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Michael Schumacher: Formel 1-Legende im Porträt

Schumi, der sympathische Siegeshungrige

Tim Neumann Redakteur
Michael Schumacher lächelnd im Ferrari-Overall
Foto: Imago
Inhalt
  1. News zu Michael Schumachers aktuellem Gesundheitszustand
  2. Die Anfänge von Schumis Formel 1-Karriere
  3. Vom Jordan-Debüt zum Benetton-Vertrag
  4. Ferrari-Wechsel nach zwei WM-Titeln mit Benetton
  5. Ferrari-Aufholjagd und Dominanz
  6. Karriereende bei Ferrari, Rückkehr mit Mercedes
  7. Formel 1-Kapitel schließt sich 2012 endgültig
  8. Eine schrecklich schnelle Familie

Michael Schumacher, liebevoll "Schumi" getauft, hat die Formel 1 mit seinen unzähligen Erfolgen in die Wohnzimmer Deutschlands gebracht und sich als einer der besten Fahrern aller Zeiten unsterblich gemacht. Die Familie führt sein (millionenschweres) Erbe fort.

In kaum einem deutschen Haushalt kreischten die Rennmotoren am Sonntagnachmittag zwischen Mitte der 1990er- und Mitte der 2000er-Jahre nicht. Der Grund: Der unglaublich talentierte Michael Schumacher hatte sich 1994 als erster Deutscher die Formel 1-Weltmeisterschaft gesichert. Sein Heimatland fand sich plötzlich im Rausch der Geschwindigkeit wieder. Mehr als zehn Millionen Menschen drückten dem Kerpener fortan auf RTL die Daumen und sahen ihn bis 2004 sechs weitere WM-Titel gewinnen. Die Rekorde überschlugen sich. Abseits der Strecke, ob auf der Kartbahn oder bei Veranstaltungen, gab sich "Schumi" nahbar und bedingungslos sympathisch. Umso mehr erschütterte seine Fans, dass sich ihr Held Ende 2013 bei einem Skiunfall schwer verletzte und seitdem aus der Öffentlichkeit herausgehalten wird.
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Steckbrief

  • Name: Michael Schumacher

  • Geburtstag: 3. Januar 1969

  • Geburtsort: Hürth

  • Größe: 1,74 m

  • Familienstand: verheiratet mit Corinna Schumacher

  • Kinder: Gina-Maria (*20. Februar 1997), Mick (*22. März 1999)

  • Formel 1-Weltmeistertitel: 7 (1994, 1995, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004)

  • Vermögen: 650 Mio. (geschätzt)

 

News zu Michael Schumachers aktuellem Gesundheitszustand

Nach wie vor hält Michael Schumachers Familie weitestgehend dicht, was den Gesundheitszustand von Schumi angeht. Alle aktuellen News rund um seinen Skiunfall und dessen Folgen haben wir hier gebündelt.

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Die Anfänge von Schumis Formel 1-Karriere

Bereits mit vier Jahren schien der Weg von Michael Schumacher vorgezeichnet: Sein Vater Rolf Schumacher hatte ihm ein umgebautes Kettcar mit Verbrennungsmaschine geschenkt, mit dem er fortan die Kerpener Kartbahn unsicher machte. Nach dem Wechsel auf einen richtigen Kart offenbarte sich die irre Geschwindigkeit von Michael. Er schlug deutlich ältere Kontrahent:innen und fuhr in Folge unzählige Nachwuchstitel ein. Es folgten Formel König, Formel Ford, Formel 3, die Sportwagen-WM und sogar ein Gaststart bei der DTM, bis die Formel 1 auf den Rheinländer aufmerksam wurde. Dennoch war es vor allem dem Zufall und harten Verhandlungen seines Sponsors Mercedes und Unterstützers Willi Weber zu verdanken, dass Schumi den im Gefängnis sitzenden Jordan-Piloten Bertrand Gachot beim Grand Prix in Spa-Francorchamps (Belgien) 1991 ersetzen durfte.

 

Vom Jordan-Debüt zum Benetton-Vertrag

Michael Schumachers Formel 1-Debüt währte zwar nur wenige hundert Meter, bis er sein Auto wegen eines Kupplungsschadens abstellen musste, aber bis dahin hatte sich der Kerpener bereits den Respekt der Königsklasse erarbeitet. Ohne die Strecke oder das Auto zu kennen, hatte sich Schumacher auf dem siebten Platz qualifiziert und war nach dem Start sogar auf Rang fünf vorgefahren. Für ein festes Cockpit reichte das allerdings noch nicht. Es brauchte schon ein Empfehlungsschreiben des Formel 1-Bosses Bernie Ecclestone, um die Teams zu überzeugen, dem damals 22-Jährigen eine Chance zu geben. Ecclestone sah die Chance, den deutschen Markt mit seinem Rennzirkus zu erobern und der Benetton-Rennstall ergriff sie. 1992 fuhr Michael Schumacher seine erste, vollwertige Formel 1-Saison – und wurde Dritter hinter den dominanten Williams von Nigel Mansell und Ricardo Patrese.

 

Ferrari-Wechsel nach zwei WM-Titeln mit Benetton

1994 sollte dann Michael Schumachers Jahr werden: Nach dem tödlichen Unfall seines ärgsten Konkurrenten Ayrton Senna in Imola (Italien) hatte der Deutsche alle Trumpfe in der Hand, um den WM-Titel einzufahren. Regelmäßige, strittige Disqualifikationen hielten die Saison aber am Leben, sodass Schumi am Ende nur durch eine fragwürdige Kollision mit dem WM-Zweiten Damon Hill zum Champion wurde. Es sollte längst nicht seine letzte Kontroverse bleiben. Auch 1995 behielt er die Überhand im Duell mit Hill und fuhr seinen zweiten WM-Titel ein. Auf der Suche nach der ganz großen Herausforderung wechselte Schumacher für die 1996er-Saison zu Ferrari. Die Scuderia hatte sich nach einer 16 Jahre währenden WM-Titel-Durststrecke völlig neu aufgestellt und setzte ihre Hoffnung nun auf den amtierenden Champion sowie auf Teamchef Jean Todt und ab 1997 auf Technikchef Ross Brawn.

 

Ferrari-Aufholjagd und Dominanz

Michael Schumachers Start bei der Scuderia Ferrari konnte die hohen Erwartungen zuerst nicht erfüllen. Sein Auto war zu anfällig, zu langsam und auch der Kerpener leistete sich den ein oder anderen teuren Fehler. Erst 1997 konnte Schumi wieder so richtig um die Meisterschaft fahren. Beim Saisonfinale im spanischen Jerez versuchte er, seinen ärgsten Rivalen Jacques Villeneuve im Williams beim Verteidigen seiner WM-Position zu rammen und bugsierte sich damit nur selbst ins Aus. Als Strafe wurden ihm nachträglich alle WM-Punkte aberkannt. 1998 und 1999 war es wiederum der McLaren von Mika Häkkinen, dem sich Schumacher unterordnen musste. Im ersten Jahr verpasste er die Meisterschaft nur knapp, während er 1999 nach einem Beinbruch sechs Rennen aussetzen musste und damit erneut keine Chance auf den dritten Titel hatte. Seine Zeit im Ferrari schien wie verflucht, bis im Jahr 2000 endlich alles zusammenpasste. Schon im vorletzten Rennen stand er als Champion fest.

 

Karriereende bei Ferrari, Rückkehr mit Mercedes

Bis einschließlich 2004 war Schumi der Triumph kaum noch zu nehmen. Das Triumvirat aus Schumacher, Todt und Brawn sorgte für eine Dominanz, wie sie in dieser Länge in der Formel 1 bis dato nicht bekannt war. Erst Reglementänderungen und der aufstrebende Fernando Alonso im schnellen Renault konnte 2005 die Siegesserie der Roten stoppen. Nach packenden Duellen mit dem siebenfachen Weltmeister war spätestens 2006 klar, dass die Wachablöse vollkommen war. Der Spanier feierte seinen zweiten WM-Titel, während ein gerührter Michael Schumacher mit 37 Jahren seine Formel 1-Karriere beendete. Dennoch blieb der Rheinländer der Königsklasse und insbesondere Ferrari als Testfahrer und vor allem als Berater verbunden. Sein Erfahrungsschatz war derart wertvoll, dass Mercedes ihn dazu überredete, 2010 nochmal als Stammpilot an der Seite von Nico Rosberg durchzustarten.

 

Formel 1-Kapitel schließt sich 2012 endgültig

Das Comeback von Michael Schumacher fiel für viele Fans jedoch eher enttäuschend aus. Der Mercedes entpuppte sich nur als bedingt konkurrenzfähig, zudem unterlag Schumi seinem Teamkollegen in allen drei Saisons. Seinen einzigen Podestplatz erzielte er 2012 in Valencia (Spanien). Hinter den Kulissen spielte der siebenfache Champion sein Fachwissen derweil voll aus und beeinflusste die Entwicklung des Rennstalls hin zu dem Team, das ab 2014 mit Lewis Hamilton eine weitere Ära der Dominanz ins Leben rief. Inwieweit er den Siegeszug der Silberpfeile verfolgen konnte, ist nicht überliefert. Am 29. Dezember 2013 verletzte sich Michael Schumacher beim Skifahren im französischen Méribel schwer am Kopf. Über seinen Gesundheitszustand kann bis heute nur gemutmaßt werden. Ein Auszug seiner Rekord-Karriere: 307 Starts, 91 Siege, 155 Podestplatzierungen, 68 Pole Positions, 77 schnellste Rennrunden, 1566 WM-Punkte, 5111 Führungsrunden über 24.109,8 km.

 

Eine schrecklich schnelle Familie

Während sich mit Michael Schumachers Unfall ein Kapitel schloss, hatten sich in der Familie längst weitere geöffnet: Sein Bruder Ralf Schumacher war von 1997 bis 2007 in der Formel 1 erfolgreich und konnte in 180 Starts sechs Siege einfahren. Aufsehen erregte besonders das Formel 1-Debüt von Michaels Sohn Mick im Jahr 2021. Nach einer starken ersten Saison fiel der Formel 2-Champion allerdings in Ungnade und verlor sein Cockpit nach 2022. Seit 2024 ist Schumacher-Junior für Alpine in der Langstrecken-Serie unterwegs. Ralfs Sohn David Schumacher wechselte 2022 von der Formel 3 in die DTM und startet seit 2024 in der ADAC GT Masters. Die Schumachers wohnen im schweizerischen Gland und verwalten ein Vermögen, das auf 650 Mio. Euro geschätzt wird.

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