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Luftreiniger gegen Viren (Auto): Test

Neun Luftreiniger im Zubehörtest

Holger Ippen Freier Mitarbeiter
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Inhalt
  1. Luftreiniger gegen Viren: So haben wir getestet
  2. So funktioniert der Luftreiniger im Auto
  3. Die Luftreiniger ohne Ozon im Test
  4. Luftreiniger fürs Auto mit Ozon

Für den Schutz vor einer Corona-Infektion ist es wichtig, die "Virenlast" gering zu halten. Neben häufigem Lüften sollen Luftreiniger helfen, Bakterien und Viren aus der Atemluft des Auto-Innenraums zu entfernen. Wir haben neun Produkte mit unterschiedlicher Technik einem Praxistest unterzogen

 

Luftreiniger gegen Viren: So haben wir getestet

Da sich Viren in der Luft über kleinste Tröpfchen (Aerosole) übertragen, haben wir für den Test der Luftreiniger die Partikel-Häufung im Auto in Aerosol-Größe gemessen. Dazu nutzten wir ein Messgerät mit professioneller QSI-Laserdiode und elektrochemischem Sensor. Durch die Messung des Kohlendioxidgehalts der Luft lässt sich zudem die mögliche Virenlast in einem Raum erkennen – je höher der CO2-Wert, desto größer ist ein Infektionsrisiko. Durch Luftaustausch oder Reinigung können Partikel-Anzahl und CO2-Wert sinken.

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So funktioniert der Luftreiniger im Auto

Wenn das Lüften, zum Beispiel in der Stadt oder im Stau, nicht sinnvoll ist, können Luftreiniger die Virenlast im Auto verringern helfen. Als wirkungsvoll gelten feinmaschige Filter, die ähnlich wie eine FFP2-Maske arbeiten. Besser noch ist ein Filtersystem aus einem Vorfilter (Vlies), einem Aktivkohlefilter (bindet auch Gase/Gerüche) und einem HEPA-Filter (High Efficiency-Particulate Air). Dieses System kann 99,9 Prozent der Schwebestoffe aus der Luft filtern und wird auch bei Klimaanlagen moderner OP-Säle genutzt. Ein anderes wirkungsvolles Verfahren, die UVC-Desinfektion, nutzt ultraviolettes Licht, um Bakterien, Viren, Schimmelsporen und andere Mikroorganismen abzutöten. Dazu muss die Luft allerdings eine definierte Zeit dem UV-C-Licht ausgesetzt sein. Speziell für die Geruchsentfernung und Desinfektion bieten sich auch sogenannte Ozongeneratoren an. Diese entkeimen durch das reaktive Ozon (O3) den Fahrzeuginnenraum. Das Gas strömt dabei auch in Polster, Spalten und Bereiche, die eigentlich unzugänglich sind, und tötet Bakterien und Viren ab. Wichtig: Die Reinigung darf (wegen des Reizgases O3) nur angewendet werden, wenn niemand im Fahrzeug sitzt. Anschließend muss das Auto gründlich auslüften.

 

Die Luftreiniger ohne Ozon im Test

Testsieger: Osran AirZing UV-Compact
Der Testsieger unter den Luftreinigern arbeitet mit keimtötendem UV-C-Licht. Hier soll die an einer speziellen Leuchtdiode – innerhalb des Alu-Gehäuses – vorbeiströmende Luft über 99 Prozent der Viren, Bakterien und Mikroorganismen abtöten können. Bei unserem Test sank die Feinstpartikel-Last in Aerosol-Größe deutlich messbar. Da Corona-Viren an feinsten Tröpfchen, den Aerosolen, andocken, wird somit die Wirkung dieses Viren-Killers deutlich. Der AirZing besitzt einen Akku, Ansaugschlitze in geeigneter Position und zwei Gebläsestufen. Während die erste leise läuft, ist die zweite eher bei Autobahntempo erträglich.

PositivAkku ohne Kabelsalat, wirkungsvoll, Ansaugbereich
liegt frei über dem Cupholder
NegativRecht teuer, die hohe Bauform kann in der Mittelkonsole stören,
zweite Gebläsestufe laut


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Sehr empfehlenswert: Epilum Auto Luftreiniger
Hier kommt ein HEPA-Filter mit integrierter Aktivkohleschicht zum Einsatz. Dieses Filtersystem soll auch Feinststaub, also Partikel, die kleiner als 0,3 Mikrometer sind, aus der Atemluft im Fahrzeuginnenraum herausfiltern. Je nach gewählter Lüftungsstufe reinigt er die Luft in 10 bis 15 Minuten, wobei nur die ersten beiden von vier Lüftergeschwindigkeiten erträglich leise laufen. Die gewählte Stufe wird mit farbigem Background-Licht (in Blau, Grün und zwei Rot-Stufen) sowie per Anzeige am Mini-Display signalisiert. Extra-Bonus: Hier lassen sich auch die  Umgebungstemperatur sowie die relative Luftfeuchte ablesen.

PositivFiltert gut, edles Design, vier Lüfterstufen, beleuchtet, scharfe Zusatz-Anzeige
NegativKein Ausschalter, kein Akku-Betrieb möglich, Klavierlack verkratzt leicht

USB-Pick me
Der kleinste und billigste Luftreiniger in unserem Test ist zwar nicht ganz wirkungslos, aber laut und langsam. Erst nach rund 20 Minuten ist eine geringe Luftreinigung messbar. Der einstufige Lüfter führt die angesaugte Luft an einer UV-C-Lichtdiode vorbei. Dabei soll die organische Zersetzung von Bakterien und Viren stattfinden. Eine Wirkung des zusätzlichen Mini-Ionengenerators konnten wir nicht feststellen – kein Wunder in Anbetracht des kleinen Bauraums. Der Pick me wird einfach in der 12-Volt-Steckdose geparkt. Zum Handy-Laden und für weitere Verbraucher sind zwei USB-Buchsen mit dabei.

PositivKlein und billig, bietet zusätzlich zwei USB-Buchsen, leichte Bedienung
NegativLauter Lüfter, nur geringe Reinigung nach langer Einschaltdauer registrierbar

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Airothor Luftreiniger
Der kompakte, elegant designte Luftreiniger ist kaum größer als eine Cola-Dose und lässt sich standsicher im Cupholder des Autos unterbringen. Sein Herzstück ist eine Kombination aus HEPA- und Aktivkohlefilter, beide sollen bis zu 99 Prozent der Aerosole – und damit auch Viren – aus der Umgebungsluft filtern. Schon in der kleinsten, leisesten Stufe mit 25 Dezibel(A) gelingt das recht schnell – wie unsere Messungen zeigen. Zudem verfügt der Luftreiniger über einen Automatik-Modus, der den Luftdurchsatz nach der momentanen Luftgüte regelt. Wählt er dabei jedoch die Turbo-Stufe, dann wird es mit 50 Dezibel(A) recht laut.

PositivKlein und billig, bietet zusätzlich zwei USB-Buchsen, leichte Bedienung
NegativLauter Lüfter, nur geringe Reinigung nach langer Einschaltdauer registrierbar

Preis-Leistungs-Sieger: Osram AirZing Mini
Bei dem kompakten Markengerät soll eine Kombination aus ultraviolettem Licht und einem Titandioxidfilter (TiO2) für saubere Innenraumluft sorgen. Die vier LED (hier UV-A Technik) entkeimen mit einer Wellenlänge von rund 360 Nanometern die Luft. Durch diese photokatalytische Reaktion sollen bis zu 99,9 Prozent der Viren und Bakterien in der Luft abgetötet werden. Unsere Messungen bestätigen im Test eine deutliche Reduzierung der Partikel- und Aerosollast. Der TiO2-Filter beseitigt zusätzlich durch die Luft übertragene Allergene, Schadstoffe sowie Gerüche und lässt sich mit Wasser reinigen.

PositivKompakt, hält mit Magnet am Instrumentenbrett, reinigt gut, leises Gebläse
NegativLäuft kontinuierlich, keine Abschaltung, kein Akku, benötigt also Stromversorgung


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Sidium Mini
Dieser Luftreiniger fürs Auto nutzt sowohl einen "HEPA 13"-Filter, also einen mit Aktivkohlelage, als auch die UV-C Sterilisation. Damit ist bereits binnen zehn Minuten ein deutlicher Filtereffekt nachweisbar. In der höheren der beiden möglichen Gebläsestufen reinigt der Cleaner alle zehn Minuten das komplette Luftvolumen im Auto. Dabei bleibt er mit 30 Dezibel (A) erträglich leise. Nachteil: Die Luft wird nur in jenem Bereich angesaugt, der ausgerechnet im Cupholder steckt.

PositivReinigt recht schnell, kompakt, leise, mit zusätzlichem USB-Ausgang, solide Technik
NegativUngünstiger Ansaugbereich, kein Akku, nur zwei UV-C-Lichtdioden

Neekin Ionisator
Dieser Reiniger soll die Luft im Auto auch von Pollen, Tiergerüchen, schädlichen Ausdünstungen und Qualm befreien. Dazu nutzt der chinesische Hersteller einen patentierten "AOP-KF"-Katalysator und verspricht eine "oxidative Zersetzung" von Schadstoffen aller Art. Luft, die diesen Filter – gefüllt mit kleinen, weißen Kügelchen – passiert hat, duftet ähnlich "frisch" wie das Wasser im gut gechlorten Schwimmbad. Der Geruch lässt sich auf Wunsch mit beigelegten Duftringen übertünchen. Eine Aerosol- oder Partikelreduktion ist jedoch nur in geringen Mengen nach recht langem Betrieb (ca. 30 Minuten) nachweisbar.

PositivSchönes Design, Gehäuse voll aus Aluminium gefräst, verschiedene Duftringe beigelegt
NegativWenig Wirkung, mit 1,3 kg recht schwer, baut hoch und kippt leicht um, lautes Gebläse

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Luftreiniger fürs Auto mit Ozon

Keinesfalls während der Fahrt, aber über Nacht lässt sich mit einem Ozongenerator ein Viren-kontaminiertes Auto sicher desinfizieren.

Sehr empfehlenswert: Ozonlife Geruchskiller
Der Ozongenerator wird mit 230 Volt und über eine Zeitvorwahl (Eieruhr-Prinzip) betrieben. Eine katalytisch aktive, keramische Platte erzeugt mit 10.000 mg/h einen großen, chemisch aktiven Ozon-Luftstrom. Dieser verteilt sich gleichmäßig im Auto, durchdringt Polster und kriecht in jede Ritze. So lassen sich schnell und effizient Viren, Schimmel, Bakterien sowie unangenehme Gerüche im Autoinnenraum bekämpfen. Je nach Fahrzeuggröße und Verschmutzung reichen im Test zehn bis 45 Minuten für eine gründliche Desinfektion und Innenraumauffrischung. Wichtig: Ozon ist ein Reizgas, nach der Nutzung des Luftreinigers also gründlich lüften!

PositivSehr wirkungsvoll, leichte Handhabung,solide Technik, einfache Zeitvorwahl
NegativArbeitet mit Reizgas (nicht einatmen), Auto muss gut auslüften

Airthereal Ozongenerator
Der kompakte, schnurlose, per Akku betriebene Luftreiniger und Geruchskiller eignet sich für das Beseitigen unangenehmer Gerüche sowie das Desinfizieren von Autos, in denen Passagiere mit Corona-Verdacht gereist sind. Das bedarf allerdings reichlich Zeit, denn der kleine Generator liefert einen Ozonausstoß von (nur) 50 mg/h. Bei vollem Akku kann er vier Stunden betrieben werden. Bei einem Kompaktwagen reichen bereits ein bis zwei Stunden für die Desinfektion (lässt sich am Gerät vorwählen). Dabei darf sich niemand im Fahrzeug aufhalten. Nach der "Behandlung" sollte das Auto bei geöffneten Türen mehrere Stunden auslüften.

PositivKlein und kompakt, funktioniert gut, Akku-Betrieb, mit voreingestellter Zeitvorwahl
NegativReinigt mit Reizgas (nicht einatmen), Auto muss mehrere Stunden auslüften

 
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