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Geht auch ganz einfach:

Audi A5 Sportback/BMW 4er GC/Peugeot 508: Test Peugeot 508 drängt ins Premium-Segment

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé und Peugeot 508 im Test
  2. Fahrkomfort: BMW 4er GC mit gutem Federungskomfort
  3. Motor/Getriebe: Peugeot 508 mit 13 PS weniger
  4. Fahrdynamik: Audi A5 Sportback mit der besten Dynamik
  5. Umwelt/Kosten: BMW 4er Gran Coupé am teuersten
  6. Technische Daten von Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé & Peugeot 508
  7. Fazit

Der Peugeot 508 trifft auf den Audi A5 Sportback und das BMW 4er Gran Coupé! Im Test soll geklärt werden, ob der französische Vorstoß ins Premium-Segment gelungen ist. 

Im Test soll der betont stylische neue Peugeot 508 das Image der Löwenmarke gehörig aufpolieren. Stellte der Vorgänger noch eine klassische, etwas angestaubte Limousine vom alten Schlag dar, präsentiert sich die Neuauflage als keckes Designerstück mit großer (Heck-)Klappe, Lounge-Interieur sowie moderner Fahrwerks- und Antriebstechnik. Damit wildert der Franzose ganz ungeniert im Jagdrevier der Premium-Platzhirsche Audi A5 Sportback und BMW 420d Gran Coupé, an denen sich der 508 in diesem Vergleichstest mit 177 PS starkem Diesel messen lassen muss.

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Peugeot 508 im Video: 

 
 

Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé und Peugeot 508 im Test

Dass sich Schönheit und Nutzwert nicht ausschließen müssen, beweisen alle drei Fließheck-Limousinen im Test eindrucksvoll. Mit ihren großen Heckklappen und Kofferräumen taugen sie bei Bedarf sogar als veritable Lastesel. Vor allem der Peugeot 508 schreckt mit seinen maximal 1537 Liter fassenden Gepäckabteil keineswegs vor anspruchsvolleren Transportaufgaben zurück. Ihren Tribut fordern die flach auslaufenden Dachlinien der eleganten Viertürer allerdings beim hinteren Raumangebot. Die Kopffreiheit empfiehlt sich in allen drei Testkandidaten nur bedingt für großgewachsene Personen, zumal das Einsteigen aufgrund der kleinen Türausschnitte eine gewisse Gelenkigkeit erfordert. Immerhin bieten Audi A5 Sportback und BMW 4er Gran Coupé für Langbeinige durch die größere Kniefreiheit mehr Bewegungsspielraum als der Peugeot, der dafür vorn etwas mehr Platz als die deutschen Premium-Limos bereitstellt. Ebenfalls richtig gut ist die Material- und Verarbeitungsqualität des 508. Damit braucht er sich vor der Konkurrenz keineswegs zu verstecken. Die einzelnen Oberflächen sehen gut aus, fassen sich angenehm an und sind sauber zusammengefügt. Etwas Nachholbedarf hat das Designerstück aus Mulhouse hingegen bei den Assistenzsystemen. Zwar bringt der 508 serienmäßig unter anderem einen Müdigkeitswarner oder einen autonomen Notbremsassistenten mit und lässt sich darüber hinaus mit Abstandsregelung, Nachtsicht- und Umgebungskameras ausrüsten. Doch Highlights wie Personenerkennung oder Ausweichassistenz, die etwa der Audi bietet, fehlen in der Preisliste des Peugeot. Und auch an der Bedienbarkeit hapert es ein wenig. Trotz der Klaviatur-artigen Funktionstasten- Leiste unterhalb des zentralen, zu tief sitzenden Bildschirms lassen sich manche Menü- Unterpunkte nur schwer finden. Und auch die Klimabedienung, die ausschließlich über den großen Touchscreen geschieht, ist nicht wirklich gelungen. In Sachen Funktionalität bleibt somit der intuitiv bedienbare BMW das Maß der Dinge.

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Fahrkomfort: BMW 4er GC mit gutem Federungskomfort

Das BMW 420d Gran Coupé demonstriert zudem sehr anschaulich, wie sich ausgeprägte Handlingfähigkeiten und guter Federungskomfort unter einen Hut bringen lassen. Ausgerüstet mit optionalen adaptiven Dämpfern sowie 18-Zoll-Mischbereifung, absorbiert der Bayer lange und kurze Wellen gleichermaßen kompetent. Darüber hinaus federt der BMW deutlich sensibler an als die beiden Wettbewerber, die mit 19 Zoll großen Rädern an den Start gehen. Allerdings trübt die vergleichsweise bescheidene akustische Isolierung der Karosserie den Reisekomfort. Schon bei gemäßigtem Autobahntempo fallen Reifen und Windgeräusche eher unangenehm auf. In dieser Disziplin hinterlässt der Peugeot 508, vor allem aber der Audi A5 Sportback einen deutlich angenehmeren Eindruck. Weder Abroll- noch Wind- oder Motorengeräusche gelangen über Gebühr in den Innenraum des A5 Sportback. Und auch in Sachen Federungskomfort gibt der Ingolstädter, der den Test wie der BMW mit optionalen adaptiven Dämpfern bestreitet, insgesamt eine souveräne Vorstellung. Insgesamt etwas straffer als der Münchner abgestimmt, ist sein Aufbau gerade im Komfortmodus zwar auf schlechten Straßen mehr in Bewegung. Wirklich störend ist dies jedoch noch nicht. Angenehm ruhig geht es auch im Peugeot 508 zu. Abroll- und Windgeräusche verbleiben über sämtliche Geschwindigkeitsbereiche auf einem niedrigen Niveau. Einzig der Motor könnte drehzahlabhängig etwas leiser zu Werke gehen. Der Federungskomfort geht wie beim Audi insgesamt in Ordnung, wenngleich das Fahrwerk, das im Gegensatz zur Konkurrenz übrigens serienmäßig mit elektronisch geregelten Dämpfern aufwartet, gerade auf kleinere Anregungen wie feine Querfugen störrischer reagiert als das des BMW. Grobe Fahrbahnschäden gleicht der 508 beladen wie unbeladen indes ähnlich gut aus wie die Bayern. Ein Schwachpunkt hingegen ist die Ergonomie im schicken Cockpit, was sich beispielsweise an dem unsichtbar hinter dem winzigen Lenkrad verborgenen Bediensatteliten für die Abstandsregelung bemerkbar macht. Und auch die Grundarchitektur mit den über dem Volant platzierten Instrumenten ist nicht jedermanns Sache.

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Motor/Getriebe: Peugeot 508 mit 13 PS weniger

Unter den Hauben der drei sportlichen Limousinen verrichten 2,0 Liter große Vierzylinder-Turbodiesel mit SCR-Abgasnachbehandlung ihren Dienst. Diese Alleskönner passen bestens zum dynamisch gediegenen Charakter der Viertürer, da sie forsche Fahrleistungen mit verantwortungsvollen Trinkgewohnheiten kombinieren. Vor allem der TDI des Audi A5 Sportback beeindruckt im Test mit seinem geringen Durchschnittsverbrauch von gerade einmal 6,4 Litern je 100 Kilometer. Darüber hinaus generiert der ungemein kultiviert laufende Selbstzünder die insgesamt besten Fahrleistungen, beschleunigt den Audi in zügigen 7,6 Sekunden auf Tempo 100 und sorgt für eine Spitzengeschwindigkeit von 235 km/h. Das BMW 420d Gran Coupé ist kaum weniger flott unterwegs und benötigt für den Standardsprint nur 0,1 Sekunden länger. Und auch die Drehfreudigkeit des intern B47D20 genannten Turbodiesels ist aller Ehren wert. Dennoch: Der größte Pluspunkt des BMW-Antriebsstrangs ist die hervorragende, mit einem Aufpreis von 2350 Euro aber auch recht kostspielige Achtstufen-Automatik von ZF. Sie wechselt die Übersetzungen stets bedarfsgerecht und sanft – besser geht es kaum. Der Verbrauch fällt mit 7,0 Litern aber etwas höher aus als beim Audi. Dem Peugeot-508-Diesel fehlen im Vergleich zu den 190 PS starken Kontrahenten 13 PS. Dies macht sich weniger subjektiv als vielmehr bei den Messwerten bemerkbar. Bis zum Erreichen des Landstraßen-Tempolimits benötigt der Franzose eine glatte Sekunde länger als der BMW. Vom Verbrauch her liegt der Peugeot aber auf einem Niveau mit dem Münchner.

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Fahrdynamik: Audi A5 Sportback mit der besten Dynamik

Mit seiner unbeirrbaren Spurstabilität, dem neutralen Eigenlenkverhalten und dem hoch angesiedelten Grenzbereich gibt der Audi A5 Sportback auf der Handlingstrecke den Ton an. Speziell in schnellen Passagen liegt der Audi wie das sprichwörtliche Brett auf dem Asphalt und vermittelt dem Fahrer umgehend großes Vertrauen. Da stört es auch nur bedingt, dass die Lenkung gerade um die Mittellage etwas Gefühl vermissen lässt und die Traktion am Ausgang sehr enger Kurven nicht mit der des BMW 4er Gran Coupé mithalten kann. Überhaupt umrundet der 420d im Test den Kurs mit einem Rückstand von 0,6 Sekunden nur unwesentlich langsamer. Der größte Trumpf des Münchners ist und bleibt seine herrliche variable Sportlenkung (250 Euro Aufpreis). Befreit von jeglichen Antriebseinflüssen bietet sie ein Höchstmaß an Präzision und Rückmeldung. Im Grenzbereich schiebt der 4er aber etwas stärker über die Vorderräder als der neutrale Audi. Und: Der BMW benötigt die längste Strecke für die Vollbremsung aus 100 km/h bis zum Stand. Vehementes Verzögern ist indes die fahrdynamische Paradedisziplin des Peugeot, wie die sehr kurzen Bremswege von 33,2 Metern bei kalter und 33,3 Metern bei warmer Anlage beweisen. Doch auch auf dem Rundkurs wird der Peugeot 508 mit seinem agilen Einlenken den Ansprüchen sportlich ambitionierter Fahrer gerecht. Dass der Schönling seinen Widersacher von der Rundenzeit her nicht ganz folgen kann, liegt vorrangig am nicht deaktivierbaren ESP, das besonders in schnellen Wechselkurven rigoros eingreift.

Einzeltest
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Umwelt/Kosten: BMW 4er Gran Coupé am teuersten

Wer schön sein will, muss leiden – dies gilt hier jedenfalls, wenn es ans Bezahlen geht. Ein Schnäppchen ist nämliche keine der drei Edel-Limousinen – im Gegenteil! Vom Grundpreis her ist der Peugeot 508 mit 46.450 Euro das teuerste Vergnügen, bietet dafür aber die umfassendste Serienausstattung – speziell im Vergleich zum eher knauserig ausstaffierten Audi A5 Sportback, der den niedrigsten Basispreis vorweisen kann. Die teuren Testwagen-Optionen sorgen hingegen dafür, dass das BMW 420d Gran Coupé beim bewerteten Preis sogar als Einziger an der 50.000-Euro-Grenze kratzt. Dies und die immens hohen Versicherungsprämien kosten viele Punkte, sodass der Münchner im Kostenkapitel letztlich die rote Laterne trägt.

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Technische Daten von Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé & Peugeot 508

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der Audi A5 Sportback erlaubt sich auch in diesem Test mit anspruchsvollen Wettbewerbern nirgends eine echte Schwäche. Zudem bietet er den sparsamsten Antrieb und holt sich den verdienten Gesamtsieg. Dem Ingolstädter folgt das BMW 420d Gran Coupé auf Platz zwei. Obwohl der Münchner längst im Spätherbst seiner Karriere angekommen ist, hat er einige Vorzüge auf seiner Seite – wie etwa die herrliche Lenkung, die perfekte Automatik oder die einfache Bedienung. Somit bleibt dem agilen und umfangreich ausgestatteten Peugeot 508 nur der ehrenwerte dritte Rang. Der knappe Rückstand auf den BMW beweist aber, dass die Franzosen mit der Designer-Limousine absolut einen Platz im Premium- Segment verdienen.

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