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Winterreifen: Kosten/Pflicht/Profiltiefe Das muss man zu Winterreifen wissen

Victoria Zippmann Leitende Redakteurin
Winterreifen-Test: Größe 195/65 R 15 91T (2017)
Foto: AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Woran erkennt man einen Winterreifen?
  2. Wann am besten auf Winterreifen wechseln?
  3. Bis wann mit Winterreifen fahren?
  4. Welche Profiltiefe müssen Reifen im Winter haben?
  5. Wie lange halten Winterreifen?
  6. Was kostet ein guter Winterreifen?
  7. Kann ich jede Felge mit einem Winterreifen fahren?
  8. Wo gilt generelle Winterreifenpflicht?
  9. Was muss man beim Fahren mit Winterreifen beachten?
  10. Was passiert, wenn man mit Winterreifen im Sommer fährt?

Im Winter sollten Autofahrende unbedingt mit den passenden Reifen unterwegs sein. Andernfalls können Unfälle aufgrund schlechter Reifenhaftung auf Eis, Schnee und Matsch drohen. Das muss man zum Thema Winterreifen wissen.

Was kosten gute, günstige Winterreifen und gibt es in Deutschland eine Winterreifenpflicht? In welchen Ländern brauche ich im Winter zwingend entsprechende Gummis und wann sollte man auf die für Eis und Schnee geeigneten Pneus wechseln? Kann man Winterreifen auch im Sommer fahren? Diese und weitere Fragen sind wichtig und ausschlaggebend für die Sicherheit im Straßenverkehr. Darum bieten wir hier eine Übersicht über die Fragen, die es rund um den Winterreifen zu klären gibt. Zum Thema Ganzjahresreifen im Winter informieren wir hier. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

 

Woran erkennt man einen Winterreifen?

Zeigt ein Reifen das sogenannte Alpine-Symbol (dreigezacktes Bergpiktogramm mit Schneeflocken-Symbol in der Mitte) auf der Seitenwand, gilt der Pneu als Winterreifen. Bis 30. September 2024 ist auch noch das M+S-Zeichen ausreichend, um den Reifen als Winterreifen zu kennzeichnen.

 

Wann am besten auf Winterreifen wechseln?

Die beste Zeit, um von Sommerreifen auf die Winterpellen zu wechseln, ist in der Regel der Oktober. Das kann man sich mit der Faustregen "Von O bis O" – also von Oktober bis Ostern – merken. Allerdings gilt es, die tatsächlichen Wetterbedingungen zu berücksichtigen. Fährt man in einer Gegend, in der schon früher der Winter einbricht, sollte man nicht zögern und entsprechend zeitig auf Winterreifen wechseln. Andersherum kann es natürlich auch der Fall sein, dass es lange warm bleibt. Dann sollte man erst auf die für den Winter geeigneten Reifen wechseln, wenn es dauerhaft unter sieben Grad kalt ist. Rein rechtlich gibt es keine zeitliche Vorgabe zum Wechsel auf Winterreifen

Strafe bei Fahren ohne Winterreifen (Video):

 
 

Bis wann mit Winterreifen fahren?

Wie oben erklärt, gibt es die "Von O bis O"-Regel (von Oktober bis Ostern), die allerdings nur eine grobe Orientierung für die Nutzung von Winterreifen bietet. Das bedeutet, dass das Wetter häufig um die Osterzeit herum erlaubt, die Winterreifen wieder einzulagern und auf Sommerreifen zu wechseln. Doch auch hier gilt es, das Wetter im Auge zu haben, um nicht Gefahr zu laufen, den Reifenwechsel zu früh oder zu spät durchzuführen.

 

Welche Profiltiefe müssen Reifen im Winter haben?

Ein neu gekaufter Winterreifen hat üblicherweise eine Profiltiefe von rund neun Millimetern. Das Gesetz schreibt für Reifen eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm vor. Doch sollte man diese Vorschrift bei Winterreifen nicht maximal ausreizen. Die Empfehlung des ADAC lautet, aus Sicherheitsgründen aber einer Profiltiefe von vier Millimetern an einen Austausch der Winterreifen zu denken, da gerade bei Schnee eine geringere Profiltiefe schnell zum Problem werden kann.

 

Wie lange halten Winterreifen?

Winterreifen sollten laut ADAC nach spätestens sechs Jahren ausgetauscht werden. Nach diesem Zeitraum sei das Gummi des Reifens so weit ausgehärtet, dass er nicht mehr den gewünschten Grip und somit die nötige Sicherheit aufbringen kann. Sind die Winterreifen über zehn Jahre alt, sollten sie unbedingt ausgetauscht werden. Natürlich spielt auch die Fahrleistung eine Rolle und der entsprechend schnellere oder langsamere Abrieb des Profils. Reifenhersteller sowie Versicherungen nennen meist eine Laufleistung von 30.000 bis 40.000 km, bis ein Winterreifen verschlissen ist. Bei sehr vorausschauendem Fahrverhalten können Winterreifen jedoch auch deutlich mehr Kilometer abspulen. Darum sollte man das Profil sowie das Alter der Reifen gleichermaßen im Blick halten.

 

Was kostet ein guter Winterreifen?

Natürlich kommt es beim Preis für Winterreifen immer auf die Dimension an. Es gibt auch Fahrzeuge, die nach eher seltenen Reifengrößen verlangen, die dementsprechend teurer sind. Für gängige Größen, wie sie die AUTO ZEITUNG testet, beispielsweise 225/45 R 17 (passend z.B. für Fahrzeuge wie BMW 1er, Hyundai i30, Opel Astra und VW Golf), muss man für einen Satz Reifen mit gutem Testergebnis mit rund 400 bis 600 Euro rechnen. Es gibt natürlich auch günstigere Reifen. Doch auch, wenn sie von bekannten Herstellern wie Dunlop, Continental, Pirelli, Michelin, Vredestein, Hankook oder Goodyear erzeugt wurden, sollte man sich vor dem Kauf immer über seriöse Testergebnisse informieren. Weitere Hinweise bieten übrigens auch die sogenannten EU-Reifenlabel: Der Rollwiderstand, die Nasshaftungsklasse und das externe Rollgeräusch informieren beim Reifenkauf über Kraftstoffeffizienz und andere wichtige Parameter.

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Kann ich jede Felge mit einem Winterreifen fahren?

Bei der Wahl der Felge für Winterreifen gilt es zu berücksichtigen, dass nicht alle Alufelgen für den Einsatz im Winter geeignet sind. Es besteht die Gefahr, dass sie am Felgenhorn oxidieren und es zu schleichendem Luftverlust kommt. Es gibt aber auch Leichtmetallfelgen, die ausreichend geschützt sind. Auskunft darüber gibt der Hersteller oder die Gebrauchsanweisung. Stahlfelgen sind robuster gegen winterliche Einflüsse und ohne Bedenken für Winterreifen geeignet.

 

Wo gilt generelle Winterreifenpflicht?

In Deutschland muss man nur dann Winterreifen fahren, wenn es die Situation verlangt. Das bedeutet, dass man selbst darauf achten muss, wie die Wetter- und Fahrbahnverhältnisse sind. Die Winterreifenpflicht ist also situativ nach § 2 (3a) StVO und nicht generell an einen gewissen Zeitraum gebunden. Gebietet die Situation eine Winterreifenpflicht und es fehlen die Winterpneus, droht der Person am Steuer ein Bußgeld von 60 Euro bis hin zu 80 Euro bei Behinderung sowie ein Punkt in Flensburg. Halter:innen werden zusätzlich mit einem Bußgeld von 75 Euro ein einem Punkt bestraft (Stand: Oktober 2023). Im Ausland gibt es beispielsweise in Serbien und Tschechien eine Winterreifenpflicht. Italien schreibt sie mit Schildern vor, die zu einer gewissen Zeit gelten.

 

Was muss man beim Fahren mit Winterreifen beachten?

Wie bei allen Reifen muss man auch bei Winterreifen den Geschwindigkeitsindex beachten. Er ist durch einen Buchstaben an der Seitenwand des Reifens angebracht und gibt die maximal erlaubte Geschwindigkeit an. Q: bis 160 km/h, R: bis 170 km/h, S: bis 180 km/h, T: bis 190 km/h, U: bis 200 km/h, H: bis 210 km/h, V: bis 240 km/h, W: bis 270 km/h. Bei Winterreifen ist der Geschwindigkeitsindex in der Regel niedriger als bei Sommerreifen. Fährt man schneller als der Geschwindigkeitsindex vorgibt, ist nicht gewährleistet, dass der Reifen sich so verhält, wie der Hersteller es vorgesehen hat, was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Natürlich muss man auch die Fahrweise an die winterlichen Straßenverhältnisse anpassen.

 

Was passiert, wenn man mit Winterreifen im Sommer fährt?

Grundsätzlich ist es nicht verboten, Winterreifen auch im Sommer zu fahren. Doch sollte man bedenken, dass die Eigenschaften eines Winterreifens bei warmem, trockenem Wetter schlechter sind als die von Sommerreifen. Die Gummimischung ist beispielsweise weicher und die Lamellen im Profil auf Schnee und Glatteis ausgelegt. Laut einem ADAC-Test kann sich der Bremsweg mit Winterreifen im Sommer eklatant verlängern und das sogar, je höher die Profiltiefe der Winterpneus ausfiel. Davon, auf unter vier Millimeter heruntergefahrene Winterreifen für den Sommer zu nutzen, rät der ADAC trotzdem nachdrücklich ab.

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