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Das nervt uns bei alten Autos: Meinung Darauf können wir verzichten!
"Es passiert täglich, überall, jedem: Plötzlich zieht ein Auto in den eigenen Sicherheitsabstand und verkürzt den Bremsweg – etwa auf dem Weg zur roten Ampel – empfindlich. Was früher ohne gute Bremsen oder ABS sicherlich zum echten Problem geworden wäre, geht heute in der Regel glimpflich aus. Mangelnde Rücksicht hin oder her. Diesen Sicherheitsfaktor möchte ich nicht mehr missen!"
Leslie Schraut
"Schlecht gefederte Sitze mit viel zu dünnen sowie harten Polstern, die keine passgenauen Einstellungen bieten? Angestrengtes Drehen an der Fensterkurbel beim Wunsch nach Frischluftzufuhr? Danach kann sich doch wirklich niemand sehnen. Wer schon mal im Winter aus der nassen Kälte in ein modernes Fahrzeug gestiegen ist, das automatisch den Sitz in die richtige Position fährt, das taube Gefühl dank Lenkradheizung aus den unterkühlten Fingern verschwinden lässt, zusätzlich der Rücken von der beheizbaren Sitzlehne gewärmt wird und man im besten Fall noch die Massagefunktion anwählen kann, während die Lieblingsmusik automatisch startet, weiß, wovon ich spreche."
Christina Finke
"Kein Bass, keine Einstellmöglichkeiten und kein Navi. Und dass die Musik nur von der Kassette kommt, verleiht dem vermeintlichen Klangerlebnis auch nur das Attribut "Blechdose". Das Kratzen der kleinen Boxen in den Türen ist auch bei geringer Lautstärke kaum zu ertragen. Da kommt einem die Idee, die Musik vom Smartphone abzuspielen, gar nicht mehr so abwegig vor. Damit wäre dann auch das Navigationsproblem gelöst. Straßenkarten lesen? Sollte auf ewig der Vergangenheit angehören. Zumal es auch weit weniger gefährlich ist, sich per Sprachbefehl des Infotainmentsystems lotsen zu lassen, als immer wieder aufs Papier schielen zu müssen."
Victoria Zippmann
"Weiße Serie, wasserbasierter Lack – bei diesen Stichworten spürt der Autofan wortwörtlich einen Stich im Herzen. Dabei müssen es gar nicht die Extreme wie die ungeschützt im Winter verweilenden und dann weiß lackierten Alfasud-Karossen oder die Bakterien-verseuchten Tauchbäder bei Mercedes in den 90ern sein. Rost ist das wohl nervenaufreibendste Thema eines jeden Oldtimerbesitzers. Besonders hier spiegelt sich der Fortschritt der Automobilindustrie wider: Die Autos der vergangenen 20 Jahre rosten höchstens noch bei jahrzehntelanger, starker Beanspruchung. Und selbst dann ist es meistens eher der Motorschaden, der die Fahrzeuge auf den letzten Weg in Richtung Schrottpresse schickt. Wer dagegen heute einen Opel Rekord B oder einen Renault 5 sucht, der muss in der Regel auf Modelle südeuropäischer Herkunft zurückgreifen. Denn von den tollen Alltagsautos, von denen die Eltern oder Großeltern bis heute schwärmen, war spätestens nach dem fünften deutschen Winter nicht mehr viel übrig."
Tim Neumann
"Mein erstes Auto war ein Skoda Octavia. Nicht der aus den 60er-Jahren, sondern jener von Anfang 2000. Schon bei dem ist mir die vergleichsweise schlechte Lichtausbeute aufgefallen. Mein aktuelles Auto erblickte 12 Jahre später die Welt, verfügt über Xenon und eine ungleich bessere Lichtausbeute. Ein Sicherheitsfaktor, der gerade im Herbst und Winter bei dunklen Landstraßen mit Wildwechsel und Reflexionen durch Nässe immens zum Tragen kommt. Man mag von der guten alten Zeit halten, was man will: Moderne Lichttechnik aber ist für mich unverzichtbar geworden."
Alexander Koch
"Sicherheitgurte, Kopfstützen, Airbags, ESP und ABS – die Liste heutiger Sicherheitsaustattungen ist lang. In modernen Fahrzeugen sind sie selbstverständlich, retten im Ernstfall schließlich Leben. In Oldtimern sucht man sie in der Regel vergeblich. Eine Gurtpflicht für die Vordersitze trat in Deutschland zum Beispiel erst im Jahr 1974 in Kraft, die Rücksitze waren davon ausgenommen. Airbags sind noch immer nicht gesetzlich vorgeschrieben, mittlerweile aber herstellerübergreifend üblich. Trotz all dem Charme älterer Fahrzeuge spricht die kontinuierlich sinkende Zahl an Verkehrstoten eine eindeutige Sprache."
Andreas König
"Neue Normrunden und irreführende Verbrauchsangaben hin oder her: Moderne Autos lassen sich oftmals sparsamer bewegen als Fahrzeuge vergangener Zeiten. Beispiel gefällig? Mein Saab 9-3 von 1999 hat einen 185 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor. Selbst wenn man das Gaspedal nur anschaut, genehmigt sich der dreitürige Schwede über acht Liter Super auf 100 Kilometern. Steige ich in einen Testwagen um, der einen ähnlichen Motor modernerer Bauart hat, schaffe ich ohne große Anstrengung auch mal eine fünf vor dem Komma. Umso bemerkenswerter, wenn man das Komfort- und Sicherheitsniveau moderner Autos und das entsprechend höhere Gewicht bedenkt."
Sven Kötter
Alte Autos sind beliebt – sei es wegen ihrer einfachen Technik oder des schicken Designs. Doch früher war längst nicht immer alles besser, wie unsere Bildergalerie zeigt. Die Redaktion der AUTO ZEITUNG verrät, worauf sie bei alten Autos getrost verzichten kann.
Oldtimer-Fans schwelgen oft in vergangenen Zeiten. Wie hübsch und individuell das Design doch damals war und wie einfach so ein altes Auto zu reparieren ist. Doch war früher wirklich alles besser? Von wegen! Es gibt Dinge, auf die man bei alten Autos getrost verzichten kann. Es hat schon seine Gründe, warum die moderne Technik Einzug ins Automobil gehalten hat. So romantisch es auch sein mag, bei einer Ausfahrt im Oldtimer die Zeit zurückzudrehen. Sobald die Fahrt doch länger oder eine Situation mal brenzlig wird, schwinden die positiven Aspekte eines kultigen Oldies schnell dahin. Die Technik mag einfach zu warten sein, doch ist sie auch oft überholt, ineffizient und alles andere als optimal. Und was manche für charmant oder kurios halten, erweist sich in der Praxis gerne als umständlich oder nicht selten gar als lebensbedrohlich. Was die Redaktion der AUTO ZEITUNG an alten Autos besonders nervt, erklärt sie in der Bildergalerie!
