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Geht auch ganz einfach:

Audi Q3/Skoda Karoq/VW Tiguan: Test Q3, Karoq und Tiguan im Vergleich

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Audi Q3, Skoda Karoq und VW Tiguan im Test
  2. Fahrkomfort: VW Tiguan bietet besten Federungskomfort
  3. Motor/Getriebe: Alle Benziner erfüllt Euro 6d-Temp
  4. Fahrdynamik: VW Tiguan siegt mit Abstand vor Skoda und Audi
  5. Umwelt/Kosten: Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis beim Skoda Karoq
  6. Messwerte und Technische Daten von Audi Q3, Skoda Karoq & VW Tiguan
  7. Fazit

Der Volkswagen-Konzern hält im Kompakt-SUV-Segment mit Audi Q3, Skoda Karoq und VW Tiguan gleich drei interessante Modelle bereit, die unterschiedlichste Ansprüche erfüllen. Verkaufsschlager sind sie indes alle drei. Im Vergleichstest wird deutlich, warum das so ist.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi Q3 35 TFSISkoda Karoq 1.5 TSI ACTVW Tiguan 1.5 TSI ACT OPF
Karosserie (1000)660649669
Fahrkomfort (1000)739737767
Motor/Getriebe (1000)595573564
Fahrdynamik (1000)627629645
Eigenschaftswertung (4000)262125882645
Kosten/Umwelt (1000)374421377
Gesamtwertung (5000)299530093022
Platzierung321

Ein wichtiger Wachstumstreiber für den Volkswagen-Konzern war und ist sicherlich der im Jahr 2012 eingeführte Modulare Querbaukasten, der es erlaubt, verschiedenste Fahrzeuggattungen unterschiedlicher Größen darauf zu fertigen. Mittlerweile gibt es zahlreiche modische SUV, die auf der flexiblen Plattform basieren – darunter auch der noch junge Audi Q3, der Skoda Karoq und natürlich der VW Tiguan. Abgesehen vom technischen Fundament unterscheiden sich diese Modelle jedoch in vielen Punkten voneinander. So haben die drei SUV ihre Reviere genau abgesteckt: Der Audi Q3 stellt das elegante, aber eben kostspielige Designerstück dar, während der Skoda Karoq den preisbewussten Pfiffikus mit vielen praktischen Details gibt. Der VW Tiguan hingegen hat sich als der seriöse, geräumige Familienfreund etabliert, den es auf Wunsch sogar als siebensitzige Allspace-Variante gibt und der – ganz nebenbei – der unangefochtene Bestseller im Segment ist. Im Test treten diese drei ungleichen Brüder, ausgerüstet mit einem 150 PS starken Turbobenziner und Doppelkupplungsgetriebe, gegeneinander an.

Audi Q3 im Video:

 
 

Audi Q3, Skoda Karoq und VW Tiguan im Test

Wem es beim Auto um die schiere innere Größe geht, der kommt bei diesem Test am VW Tiguan nicht vorbei. Vorn wie hinten geht es im Wolfsburger deutlich luftiger zu als in seinen konzerninternen Kontrahenten. Das bedeutet aber keinesfalls, dass nicht auch im Audi Q3 oder im Skoda Karoq vier Erwachsene mehr als genug Freiraum haben. Außerdem bietet sich gerade der Tscheche all jenen sehr geschickt an, die sich einen besonders wandelbaren Innenraum wünschen. Seine Rückbank ist – wie bei Audi Q3 und VW Tiguan – längs verschiebbar und verfügt optional über eine dreigeteilt umlegbare Lehne. Der Clou aber ist: Die unter dem Begriff Varioflex-Sitzsystem in der Preisliste zu findenden drei Einzelsitze im Skoda Karoq (390 Euro) lassen sich mit wenigen Handgriffen komplett herausnehmen, was nicht nur für eine gänzlich ebene Ladefläche sorgt, sondern auch für ein unschlagbares maximales Kofferraumvolumen von 1810 Litern. Beim Standardvolumen, also bei normaler fünfsitziger Interieur-Konfiguration, stellt sich dagegen der VW Tiguan mit 615 Litern als Lademeister heraus. Für den Audi Q3 – das jüngste Auto im Testfeld – spricht neben der weitgehend edlen Materialgüte und der insgesamt hervorragenden Verarbeitungsqualität vor allem die umfangreichste Serien-Sicherheitsausstattung. Sie umfasst neben dem bei allen dreien obligatorischen Notbremsassistenten samt Fußgängererkennung auch Helfer zum Spurhalten und Spurwechseln, helle LED-Scheinwerfer oder eine Precrashsensorik, die vor einem drohenden Unfall die Gurte strafft und die Fenster schließt. Wegen der weniger intuitiv gestalteten Menüs erfordert die Bedienung des Ingolstädters zunächst aber mehr Aufmerksamkeit als die Systeme der Konzernbrüder.

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Fahrkomfort: VW Tiguan bietet besten Federungskomfort

Der VW Tiguan ist das einzige Fahrzeug im Test, das mit dem adaptiven Dämpfersystem DCC (1045 Euro) bestückt ist. Dies ist zwar erst für die 2125 Euro teure Ausstattung Comfortline zu haben, beschert dem VW Tiguan jedoch einen deutlichen Vorsprung beim Federungskomfort, sodass sich der hohe Aufpreis lohnt. Auf kleineren Unebenheiten sehr sensibel ansprechend, sorgt das Set-up gerade auf der Autobahn für sänftengleiche Ruhe an Bord. Ganz im Gegensatz zu den konventionellen Feder-Dämpfer-Elementen der Wettstreiter Audi Q3 und Skoda Karoq, die in beiden Autos auf der Autobahn eine permanente Unruhe mit sich bringen. Doch auch auf schlaglochreicher Strecke erweist sich der VW als das erheblich komfortablere SUV, gleicht tiefe Unebenheiten souveräner aus und verfügt zudem mit maximaler Beladung über die meisten Reserven. Darüber hinaus begünstigen die ebenfalls zur Comfortline gehörenden Sitze des Tiguan langes, stressfreies Reisen. Mit ihrer hervorragenden Polsterung bieten sie sogar noch etwas mehr Komfort als die seitenhaltstärkeren, gleichfalls sehr bequemen Sportsitze der Konzern-Rivalen.

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Motor/Getriebe: Alle Benziner erfüllt Euro 6d-Temp

Unter der Haube der drei getesteten SUV VW Tiguan, Audi Q3 und Skoda Karoq verrichtet der 1,5-Liter-Turbobenziner mit vier Zylindern seinen Dienst, der unter dem internen Code EA211 evo gefertigt und seit 2017 in zahlreichen Modellen des Konzerns eingesetzt wird. Im vorliegenden Fall leistet das Triebwerk 150 PS, produziert ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmeter, reinigt seine Abgase auch über einen Partikelfilter und erfüllt die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Soviel zur Theorie. In der Praxis sorgt der Direkteinspritzer für ausreichende Fahrleistungen, zieht bereits bei niedrigeren Drehzahlen ordentlich durch und hält sich zumindest bis in mittlere Drehzahlbereiche akustisch zurück. Erst bei hohen Drehzahlen, die aufgrund des recht geringen Drehmoments besonders beim Überholen auf der Autobahn häufiger anliegen, tönt der Vierventiler etwas aufdringlich. Das in allen drei Konzernmodellen eingebaute aufpreispflichtige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gefällt grundsätzlich mit flotten Schaltvorgängen. Beim zentimetergenauen Rangieren wird das teils rüde Einkuppeln aber zum Stolperstein. Bei den Beschleunigungsprüfungen zeigt unser Messequipment ähnliche Werte an. Der Audi Q3 hat mit 9,3 Sekunden für den Standardsprint auf Tempo 100 marginal den markanten Grill vor dem Skoda Karoq, der für dieselbe Übung 9,5 Sekunden benötigt. Der VW Tiguan, mit einem Leergewicht von rund 1600 Kilogramm das schwerste SUV im Trio, lässt sich abermals eine halbe Sekunde länger Zeit. Gleichzeitig konsumiert der VW mit einem Durchschnittsverbrauch von 8,6 Litern etwas mehr Kraftstoff als der Skoda Karoq, der mit 8,3 Litern über die Verbrauchsrunde kommt. Das sparsamste Auto im Feld ist aber der Audi Q3, der auf 100 Kilometern durchschnittlich 7,6 Liter Super durch die Einspritzdüsen schickt.

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Fahrdynamik: VW Tiguan siegt mit Abstand vor Skoda und Audi

Fahrdynamische Wunderdinge sollten von keinem der drei SUV verlangt werden – auch nicht vom Audi Q3, der mit seinem straffen Fahrwerk und der direkten Lenkung noch am ehesten auf Agilität getrimmt ist. Allerdings offenbart sich bei forcierter Kurvenfahrt seine übervorsichtige ESP-Abstimmung als echte (Spaß-)Bremse, die bereits bei moderaten Lenkwinkeln und mäßigen Kurvengeschwindigkeiten jeglichen Tempozuwachs konsequent unterbindet. Zudem zeigt der Audi bei extremen Fahrmanövern kein einheitliches Bild: Mal keilt der Audi Q3 in Wechselkurven kaum verlässlich reproduzierbar mit dem Heck aus, dann wiederum regelt das ESP derart heftig, dass das Fahrzeug die vorgegebene Richtung verlässt und beinahe zum Stillstand kommt. Der Skoda Karoq und der VW Tiguan sind im Grenzbereich des Tests berechenbarer, untersteuern zunächst sachte und werden dann ebenfalls von ihren elektronischen Rettungsankern an die Leine genommen. Dies geschieht in beiden Modellen jedoch deutlich sanfter.

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Umwelt/Kosten: Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis beim Skoda Karoq

Beim Preis-Leistungs-Verhältnis ist es erwartungsgemäß der Skoda Karoq, der die Pace vorgibt. Mit der testrelevanten Ausstattung ist er satte 7545 Euro günstiger als der teure Audi Q3. Und auch den VW Tiguan hält er mit einem Preisvorteil von 5825 Euro locker in Schach. Zudem darf man beim Tschechen durch den niedrigen Preis mit dem absolut gesehen geringsten Wertverlust rechnen. Von den laufenden Kosten her begegnen sich die drei Kompakt-SUV hingegen auf Augenhöhe – selbst wenn der Audi durch den kleineren Durst die niedrigsten Kraftstoffkosten einfordert.

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Messwerte und Technische Daten von Audi Q3, Skoda Karoq & VW Tiguan

AUTO ZEITUNG 9/2019Audi Q3 35 TFSISkoda Karoq 1.5 TSI ACTVW Tiguan 1.5 TSI ACT OPF
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo4/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1498 cm³1498 cm³1498 cm³
Leistung110 kW/150 PS110 kW/150 PS110 kW/150 PS
Max. Gesamtdrehmoment250 Nm250 Nm250 Nm
Getriebe/Antrieb7-Gang-Doppelkupplung/Vorderrad7-Gang-Doppelkupplung/Vorderrad7-Gang-Doppelkupplung/Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1495/1539 kg1318/1431 kg1475/1598 kg
Beschleunigung (Test)   
0 - 100 km/h9,3 s9,5 s10,0 s
0 - 150 km/h19,7 s21,5 s22,8 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)207 km/h203 km/h200 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,0/34,4 m35,7/34,4 m35,0/34,4 m
Verbrauch (Test/WLTP)7,6/6,9 l S/100 km8,3/6,8 l S/100 km8,6/7,2 l S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)180/156 g/km197/154 g/km204/164 g/km
Preise
Grundpreis33.700 Euro27.090 Euro29.570 Euro
Testwagenpreis37.255 Euro29.710 Euro35.535 Euro

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Einmal mehr entpuppt sich der VW Tiguan als vielseitiger Allrounder, der sich keine Schwäche leistet. In puncto Raumangebot und Fahrkomfort setzt er zudem die Bestmarken, sodass er diesen Vergleichstest für sich entscheidet. Aber die hausinternen Konkurrenten setzen den VW gehörig unter Druck, wie der geringe Punkteabstand zum zweitplatzierten Skoda Karoq beweist. Dabei zeichnet den Tschechen nicht nur der günstige Preis aus. Bei der Variabilität hat der sympathische Kraxler klar die Nase vorn. Auch der Audi Q3 weckt Begehrlichkeiten. Die edle Materialverarbeitung, die umfangreiche Sicherheitsausstattung und der geringe Verbrauch sind seine Stärken – so liegt er in der Eigenschaftswertung noch vor dem Skoda. Am Ende wirft ihn der hohe Preis auf den dritten Gesamtrang zurück.

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