Kowalski ist ein ehemaliger Polizist, Auto- und Motorradrennfahrer sowie Vietnam-Veteran. Sein Auftrag: Er soll den Dodge Challenger 440 R/T von Denver nach San Francisco überführen. Kowalski will die Strecke von rund 2000 Kilometern innerhalb von 15 Stunden zurücklegen, unterstützt von reichlich Drehmoment aus dem 7,2-Liter-V8 des Dodge und jeder Menge Amphetamin. Aufgrund seiner Fahrweise wird Kowalski im Laufe seines Parforceritts durch den Südwesten der USA freilich intensiv von der Polizei verfolgt, doch die Power des Dodge Challenger ermöglicht ein ums andere Mal ein Entkommen von den Uniformierten. Mehr zum Thema: Challenger mit Folierung auf alt getrimmt.

In "Vanishing Point" nahm das organisierte automobile Zerbrechen eine ganz neue Dimension an. Foto: Getty Images

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Dodge Challenger 440 R/T kostete ein Dollar pro Drehtag

Die Auswahl des Dodge Challenger 440 R/T als Moviecar lag einerseits an dessen Performance, hatte aber auch ganz pragmatische Gründe für die mit einem schmalen Budget ausgestattete Filmproduktion. Wie Regisseur Sarafian später erzählte, lag die an Chrysler zu entrichtende Nutzungsgebühr bei einem Dollar pro Wagen und Drehtag. Dabei sind sich aber selbst eingefleischte "Vanishing Point"-Experten, Dodge- Kenner und Cineasten nicht darüber einig, wie viele Fahrzeuge bei den Dreharbeiten tatsächlich zum Einsatz kamen. Mehrheitlich spricht man von fünf Autos, davon vier Dodge Challenger 440 mit Schaltgetriebe sowie einem 383er mit Automatik. Sarafian selbst erwähnt acht Autos und behauptet, dass alle bis auf eines während der Dreharbeiten zerstört wurden. Ein Fahrzeug, das heute der Stephens Performance Collection gehört, ist angeblich das Stunt-Auto Nummer zwei. Vermutlich handelt es sich dabei um jenes Exemplar, das vom Produktionsteam für Standaufnahmen oder Einstellungen mit Newman am Steuer verwendet wurde. Ein weiteres Deutungsmodell stellt die Budgetprobleme der Produktion in den Vordergrund. Deshalb habe man beim Finale auch einen kostengünstigen, gebrauchten Chevrolet Camaro verwendet. So sei die markante Seitenlinie des Camaro während der Detonation zu erkennen, heißt es.

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Challenger 440 R/T – über Nacht weltberühmt

Da das Drehbuch alle Arten von automobilem Chaos forderte, beauftragte Sarafian mit Carey Loftin den damaligen König der Stuntfahrer in Amerika. Loftin konnte Autos präzise fliegen und auch wieder landen lassen, wie er es in "Bullitt" bereits eindrucksvoll bewiesen hatte. Ein weiterer wichtiger Darsteller in "Vanishing Point" ist der junge Cleavon Little, der dort seine erste große Filmrolle erhielt. Little spielt Super Soul, einen blinden Radio-Discjockey, der Kowalski bei seiner Raserei unterstützt, indem er den Polizeifunk abhört. Für ihn ist Kowalski der "letzte amerikanische Held", und so warnt er ihn übers Radio immer wieder vor geplanten Polizeiaktionen. Super Soul bezeichnet die Polizei als "die blauen Männer", die Kowalski jagen, während er durch die Wüste von Stadt zu Stadt rast. Das macht er so lange, bis er gewaltsam zum Schweigen gebracht wird. Unterwegs erhält Kowalski aber auch Hilfe von einem Motorradfahrer oder den Angehörigen einer Hippie-Kommune. Am Ende des Films hat Kowalski sein Ziel jedoch nicht erreicht. In vermeintlich selbstmörderischer Absicht rast er mit seinem Dodge Challenger 440 R/T in eine Straßensperre – mit einem Lächeln im Gesicht. Daraus wurde oftmals abgeleitet, Kowalski habe dies in der Absicht getan, sich umzubringen. Barry Newman erklärte jedoch später dazu: "Kowalski lächelte, weil er dachte, er käme knapp an der Straßensperre vorbei und hätte damit freie Fahrt. Er wusste nicht, dass er in den Tod rast."

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Challenger überzeugt mit 7,2-Liter-V8-Motor

Eine Hommage an Kowalski und "Vanishing Point" stellt der 1970er Dodge Challenger 440 R/T von Steve Foster dar. Um ihn in der richtigen Umgebung zu fotografieren und zu fahren, wurde er nach Goldfield, Nevada, gebracht. Das ist eine staubige Bergbaustadt, die zwar nicht auf Kowalskis schicksalhafter Route nach Westen liegt, dafür aber Sitz des in "Vanishing Point" spielenden Radiosenders KOW von DJ Super Soul war – in der Lobby des 1910 erbauten Hotels in Goldfield. Während der Dreharbeiten befand sich dort das Studio von Super Soul. Bei Fosters Auto handelt es sich um keinen originalen 440 R/T, sondern um einen nachträglich umgebauten Wagen, der jedoch etliche Merkmale des Originals aufweist, so die Haube und die Embleme sowie den 7,2-Liter-V8-Motor. Über 600 PS Leistung gibt Foster für seinen Challenger 440 R/T an, dazu reichlich Drehmoment, das mittels eines Tremec-Fünfgang-Getriebes übertragen wird. Eine scharfe Nockenwelle sorgt in Fosters 440 R/T für einen rumpeligen Leerlauf, aber auch für eine spontane Gasannahme und ein geradezu sinfonisches Auspuffgeräusch. Und obwohl Goldfield auf fast 2000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel liegt, rülpst der mächtige Motor nie oder verrußt gar wegen Überfettens seine Zündkerzen. Vermutlich hilft ihm hier auch der 50/50-Mix aus Rennbenzin und bleifreiem Super-Kraftstoff. Im Zuge der Umbaumaßnahmen zu einem Dodge Challenger 440 R/T erhielt das Fahrwerk auch stärkere Stabilisatoren, moderne Stoßdämpfer und neuen Buchsen. Aufgrund der deutlich strafferen Abstimmung bringt das Komforteinbußen, doch dafür gibt es auch eine gute Portion mehr Fahrstabilität und Fahrpräzision. Grip gibt es eher weniger – wie beim Original aus "Vanishing Point". Die Diagonalreifen haben heute wie damals ihre liebe Mühe und so ist es kein Wunder, dass Loftin und sogar Newman selbst den Dodge Challenger 440 R/T bei ihren Stunts fast schon spielerisch herumgewirbelt haben. Unterm Strich ist Fosters Dodge Challenger 440 R/T einer der schnellsten alten Challenger. Er ist ein Klassiker, der selbst aus heutiger Sicht noch zu begeistern weiß und dessen wohl proportionierter Short-Deck-Stil noch immer derart gut gefällt, dass Chrysler ihn vor ein paar Jahren neu interpretierte und den Challenger wieder auf den Markt brachte, mit nicht minder beeindruckender Performance. Kowalski lässt grüßen!

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Technische Daten von Dodge Challenger 440 R/T

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