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Deichselwaage: So anwenden & Kauftipps für Wohnwagen

Dominik Mothes Redakteur

Ist der Wohnwagen richtig beladen? Am einfachsten lässt sich das mit einer Deichselwaage bestimmen. Die richitge Stützlast trägt nämlich maßgeblich zur Fahrstabilität bei und darf die Maximallast des Pkw nicht überschreiten. Wir erklären, wie Stützlastwaagen richtig angewendet werden.

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Inhalt
  1. Was ist eine Deichselwaage?
  2. Wie verwendet man eine Deichselwaage?
  3. Welche Arten von Deichselwaagen gibt es?
  4. Wie viel Stützlast sollte auf der Anhängerkupplung lasten?
  5. Wohnwagen richtig beladen: Tipps für die richtige Stützlast

 

Was ist eine Deichselwaage?

Eine Deichselwaage wird verwendet, um die Stützlast des Anhängers auf der Anhängerkupplung (so nachrüsten) zu messen – daher auch Stützlastwaage genannt. Die korrekte Stützlast einzuhalten ist maßgeblich für die Fahrstabilität des Gespanns. Wie eine Deichselwaage genutzt wird, welche Arten es gibt und was bei der Bestimmung der richtigen Stützlast zu beachten ist, verraten wir im Folgenden.

 

Wie verwendet man eine Deichselwaage?

Damit die Stützlast des Anhängers korrekt bestimmt werden kann, sollte dieser natürlich schon für die Urlaubsfahrt vorbereitet sein. Bedeutet: Fahrräder aufgeladen, Wassertanks aufgefüllt, Gepäck und Zubehör eingeladen. Im Folgenden nennen wir die fünf wichtigsten Arbeitsschritte, um die Deichselwaage korrekt zu nutzen:

  1. Anhänger sicher abstellen: Der Anhänger muss gegen das Wegrollen gesichert sein. Am einfachsten geht das mit Keilen vor und hinter dem Rad.

  2. Deichselwaage korrekt ausrichten: Die Deichselwaage sollte idealerweise so eingestellt werden, dass sie genauso hoch liegt, wie der Kugelkopf der Anhängerkupplung.

  3. Kupplung einrasten: Ist die Waage korrekt ausgerichtet, kann der Kugelkopf einfach in der Kupplung eingerastet werden. So haben Waage und Anhänger einen stabilen Stand, selbst wenn die Ladung im Anhänger angepasst wird.

  4. Stützrad hochfahren: Damit die Messung nicht verfälscht wird, darf das Stützrad natürlich keinen Bodenkontakt haben. Es reichen aber schon wenige Zentimeter.

  5. Gewicht ablesen: Nun lässt sich der genaue Wert auf der Waage ablesen.

 

Welche Arten von Deichselwaagen gibt es?

Deichselwaagen kommen in mehreren Formen und Ausführungen. Anwendung und Funktion sind in allen Fällen recht ähnlich, kleine Details sorgen dafür für Unterschiede. Das sind die gängigen Waagen-Arten:

Mechanische Deichselwaage:

Die einfachste Ausführung ist die mechanische Deichselwaage. Hier wird das Gewicht an einer eingravierten Skala abgelesen. Die Funktionsweise ist simpel: Eine Feder "misst" das Gewicht, indem der Kugelkopf-Teil der Waage bis zu einem definierten Bereich einsinkt.

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Digitale Deichselwaage:

Die meisten digitalen Waagen funktionieren ebenfalls mit einem Federbein. Anstatt den Wert nun am Federbein selbst abzulesen, gibt ein LCD-Bildschirm den exakten Wert an. Dafür kostet sie oft etwas mehr als das mechanische Pendant.

Empfehlungen:



Federfreie Deichselwaage:

Eine Subkategorie der digitalen Waage funktioniert auch ohne Federbein. Damit lastet der Anhänger auch nicht auf der dünnen Stütze. Der Clou: Die Waage wird auf dem Kugelkopf der Anhängerkupplung arretiert und der Anhänger anschließend auf der Waage angekoppelt. Die Hersteller versprechen dadurch mehr Sicherheit, denn die Waage kann nicht umknicken.

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Stützrad mit integrierter Waage:

Es gibt auch Stützräder, die bereits mit einer integrierten Stützlastwaage ausgestattet sind. Diese Methode hat jedoch ein kleines Problem: Hier wird nicht die Stützlast auf dem Kugelkopf gemessen. Denn der hier abgelesene Wert misst einzig, wie viel Gewicht auf dem Stützrad der Deichsel lastet, weshalb für den korrekten Wert etwas Rechenarbeit nötig ist. Um den korrekten Wert auf der Kupplung zu errechnen, müssen die Abstände von Achse zum Kugelkopf sowie zum Stützrad bekannt sein. Laut ADAC ist folgende Formel anzuwenden:

Kupplungslast (kg) = (Abstand Achse-Stützrad (cm)/Abstand Achse-Kupplung (cm)) x Stützradlast (kg)

Dennoch warnt der ADAC, dass es sich hierbei nur um einen groben Wert handelt. Kleine Messungenauigkeiten bei Gewicht und Abstand lassen die errechnete Kupplungs-Stützlast eventuell von der tatsächlichen Stützlast abweichen.

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Wie viel Stützlast sollte auf der Anhängerkupplung lasten?

Die Stützlast, die auf der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs (hier Pkw mit 3,5 t Anhängelast in der Übersicht) lastet, darf weder zu hoch, noch zu niedrig sein. Daher muss zunächst bekannt sein, an welchem Wert man sich orientieren muss. Im Fahrzeugschein des Pkw wird die Stützlast der Anhängerkupplung (hier Autos mit der höchsten Stützlast in der Übersicht) angegeben, also das maximale Gewicht, das von oben auf die Kupplung wirken darf. Doch das ist nicht die einzige Gewichtsgrenze, die im Hängerbetrieb eingehalten werden soll. Auch die Deichsel selbst sowie eventuell vorhandene Sicherheitskupplungen und Auflaufvorrichtungen haben Grenzwerte. Sollten die Gewichtsangaben von Anhängerkupplung, Deichsel und Sicherheitsvorrichtungen unterschiedlich sein, ist der kleinste Wert als Obergrenze zu betrachten.

Wird der Wert überschritten, wirkt sich das negativ auf das Fahrverhalten aus und kann sogar für strukturelle Schäden an Fahrzeug oder Anhänger sorgen. Die Stützlast sollte jedoch auch nicht zu gering ausfallen. Denn das Gewicht auf der Anhängerkupplung trägt maßgeblich zur Stabilisierung des gesamten Gespanns bei. Ist die Stützlast etwa zu gering, ist der Wohnwagen hecklastig beladen. Dadurch lastet weniger Gewicht auf der Hinterachse des Zugfahrzeugs mit negativen Einflüssen auf Spurtreue, Bremskraft und Grip sowie bei Fahrzeugen mit Heckantrieb auch auf die Traktion beim Anfahren. Daher sollte die tatsächliche Stützlast den Wert von Anhängerkupplung oder Deichsel so nah wie möglich kommen, ohne diesen zu überschreiten. Als Faustregel werden jedoch mindestens vier Prozent des Gesamtgewichts des Anhängers empfohlen.

Übrigens: Nach Paragraf 42 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) wird die Stützlast der Anhängerkupplung im Gespann dem Fahrzeug und nicht dem Anhänger zugeschrieben. Dennoch darf das technisch zulässige Gesamtgewicht des Anhängers trotz dieser Regelung nicht überschritten werden.

 

Wohnwagen richtig beladen: Tipps für die richtige Stützlast

Die richtige Beladung eines Wohnwagens  – insbesondere eines Monoachsers – bestimmt maßgeblich die richtige Stützlast. Mit folgenden Tipps und Tricks lässt sich das Gewicht auf der Deichsel beeinflussen:

  • Fahrräder lieber auf dem Deichselträger transportieren: Wer mit dem Caravan Fahrräder transportieren möchte (diese Fahrradträger gibt es), sollte lieber auf einen Deichselträger setzen. Dadurch lastet direkt auf der Deichsel Gewicht auf, was die Stützlast effektiv erhöht. Ein Heckträger senkt die Stützlast dagegen, da das Gewicht nach hinten verlagert wird.

  • Schweres Gepäck "ausbalancieren": Mit schweren Gepäckstücken lässt sich das Gewicht am einfachsten beeinflussen. Diese sollten idealerweise direkt über oder leicht vor der Wohnwagenachse verstaut werden.

  • Schwerpunkt tief halten: Schwere Gegenstände sollten lieber in Bodennähe des Wohnwagens gelagert werden. Daher auch etwa das Campinggeschirr-Set (hier unsere Kaufempfehlungen) während der Fahrt lieber im Unterschrank der Küche als im Dachstauschrank unterbringen.

  • Umladen bei Bedarf: Sollte bei der Messung die Stützlast zu hoch oder zu tief sein, hilft einfaches Umladen im Wohnraum.

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