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Geht auch ganz einfach:

Audi Q5/Kia Sorento/Mazda CX-60: Vergleichstest Mazda-Sechszylinder gegen Audi- und Kia-Vierzylinder

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Audi Q5, Kia Sorento und Mazda CX-60 im Vergleichstest
  2. Karosserie: Audi Q5 mit der besten Verarbeitung
  3. Fahrkomfort: Kia Sorento sauber abgestimmt
  4. Motor/Getriebe: Mildhybridisierter Mazda CX-60 effizient
  5. Fahrdynamik: Kia Sorento zeigt sich als Musterbeispiel im Thema Fahrsicherheit
  6. Umwelt/Kosten: Audi enttäuscht mit nur einer zweijährigen Gewährleistung
  7. Ergebnis in Punkten
  8. Fazit

Der Mazda CX-60 soll der Marke ein weiteres Stück vom SUV-Geschäft sichern. Mit seinem Reihensechszylinder-Turbodiesel hat der Japaner ziemlich gute Argumente, um die mit Vierzylinder bestückten Audi Q5 und Kia Sorento im Vergleichstest abzuhängen.

 

Audi Q5, Kia Sorento und Mazda CX-60 im Vergleichstest

Wenn es um die eigene Mobilität geht, ist das Auto auch weiterhin die Nummer eins. Maximale Flexibilität bietet halt nur das eigene Auto. Nach wie vor stehen SUV dabei ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen. Sie verbinden hohen Nutzwert mit viel Komfort und sind mit Dieselmotor trotz aller Kritik immer noch ausgesprochen wirtschaftlich. Mazda unterstützt die Lust am Automobil und insbesondere am Diesel mit einem neuen, längs eingebauten Reihensechszylinder im Bug des großen Mazda CX-60 mit Premium-Touch. Und damit die eigene Unabhängigkeit bezahlbar bleibt, kostet der Mazda CX-60 mit Sechszylinder-Vergnügen gerade einmal so viel wie die Rivalen Audi Q5 und Kia Sorento, die mit klassenkonformen Vierzylinder-Turbodiesel um die Gunst der Kundschaft buhlen. Doch ob das auch für einen Sieg im Vergleichstest reicht, verraten wir hier. Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon

Leslie & Cars fährt den Mazda CX-60 (2022) im Video:

 
 

Karosserie: Audi Q5 mit der besten Verarbeitung

Auch wenn Audi Q5, Kia Sorento und Mazda CX-60 im gleichen Segment unterwegs sind und sich ihre Grundpreise zwischen 51.350 und 52.890 Euro bewegen, folgt jedes Modell seiner eigenen Philosophie. Der Neuling aus Japan gönnt seinem Antrieb viel Platz. Der lange Vorderwagen prägt nicht nur die Silhouette, sondern auch den Innenraum. Der fällt dadurch knapper aus als bei den Konkurrenten. Schon der Einstellbereich der Vordersitze ist deutlich kürzer und reduziert dadurch die Bewegungsfreiheit der Beine. Der Audi bietet hier mehr Raum zur Entfaltung und einen, vor allem auf langen Reisen, entspannteren Kniewinkel an. Beide sind aber deutlich enger geschnitten als der luftige Kia. Steile Seitenscheiben und große Einstellbereiche sorgen beim Koreaner für üppiges Raumgefühl. Auch in Reihe zwei finden bis zu drei Personen sowohl mehr Bein- als auch Kopffreiheit vor. Vor allem im Mazda ist der Raum im Fond für Knie und Kopf deutlich eingeschränkter.

Dass der Kia zudem die Möglichkeit bietet, eine zusätzliche dritte Sitzreihe (990 Euro) zu ordern, bringt ihn früh in diesem Vergleichstest in die Führungsrolle. Zudem stellt er mit bis zu 2011 Litern das größte Ladevolumen bereit. Vor allem der Audi ist hier mit maximal, 1520 Litern deutlich unterlegen. Obendrein fällt das deutsche Premium-Produkt aus Ingolstadt bei der Sicherheitsausstattung etwas hinter die Konkurrenten zurück – das liegt allerdings nicht an einem kleineren Angebot, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass der Q5 den im Vergleich zu den asiatischen Mitbewerbern vergleichbaren Einstiegspreis nur realisieren kann, indem zahlreiche Assistenzsysteme aufpreispflichtig sind und nicht wie bei Mazda und Kia zum größten Teil zum Serienumfang zählen. Dafür gefällt der Bayer mit der besten Verarbeitung und einem hochwertigen sowie stimmigen Materialmix. Der Kia überzeugt – wie auch der Audi – besonders mit einer durch nichts aus der Ruhe zu bringenden, steifen Karosseriestruktur. Im Mazda hingegen knarzt es beim Überfahren von Kanten oder Asphaltaufbrüchen vernehmlich aus den Tiefen seiner Konstruktion.

 

Fahrkomfort: Kia Sorento sauber abgestimmt

Die umfangreichen Ausstattungsoptionen in der Audi-Preisliste beinhalten auch eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern – im Fall des Audi Q5 eine lohnende Investition. Damit bestückt fährt der Ingolstädter wie eine Sänfte. Egal welche Unebenheit ihm unter die riesigen Räder (optional 21 Zoll) kommt, das Fahrwerk gleicht Bodenwellen elegant aus und nimmt Stößen ihre Energie. Davon kann bei der Abstimmung des Fahrwerks mit Stahlfedern und nicht einstellbaren Dämpfern beim Mazda CX-60 keine Rede sein. Seine Federn sind schlicht zu hart gewählt, und die Dämpfung fällt zu lasch aus. Resultat: Der Mazda bockt auf Querfugen und gerät auf längeren Verwerfungen in unangenehme Aufbaubewegungen. Wie man ein herkömmliches Fahrwerk sauber abstimmt, zeigt der Kia Sorento. Dieser spricht gefühlvoll an und bleibt auch beim Kontern von Kanten und Wellen stets souverän.

Wie bei der Federung demonstriert der Q5 auch bei den Sitzen, wie man hervorragenden Langstreckenkomfort mit ausreichend Seitenhalt kombiniert. Im Sorento reist man ebenfalls sehr kommod, findet aber eine nicht ganz so optimale Sitzposition vor und muss beim Seitenhalt Verzicht üben. Etwas wenig Kontur und eine recht kurze Sitzfläche sorgen beim Mazda für Komforteinbußen auf langen Strecken – Punktabzug. Solange der Weg über gepflegten Asphalt führt, rollt der CX-60 angenehm leise mit unterschwellig säuselndem Reihensechszylinder-Timbre dahin. Raue Oberflächen und Kanten stören aber akustisch empfindlich die Ruhe im Aufbau. Der Sorento kämpft mit dem Wind, ist aber ansonsten frei von Nebengeräuschen. Wirklich exzellent schirmt nur der Q5 im Vergleichstest seine Insassen von störenden Geräuschquellen ab und gewinnt dank rundum gelungenem Gesamtkomfort das zweite Kapitel souverän.

 

Motor/Getriebe: Mildhybridisierter Mazda CX-60 effizient

Der Blick unter die Hauben offenbart gänzlich unterschiedliche Ansätze: Ja, auch Audi hat einen Sechszylinder im Programm. Im Q5 50 TDI arbeitet ein V6-Biturbo mit 286 PS. Aber für ihn verlangt Audi einen Luxuszuschlag von 8100 Euro im Vergleich zum Audi Q5 40 TDI. Also muss der Q5 in diesem Vergleichstest mit kompaktem, längs eingebautem Vierzylinder mit Zwölf-Volt-Mild-Hybrid-System per Riemen-Starter-Generator und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gegen den Mazda CX-60 e-Skyactive D 254 mit edlem Reihensechszylinder und Achtstufen-Automatik antreten, der zudem über eine ins Getriebe integrierte E-Maschine verfügt, die als Starter-Generator und als zusätzlicher 17 PS-Boost (12 kW) fungiert. Der quer eingebaute 2,2-Liter-Motor des Kia Sorento 2.2 CRDi AWD transportiert seine Kraft eben-falls über eine Achtstufen-Automatik an die Räder und verzichtet auf die milde Hybridisierung mit zwölf oder 48 Volt. Was das komplexe System des Mazda CX-60 leistet, verdeutlicht der sehr niedrige Testverbrauch von gerade einmal 6,3 Litern auf 100 Kilometern.

Da kommt weder der Audi Q5 mit seinen 6,9 noch der Kia Sorento mit 7,2 Litern mit. Der Mazda nutzt sein Mild-Hybrid-System mit frühzeitigem Abschalten des Motors und freiem Segeln beim Zurücknehmen des Gaspedals maximal effizient aus – egal in welcher Situation. Allerdings stört das permanente holprige Zu- und Abschalten des großen Motorsdie eigentlich sehr elegant arbeitende Kombination aus weich überblendender Automatik und gelassenem, kraftvollem Reihensechszylinder, mit der der CX-60 bei abgeschaltetem Mild-Hybrid-System überzeugt.

 

Fahrdynamik: Kia Sorento zeigt sich als Musterbeispiel im Thema Fahrsicherheit

Warum wir die Fahrdynamik bei Familien-SUV im Grenzbereich abfragen? Weil nur das Ausloten der fahr physikalischen Grenzen Schwächen zutage fördert und Aufschlüsse über die Fahrsicherheit in unversehens auftretenden Gefahrensituationen gibt, etwa bei einem Ausweichmanöver bei hohem Tempo, wenn zum Beispiel auf der Autobahn ein Fahrzeug vor einem plötzlich auf die eigene Fahrspur wechselt. Genau hier zeigt sich der Kia Sorento im Vergleichstest als Musterbeispiel an Fahrsicherheit. Ihn bringt schlicht nichts aus der Ruhe. Er folgt ausreichend dynamisch und direkt den Lenkbefehlen, bleibt in seinen Grenzen lange neutral in der Spur, schiebt an seinem Limit sanft untersteuernd zum Kurvenaußenrand und wird dabei von seinen Regelsystemen eng geführt, ohne von ihnen zu sehr bevormundet zu werden. Auch der Audi Q5 bevorzugt diese Grundausrichtung, lässt dabei aber auch Platz für Fahrfreude. Seine Lenkung überträgt etwas mehr Kontakt zum Fahrzeug. Zudem folgt er williger dem Radius und reagiert auf Lastwechsel mit leicht nach außen drängendem Heck betont sportlicher als der kreuzbrave Kia.

Aber auch der Audi Q5 bleibt bei wilder Kurvenhatz immer der Sicherheit verpflichtet und profitiert von seinem fein abgestimmten ESC-System (ESP). Der Mazda hat ein noch ausgeprägteres Verhältnis zu Fahrfreude. Der Mazda CX-60 findet über seine direkte Lenkung extrem spontan in jeden vorgegebenen Radius. Seine diffuse, stark unterdämpfte Fahrwerksabstimmung, die hoher Dynamik in Wechsel-kurven nicht viel entgegenzusetzen hat, bringt das Heck aber schnell und intensiv in einen instabilen Zustand. Der überraschende Ausfallschritt reißt die Regelsysteme unsanft aus ihrer passiven Wartestellung hinein in hektische Aktivität. Die Regeleingriffe bremsen den Mazda dann hart und konsequent aus. Mit teilaktivierten Systemen fährt er zwar – auch dank seiner spritzigeren Fahrleistungen – den Rivalen problemlos davon, verlangt aber sehr kundige Hände am Volant, um sicher in der Spur zu bleiben. Überzeugender ist die Verzögerungsleistung des Japaners – sowohl mit kaltem als auch warmem Bremssystem. Lediglich das Bremsgefühl ist dabei etwas indirekter als bei der fein dosierbaren Bremse des Audi und der im besten Sinne unauffälligen Anlage im Kia.

Vergleichstest So testet die AUTO ZEITUNG
So testet die AUTO ZEITUNG 5000 Punkte in fünf Kapiteln

 

Umwelt/Kosten: Audi enttäuscht mit nur einer zweijährigen Gewährleistung

Mit 52.150 Euro ist der Audi Q5 40 TDI quattro im 740 Euro günstiger als der Kia Sorento 2.2 CRDi AWD und nur 800 Euro teurer als der Mazda CX-60 e-Skyactiv D 254. Der Blick auf die Kosten zeigt, dass sogar Audi bei der Preisgestaltung in der Realität angekommen ist und die Rivalen auf der anderen Seite Qualität nicht mehr zu Dumping-Preisen anbieten können. Selbst die Luftfederung, die großen Räder und Extras wie die einstellbare Lendenwirbelstütze und die variablen Kopfstützen des Audi ändern das nicht, weil auch Kia und Mazda im Vergleichstest für einen besseren Sitzkomfort auf teure Pakete zurückgreifen. Wie bei der Sicherheitsausstattung zählen bei Audi zahlreiche Features der Connectivity-Ausstattung nicht wie bei den Wettbewerbern zum Serienumfang, etwa das Navigationssystem oder die Nutzung des Smartphones via Apple CarPlay oder Android Auto. Diese Details müssen optional geordert werden. Noch ärgerlicher ist jedoch, dass Audi nur eine zweijährige Gewährleistung anbietet, während Kia mit sieben Jahren und Mazda mit sechs Jahren Garantie Vertrauen schaffen.

Technische Daten und Messwerte von Audi Q5 40 TDI S tronic quattro, Kia Sorento 2.2 CRDi AWD und Mazda CX-60 e-Skyactive D 254

AUTO ZEITUNG 13/2023Audi Q5 40 TDI S tronic quattroKia Sorento 2.2 CRDi AWDMazda CX-60 e-Skyactive D 254
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.R4/4; TurbodieselR4/4; TurbodieselR6/4; Turbodiesel
Hubraum1968 cm³2151 cm³3283 cm³
Leistung204 PS/150 kW
bei 3800-4200 /min
194 PS/142 kW
bei 3800 /min
254 PS/197 kW
bei 3750 /min
Max. Drehmoment400 Nm bei 1750-3250 /min440 Nm bei 1750-2750 /min550 Nm bei 1500-2400 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung; Allrad, permanent8-Gang, Doppelkupplung; Allrad, permanent8-Stufen, Automatik; Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1805/1920 kg1954/1960 kg1874/1992 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)7,7 s9,0 s7,1 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)222 km/h205 km/h219 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,4/34,8 m35,2/34,1 m34,7/34,1 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)6,9/6,2 l D7,2/6,2 l D6,3/5,2 l D
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)183/163 g/km191/160 g/km167/137 g/km
Preise
Grundpreis52.150 €52.890 €51.350 €
Testwagenpreis57.370 €61.390 €54.250 €
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi Q5 40 TDI S tronic quattroKia Sorento 2.2 CRDi AWDMazda CX-60 e-Skyactive D 254
Karosserie (1000)709738705
Fahrkomfort (1000)767735683
Motor/Getriebe (1000)697672704
Fahrdynamik (1000)706692653
Eigenschaftswertung (4000)287928372745
Kosten/Umwelt (1000)287295321
Gesamtwertung (5000)316631323066
Platzierung123

 
Michael Godde Michael Godde
Unser Fazit

Der neue Mazda CX-60 e-Skyactiv D 254 hat mit der lockeren, kraftvollen und sehr effizienten Arbeitsweise seines Reihensechszylinders, im Vergleichstest, die kleinen Vierzylinder fest im Griff. Das gilt für das Gesamtpaket des CX-60 indes nicht. Die nicht zu Ende gebrachte Fahrwerksabstimmung und die dadurch negativ beeinflusste Fahrsicherheit werfen ihn in der Endabrechnung auf Rang drei zurück. Rang eins sichert sich der grundsolide Audi Q5 40 TDI quattro. Er überzeugt mit überlegenem Fahrkomfort und der bis ins Detail hochwertigen Verarbeitung. Auf dem zweiten Rang landet der extrem fahrsichere, komfortable und grundsolide Kia Sorento 2.2 CRDi AWD, der zudem dank seiner sehr guten Raumausnutzung bis zu sieben Personen Platz bietet.

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