Skoda Felicia Fun im Modern-Solid-Look: Kult-Pick-up neu gedacht
Zeitgemäße Neuinterpretation des Skoda Felicia Fun
Was wäre, wenn der wohl ungewöhnlichste Skoda der 1990er-Jahre ein Comeback bekäme – und zwar im Stil der aktuellen Designlinie "Modern Solid"? Diese Frage stellte sich der französische Designer Julien Petitseigneur und entwickelte eine zeitgemäße Vision des Skoda Felicia Fun, der bis heute als eines der schrägsten Serienmodelle der Marke gilt.
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Nur 4016 Exemplare des Originals ausgeliefert
Zwischen 1994 und 2001 liefen fast 1,4 Mio. Skoda Felicia vom Band. Doch nur 4016 Exemplare entfielen auf die quietschgelbe Spaßversion Felicia Fun. Trotz dieser geringen Stückzahl wurde er zum Aushängeschild seiner Baureihe – und legte zugleich den Grundstein für das Selbstverständnis "Simply clever".
Das Serienmodell, 1995 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt, ging optisch und technisch ungewöhnliche Wege: auffällige Lackierung, höhergelegtes Fahrwerk, Überrollbügel, Dachträger und vor allem die mobile Trennwand im Heck, mit der sich der Pick-up vom Zweisitzer in einen Viersitzer verwandeln ließ. Schon 1993 hatte Skoda dieses System auf der IAA anhand zweier Favorit-Studien gezeigt. Im Fun gehörte es zur Serienausstattung.
Die Mechanik verkürzte die mit Fichtenholz ausgelegte Ladefläche im ausgefahrenen Zustand von 1370 auf 850 mm, dafür standen zwei zusätzliche Sitze bereit – intern "Party-Trick" genannt. Der 4245 mm lange, 1680 mm breite und 1465 mm hohe Pick-up wurde zum Symbol eines unkonventionellen Freizeitmobils.
Neuinterpretation: Modern Solid trifft 90er
Petitseigneur orientierte sich bei seiner Neuinterpretation klar an der aktuellen Formensprache von Skoda. Front und Proportionen erinnern an die Studie Vision 7S: breite Spur, große Räder mit aerodynamischen Abdeckungen, kantige Details und der markante "Tech-Deck Face"-Grill prägen den Auftritt. "Die Proportionen und robusteren Details sind für mich die wichtigsten Modern-Solid-Elemente", erklärt der Designer. Dass sich das 1990er-Jahre-Modell in die aktuelle Designsprache übertragen ließ, überraschte ihn: "Die Autos jener Zeit hatten einfache Formen, das machte es leicht, den Look zu modernisieren."

Im Innenraum setzte er ebenfalls auf Retro-Elemente: Ein durchgehendes Display im Stil alter Röhrenmonitore zeigt Videospielgrafiken der 1990er-Jahre – eine charmante Reminiszenz an das Jahrzehnt, in dem der Felicia Fun Kultstatus erlangte. Spannend: Petitseigneur nutzte künstliche Intelligenz in der frühen Phase seiner Studie. Erste Entwürfe entstanden mithilfe von Prompts und KI-Tools, die den Geist des Originals einfangen sollten. "Die Ergebnisse waren aber nur grobe Skizzen. Ich habe den Entwurf dann von Hand weiterentwickelt und verfeinert", sagt er. Zwei Wochen lang arbeitete er abends nach Feierabend rund drei Stunden pro Tag am Projekt.
Der Felicia Fun war nie ein Auto für den Alltag, sondern für Spaß und Freizeit. Mit seiner Neuinterpretation hat Petitseigneur das Strandgefühl der 1990er-Jahre ins Hier und Jetzt transportiert. Offiziell geplant ist ein Comeback des Kult-Pick-ups nicht.