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Mercedes GLA 250 vs. CLA 250 Shooting Brake Krieg der Sterne

Inhalt
  1. Mercedes CLA Shooting Brake vs. GLA: KAROSSERIE
  2. FAHRKOMFORT
  3. MOTOR/GERTRIEBE
  4. FAHRDYNAMIK
  5. UMWELT/KOSTEN
  6. FAZIT
  7. Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Im Kompakt-Segment ist Mercedes mit diversen A-Klasse-Derivaten breit aufgestellt. Jüngstes Mitglied ist der stylische CLA Shooting Brake, der im SUV-Kombi-Duell gegen den GLA antritt

Wie sehr sich Mercedes in den letzten Jahren optisch und fahrdynamisch gewandelt hat, wird nirgends so deutlich sichtbar wie in der Kompaktklasse. Aus der hochaufragenden A-Klasse, die vor allem ältere Kunden wegen der rückenfreundlichen, weil hohen Sitzposition zu schätzen wussten, wurde ein schicker und dynamischer Kompakter, der trotz der bescheidenen Platzverhältnisse besonders bei der jüngeren Klientel ankommt.

Der Strategiewechsel zahlt sich aus: Die hervorragenden Verkaufszahlen sind nicht zuletzt auf den starken Absatz unterhalb der C-Klasse zurückzuführen. Die neuesten Vertreter in diesem Segment sind das SUV GLA sowie der Kombi CLA Shooting Brake, die hier beide mit dem 211-PS-Benziner und Allradantrieb zum Vergleichstest antreten.

 

Mercedes CLA Shooting Brake vs. GLA: KAROSSERIE

Bei den zwei Schwaben folgt in vielen Fällen die Funktion der Form, und nicht umgekehrt. Beispiel gefällig? Dass beide insbesondere im Fond keine Platzriesen sind, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Beim Mercedes CLA 250 Shooting Brake kommt eine im Vergleich zum GLA nochmals eingeschränktere Kopffreiheit hinzu, die der stark abfallenden Dachlinie und den im oberen Bereich eingezogenen Seitenscheiben geschuldet ist.

Personen bis 1,80 Meter können mit der Kopffreiheit aber durchaus leben. Gravierender ist da schon die schmale Kofferraumöffnung, die das Beladen ebenso erschwert wie die tiefe Stufe zwischen Ladekante und Gepäckraumboden. Hier erweist sich der Mercedes GLA 250 als praktischer, muss dem Kombi aber in puncto Ladevolumen mit 421 bis 1235 Litern zu 495 bis 1354 Litern den Vortritt lassen.

Was die Variabilität anbelangt, lassen es die Stuttgarter beim Standardprogramm bewenden: Asymmetrisch klappbare Rücksitzbank, eine dann nahezu ebene Lade äche sowie eine Durchladeeinrichtung (196 Euro) – das war’s. Auch bei der Rundumsicht merkt man, dass das Design bei der Entwicklung einen höheren Stellenwert einnahm als die Praxistauglichkeit.

Nur wenige Autos sind nach hinten schlechter einsehbar als die beiden Schwaben. Feststehende äußere Fondkopfstützen, kleine Heckfenster und Seitenscheiben machen das Rangieren ohne Einparkhilfe oder Rückfahrkamera zum Glücksspiel. Einigkeit zwischen den beiden A-Klasse-Ablegern herrscht bei der Sicherheitsausstattung, die mit zum Besten in diesem Segment gehört.

Und auch in puncto Qualitätsanmutung lassen die Kontrahenten mit ihren hochwertigen Innenräumen wenig Kritik zu, wobei der CLA bei genauer Betrachtung noch etwas edler wirkt: B-Säulen-Verkleidungen und Schaltpaddles bestehen aus Stoff beziehungsweise Metall statt aus Kunststoff.

 

FAHRKOMFORT

Während der GLA mit dem 321 Euro teuren Offroad-Komfortfahrwerk ausgestattet ist, kommt im Mercedes CLA Shooting Brake das Komfortfahrwerk mit Tieferlegung zum Einsatz (226 Euro). Nach der anfänglichen Kritik am recht straffen Set-up der A-Klasse scheinen die Stuttgarter nun besonderen Wert darauf zu legen, dass es sich stets um ein Komfortfahrwerk handelt – egal ob mit höher- oder tiefergelegter Karosserie. Und tatsächlich hinterlässt auch die dynamischere Abstimmung im CLA einen durchaus überzeugenden Komforteindruck.

Im Vergleich zum teils etwas staksigen GLA reagiert der Kombi auf kleine Unebenheiten etwas sensibler. Bei gröberen Verwerfungen oder tieferen Bodenwellen ist allerdings das SUV mit seinen längeren Federwegen und der höheren Reifenflanke seiner 18-Zöller spürbar im Vorteil. In puncto Geräuschkomfort hat der GLA laut den Messwerten zwar die Nase vorn, die stärkeren Windgeräusche im Bereich der A-Säule machen ihn auf Autobahnetappen aber zum lauteren Auto.

 

MOTOR/GERTRIEBE

Unter den muskulösen Motorhauben steckt ein Zweiliter-Turbobenziner. Der Direkteinspritzer entwickelt 211 PS und 350 Nm, die im Bereich von 1200 bis 4000 Touren konstant anliegen. Entsprechend souverän fallen die Fahrleistungen der zwei Sternträger aus: Null auf 100 km/h ist in rund sieben Sekunden erledigt, die Spitze liegt bei weit über 200 km/h, wobei der CLA dank des geringeren Luftwiderstands mit 240 km/h nochmals 10 km/h schneller ist als der höhere Mercedes GLA.

Auch beim Verbrauch ist der etwas größere Durst des SUV wohl auf die schlechtere Aerodynamik zurückzuführen, der sich mit 0,2 Liter jedoch in Grenzen hält. Das serienmäßige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kann hier wie dort nicht vollends überzeugen. Beim Anfahren kuppelt es mitunter etwas ruppig ein, Schaltreaktionen per Paddles oder auf Gaspedalbefehle dürften etwas rascher erfolgen.

 

FAHRDYNAMIK

Hier profitiert der CLA von der strafferen Fahrwerksauslegung und dem niedrigeren Schwerpunkt. Sowohl beim Slalom als auch beim Handling lässt er den GLA nicht nur mit den besseren Messwerten hinter sich, er fährt sich auch eine ganze Ecke agiler. Während der hochbeinige GLA vergleichsweise früh über die Vorderräder schiebt, verbeißt sich der Shooting Brake regelrecht in den Asphalt und bleibt lange neutral. Die bei ihm serienmäßige Sport-Direktlenkung mit variabler Übersetzung hat nicht nur weniger Kurbelei zur Folge, auch Präzision und Rückmeldung sind stärker ausgeprägt. Bei der Bremsmessung gibt sich keiner eine Blöße, beide stehen nach rund 36 Metern.

 

UMWELT/KOSTEN

41.948 Euro verlangt Mercedes für den Mercedes CLA Shooting Brake 250 4MATIC, 37.794 für den Mercedes GLA 250 4MATIC – ganz schön viel Geld. Den höheren Grundpreis macht der CLA mit seiner etwas umfangreicheren Serienausstattung (u.a. Leichtmetallfelgen) nur teilweise wett. Und dass die Stuttgarter beim Shooting Brake trotz eines fehlenden Not- oder gar Ersatzrads sogar für das TireFit-System 60 Euro verlangen, ist mehr als dreist. Bei den Unterhaltskosten liegt der CLA dank niedrigerer Sprit- und Versicherungskosten leicht vorn.

 

FAZIT

Der Mercedes CLA Shooting Brake behält gegen den GLA knapp die Oberhand. Das verdankt der Kombi vor allem seiner besseren Fahrdynamik. Das SUV punktet dafür mit dem höheren Komfortniveau, zudem ist es deutlich günstiger. Bei beiden geht das Design allerdings zu Lasten der Praxistauglichkeit.

 

Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

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