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Geht auch ganz einfach:

Mercedes Vision AVTR: CES 2020 Der Mercedes der Zukunft

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter

Mit Disney und Regisseur James Cameron auf die Beine gestellt, soll der Mercedes Vision AVTR auf der CES 2020 das beruhigende Bild einer nachhaltigen automobilen Zukunft zeichnen. Wie das funktioniert soll? Verraten wir hier!

Für die spektakuläre Studie Mercedes Vision AVTR – präsentiert auf der CES 2020 (7. bis 10. Januar) – holen sich die Schwaben profunde Hilfe aus Hollywood. Zusammen mit den Traumtänzern von Disney und dem Regisseur James Cameron möchte Daimler beweisen, dass Menschen und Maschinen in Frieden miteinander leben können und dass Luxus auch im Zeichen des Klimawandels eine Zukunft hat. Und wer das nicht glauben will, den erinnern sie an "Avatar". Denn warum sollte den Menschen auf der Erde nicht gelingen, was den Na'vi im erfolgreichsten Film aller Zeiten auf dem Planeten Pandora geglückt ist: Rücksichtsvoller Umgang mit Ressourcen und Freundschaften, die über einzelne Daseinsformen weit hinausgehen. "Wir können in Frieden mit der Natur leben", ist Designchef Gorden Wagener überzeugt. Natürlich ist das Fantasy- und Science-Fiction – aber was will man auch erwarten, wenn Autodesigner und Drehbuchautoren zusammenarbeiten und sich von blauen Fabelwesen inspirieren lassen, die mit Bäumen sprechen und von fliegenden Quallen geheilt werden? Dafür hat das Ergebnis dieser Kooperation, das zwar im Kinofilm überhaupt keine Rolle spielen wird, dafür aber zum großen Star Computermesse CES 2020 in Las Vegas avancieren dürfte, sogar noch überraschend viel Bodenhaftung. Denn wenn man bedenkt, dass Avatar im Jahr 2154 spielt, wirkt der Mercedes Vision AVTR (2020) vergleichswiese up to date und ist eher eine Evolution des Vision EQS von der IAA 2019 als ein Zukunftsbote aus einer ganz fernen Zeit. Mehr zum Thema: Alle Neuheiten auf der CES 2020

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Mercedes Vision AVTR auf der CES 2020 in Las Vegas

Das "One Bow"-Design, das den gute fünfe Meter langen Mercedes Vision AVTR (2020) in einem einzigen Bogen überspannt, kann man sich auch schon in ein, zwei Fahrzeuggenerationen vorstellen. Die über 30 kleinen, beweglichen Platten auf dem glatten Heck, die an den Panzer eines Reptils erinnern und das Auto zusammen mit rund 20.000 LED und einer spektakulären Inszenierung förmlich lebendig erscheinen lassen, kennt man bereits von manch einem Supersportwagen. Wie auch die Schmetterlingstüren, die hier allerdings eher an die Flügel von Insekten erinnern. Wirklich abgedreht – und das im wörtlichen Sinne – sind die Räder, die von innen beleuchtet sind, nach der Idee vom bionischen Design an Blütenkelche von Blumen erinnern sollen und eine ganz besondere Art des Fahrens ermöglichen: Weil sie fast so hoch wie breit sind, einzeln angetrieben und individuell angesteuert werden, kann sich der Mercedes Vision AVTR (2020) nicht nur vorwärts und rückwärts bewegen, sondern auch ohne Lenkeinschlag seitwärts fahren und sich deshalb – ein weiterer Brückenschlag zur Natur – wie eine Schlange bewegen. Die Energie dafür liefert eine Batterie, die zwar bislang nur eine ferne Vision ist, dafür aber gut zur Idee vom nachhaltigen Luxus passt. Denn die Zellen des neuen Energiespeichers kommen ganz ohne Metalle oder seltene Erden aus. Statt sich Gedanken über ein "Second Life" zu machen, die Akkus zu recyceln oder im schlimmsten Fall einfach zu entsorgen, werden sie kurzerhand kompostiert. "So wird Elektromobilität gar vollends unabhängig von fossilen Ressourcen", schwärmt Designchef Gorden Wagener. Mehr zum Thema: Die Highlights der CES 2020

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Vision AVTR (2020) mit Akku ohne Metalle und seltene Erden

Während der Mercedes Vision AVTR (2020) von außen durchaus noch etwas automobiles hat, gibt es innen außer der Sitzordnung kaum mehr eine Parallele mit aktuellen Serienmodellen. Die Sessel sind verschlungen wie die Blätter einer Pflanze und ein klassiches Bedienelemente gibt es nicht mehr. Stattdessen glibbert in der rein weißen und leeren Cockpitlandschaft lediglich eine Art Gummiqualle auf dem hohen Mitteltunnel, der sich dem Fahrer entgegenreckt, sobald er die Hand darauf legt. Dann wird daraus ein überraschend angenehm zu berührender Bionik-Joystik, mit dem man Tempo und Richtung vorgibt. Und wenn man seine Hand umdreht und offen in den Raum hält, erscheint darauf das Menü für das Infotainment. Fast intuitiv wählt man schließlich aus, welche Inhalte über das plötzlich hell erleuchtete Armaturenbrett flimmern sollen, als wäre es ein riesiger, organisch geformter Bildschirm, der sich da quer durch die gesamte Front spannt. Natürlich wird die Studie so wohl nie in Serie gehen. Doch stecken im Mercedes Vision AVTR (2020) Botschaften, die Klimakümmerer genauso beruhigen sollten wie Petrolheads. Die einen, weil die Studie den Weg zu nachhaltigem Luxus weist und mehr auf Kooperation ausgelegt ist denn auf Konfrontation. Und die anderen, weil sie zeigt, dass es auch in 100 Jahren noch so etwas geben könnte wie ein Auto.

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