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Scania: Volkswagen-Konzern nimmt Lkw-Marke von der Börse VW schluckt Scania

Die Wolfsburger sichern sich über 90 Prozent der Scania-Aktien und legen den Grundstein für eine engere Verzahnung mit MAN

Der schwedische Lkw-Bauer Scania wird demnächst nicht mehr an der Börse gelistet sein. Der Volkswagen-Konzern hat sich über 90 Prozent der Scania-Aktien gesichert und will die Marke nun enger mit MAN und VW Nutzfahrzeuge verknüpfen. Drei Tage vor Ende der verlängerten Angebotsfrist nahm der schwedische Fonds Alecta am Dienstag die Offerte der Wolfsburger an.

 

Scania: Volkswagen-Konzern nimmt Lkw-Marke von der Börse

Volkswagen hat Zugriff auf 90,47 Prozent aller Papier und werde nun alle angedienten Aktien erwerben. Je Aktie zahlt der Autobauer 200 Kronen oder insgesamt 6,7 Milliarden Euro. Ende April hatte VW die Frist noch um drei Wochen verlängert, weil das Unternehmen noch nicht Zugriff mindestens 90 Prozent aller Scania-Papiere hatte.

"Wir freuen uns, dass die Aktionäre von Scania unser sehr attraktives Angebot im erforderlichen Umfang angenommen haben", erklärte Konzernchef Martin Winterkorn vor Beginn der VW-Hauptversammlung in Hannover. Nun könne Volkswagen den nächsten Schritt gehen, um die Zusammenarbeit von Scania, MAN und Volkswagen Nutzfahrzeuge zu stärken.

Mit der Übernahme will sich VW den vollen Durchgriff bei Scania sichern, um die konzerninterne Nutzfahrzeugallianz mit der Tochter MAN und der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge auf Trab zu bringen - und fast eine Milliarde Euro zu sparen. Solange Scania aber noch an der Börse gehandelt wird, dürfen sich die Konzerntöchter zum Beispiel keine Freundschaftspreise machen. Bei MAN hat Volkswagen bereits die volle Kontrolle.

Zwar dürfte die Zusammenarbeit der drei Marken schon bis Ende 2014 zu rund 200 Millionen Euro an Einsparungen führen. Laut Volkswagen war es bislang aber "nicht möglich, das volle Potenzial einer engeren operativen Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Scania sowie zwischen MAN und Scania zu realisieren". Erst mit dem kompletten Durchgriff traut sich VW weitere Einsparungen von mindestens 650 Millionen Euro in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu - zusammen wären das mindestens 850 Millionen Euro.

Dazu sollen Forschung und Entwicklung Hand in Hand betrieben sowie Teile gemeinsam zu niedrigeren Preisen eingekauft werden. Auch könnten mehr identische Komponenten in den Fahrzeugen der verschiedenen Marken eingebaut werden. Der Pkw-Bereich macht das mit seinem Baukastensystem bereits vor. Scania habe aber auch ohne die Komplettübernahme eine gute Perspektive, hatte VW-Finanzchef Pötsch im März betont.

Dass sich der Großteil der möglichen Effekte bei den Nutzfahrzeugen erst Mitte oder Ende des nächsten Jahrzehnts bemerkbar machen würde, liegt unter anderem an den langen Modellzyklen von Lastwagen und Bussen. Weil von den Modellen viel weniger Exemplare als von den meisten Pkw verkauft werden, müssen sie ihre hohen Entwicklungskosten über einen längeren Zeitraum wieder einspielen. Das macht es schwieriger, die Produktion verschiedener Marken enger zu verzahnen.

AUTO ZEITUNG

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