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Geht auch ganz einfach:

Audi SQ2/BMW X2 M35i/Cupra Ateca: Vergleichstest Vergleich der sportlichen Kompakt-SUV

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Audi SQ2, BMW X2 M35i, Cupra Ateca im Vergleichstest
  2. Fahrdynamik: BMW X2 M35i fährt vorweg
  3. Karosserie: Cupra Ateca besticht mit großem Raumangebot
  4. Fahrkomfort: Cupra Ateca & BMW X2 M35i stechen Audi SQ2 aus
  5. Umwelt/Kosten: Der BMW X2 M35i ist teuer
  6. Messwerte & technische Daten: Audi SQ2, BMW X2 M35i & Cupra Ateca
  7. Fazit

Im Vergleichstest treten Audi SQ2, BMW X2 M35i und Cupra Ateca gegeneinander an – welcher der fahrdynamisch hoch veranlagten Crossover macht am Ende das Rennen?

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi SQ2BMW X2 M35iCupra Ateca
Karosserie (1000)591614626
Fahrkomfort (1000)706718721
Motor/Getriebe (1000)652638642
Fahrdynamik (1000)751760723
Eigenschaftswertung (4000)270027302712
Kosten/Umwelt (1000)342309348
Gesamtwertung (5000)304230393060
Platzierung231

Wer sagt eigentlich, dass Sportwagen immer flach und unpraktisch sein müssen? Wie aktuell in so vielen Segmenten ist auch im betont dynamischen Bereich der automobilen Fortbewegung Umdenken angesagt. Schließlich beweisen der Audi SQ2, der BMW X2 M35i und der Cupra Ateca der neuen, scharfen Seat-Submarke, dass sich Power-Kompakte im angesagten Hochdachlook nicht vor klassischen Sportwagen verstecken müssen. Im Gegenteil: Dank mehr oder weniger ausgeprägter praktischer Talente sind sie ihnen im Alltag sogar haushoch überlegen. Doch welcher der drei Crossover berührt beim Vergleichstest Herz und Verstand in Summe am meisten?

Der Cupra Ateca im Video:

 
 

Audi SQ2, BMW X2 M35i, Cupra Ateca im Vergleichstest

Für ungestümen Tatendrang sorgen in allen drei Sport-SUV zwei Liter große Turbobenziner mit vier Zylindern. Die praktisch identischen Aggregate in Audi SQ2 und Cupra Ateca bringen es auf 300 PS, der BMW X2 M35i ist mit 306 PS marginal leistungsfähiger. Wichtiger ist jedoch, dass der Bajuware mit 450 Newtonmetern saftige 50 Newtonmeter mehr Drehmoment auf die Kurbelwelle wuchtet als die Volkswagen-Konzernbrüder. So ist es im Vergleichstest dann auch der X2 M35i, der sich subjektiv am kräftigsten anfühlt. Er schiebt bei nahezu jeder anliegenden Drehzahl mit gewaltigem Punch an und täuscht damit geschickt über das doch recht stattliche Leergewicht von immerhin 1651 Kilogramm hinweg. Dass der Münchner dabei deutlich kerniger klingt als die akustisch zurückhaltenderen Wettbewerber, sorgt zusätzlich für Emotionen. Bei den Beschleunigungswerten liegt der BMW, dessen Automatik deutlich zackiger schaltet als das gerade bei harter Beanspruchung etwas zögerliche Doppelkupplungsgetriebe von Audi und Cupra, allerdings etwas hinter seinen Gegnern. So stellt sich der 90 Kilogramm leichtere Audi SQ2 zumindest bis Tempo 100 als der talentierteste Sprinter im Test heraus und durchbricht diese Schwelle nach nur 4,7 Sekunden. Die 200-km/h-Marke erreicht hingegen der Cupra Ateca als erster – nämlich nach 19,2 Sekunden. Dass derart leistungsstarke Fahrzeuge heutzutage nicht zwingend durch unbändigen Durst auffallen müssen, beweisen Audi SQ2, BMW X2 M35i und Cupra Ateca im Vergleichstest. Mit etwas Zurückhaltung im rechten Fuß lassen sich die Sportler durchaus sparsam bewegen, wie vor allem der Ingolstädter mit einem Minimalverbrauch von nur 6,6 Litern beweist. Und auch im AUTO ZEITUNG-Testzyklus outet sich der Audi als Sparsamster und konsumiert mit durchschnittlich 8,6 Litern einen glatten Liter weniger vom teuren Nass als der BMW, der dafür im Gegensatz zur Super Plus tankenden Konkurrenz mit günstigerem Super-Benzin auskommt.

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Fahrdynamik: BMW X2 M35i fährt vorweg

Im Vergleichstest zwischen Audi SQ2, BMW X2 M35i und Cupra Ateca demonstriert der BMW auf der Rundstrecke eindrucksvoll, wie Freude am SUV-Fahren aussehen kann. Mit bestechender Agilität stürzt sich der kompakte Crossover in Kurven und erreicht dabei Geschwindigkeiten, die vor noch gar nicht allzu langer Zeit ausschließlich reinrassigen Sportwagen vorbehalten waren. Die sehr direkte und präzise Lenkung liefert dem Fahrer dabei stets eine glasklare Rückmeldung und hilft somit maßgeblich, den hoch angesiedelten Grenzbereich zu erkunden. Darüber hinaus entwickelt der X2 beim Hinausbeschleunigen aus engen Kehren die beste Traktion. Die Konsequenz: Mit einer Rundenzeit von 1:43,5 Minuten nimmt er seinen Gegnern auf der Piste mehr als zwei Sekunden ab. Der Audi SQ2 und der Cupra Ateca fahren prinzipiell sehr ähnlich, was aufgrund der technisch ähnlichen Herkunft wenig verwunderlich ist. Allerdings bereitet der Ingolstädter etwas mehr Fahrspaß, da sich sein Heck mit gezielten Lastwechseln zum Mitlenken überreden lässt. Der Spanier hingegen folgt stets stoisch seiner Linie und schiebt beim Überschreiten des Grenzbereichs stur über die Vorderräder. Dieser Charakterzug ist zwar der Fahrsicherheit zuträglich, doch fahrdynamische Begeisterungsstürme kommen dadurch nicht so recht auf. Zudem enttäuscht der mit 35,8 Metern recht lange Warm-Bremsweg aus Tempo 100, obwohl der Ateca an der Vorderachse mit einer optionalen Vierkolben-Bremsanlage des italienischen Spezialisten Brembo für satte 2695 Euro bestückt ist. An der Dosierbarkeit hingegen gibt es nichts zu meckern – was allerdings auch für die serienmäßigen Anlagen der Kontrahenten dieses Vergleichstests gilt.

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Karosserie: Cupra Ateca besticht mit großem Raumangebot

Doch wie sieht es mit den rationalen Eigenschaften von Audi SQ2, BMW X2 M35i und Cupra Ateca aus? Neben den emotionalen und spaßbringenden Attributen gehört schließlich im besonderen Maß auch die Bewertung der Praktikabilität zu einem Vergleichstest. Und diesbezüglich hat ganz klar der voll familientaugliche Cupra Ateca die Nase vorn. Gemeint ist in diesem Zusammenhang aber weniger die gebotene Variabilität – hier kann der BMW mit seiner serienmäßig dreigeteilt umklappbaren Rückbank punkten –, sondern das zur Verfügung stehende Raumangebot. In Reihe eins sind der Audi SQ2 und der BMW X2 M35i nicht nur merklich enger geschnitten, sie stellen Großgewachsenen auch deutlich weniger Kopffreiheit zur Verfügung. Im Fond bietet der Spanier im Gegensatz zu seinen Kontrahenten eine Beinfreiheit, die selbst großen Erwachsenen mehr als nur gerecht wird. Abgerundet werden die praktischen Talente des Ateca durch den großen Kofferraum und die üppigste Zuladung. Doch auch der Audi und der BMW haben in diesem Kapitel des Vergleichstests ihre ganz eigenen Vorzüge. Während der Audi SQ2 nach wie vor beeindruckend hochwertig verarbeitet ist, glänzt der BMW X2 M35i mit der intuitivsten Bedienung und der umfangreichsten Sicherheitsausstattung. Eine Anhängerkupplung gibt es für den Münchner im Gegensatz zu den beiden anderen SUV aber nicht.

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Fahrkomfort: Cupra Ateca & BMW X2 M35i stechen Audi SQ2 aus

Im Vergleich zu den zahmeren Varianten ihrer jeweiligen Baureihen muss bei den drei Sportskanonen Audi SQ2, BMW X2 M35i und Cupra Ateca mit Einbußen beim Federungskomfort gerechnet werden. Unbeladen hinterlässt der serienmäßig mit adaptiven Dämpfern bestückte Cupra den angenehmsten Eindruck und gleicht bei langsamer wie schneller Fahrt viele Unebenheiten besser aus als der Audi und der BMW. Mit maximaler Beladung sieht die Sache etwas anders aus. Dann ist es der X2, der, obwohl dessen Feder-Dämpfer-Elemente ansonsten eher störrisch ansprechen, vergleichsweise geschmeidig über Kanten und kleinere Wellen hinwegfährt. Der SQ2, übrigens als Einziger ohne elektronisch geregelte Dämpfer unterwegs, wirkt leer wie beladen recht hölzern. Einen weiteren Vorteil erarbeitet sich der Cupra im Vergleichstest durch seine gelungene Schallisolierung. Wind und Abrollgeräusche blendet er am wirkungsvollsten aus.

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Umwelt/Kosten: Der BMW X2 M35i ist teuer

Beim Preisvergleich offenbaren sich klare Unterschiede zwischen den drei kleinen Überfliegern Audi SQ2, BMW X2 M35i und Cupra Ateca. So ist der Münchener in der Basis satte 12.450 Euro teurer als der umfassend ausgestattete Cupra Ateca. Selbst der Audi SQ2 ist 10.800 Euro günstiger. Unter Berücksichtigung der testrelevanten Extras schrumpft diese Diskrepanz zwar etwas, doch am Ende bleibt der BMW mit Abstand das teuerste Fahrzeug des Vergleichstests. Erschwerend hinzu kommt, dass er absolut gesehen am meisten Wert verliert. Außerdem langen die Versicherer bei ihm deutlich kräftiger hin. So kostet der X2 M35i in der Vollkasko jährlich 352 Euro mehr als Audi und Cupra. Aus diesen Gründen trägt der BMW mit großem Punkteunterschied im Kostenkapitel die rote Laterne – mit weitreichenden Folgen für das Test-Endergebnis ...

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Messwerte & technische Daten: Audi SQ2, BMW X2 M35i & Cupra Ateca

AUTO ZEITUNG
17/2019
Audi SQ2BMW X2 M35iCupra Ateca
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo4/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1984 cm³1998 cm³1984 cm³
Leistung221 kW/300PS225 kW/306 PS221 kW/300 PS
Max. Gesamtdrehmoment400 Nm450 Nm400 Nm
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung/
Allrad, permanent
8-Stufen-Automatik/
Allrad, permanent
7-Gang, Doppelkupplung/
Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1510/1561 kg1610/1651 kg1540/1559 kg
Beschleunigung (Test)   
0 - 100 km/h4,7 s5,1 s4,8 s
0 - 150 km/h10,0 s10,4 s9,9 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h (abgeregelt)250 km/h (abgeregelt)247 km/h
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test)34,1/34,2 m34,1/34,6 m34,8/35,8 m
Verbrauch (Test/WLTP)8,6/8,4 l SP
/100 km
9,6/8,2 l S
/100 km
9,0/8,3 l SP
/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)204/191 g/km227/184 g/km213/198 g/km
Preise
Grundpreis44.500 Euro55.300 Euro42.850 Euro
Testwagenpreis45.550 Euro56.230 Euro47.420 Euro

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Beim Vergleichstest von Audi SQ2, BMW X2 M35i und Cupra Ateca sichert sich mit seinen herzerweichenden fahrdynamischen Talenten der BMW X2 M35i Platz eins in der Eigenschaftswertung. Den Gesamtsieg aber verhindert die unverschämte Preispolitik des Herstellers. Somit krönt sich der vergleichsweise günstige Cupra Ateca zum Matchwinner. Der Preis ist jedoch nicht sein einziger Vorzug. Aufgrund der geräumigen Karosserie ist er als einziger Testkandidat uneingeschränkt familientauglich. Aus fahrdynamischer Sicht kommt er indes nicht an das hohe Niveau des X2 heran. In der Eigenschaftswertung unter anderem wegen des geringen Raumangebots für Mensch und Gepäck noch auf Rang drei liegend, sichert sich der Audi SQ2 in der Endabrechnung ganz knapp die Silbermedaille. Der Grund: Auch der Ingolstädter ist deutlich günstiger als der BMW.

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