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Geht auch ganz einfach:

Aston Martin V8 Vantage Roadster/Jaguar XKR Cabriolet/Mercedes SL 500 Luxus-Cabrios im Vergleichstest

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Cabrio-Fahrer lassen sich grundsätzlich in zwei unterschiedliche Kategorien einteilen. Da gibt es einerseits die echten Puristen, denen nicht genug Wind um die Nase wehen kann und die zudem keinerlei Wert auf Komfort oder Luxus legen.

 

Diesen Vergleich des neuen Aston Martin V8 Vantage Roadster mit Jaguar XKR Cabriolet und Mercedes SL 500 werden sie daher höchstens mit einem süffisanten Lächeln ansehen. Die Mehrheit der Cabrio-Fahrer gehört indes in die andere Kategorie: Sie bevorzugt außer Leistung auch Luxus; Sportlichkeit soll für sie mit Komfort gepaart sein. Das alles trifft auf unsere drei Kandidaten zu, die im rauen Testalltag beweisen müssen, inwieweit sie diesen Kriterien genügen.

 

Karosserie

 

Mit seiner Länge von 4,79 Metern und einer Breite von 1,89 Metern besitzt der Jaguar die größte Karosserie. Kein Wunder also, dass er das üppigste Raumangebot aufweisen kann, zumal er als einziger auch Rücksitze für zwei weitere Passagiere offeriert. Diese Plätze sollte man aber nicht für längere Fahrten anbieten – es sind eher Notsitze, die man besser als Ablageflächen nutzt. Unter der großen, tailliert geschnittenen Kofferraumklappe gibt es ein Ladevolumen von 283 Litern. Das ist genug, um einen längeren Ausflug zu unternehmen, aber zu wenig für eine ausgedehnte Urlaubsreise. Da sind die Reisenden im SL etwas besser gestellt: In sein Kofferabteil passen immerhin 339 Liter. Im Vantage Roadster finden nur 144 Liter Volumen Platz – weibliche Mitreisende dürfte diesen Raum mit ihrem Gepäck mit ziemlicher Sicherheit für sich beanspruchen. Überhaupt ist das Platzangebot im Aston Martin nicht gerade als üppig zu bezeichnen. Dafür begeistert er mit einer totschicken, wenn auch schlecht ablesbaren Instrumentierung und einer nahezu perfekten Verarbeitung. Die Qualitätsanmutung des neuen Briten ist einfach famos. Bei der Sicherheitsausstattung wurde aber gespart. Die Vorteile des SL liegen in seinem Gesamtpaket. In Sachen Bedienung und Funktion ist er den beiden Briten deutlich voraus. Die etwas in die Jahre gekommene, klassische Karosserieform ist am übersichtlichsten, und sein versenkbares Metalldach macht ihn voll ganzjahrestauglich.

 

KarosserieMax. PunkteMercedes SL 500Aston Martin Vantage V8 RoadsterJaguar XKR Cabrio
Raumangebot vorn100736576
Raumangebot hinten100  12
Übersichtlichkeit70363229
Bedienung/ Funktion100907575
Kofferraumvolumen10022 16
Variabilität10010  
Zuladung/ Anhängelast801159
Sicherheit150895787
Qualität/ Verarbeitung200190192188
Kapitelbewertung1000521426492
 

Fahrkomfort

 

Dass Sportwagen meist straffer abgestimmt sind als Limousinen, ist unbestritten. Im Fall unserer drei Testkandidaten muss man den Herstellern jeweils einen wirklich gelungenen Kompromiss aus straffer und komfortabler Federung bescheinigen. Während Aston Martin und Jaguar in diesem Test mit 19-Zöllern ausgestattet sind, kommt der Mercedes SL auf 18-Zöllern daher. Diese rollen spürbar sanfter ab. Zudem gleicht das ABC-Fahrwerk Nick- und Wankbewegungen der Karosserie aus. Lange Bodenwellen meistert der SL mustergültig, bei Kopfsteinpflaster oder kurzen, rasch aufeinander folgenden Fahrbahnunebenheiten spüren die Passagiere aber ein leichtes Rütteln in den Rückenlehnen. Die Sitze des SL sind für alle Körpergrößen optimal einstellbar, bequem und verfügen auch über den nötigen Seitenhalt in schnell gefahrenen Kurven. Reichlich vorhandene Ablageflächen, gut erreichbare und erkennbare Bedienelemente sowie eine ausgezeichnete Klimatisierung sichern dem Stuttgarter den Kapitelsieg. Auch der XKR gleitet sanft über Bodenwellen, neigt aber bei kurzen Wellen zu einem leichten Aufschaukeln der Karosserie. Zudem entwickeln die montierten Pirelli-Reifen hohe Abrollgeräusche. Bis der Fahrer im Jaguar eine annehmbare Sitzposition gefunden hat, dauert es eine Weile. Die optimale Einstellung findet man selten. Erstaunlich komfortabel meistert auch der Vantage, der den kürzesten Radstand hat, Straßenunebenheiten. Bei Kurven mit starken Wellen knickt er an der Hinterachse aber etwas ein. Und obwohl er die lautesten Innengeräusche produziert, begeistert sein Klang doch jeden Mitreisenden: Wenn beim Vantage die Klappen der Auspuffanlage bei ungefähr 4500 Umdrehungen öffnen und der V8 seine ganze Lebensfreude in die Landschaft brüllen darf, kann auch der angenehm dumpfe Sound des Jaguar nicht mithalten.

 

FahrkomfortMax. PunkteMercedes SL 500Aston Martin Vantage V8 RoadsterJaguar XKR Cabrio
Sitzkomfort vorn150140130129
Sitzkomfort hinten100  12
Ergonomie150125119107
Innengeräusche5018722
Geräuscheindruck100747672
Klimatisierung50383232
Federung leer200159154156
Federung beladen200159154157
Kapitelbewertung1000713672687
 

Motor und Getriebe

 

Das Herzstück eines Sportwagens ist ohne Zweifel der Motor. In unserem Fall setzen alle drei Konkurrenten auf potente V8-Zylinder. Beim XKR sorgt zudem ein Kompressor für eine höhere Leistungsausbeute des 4,2 Liter großen Triebwerks. Mit 416 PS ist die Raubkatze denn auch der stärkste Teilnehmer im Feld. Der SL 500 bringt es auf 388 PS aus 5,5 Liter Hubraum, der Vantage aktiviert 385 PS bei 4,3 Liter Hubraum. Während bei Jaguar und Mercedes serienmäßig Automatikgetriebe zum Einsatz kommen (mit sieben Stufen beim SL und sechs beim XKR), rüstet Aston Martin den Vantage statt mit einer manuellen Schaltbox auf Wunsch auch mit einem automatisierten Sechsganggetriebe aus, das über Wippen am Lenkrad betätigt wird. Die so genannte Sportshift-Box ist in Transaxle-Manier an der Hinterachse angeflanscht, inklusive Differenzial mit zehn bis 30 Prozent Sperrwirkung. Sie reagiert blitzschnell, nervt aber zuweilen mit ruckeligen Schaltvorgängen. Ein Verschalten ist ausgeschlossen. Da walten die Automaten von Jaguar und Mercedes wesentlich gefühlvoller – mit leichten Vorteilen für das XKR-Getriebe, das besser mit der Motorcharakteristik harmoniert. In den Beschleunigungsdisziplinen gibt es so gut wie keine Unterschiede. XKR und SL schaffen den Sprint auf 100 km/h in 5,6 Sekunden, der Vantage braucht 5,7 Sekunden. Der Jaguar behält bis hin zur 200-km/h-Marke seine lange Nase vorn, während Vantage und SL die Plätze tauschen. Mit 280 km/h ermöglicht der offene Aston das höchste Tempo, während die beiden Gegner bei 250 km/h elektronisch abgeregelt werden. Mit 14,8 Liter Super je 100 Kilometer erweist sich der Stuttgarter als der Sparsamste. Die Trinksitten der Briten sind etwas rauer, und man gönnt sich Super Plus: Der XKR benötigt 16,7 Liter für die gleiche Strecke, der Aston Martin Roadster 16,6 Liter.

 

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes SL 500Aston Martin Vantage V8 RoadsterJaguar XKR Cabrio
Beschleunigung150179178179
Elastizität100   
Höchstgeschwindigkeit150120150120
Getriebeabstufung100938895
Kraftentfaltung50474447
Laufkultur100929692
Verbrauch3251038079
Reichweite25976
Kapitelbewertung1000643643618
 

Fahrdynamik

 

Hier schlägt die Stunde des V8 Vantage. Seine Lenkung arbeitet am direktesten, und er ist sehr gut ausbalanciert. Selbst in schnellen Kurven und bei Lastwechseln bleibt er neutral bis leicht übersteuernd und ist einfach zu korrigieren. Die schnellsten Zeiten beim Handling und beim Slalom sind beim agilen Briten daher nicht verwunderlich. Gut dosierbare und standhafte Bremsen, eine ausgezeichnete Traktion und das jederzeit sichere Fahrverhalten bringen dem Aston Martin den klaren Kapitelsieg vor dem Mercedes. Dessen beim Slalom verhärtende Lenkung, die deutliche Tendenz zum Untersteuern und das nicht vollständig abschaltbare ESP bremsen den Vortrieb spürbar ein und resultieren in den langsamsten Zeiten. Die Lenkung im Jaguar agiert etwas zu leichtgängig und indirekt. Wie der SL wird auch der XKR in schnellen Kurven durch das nicht komplett deaktivierbare DSC (ESP) abgebremst. Dafür wirkt der Brite neutraler ausbalanciert als der Stuttgarter. Beim Bremsweg hinkt er der Konkurrenz aber hinterher. Hier müssen sich die Jaguar-Techniker etwas einfallen lassen.

 

FahrdynamikMax. PunkteMercedes SL 500Aston Martin Vantage V8 RoadsterJaguar XKR Cabrio
Handling1509610498
Slalom100516951
Lenkung100879382
Geradeauslauf50414041
Bremsdosierung30212519
Bremsweg kalt150938968
Bremsweg warm150919571
Traktion100546352
Fahrsicherheit150125132125
Wendekreis20111213
Kapitelbewertung1000670722620
 

Umwelt und Kosten

 

Der höchste Anschaffungspreis, die schlechtesten Emissionswerte, hohe Werkstattkosten und kürzere Garantien lassen den Aston Martin V8 Vantage trotz des prozentual geringsten Wertverlustes schlecht aussehen. Für das Jaguar XKR Cabrio sprechen die guten Garantiebedingungen und der Grundpreis. In der Summe aller Eigenschaften ist der Mercedes SL 500 aber das preiswerteste Angebot – für die Stuttgarter mal was Neues.

 

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes SL 500Aston Martin Vantage V8 RoadsterJaguar XKR Cabrio
Bewerteter Preis675382638
Wertverlust50333
Ausstattung25252525
Multimedia50   
Garantie/Gewährleistung50272330
Werkstattkosten20928
Steuer10677
Versicherung40201617
Kraftstoff55201413
Emissionswerte25817380
Kapitelbewertung1000229189221
 

Fazit

 

Mit dem Mercedes SL hat der Klassiker im Feld am Ende die Nase vorn. Er ist schlicht und ergreifend der ausgewogenste Roadster. Aston Martin V8 Vantage und Jaguar XKR liegen nahezu gleich auf. Der Jaguar begeistert mit seinem Platzangebot und den Motorleistungen, muss aber bei der Fahrdynamik Federn lassen. Das ist das Terrain des Vantage, der am ehesten Sportwagen ist und am stärksten Emotionen weckt.

 

 

 

Gesamtbewertung

 

 Max. PunkteMercedes SL 500Aston Martin Vantage V8 RoadsterJaguar XKR Cabrio
Summe5000277626522638
Platzierung 123

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